Englischunterricht - Erste Stunde - strenge Einsprachigkeit?

  • Hallo zusammen,


    ich bekomme dieses Schuljahr eine 11. Klasse in Englisch. Dies ist meine erste Klasse, die ich eigenverantwortlich untzerrichten werde, denn ich bin Ref'in am Gymnasium und fange jetzt mit dem eigenveantwortlichen Untwerricht an. Die Schule fängt nächste Woche an, und mir ist ein wenig bammelig zumute. Besonders Probleme macht mir die allererste Stunde. Da wird ja wahrscheinlich erst einmal sehr viel zu organisieren sein, Sitzplan, Namen, usw. Mir wäre irgednwie sehr, sehr wohl, wenn ich dies alles noch auf Deutsch erledigen könnte, sprich, ganz normal reinkommen und sagen: So, jetzt organisieren wir erstmal alles, und dann fangen wir an, Englisch zu sprechen. Ich weiß ja, dass die Einsprachigkeit sozusagen über allem steht, und dass man den Englischunterricht soweit es geht, absolut einsprachig halten muss. Ich frage mich nur: Mache ich mich sehr unglaubwürdig und angreifbar, wenn ich die organisatorischen Sachen erstmal auf Deutsch regel? Mir wäre sehr viel wohler dabei. Wenn ich dies auf Englisch probier sehe ich eine große Verhaspelungsgefahr, da ich ja auch in der ersten Stunde in der neuen Klasse sehr, sehr aufgeregt sein werde.
    Überhaupt weiß ich gar nicht, wie so eine erste Stunde in einer 11. Klasse im neuen Schuljahr aussehen könnte. Fangt ihr direkt gleich mit dem 'richtigen' Unterricht an oder erstmal lieber Spiele (welche??)? Fühle mich ein wenig wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange 8o8o


    Wäre absolut dankbar, wenn mir mal jemand erzählen könnte, wie er/sie das so handhabt. Bekomme noch eine Deutschklasse, da mache ich mir längst nicht so einen Kopf wie bei Englisch 11. 8o


    Wär super nett von euch!!!!! Dankeschön!!


    Grüße von der mulmigen Jenny ?(

  • Also, prinzipiell finde ich, dass du durchaus recht hast. Bei den organisatorischen Dingen ist es ja auch sehr wichtig, dass alle S alles verstehen. Ich würde an deiner Stelle (-bzw, ich bekomme auch eine Englisch-11. im kommenden Schuljahr) reingehen, mich auf Englisch vorstellen und erst ein paar Sätze Englisch reden. Dann würde ich einen Schnitt machen, das Organisatorische klären, aber danach gleich "Stoff" machen, also eine -evtl spielerische- Stunde auf Englisch halten. So würde ich zumindest in der Unter- und Mittelstufe vorgehen, um gleich zu zeigen, was die S im Hinblick auf zielsprachigen UR zu erwarten haben. Die Einschränkung sehe darin, dass du eine 11. hast. Hier könnte man evtl. auch alles auf Englisch machen, aber da bin ich mir selbst nicht so ganz sicher, wie ich das handhaben werde...
    Auf jeden Fall, alles Gute, es wird bestimmt nicht so schlimm, wie du vielleicht befürchtest...

  • Zitat

    Also, prinzipiell finde ich, dass du durchaus recht hast. Bei den organisatorischen Dingen ist es ja auch sehr wichtig, dass alle S alles verstehen.


    Zwar bin ich nicht im Gymnasium, sondern in der Grundschule, aber meinst du nicht, dass Schüler, die mindestens seit der 5. Klasse kontinuierlich in Englisch unterrichtet werden, sich auf Englisch vorstellen können?


    Und warum muss ein Ref in der 11 einen Sitzplan erstellen? --- "Pädagogischen Gründe" - ständiges Schwatzen, die Kurzsichtigen, die zu eitel sind eine Brille zu tragen, nach vorn, die Konkurrenten nicht nebeneinander - findet man als neuer Lehrer doch eh erst, wenn man die Schüler besser kennengelernt hat.


    Zudem: In der 11 durften wir uns setzen, neben wen wir wollten. Ging's partout nicht, wurde zwangs-umgesetzt. Aber eben erst dann. Ich finde, soviel Eigenverantwortlichkeit sollte man 17-jährigen schon zugestehen.
    Hat die Klasse im Sinn, dich zu ärgern, wird sie sich eh jede Stunde einen anderen Sitzplan überlegen. Das haben manche Grundschulklassen schon drauf ;)


    Trotzdem natürlich alles Gute wünscht
    das_kaddl.

  • Hallo,


    ich komme zwar aus der Hauptschule, aber in der ersten Stunde würde ich eigentlich nicht etwas Organisatorisches machen, sondern etwas Motivierendes, am liebsten einen Song. I Can See Clearly Now von Bob Marley geht auch in höheren Klassen. In der ersten Woche ist doch eh soviel Organisation und Leerlauf, da sind Schüler samt Lehrer doch fast froh, wenn man zu ein bisschen Stoff kommt.


