Verbeamtung auf Lebenszeit trotz ADHS & Colitis ulcerosa?

  • Hallo zusammen,

    ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Marvin, ich bin 20 Jahre alt und studiere im vierten Semester Lehramt. Dies ist mein erster Forenbeitrag. Meine Situation lässt sich bereits dem Titel entnehmen, dennoch schildere ich sie hier ausführlich.

    Obwohl ich noch weit von meinem Masterabschluss und dem Referendariat entfernt bin, mache ich mir bereits Sorgen hinsichtlich meiner späteren Verbeamtung. Im Jahr 2022 wurde bei mir Colitis ulcerosa diagnostiziert, die jedoch seit drei Jahren schubfrei ist. Aktuell betreut mich regelmäßig ein Gastroenterologe, der alle drei Monate meine Blutwerte überprüft und eine Stuhlprobe analysiert. Mein Krankheitsverlauf ist stabil, und auch meine Ärztin hat mir versichert, dass meine Colitis meiner Verbeamtung nicht im Wege stehen sollte.

    Allerdings gibt es ein weiteres Problem, das mich seit Langem belastet. Bereits im Kleinkindalter berichteten meine Eltern von meinem auffälligem Verhalten, und mein damaliger Kinderarzt vermutete ADHS. Meine Eltern entschieden sich damals gegen eine Behandlung, da sie Nachteile im Schulkontext für mich befürchteten und Ritalin letztlich ein sehr starkes Medikament ist. Trotz dieser schwierigen Situation habe ich mein Abitur erfolgreich abgeschlossen und studiere nun. Im Studium treten meine Schwierigkeiten jedoch stärker zutage. Mir fehlt die notwendige Struktur und ich kann nur unter großem Druck arbeiten. Regelmäßig gerate ich dadurch in Verzug mit Abgabeterminen etc.

    Kurz gesagt. Ich benötige eine ärztliche Behandlung, möchte aber nicht, dass eine mögliche medikamentöse Einstellung wegen ADHS meiner angestrebten Verbeamtung schadet. In Foren lese ich, dass verschiedene Amtsärzte bereits bei einer dieser Erkrankungen Probleme machen sollen. Was bedeutet das für jemanden wie mich, der sowohl eine Autoimmunerkrankung als auch ADHS hat?

    Falls jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat oder einen vergleichbaren Fall kennt, wäre ich sehr dankbar für eure Ratschläge und Erfahrungsberichte.

    Vielen Dank und liebe Grüße Marvin

  • Du benötigst ärztliche Behandlung, also solltest du sie in Anspruch nehmen. Das würde ich jedem raten. Keine Erkrankung wird besser, wenn man sie nicht behandelt, ADHS kann unbehandelt zu Einschränkungen der Lebensqualität, des Studienerfolgs und zu Komorbidität, v a. Depression führen.

    Generell gilt, dass der Amtsarzt die Lebenszeitverbeamtung infrage stellen kann, wenn eine dauerhafte Dienstunfähigkeit eintreten könnte aufgrund einer Erkrankung und die Person mit hoher Wahrscheinlichkeit das Rentenalter im Dienst nicht erreicht. Vorher kann man ein Gegengutachten einreichen, dann liegt die Beweislast beim Amtsarzt.

    Auch deswegen würde ich eine vernünftige Diagnostik und gut eingestellte medikamentöse Behandlung bevorzugen, dann kennt dich die behandelnde psychiatrische Praxis und kann deinen Gesundheitszustand überhaupt erst beurteilen.

    Edit: beachte später, dass du bei privaten Krankenversicherungen über eine*n unabhängige*n Berater*in mehrere gleichzeitig anfragst. Fragst du selbst nur eine an und die lehnt dich ab, musst du das bei allen anderen PKVen angeben, was es noch schwieriger macht, einen Vertrag zu bekommen.

  • Du wirst eh nur über die Öffnungsaktion in die PKV kommen. Diese gilt nur für den erstmaligen Eintritt in die PKV. Achte darauf gleich zu Anfang auf die Öffnungsaktion zu bestehen! Auch schon als Ref.

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