Verhaltensmodifikation schwieriger Hauptschüler

  • Noch eine weitere Frage vor allem an die Hauptschulfraktion hier:
    Ich unterricht wie gesagt zurzeit an einer Hauptschule (5. und 6. Klasse). Viele Schüler sind extrem unruhig und stören oft den Unterricht. SIe sind es leider gewöhnt, für das Stören bestraft zu werden (bis zu 2000 mal Schreiben "Ich darf nicht...") oder Nachsitzen. Effekt gleich null, die Spirale der neg. Aufmerksamkeit und der größeren Bestrafung dreht sich und wird immer extremer. Ich bin dagegen, da ich es päd. für unsinnig halte. Leider sidn die Kinder darauf getrimmt und haben ihre Sätze auch schon für Wochen vorgeschrieben, wenn ich sie ermahne, kommt nur "Ach, dann muss ich eben wieder schreiben". Ich habe nun angefangen, das Verhalten mit ERmutigung zu modifizieren, sie können für gutes VErhalten udn Mitarbeit jede STunde ein + erhalten, bei fünf + bekommen sie einen positiven Brief nach Hause, das VErfahren ist zwar sehr mühsam, aber viele bemühen sich. Heute in der 5. udn 6. Stunde hat es aber wieder gar nicht geklappt.
    Die KOllegen raten mir, streng zu sein, sie nachsitzen zu lassen, aber wie gesagt, ich will es anders versuchen.
    Man könnte auch Protokolle anfertigen und mit den Sch. schriftlich Absprachen treffen (habe ich mündlich schon getan), die Sch. müssten dann immer am Ende des TAges schauen, inwieweit sie es geschaftt haben. Aber das Problem ist, dass die KOllegen nicht mitziehen und ich allein auf weiter Flur stehe. Die Sch. sind frustriert und sagen oft "wir sind doch keine Kinder mehr"...
    Was soll man da machen???[IMG]null]

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Willkommen an der Hauptschule!
    So ist es und meine 5 Klasse benimmt sich ähnlich - ich stelle gerade bei meinen Jungs derzeit "schlimme Veränderungen " fest und ich komme mit meinen Sanktionen nicht zu Rande!
    Also:
    Erstens habe ich ein Belohnungssystem eingeführt! Fleißkärtchen, wenn du so willst!
    Wir haben eine zeit lang den schüler der woche gewählt!
    nicht für gute Noten, sondern für gutes Verhalten.


    Also positives fördern, negatives ( auch wenns schwer ist - auch übersehen)


    wichtig finde ich gerade in klasse 5/6 die anbindung - ich unternehme viel mit den schülern, wir feiern Jahresfeste und uns selbst in klassenparties und uunternehmen auch außerschulisch eine Menge!


    probier mal - die können auch anders
    Isa

  • Hallo Isa,
    also übersiehst du Störungen, auch wenn sie sehr auffällig sind, permanent? Versuchst du das unerwünschte Verhalten durch Ignorieren zu löschen? Ich glaube, dann würden die Kids das voll ausnutzen, ich halte es immer so, dass ich warte bis alle ruhig sind, das kann schon mal bis zu10 Min. dauern, das stört die aber gar nicht. Wenn ich mir jetzt vorstelle, alles negative zu übersehen (z.B. lautes Quatschen im Unterricht), das würden die wahrscheinlich dann die ganze Stunde so treiben, oder nicht?
    Wie gehst du denn nun konkret damit um, dass deine Jungs sich gerade ändern? Arbeitest du völlig ohne Sanktionen?
    WAs machen deine Kollegen?
    Machst du auch mal Stilleübungen mit den SCh? Oder Bewegungsaufgaben?
    Bist du eigentlich nur in der 5?
    Letzte Frage: Hast du nicht einen Tipp für ein gutes Englisch Did. Werk?

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Och ist das schön zu hören, dass es andern auch so geht ...:-)


    Wie ich das mache....?


