Schullandheim, Kind mit Vorerkrankung

  • Da kann es dann nicht sein, dass dieses eine Kind so eine extreme Sonderbehandlung bekommt und alle anderen Kinder in ihrer Förderung kürzertreten müssen, weil mir die Zeit fehlt.

    Das sehe ich auch so. Vorher war eins meiner ADS Kinder dran, weil die Grundschulempfehlung bald ansteht und wir gemeinsam (Eltern, Beratungslehrer, schulpsychologischer Dienst) nach der bestmöglichen Lösung suchen. Wir haben in der GS ALLE Kinder und da ist nix einfach oder für alle gleich.

  • Vorher war eins meiner ADS Kinder dran, weil (...) und wir gemeinsam (Eltern, Beratungslehrer, schulpsychologischer Dienst) nach der bestmöglichen Lösung suchen.

    Wir haben in der GS ALLE Kinder und da ist nix einfach oder für alle gleich.

    Ja, so mache ich das auch, wenn es sich irgendwie organisieren lässt, eines nach dem anderen, manchmal auch mehrere Sachen parallel, dazu der normale Kram.

    Und auch deshalb ist die Arbeitszeit und -belastung immer hoch, weil immer noch etwas aufgeschoben wartet und immer viel mit vielen zu regeln ist.

    Letzte Woche war es das eine i-Kind, morgen ist es das andere, alles braucht viele Gespräche und Absprachen, für die die Zeit eigentlich nicht gewährt wird.


    Ich finde gut, dass du dich kümmerst, und verstehe, dass du alle Mögliche versuchst ... und bestimmt auch noch einiges mehr.

    ABER ich finde auch richtig, dass du es für dich auslotest. Wenn es nicht machbar erscheint, weil am Ende du mit der gesamten Gruppe in der Botanik stehst und einen Krankenwagen bräuchtest, dann solltest du genau das deutlich ansprechen. Gibt es keine Lösung für die Betreuung, kann das Kind gar nicht mit oder nur tageweise mitfahren oder täglich gebracht werden.

    Dazu gehört auch, dass die Begleitung - so ist es bei uns - 8h arbeitet, den Rest der Zeit aber Freizeit hat. Dann sind die Lehrkräfte doch wieder zuständig.


    Die Eltern vieler Kinder erwarten, dass man den Kindern so viel nachträgt, wie sie es selbst tun, und die Kinder allumfassend 1:1 betreut und begleitet werden. Eine Klasse ist aber eine Gruppe und die Einzelfallhilfe muss das Amt stellen, nicht die Schule.

  • Kind würde ich auf jeden Fall mitnehmen, wenn man das will, gibt es da immer Mittel und Wege.

    Auch auf die absehbare Gefahr hin, dass deine Begleitung sich phasenweise (gegebenenfalls während ganzer Programmpunkte) nur um dieses eine Kind kümmern muss und du die übrigen 27 alleine betreuen musst (oder umgekehrt)? Das würde ich nie machen. Wenn alles gut geht, ist es nur anstrengend, aber wenn dann noch mit einem dieser Kinder unverhofft ein Problem auftritt, fehlt eine weitere Betreuungsperson.


    Das Risiko mit nur zwei Betreuungspersonen würde ich nicht eingehen. Wenn bereits im normalen Schulalltag die Schulbegleitung ständig gefordert ist, dann sollte sie auch für die Fahrt mitgehen und zusätzlich sollten die Eltern dafür sorgen, dass auch die Zeiten, in der sie selbst an normalen Schultagen zuständig sind, abgedeckt sind.


    Wenn das gewährleistet ist, spricht nichts dagegen eine Fahrt zu planen, bei der die ganze Klasse mitfahren kann.

  • Lieber Zauberwald!

    Ich möchte Dir den Rücken stärken.

    Du planst ein Landschulheim - Du bestimmst die Regeln.

    Und da Du die Aufsichtspflicht hast, kannst Du auch bestimmen, ob

    ein krankes Kind eine Begleitperson braucht oder nicht. Ist dem nicht so,

    dann kann das Kind nicht mitfahren.

    Die GLK sollte am besten gemeinsam mit der SL Richtlinien von Fahrten festlegen -

    wenn es die nicht gibt, entstehen Unsicherheiten und die Kolleg*innen handeln ohne

    gemeinsame Maxime. Aber hier bin ich abgeschweift.

    Weder eine Mitarbeiterin des Jugendamtes noch Eltern können Dir vorschreiben,

    was Du zu tun hast - Du bist der Chef der Fahrt und Du bestimmst die Konditionen.

    Dass die Dame des Jugendamtes ihren inklusive Ratschlag auch hochhalten muss, das ist

    klar - dennoch bist Du die aufsichtsführende Veranstalter*in.


    Ich habe ein 14 Jahren ebenso viele Fahrten gemacht - war 3x mit Fünfern im Landschulheim,

    4x mit Achtklässlern, 3x mit Siebtklässler in Paris, 2x mit Oberstüflern auf der Hütte und

    2x mit Sechstklässlern.


    Krankheit kommt zum Glück selten vor - letztes Jahr habe ich allerdings eine/n Achtklässler*in

    nicht mitnehmen können, weil sich der/die Schüler*in im Vorfeld oft nicht an Regeln gehalten hat

    und sich zudem geritzt hat. Zuvor gab es zahlreiche Beratungen mit der Sozialarbeit und der Beratungs-

    stelle. Im Endeffekt habe ich dann beschlossen: nein, es ist zu gefährlich.


    Deine Fahrt, Deine Regeln. Das kranke Kind braucht Begleitung und Sonderbetreuung und vor allem

    auch die Möglichkeit, im plötzlichen Krankheitsfall schnell notärztliche Versorgung haben zu können.

    Letzteres hast Du im LSH oft nicht.


    Alles Gute für die Fahrt - so Du sie durchführst.

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