Suche dringend epals in Indien

1. offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich hoffe, hier kann mir jemand helfen....
    Ich sitze gerade an meiner Staatsarbeit (Förderung von interkult. handlungsfähigkeit im fach englisch der jgst. 11 am bsp. indischer short stories) und brauche dazu dringend Mailkontakte nach Indien. Ich habe bereits auf verschiedenen e-pal seiten nachgesehen, bin bei zweien auch regisistriert, aber erfolglos. Indien ist auf den Seiten nur sehr wenig vertreten und wenn, dann verfolgen sie oft ganz andere Interessen.


    Hat von euch jemand eine Idee, wo ich noch suchen könnte???? Oder hat jemand direkte Kontakte und kann mir weiterhelfen? Wäre mir wirklich wichtig!!!
    Ich habe 29 Schueler in meiner Klasse, die ca. 7 Jahre Englisch haben.


    Bin fuer jede Hilfe dankbar!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    LG Sabine

    Warum müssen es auch immer völlig abstruse Themen in viel zu engen Zeitfenstern sein...


    Du solltest indische Schulen direkt anschreiben. Über google "india grammar school" bekommst du viele Resultate.


    Nele

    Zitat

    Warum müssen es auch immer völlig abstruse Themen in viel zu engen Zeitfenstern sein...


    Was meinst du damit? Mein Thema als solches? Was ist daran abstrus, verstehe ich nicht :rolleyes: ....


    Danke fuer den Tipp!


    LG
    SABINE

    Zitat

    SabineMo schrieb am 30.03.2007 18:49:Was meinst du damit? Mein Thema als solches? Was ist daran abstrus, verstehe ich nicht :rolleyes: ....


    Ich meine damit, dass es prüfungsstrategisch außerordentlich unklug ist, in eine Examensarbeit Parameter einzuführen, die nicht steuerbar sind, weil sie nicht richtig von dir beeinflusst werden können. Du stehst doch unter Druck, weil du keine Epals zur Hand hast - das macht das Thema abstrus.


    Nele

    Achso, neleables - naja, ich MUSS keine Emailkontakte herstellen, ich WILL das unbedingt, weil die Arbeit ja "innovativ" (was auch immer darunter zu verstehen ist) sein soll ... Ich arbeite mit ind. Short Stories und wenn ich wollte, könnte ich es dabei belassen. Ich bin aber der Meinung, dass Realkontakte nötig sind und daher ist es mir wichtig, diese zu schaffen. Wenn es wirklich nicht funktionieren sollte, dann wäre dem halt so - außer mir selbst wuerde es niemand merken. Aber ich will, dass es klappt....und das wird es auch.


    In diesem Sinne Stefan, die schule habe ich mir bereits angesehen - es gibt dort leider nur SEK I und dafuer sind meine Schueler zu alt, finde ich. Daneben gibt es noch die in Bombay, aber ich habe erstmal eine andere Schule kontaktiert...mal abwarten. Ich denke, dass ich heute/ morgen einfach mal zig Schulen anschreibe und hoffe, dass etwas zurück kommt...


    LG SAbine

    Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du bist. Aber wenn du in NRW bist, solltest du bedenken, dass die Staatsarbeit 10 Prozent der Endnote ausmacht. Da sollte man abwägen, ob sich mancher Detailstress lohnt ;)


    Wenn ich mir überlege, wie ich für die Staatsarbeit geackert habe, das war es nicht wert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sabine!


    Mach Dir da mal nicht zu viele Hoffnungen, was die Resonanz auf die Anfragen an die Schulen angeht. Email und Internet sind dort natürlich bekannt, jedoch besitzt natürlich nicht jeder zu Hause einen Rechner oder einen Zugang.
    Was die Schulen angeht, so stellt sich die Frage, ob solche Email-Freundschaften in dem Sinne auch Teil des Lehrplans bzw. Teil der Interessen der indischen Schulen sind.


    Ich habe vor einigen Jahren auch Schulen in Indien kontaktiert, weil ich dort ein Praktikum machen wollte. Ich habe von keiner Schule jemals eine Antwort auf meine Emails erhalten.