    - Rituale schaffen: Hätt' nie gedacht, dass ich sowas einführe - aber es funzt: Beginn der 1. Stunde am Tag: "Guten Morgen miteinander" ..... Klasse unisono: "Guten Morgen Herr....." und jeder hat gemerkt, dass es jetzt los geht.
    - ermahnen
    - Schüler die gut arbeiten loben
    - Verwarnungen an die Tafel schreiben
    - Strafarbeiten androhen, erteilen, am Ende der Stunde wieder zurücknehmen..... (ich weiß, dass ich inkonsequent bin.... aber dem Sch... auch noch hinterherrennen?....)
    - Strafarbeiten geben, z.B "Gottesurteil": Ich nenne eine Zahl zwischen 5 und 200 - das ist die Seite im Lesebuch, die abgeschrieben werden muss. Wer Glück hat, hat nur eine Bildunterschrift zu schreiben - wer während der Stunde nachschaut, muss es zweimal schreiben....
    - Verärgerung zeigen
    - Smileys verteilen (Gruppendruck: Wenn ich nach einer Stunde der Meinung bin, dass sie zu meiner Zufriedenheit verlaufen ist - kein Ins-Wort-fallen, kein Dazwischenquatschen, keine lautstarken Unterhaltungen it dem Hintermann - gibt's einen Smiley an der Seitentafel. Bei 20 Smileys opfere ich eine Doppelstunde, schnapp mir den Beamer und mach Kinostunde.
    Die Klasse sammelt seit Aschermittwoch. Jetzt sind wir bei 18 angekommen. Mal schaun. ... Falls sie's schaffen, zeige ich den Film kurz nach den Ferien. Dann ist das Erlebnis nicht schon wieder über die Ferien in Vergessenheit geraten
    - Gruppenerlebnisse schaffen, Beziehungen aufbauen, Streit schlichten, mit den Kids lachen.....
    - zwischen Person und Verhalten trennen: "Als Mensch bist du sympathisch, ich bin für dich da, damit du etwas lernst - aber dein Verhalten geht mir auf den Senkel....."
    - massive Sanktionen nicht aussprechen sondern überschlafen
    - Elterngespräche über das Verhalten niemals am Telefon führen, sondern immer "Aug-in-Aug" - auf diese Weise sind es nicht so viele und sie sind besser vorbereitet....
    - jeden Tag neu beginnen

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo alias,
    was du beschreibst klingt sehr nach meinem Alltag in zwei dritten Klassen ...
    Die Trennung von Person und Verhalten finde ich interessant. Das ist ein Ansatz, den ich bei meinen Jungs mal deutlich machen werde. Auch an die Smiley-Sammel-Liste für eine gemeinsame Aktion habe ich schon gedacht. Das hat in einem zweiten Schuljahr vor dem geplanten Zoobesuch mal super funktioniert.


    Ansonsten les ich hier mal interessiert mit - falls mich nächstes Jahr dann doch noch die Hauptschule ereilt.


    strucki

    Ein Niederrheiner ist einer, der nix weiß und alles erklären kann.
    Hanns Dieter Hüsch

  • hallo,


    auch ich unterichte an der hs, auch noch an einer brennpunktschule mit einem sehr sehr hohen anteil türkischer schüler, die sich ungern den anweisungen einer frau fügen.


    unsere schule hat bestimmte sanktionen entwickelt, ich ermahne leider 5 mal ehe ich dazu übergehe, arrest zu erteilen(freitag 7. stunde). dann gibt es bemerkuingszettel, auf die man das "vergehen" einträgt und dem klassenlehrer für die akteaushändigt. bei 5 bemerkungen folgt automatisch ein eintrag.


    leider ist es unseren schülern pipegal, ob sie eine bemerkung erhalten und so ziemlic bald darauf einen eintrag.


    deshalb wäle ich jetzt immer freitag 7. stunde, weil sie das shclichtweg mehr straft.


    ansonsten habe ich leider als referendarin immer noch einen niedrigeren stellenwert, weil ich ja nächstes jahr nicht mehr da bin.


    wie gesagt. hauptschule ist allgemein etwas schwieriger, aber an unserer schule sind schon die junglehrer ausgepowert. und das nach einem jahr lehrerdasein.


    für die zukunft, wenn ich klassenlehrer bin, werde ich mir alias verfahren der seiten abschreiben zueigen machen. das klingt nicht schlecht.


    eine patentlösung fällt mir jedoch auch nicht ein


    liebe grüße
    dani

  • Hallo, ich hatte dummerweise das Problem dass in meiner eigenen Klasse die Schüler gerne nachsitzen und sich dann in klassenstärke zu diesen Stunden einfinden.


