Autistischer Schüler mit ADS

  • Dazu gehört auch, dass Klassenkonferenzen auch von Klassenlehrkräften eingeladen werden können - so ist es zumindest in NDS.

    Die SL muss einladen, wenn es um Ordnungsmaßnahmen gehen soll, was hier auch angemessen erscheint, zumindest nach deiner Darstellung.

    Will die SL nicht einladen, kann man dennoch KK ansetzen und sämtliche verfügbaren Erziehungsmaßnahmen besprechen, festsetzen und damit auch dokumentieren. Gegen Erziehungsmaßnahmen kann man keinen Widerspruch einlegen.

    Auch in NRW gehört dazu Ausschluss von der laufenden Unterrichtsstunde, Nacharbeit unter Aufsicht ober Aufgfaben, die das Fehlverhalten verdeutlichen.

    Zudem wird ja auch in einer solchen Konferenz verlesen, was vorgefallen ist und es erscheint im Protokoll. Und es wird von Maßnahme zu Maßnahme deutlich und über die Protokolle festgehalten, dass die Maßnahmen nicht zielführend sind, sodass andere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Störungen des Unterrichts und Gefährdung von Personen einzuschränken.

    Ja, das ist in der Tat eine Idee. Dass die KL einlädt. Ich werde sie darauf ansprechen

  • Ne, also ne, das hat einem Amt noch nie gereicht. Das glaube ich dir einfach nicht.

    Und selbst wenn oder wenn nicht: Woher willst du denn das wissen?

    Ganz einfach: es gibt eine Schülerakte. Und es gibt einen Sonderpädagogen, der engen Kontakt zu den Eltern hat. Die Eltern haben eine Schweigepflichtsentbindung unterschrieben. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: das Kind wurde getestet (das war mich aber vorher nicht klar) aber nicht auf ASS sondern aufgrund von anderen Auffälligkeiten und da ist eben schon vor Jahren rausgekommen, dass das Kind eine Schulbegleitung braucht und auch bekommen hat

  • Vielleicht des Rätsels Lösung: das Kind hat eine „Verdacht auf ASS“ Diagnose, die kann vom Kinderarzt oder auch schon von einem SPZ sein. Die reicht schon für so einige Anträge. Bis zur endgültigen Diagnose vergeht auch schon mal ein Jahr, denn so lange wartet man auf Termine. Und wenn die einen Eltern nicht scharf auf Termine sind, vergeht noch mehr Zeit.

    So ist es. Danke dir. Ich mag es echt nicht, wenn man mir das Geschriebene hier nicht abnimmt. Die Eltern waren jahrelang nicht zu einer "richtigen" Testung auf ASS zu bewegen. Ich denke, weil sie irgendwie Angst haben, was da rauskommen wird. Das hat ja auch Konsequenzen...

  • Haben denn wenigstens erzieherische Gespräche mit dem Schüler und der Klassenleitung und im nächsten Schritt auch der Abteilungsleitung stattgefunden?

    Nach diesen Gesprächen ist der nächste übliche Schritt ja die Konferenz, die von der Klassenleitung einberufen werden kann, falls der Schüler gegen die vereinbarten bzw abgesprochenen Regeln verstößt.

    Wir haben mit den erzieherischen Gesprächen nach der 6. Stunde (dazu wurde natürlich offiziell und schriftlich eingeladen) gute Erfahrungen gemacht. Die angekündigten Konsequenzen müssen aber auf jeden Fall durchgezogen werden, falls die Regeln verletzt werden. Sonst verpufft der Effekt dieser Gespräche.

    Jede Menge Gespräche. Jede Menge Kontakt mit der Klassenleitung, die wirklich sehr aktiv ist.

  • Das hat ja auch Konsequenzen...

    Was soll das sein?

    Am Ende ist nicht wichtig, ob das ASS heißt oder X oder Y, sondern dass dem Kind geholfen wird, sein Verhalten in den Griff zu bekommen.

    Die Konsequenz wäre die Möglichkeit, Hilfe zu erhalten, die auf das Kind angepasst ist.

    Wenn keine ASS festgestellt ist oder wird, entbindet dies nicht von Konsequenzen.

  • Was soll das sein?

    Am Ende ist nicht wichtig, ob das ASS heißt oder X oder Y, sondern dass dem Kind geholfen wird, sein Verhalten in den Griff zu bekommen.

    Die Konsequenz wäre die Möglichkeit, Hilfe zu erhalten, die auf das Kind angepasst ist.

    Wenn keine ASS festgestellt ist oder wird, entbindet dies nicht von Konsequenzen.