    Wie wäre es, wenn Du statt Indien Großbritannien nimmst und dort Kontakte zu Schülern knüpfst, die indischer Herkunft sind? Die sind kulturell sicherlich "kompatibler" als die in Indien.
    Die kulturellen Unterschiede sowie die Werte und Normen sind doch ziemlich unterschiedlich, wie Du ja sicherlich weißt, und ich frage mich gerade, worüber sich Deine Schüler mit den indischen Schülern unterhalten wollen. Spätestens bei Themen wie Liebe, Sex, Religion oder Beziehung zu den Eltern könnte das heikel werden.


    Ich kann da auch aus eigener Erfahrung sprechen, da die Hälfte meiner Familie dort lebt. Die Gespräche mit meinen Cousins oder auch meinen deutlich jüngeren Stiefschwestern waren trotz der familiären Bande doch recht "schwierig" - eben aufgrund des kulturellen Unterschieds. Diplomatie und Feingefühl sind da besonders wichtig, um eben niemandem unbeabsichtigt auf die Füße zu treten.


    Ich würde mich meinen Vorrednern insoweit anschließen als dass ich auch so meine Zweifel habe, ob der "Lohn der Arbeit" diesen Aufwand wert ist.


    Gruß
    Bolzbold

    Huhu,


    Aktenklammer, ich bin auch in NRW - du hast natürlich recht, dass die 10% wirklich wenig sind...aber ich mag das Thema halt selbst recht gern und will auch, dass etwas dabei rum kommt...


    Bolzbold, hm, dein Schreiben macht nicht gerade Hoffnungen - aber ich versuche es trotzdem direkt bei den Schulen (neben den epal -Seiten im Netz). Dass du vor einigen Jahren keine Antwort bekamst, muss nichts heißen, denn gerade Indien verändert sich derzeit ja rasend schnell. Das ätzendste, was mir passieren kann ist, dass ich selbst *irgendwo im Netz* massenweise Leute anschreiben muss, um sie zu fragen, ob sie Bock haben, mit meinen Schülern ein paar Mails auszutauschen. Das w#re (bei 29 Schülern) natuerlich ziemlich ätzend....


    Indische Schüler in GB ausfindig machen? Mh...wie soll ich das denn tun? Meinst du, dass ich direkt nach ind. Schulen suchen soll oder auf gut Glück diverse Schulen anschreibe und dort nachfrage, ob es interessierte Inder gibt? Ich weiß nicht...Zumal ich denke, dass die Schüler oftmals 2nd Generation immigrants sind und dann evtl. garkeinen allzu engen Bezug zu ihrem Herkunftsland haben?


    Zitat

    Die kulturellen Unterschiede sowie die Werte und Normen sind doch ziemlich unterschiedlich, wie Du ja sicherlich weißt, und ich frage mich gerade, worüber sich Deine Schüler mit den indischen Schülern unterhalten wollen. Spätestens bei Themen wie Liebe, Sex, Religion oder Beziehung zu den Eltern könnte das heikel werden.


    Naja, genau das ist doch das spannende....Wenn sie sich ueber Themen unterhalten, in denen die Kulturen sich eh nicht unterscheiden, dann ist es doch langweilig und was sollte das an neuen Erkenntnissen bringen? Meine Schueler sind ja in der Jgst. 11 und ich denke, dass sie dann schon in der Lage sind, sich sachlich zu verständigen, auch wenn sie den Standpunkt des anderen erstmal garnicht nachvollziehen können. Heikel finde ich das nicht. Eher gewinnbringend. Was könnte deiner Meinung nach passieren?


    Zitat

    Ich würde mich meinen Vorrednern insoweit anschließen als dass ich auch so meine Zweifel habe, ob der "Lohn der Arbeit" diesen Aufwand wert ist.


    Wie gesagt - ich mache es gern. Mich nervt es, dass man ueber andere Kulturen im Unterricht spricht, die Schüler aber sowieso keinerlei Bezug zu dieser Kultur haben und diese meist hinterher genauso fremd ist wie vor der U-Reihe. DAher würde ich gern versuchen, das mal etwas anders zu machen und ich denke, dass gerade bei interkulturellen Themen ein Austausch sehr wichtig ist...Wer sonst sollte den SuS/uns erklären, wie Inder *ticken*, was sie denken und fuehlen, wenn nicht sie selbst?
    Aber ja, ich sehe auch, dass es recht aufwändig ist...