    @nofrenete
    wie und ob ich alles übersehen kann und will, ist tagesform aber ich lege großen wert auf anbindung:


    Ruheübungen mache ich selten - mehr bewegungsspiele und für meine eigene klasse auch mehrmals in der woche
    Pausengestaltung! ( Fußball o.ä)


    Zwischendruch haben wir Motivationskärtchen, mit einigen Eltern führe ich ein tägliches Kontaktheft - ich telefoniere auch viel mit den Elternhäusern.


    ich übersehe negatives Verhalten nicht , aber ich verstärke positives, indem ich es besonders herausstelle, denn diese kinder haben ja schon in der Grundschule gelernt, dass sie irgendwie " nicht richtig " sind und blocken bei Sanktionen ab!



    Letzte antwort:
    ich bin ja noch im Ref, gell, unterrichte aber fast alles in klasse 5 (klassenleitung) und noch ein wenig in klasse 8 ( ganz schwierig), wobei ich glaube, dass es sivh hier wirklich um einen Erziehungsprozess handelt der in der 5 beginnen sollte!


    Ob ich an der Hs bleiben möchte ..... ?
    Nun, ich habe schon vor dem Ref mit HS- schülern gearbeitet. und habe mich immer ganz wohl gefühlt, weil ich das Gefühl hatte den kindern etwas geben zu können. Ich glaube ich werde mich -wenn ich an meiner HS nicht bleiben kann ( was ich bestimmt nicht kann :( ) an weiteren HS bewerben.
    Gesamtschule kann ich mir gar nicht vorstellen - aber zur Not???



    Ist doch auch völlig egal - Schüler überall müssen was lernen und ich schätze an HS die häufig keinen Systeme, die möglichkeit unkonventionelle Wege gehen zu können und die soziale Arbeit!


    l.g
    Isa

  • Was für Bewegungsspiele machst du denn? In der fünf klappt es viel. noch, aber in höhreren Klassen?
    Wenn du neg. Verhalten nicht übersiehst und auch nicht sanktionierst, was machst du dann damit?
    Das der Anfang in Klasse fünf entscheidend ist, kann ich mir gut vorstellen, nur leider werden viele (so wie meine fünf) hier schon versaut.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • ich mache zum Beispiel eine Art von "Alle Vögel fliegen hoch" im Stehen. ein schüler steht von der klasse hüpft oder so und sagt entweder "ich" dann macht er es allein oder alle, dann amchen wir es alle! werr nicht hinhört, setzt sich wieder!
    ein anderes spiel ist ein Ballspiel mit 3 Bällen. die anleitung hab ich aus dem Band " Doppelklick, 50 -5 minuten spiele von klett)
    Manchmal mache ich auch ne Flitzepause - sprich während einr Doppelstunde gehen wir kurz auf den schulhof und rennen , dann machen wir weiter!


    Traumreisen u.ä machen wir vor allem bei klassenarbeiten!


    Jetzt haben wir eine Patenschaft für ein Schulgartenbeet beantragt, so dass wir viel Zeit dort verbringen können!


    Die kennen aber auch viele Spiele aus der GS.


    viel spaß
    Isa

  • In höheren klassen versuche ich bewegunbg vor allem durch alternative Unterrichtsformen zu bieten - Talkshows, Diskussionskreise, Heikes Marktplatz habe ich ausprobiert!


    die brauchen auch nicht sooo viel Bewegung!




    Morgen fahren wir im übrigen mit den 5. klassen ins kindermuseum mach Duisburg!


    isa

  • Zitat

    Aber das Problem ist, dass die KOllegen nicht mitziehen und ich allein auf weiter Flur stehe.


    Hier sehe auch ich ein Problem. Zwar würde ich alle Tipps meiner Vorredner absolut unterschreiben, allerdings fürchte ich, dass du mit einer sehr langwierigen Umsetzung zu kämpfen haben wirst. So, wie ich es herausgehört habe, bist du wohl auch nicht Klassenlehrerin, sondern Fachlehrerin, oder?
    Dann hast du's doppelt schwer, weil du nicht zur Bezugsperson werden kannst und es den Schülern schwer fallen wird, deine Art zu unterrichten zu akzeptieren. Da werden immer wieder Grenzen ausgetestet und deine Autorität angezweifelt.
    Aus diesem Grunde würde ich dir erstmal nicht dazu raten, Störungen zu übersehen, sondern die übliche Methodik der Schule mit den alternativen Handlungsweisen zu verbinden.
    So merken die Schüler, dass du genauso sanktionieren kannst wie alle anderen auch und so blöd es ist, aber erst dann werden sie dich wohl ernst nehmen.