    Weiß ich, dass es nicht von Konsequenzen entbindet. Ich meine eher, dass die Eltern sich sträuben, eine offizielle Diagnose zu erhalten da sie fürchten, ihr Kind würde ewig den "ASS-Stempel" tragen.

  • Und?

    Nix und. Ich schreibe nur, was die Eltern fürchten. Mir soll das egal sein. Ich möchte in Ruhe unterrichten können und dass das Kind ENDLICH Hilfe bekommt. So kann es nicht weitergehen.

    Mal eine andere Frage: kennt ihr in NRW Schulen, die auf ASS spezialisiert werden und wo das Jugendamt eventuell die Unterbringung bezahlt?

  • Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du hören willst. Du scheinst das Bedürfnis zu haben, dich gegenüber jedem Beitrag hier rechtfertigen zu müssen. Geht es denn um irgend eine Art von Lösung?

    Ja klar geht es mir um eine Lösung. Ihr habt mich ja hier ALLE darin bestätigt, dass bei uns schulisch (von oben) etwas nicht gut läuft . Ihr habt mich ALLE darin bekräftigt, dass wir mehr fordern dürfen und uns weniger (bis nichts) gefallen lassen dürfen. Ihr hattet tolle Ideen mit der KK durch die Kl-Lehrer, der Anzeige und noch einiges mehr. Also DANKE nochmal an dieser Stelle.

    Also von meiner Seite aus ist alles tutti :). Ich habe lediglich versucht zu erläutern, was bei uns warum nicht läuft. Dass ich damit nicht einverstanden bin, WIE es läuft, hat man ja hoffentlich raushören können.

    Ich gehe neu gestärkt an die Sache ran und werde euch auf dem Laufenden halten.

  • Weiß ich, dass es nicht von Konsequenzen entbindet. Ich meine eher, dass die Eltern sich sträuben, eine offizielle Diagnose zu erhalten da sie fürchten, ihr Kind würde ewig den "ASS-Stempel" tragen.

    Das erinnert mich sehr an die Eltern eines Schülers, bei dem dann auf unseren Druck hin endlich eine Diagnose gestellt wurde: Asperger Autismus. Da erst wurde eine Schulbegleitung gestellt. Das kostete uns 2 Jahre Kraft und Zeit. Letztendlich habe ich die Eltern im Schulhaus etwas lauter angefahren, weil ich nicht mehr konnte. Ich weiß, sehr unprofessionell. Der Schüler war sehr aggressiv, auch in den Pausen, ist ohne Anlass wahllos auf irgendwen los. Der Schulbusfahrer hat ihn an der Haltestelle stehen lassen und nicht mehr mitgenommen, weil auch im Bus die Aggressionen mit dem Kind durchgingen und er nicht mehr die Verantwortung im Bus tragen wollte.

  • Ohne dass ich irgendeine der Erfahrungen hier in Abrede stellen möchte, möchte ich doch darauf hinweisen, dass sich Autismus nur in einem sehr geringen Teil der Fälle in Aggressionen und ähnlichem hier geschildertem Verhalten zeigt. Es tatsächlich ein breites Spektrum, das sich sehr verschieden äußern kann und teilweise auch nach außen kaum auffällt. Nur dass hier nicht - auch wenn zum Beispiel Nichtlehrer mitlesen - der Eindruck entsteht, Autismus bedeute automatisch solche Verhaltensweisen.

  • Ohne dass ich irgendeine der Erfahrungen hier in Abrede stellen möchte, möchte ich doch darauf hinweisen, dass sich Autismus nur in einem sehr geringen Teil der Fälle in Aggressionen und ähnlichem hier geschildertem Verhalten zeigt. Es tatsächlich ein breites Spektrum, das sich sehr verschieden äußern kann und teilweise auch nach außen kaum auffällt. Nur dass hier nicht - auch wenn zum Beispiel Nichtlehrer mitlesen - der Eindruck entsteht, Autismus bedeute automatisch solche Verhaltensweisen.

    Was auch immer ist. Bitte ernst nehmen von allen Seiten her (auch von den Eltern) und dem Kind helfen. Erlebe gerade im Bekanntenkreis, wie es später im Erwachsenenleben werden kann,

  • Beitrag 80

    In Beitrag 80 lese ich:

    Das Kind ist im ersten Schuljahr bereits getestet worden. Nicht auf ASS aber da gab es andere Auffälligkeiten. Und eben aufgrund dieser Auffälligkeiten ist nach § 45 (?) zu einer Begleitung geraten worden bzw. diese ist genehmigt worden.

    Ich lese ich nicht, von wem getestet wurde.