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Erst mal: Es wird vermutlich gar nicht schlimm werden. An allen Schulen und in allen Klassen, in denen ich war, wird die neue Lehrkraft am Anfang des Schuljahres neugierig und erst einmal wohlwollend erwartet.


    Organisatorisches: Sitzpläne brauche ich, um mir Namen zu merken. Ich selbst habe mir aber abgewöhnt, in der ersten Stunde einen anzulegen, sondern ich bettle den Klassleiter darum an - bei besonders rührigen Klassleitern liegt bereits am ersten oder zweiten Tag in allen Fächern der Lehrer dieser Klasse eine Kopie des Sitzplans.


    Wenn du Organisatorisches erledigst und dich in Englisch wohl fühlst, kannst du das durchaus in der Fremdsprache machen. Ich finde es aber völlig okay, dabei deutsch mit der Klasse zu sprechen. Davon hängt's nicht ab, ob das Jahr gut wird oder nicht - am wichtigsten wäre, dass du dich wohl fühlst.


    Inzwischen würde ich meine erste Stunde (gesetzt den Fall, ich bin nicht der Klassleiter) nicht mit Organisatorischem verbringen, sondern gleich Unterricht machen. Organisatorisches hieße: Welche Hefte (das ist schnell gesagt, falls überhaupt nötig), wie die Noten erstellt werden (dass haben sie schon zigmal gehlört und vergessen), und vor allem: Was du von ihnen an Mitarbeit erwartest/wie du nicht gemachte Arbeiten ahndest. Das ist aber so knifflig, dass das durchaus warten kann, bis zu die Klasse ein paar tage kennst.


    Irgendwas Leichtes, Englisches, würde ich empfehlen. Ich habe eine Datei, die alle die Sätze enthält, die Bart Simpson im Laufe aller Simpson-Episoden am Anfang an die Tafel schreiben muss. (Also, nicht wirklich alle, aber zumindest der ersten 7 oder 8 Staffeln).
    Einige der Sätze sind zu schwer, oder zu zeitgebunden, aber mit einem Großteil lässt sich arbeiten: Landeskunde, Wortschatz, Sprechanlass (>erklären lassen, was Bart wohl angestellt hat).

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • hallo herr rau,


    sätze von bart simpson? das hört sich ja spannend an. könnte man die irgendwie bekommen? :D
    ich muss zwar im moment keine eintiegsstunde halten aber das kluge eichhörnchen sammelt schon früh.



    hallo jenny green,


    ich würde unbedingt einsprachig-fremdsprachig in den unterricht einsteigen. meiner meinung nach hast du es dann leichter, mit der sprache zu unterrichten und nicht über die sprache. viele schüler wollen natürlich auf deutsch - da sind sie fitter - aber ich finde gerade an den kleinen situationen des alltags kann man viel lernen und sprachpraxis trainieren. ich habe mich im letzten schuljahr von meinen schülern (fast) nur auf engl. ansprechen lassen (9. und 10. klasse). wer zu spät kam musste ich auf engl. entschuldigen, wer von einer sv sitzung kam hat einen bericht darüber auf engl. abgegeben ... war nicht immer einfach ;) hat aber nach einiger zeit eine gute lernatmosphäre erzeugt.


    gruß n.

  • Hi, folks,
    Das Fossil meldet sich vom Urlaub zurück(Sprachkurs). Habe auch eine eigenverantwortliche Elfte und will noch mal genau wissen, wie es mit der Notengewichtung von Klausuren/anderes (auch schriftlich/mündlich genannt) ist.Das war ja in der Sek I 50/50%. Kann man nun für die Sek II 40/60% begründen? Der Erlass ist etwas vage (mindestens die Hälfte...) Heike, was meinst Du? :D

  • IMHO: Bezüglich Notengebung wird bei uns in allen Fächern immer streng auf die Beschlüsse der zuständigen Fachkonferenz verwiesen -> zwecks "gleicher" Beurteilung der Jahrgänge, Transparenz der Notengebung im Kollegium und Vorbeugung / Rechtfertigung der Endnotenzusammensetzungen vor Eltern.


    LG, das_kaddl

  • Hallo ihr Lieben,


    danke für eure Beiträge! Sie haben mir sehr geholfen und mich ermutigt, sodass mir jetzt nicht mehr ganz so die Knie zittern ;) eine Frage noch: Wisst ihr, ob es bücher oder Internetseiten mit solchen, von Heike genannten, Spielchen gibt? (Jemand anders hat in einem anderen Thread schon mal danach gefragt.) Googeln bringt da nicht so viel, da kommt eine Menge unbrauchbares Zeug bei rum.
    Und, Herr Rau, das mit dem Bart würde mich auch brennend interessieren!! Auf was man so alles kommen kann .... cool!!


    Dankbare Grüße Jenny!! :P

  • Hallo Jenny,


    ich hab die Liste der Bart-Strafaufgaben auch schon an Nanina geschickt; mail mir unter himself AT thomasrau DOT de, dann schicke ich sie dir gerne (ist ein Word- oder RTF-Dokument).


    So oder so, es wird sicher halb so wild.
    Schönen Gruß,
    Herr Rau

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