    Noch ernster werden sie dich aber wahrscheinlich nehmen, wenn du ihnen nebenher vermitteln kannst, dass du auch sie als Personen ernst nimmst. Das, was Alias auch schon angesprochen hat: Trennung von Verhalten und Person. Wenn sie merken, dass man sich wirklich um sie kümmert und sie auch mit ihren ganzen Macken respektiert, können sie ihre Blockaden langsam abbauen und brauchen sich nicht mehr auf ihre negative Art und Weise Aufmerksamkeit und "Respekt" zu verschaffen.
    Und wenn du es schaffst auf diese Art eine vertrauensvolle Atmosphäre aufzubauen, werden im Laufe der Zeit auch die Sanktionen immer unnötiger.


    Ich wünsche dir viel Kraft und viel Durchhaltevermögen. Leicht wird es bestimmt nicht, aber wenn sich die ersten Erfolge einstellen, wird man merken, dass sich die Mühe gelohnt hat.


    *Daumendrück* ;)


    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Zitat

    - Strafarbeiten geben, z.B "Gottesurteil": Ich nenne eine Zahl zwischen 5 und 200 - das ist die Seite im Lesebuch, die abgeschrieben werden muss. Wer Glück hat, hat nur eine Bildunterschrift zu schreiben - wer während der Stunde nachschaut, muss es zweimal schreiben....


    Die verschärfte Variante: statt des Lesebuches Hegels Phänomenologie des Geistes - da gibt's keine Bildunterschriften... und keine kurzen Sätze.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Nofrotete, Alias und Mia (High, nett, dich zu sehen, Vielschreiberin!!!), wegen der Probleme in der 5. :
    Nofrotete, bleib doch auf deinem Kurs, der ist doch goldrichtig! Wenn du die lieben Kleinen mit ZUCKERBROT und ab und zu auch PEITSCHE (Tadel) behandelst, machst du das, was sie wollen. Sie brauchen Struktur, gerade in der 5. Ich hab auch 5. KLasse HS und flippe aus, wenn ich in die 10. Stunde komme. Die sind durch den Wind und machen Eskapaden, da staunst du nur noch. Vom Tischerklimmer bis zum Porno-Ensemble (Ruf mich an...). Aber wenn sie Belohnungen bekommen, Lob, Pluspunkte, dann werden sie ganz nett. Warum auf die Kollegen hören, die mit ihrer negativen Verstärkung ein solches Unterdrückungsklima schaffen, dass die Kinder immer schlimmer werden? Mach deine Modifikation weiter und lass die Glocke klingen, damit die Hand sich nach dem Plus austreckt, das zieht die Kinder und macht sie ruhiger.
    Bewegungsspiele auch, mach mal ne Runde "Versteckorchester". Mit den Fingerkuppen auf der Bank trommeln, wenn Kanditatus Externus weit weg von einem versteckten Gegenstand rumläuft. Nähert er sich, wird es LEISER, bis zur Funkstille, wenn er davor steht. Sie lieben es und haben Bewegung! Dann gibt es noch die "Pferderennbahn": Alles nachmachen lassen, Besucher in der Kurve verfolgen das Rennen, die Boxenkollegen verfolgen das Rennen, die Jockeys sitzen im Sattel, gehen in die Kurve ...
    Fantasiereisen, kurze Stücke, beruhigen ebenfalls, schöne Musik.
    Stilleübungen: HORCH mit geschlossenen Augen .....
    Also, ich bin ein Fan der positiven Verstärkung, aber auch noch stark am Probieren. Ich weiß, dass es richtig ist, und versuche weiter, konsequent die Erwartungshaltungen umzukrempeln.

  • ich glaub auch -es macht keinen Sinn sich mit bestimmten kollegen darüber zu unterhalten, Du musst dich wohlfühlen, die Klasse auch und ihr müßt euren Weg gehen.
    Manchmal hilft es auch, das Problem ganz klar anzusprechen. Beispiel: sitzordnung:
    Meine klasse beschwert sich über die Sitzordnung, äußern wünsche. Ich hab sie sich jetzt so setzten lassen - was bedeutet, dass meine jungs auf der einen und die Mädchen auf der anderen Seite sitzen.
    ich hab klar gesagt, was meine Probleme mit dieser Ordnung sind - lautstärke, doch die schüler denken, das klappt so. es gibt ne Wette zwischen denen und mir - alle versuchen die wette zu gewinnen! gestern im Abschlusskreis meine eine schülerin, vielleicht sei die Sitzordnung doch zu anstrengend und sollte wieder geändert werden.
    sie haben Mitspracherecht - die dinge passieren nicht einfach so mit ihnen!
    das find ich wichtig
    l.g
    Isa - die sicher ist, dass sie die Wette gewinnen wird!!!!