    Ich lese, dass nicht auf ASS getestet wurde; ich lese aber nicht, worauf dann.

    Ich lese, dass die Konsequenz war, dass nach § 45 (welches Gesetz?) eine Schulbegleitung genehmigt wurde. Ich lese aber nicht, was das diagnostische Ergebnis des Tests war.

  • In Beitrag 80 lese ich:

    Ich lese ich nicht, von wem getestet wurde.

    Ich lese, dass nicht auf ASS getestet wurde; ich lese aber nicht, worauf dann.

    Ich lese, dass die Konsequenz war, dass nach § 45 (welches Gesetz?) eine Schulbegleitung genehmigt wurde. Ich lese aber nicht, was das diagnostische Ergebnis des Tests war.

    Das ist korrekt. Liest du hier nicht. Werde ich hier auch nicht posten. Ich muss mich doch jetzt hier nicht allen ernstes rechtfertigen? Was soll das? Entweder du glaubst mir, oder du lässt es.

    Du kannst herauslesen, dass das Kind im jungen Alter getestet wurde von Stelle x und nun noch einmal getestet wurde von Stelle y. Es gibt ein Ergebnis von Stelle x, die damals was Anderes diagnostiziert hat und nun wurde das Kind auf Drängen der Schule an Stelle y verwiesen (mit über einem Jahr Wartezeit übrigens) und da steht das Ergebnis der Testung bald fest.

    Ich habe nach RAT gefragt, was wir im Umgang mit diesem Schüler/ der Schülerin unternehmen können. Ich habe viele Ratschläge / Ideen bekommen, für die ich euch allen sehr dankbar bin.

    Von meiner Seite aus kann der Beitrag hier gerne geschlossen werden. Es macht es nicht besser, wenn ich jetzt in einer Tour Details preisgeben soll. Das werde ich nicht tun.

  • Werde ich hier auch nicht posten. Ich muss mich doch jetzt hier nicht allen ernstes rechtfertigen?

    Natürlich entscheidest du, was du postest, und natürlich musst du dich nicht rechtfertigen.

    Manche Informationen würden aber eventuell helfen, den Zusammenhang des Ganzen nachvollziehen zu können.

    Aber deine Sache. Wollte dich nicht angreifen.

  • Da wir sich ein Kind mit ASS (noch nicht Schulkind) haben, tut mir schon sehr weh, wenn ich das lese. Das Problem ist doch, dass für diese Kinder eigentlich nirgendwo ein richtiger Platz ist. Und dass die Diagnosen viel zu spät gestellt werden und damit den Kindern frühe Hilfe verwehrt ist.

    Inklusion als Sparmaßnahme auf den Rücken aller Kinder, Lehrer und Eltern. Eine passende Umgebung und Förderung kostet halt Geld.

    Gibt es denn bei euch Schulen, die eine echte Alternative sind? Fachberater für Autismus gibt es auch in einigen Regionen, die bei der Schulwahl helfen. Ich glaube ohne dass man mit den Eltern auf den gemeinsamen Nenner kommt, dass das Kindeswohl an erster Stelle stehen muss, wird man nicht arbeiten können. Autismus schließt Erziehung ja nicht aus. Aber Autismus erfordert leider ein großes Durchhaltevermögen in Sachen Erziehung. Wenn das Kind Autismustherapie erhält (geht erst mit Diagnose), dann können auch Therapeuten in die Schule kommen und beraten. Die Wartelisten sind aber genau so lang wie die Wartelisten für Spz und Kjp. Von dem Verdacht bis zur Therapie vergehen gut 2 ungenutzte Jahre…

    Ich denke, eine differenzierte Diagnose und professionelle Hilfe sind das A&O. Alle Beteiligten sollten aufgeklärt werden und auch Unterstützung im Umgang mit den betroffenen Kindern erhalten. Sonst benehmen wir uns alle wie in den 60ern. Denken, das Kind bräuchte mal eine strengere Erziehung und klare Regeln, man dürfe ihm nicht alles durchgehen lassen usw. Die Lehrkräfte müssen mit ins Boot geholt werden, mit den Eltern zusammenarbeiten. Bei meinem jetzigen autistischen Schüler ist es so, dass er auch erst nach 2 Jahren oder so, eine richtige Diagnose hat, Therapie erhält, die Eltern erhalten Unterstützung, gehen offen mit der Situation, haben gleich mit mir das Gespräch gesucht und die Familie hat sich nun sozusagen bei den Mitschülern und Eltern geoutet. Alle gehen offen damit um. Ich finde es einen guten Weg.

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