  • Zitat

    Smileys verteilen (Gruppendruck: Wenn ich nach einer Stunde der Meinung bin, dass sie zu meiner Zufriedenheit verlaufen ist - kein Ins-Wort-fallen, kein Dazwischenquatschen, keine lautstarken Unterhaltungen it dem Hintermann - gibt's einen Smiley an der Seitentafel. Bei 20 Smileys opfere ich eine Doppelstunde, schnapp mir den Beamer und mach Kinostunde.
    Die Klasse sammelt seit Aschermittwoch. Jetzt sind wir bei 18 angekommen.


    Hallo Alias,
    wollte mal nachfragen, ob die Schüler es noch geschafft haben, die 20 Smileys zusammen zu bekommen.
    LG Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Bei mir (7. Klasse Förderschule) können sich die Schüler Hausaufgabengutscheine :D "verdienen". Für 20 Punkte gibt’s einmal hausaufgabenfrei in einem Fach nach Wahl.


    Und so geht’s:
    Jeder Schüler kann sich mindestens 2 Punkte am Tag verdienen. (einen für komplette Hausaufgaben - einen für ordentliches Verhalten). Manchmal gibt’s auch Sonder-Punkte-Runden.
    Den Hausaufgaben-Punkt trag ich gleich morgens in die Punkte-Liste ein (hab ich immer in meiner Mappe).
    Der Verhaltens-Punkt steht für jeden Schüler neben seinem Namen mit Kreide an der Seitentafel. Wenn sich ein Schüler "daneben benimmt" geh ich kommentarlos zur Seitentafel und lösch ein Viertel vom Punkt weg. Nur wenn am Ende des Tages noch ein Rest vom Punkt übrig ist, wird der Verhaltens-Punkt in die Punkte-Liste eingetragen. Das hat den Vorteil, dass auch schwierigere Schüler nicht beim ersten Vergehen ihren Punkt verlieren und sich dann für den Rest des Tages erst recht aufführen. Das Weglöschen von Teilen des Punktes dient als Warnung.


    Unabhängig von den Punkten gibt es noch ein "Straf-System" für den Gebrauch von Schimpfwörtern und Beleidigungen. Zwei sind am Tag erlaubt (Kann ja mal rausrutschen). Ab dem dritten Schimpfwort ist eine Seite Schreiben fällig. Bei einem Schimpfwort geh ich wieder kommentarlos zur Seitentafel und mach neben dem Schülernamen einen Strich.


    Die beiden "Systeme" bewähren sich jetzt schon das 5. Jahr - auch in schwierigen Klassen. Ansonsten arbeite ich mit viel Lob und Humor und versuche immer eine persönliche Beziehung zu meinen Schülern aufzubauen.
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  • Hallo Indidi,
    und was machst du, wenn die Schüler die Seite nicht schreiben? Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Gute Frage. :D Das haben mich Schüler auch schon gefragt.
    Am 1. und 2. Tag darauf erinnere ich den Schüler freundlich, aber bestimmt daran, die Seite zu schreiben. Am 3. Tag sage ich ihm, dass er während des Computerunterrichts (oder einer anderen beliebten Stunde) Gelegenheit bekommt seine Arbeit zu erledigen, wenn die Seite bis zum nächsten Tag nicht da ist. Und das passiert dann auch so.


    Hm, wär ja eigentlich logisch auch Punkte für den Nicht-Gebrauch von Schimpfwörtern zu vergeben. Dann müsste ich aber die Punkte-Anzahl für die´s einen Hausaufgabengutschein gibt erhöhen.
    :rolleyes: Muss ich mal weiter überlegen.

  • Ich finde es immer so nervig, zu kontrollieren, ob die SUS die Sachen auch erledigt haben. Man muss ja ständig hinterherrennen. Gruß Nof.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Stimmt.
    Aber wenn ich mich für Zusatzaufgaben entscheide, muss ich sie auch einfordern. Sonst werd ich bei den Schülern unglaubwürdig.
    Oder ich machs eben anders.

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