    Zudem....diese Arbeit soll doch "innovativ" sein :rolleyes: . Also muss ich die Kurzgeschichten doch mal irgendwie anders bearbeiten und versuchen, mich von den üblichen "interkulturellen Lehrmethoden" abzusetzen.....
    Hm...


    Diese Arbeit nervt echt....


    LG und schöne Ferien an alle, die sie genießen können und frei haben!!!


    Sabine

    Bzgl. "innovativ sein" hieß es an meinem Seminar, dass es innovativ an meiner Schule, nicht unbedingt in ganz NRW o.ä. sein muss. Ich habe meine Sache auch gerne und mit Herzblut gemacht, ich muss nur sagen, dass ich letztlich fand, dass der FL dann zu 'oberflächlich' dran gegangen ist und eigentlich keiner nach meiner Note gekräht hat.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    SabineMo schrieb am 31.03.2007 13:27:
    Huhu,


    Naja, genau das ist doch das spannende....Wenn sie sich ueber Themen unterhalten, in denen die Kulturen sich eh nicht unterscheiden, dann ist es doch langweilig und was sollte das an neuen Erkenntnissen bringen? Meine Schueler sind ja in der Jgst. 11 und ich denke, dass sie dann schon in der Lage sind, sich sachlich zu verständigen, auch wenn sie den Standpunkt des anderen erstmal garnicht nachvollziehen können. Heikel finde ich das nicht. Eher gewinnbringend. Was könnte deiner Meinung nach passieren?


    Reden wir von derselben Schülergeneration?
    Nein im Ernst: Selbst meine 12er sind teilweise noch sehr klischeebehaftet - es stellt sich die Frage, ob hier wirklich ein gewinnbringender Austausch stattfinden kann.
    Bestes Beispiel hierfür wäre das Thema "arranged marriages", das ich im Rahmen der Besprechung des Films "Bend it like Beckham" mit den Schülern diskutiert habe. Das entzieht sich teilweise einer Nachvollziehbarkeit. Genauso wie es trotz europäischer oder amerikanischer Vorbilder in den Medien für Inder mitunter immer noch fremd ist, vor der Ehe Beziehungen zu führen oder gar Sex zu haben.
    (In Indien ist es immer noch ein heißes Eisen, ob bei Bollywood-Filmen geküsst werden darf oder nicht - derzeit ist die Antwort "nein").


    Ich sehe die Gefahr, dass es zu keinem authentischen Austausch kommt, weil solche Email-Freundschaften gepflegt sein wollen - von beiden Seiten.
    Ein Austausch der Kulturen muss auch nicht notwendigerweise über direkte, persönliche Kontakte erfolgen. Interkulturelles Lernen umfasst ja auch noch andere Bereiche.
    So kann beispielsweise der Vergleich von shaadi..com und neu..de sehr amüsant und auch lehrreich sein.


    Zitat


    Wie gesagt - ich mache es gern. Mich nervt es, dass man ueber andere Kulturen im Unterricht spricht, die Schüler aber sowieso keinerlei Bezug zu dieser Kultur haben und diese meist hinterher genauso fremd ist wie vor der U-Reihe. DAher würde ich gern versuchen, das mal etwas anders zu machen und ich denke, dass gerade bei interkulturellen Themen ein Austausch sehr wichtig ist...Wer sonst sollte den SuS/uns erklären, wie Inder *ticken*, was sie denken und fuehlen, wenn nicht sie selbst?
    Aber ja, ich sehe auch, dass es recht aufwändig ist...


    Das ist im Grunde ein durchaus edler Anspruch, dem Du aber in der Realität nur schwer gerecht werden kannst. Stell Dir vor, Du würdest das bei möglichst vielen Themen so machen. Wieviele interessierte Epals im Ausland sollen denn dafür zur Verfügung stehen? Wenn ich da an Australien, Irland, Indien, Südafrika, USA etc. denke...


    Was übrigens die Inder der zweiten oder dritten Generation angeht, so kennen die ihre Wurzeln meistens noch sehr genau (wieviele Inder aus GB inserieren just bei shaadi.com) und sind möglicherweise flexibler, wenn es um die Auseinandersetzung mit den Kulturen geht, weil gerade sie diese ja bei sich selbst tagtäglich führen. Hier wäre ja auch eventuell die englische Austauschschule, sofern vorhanden, eine sicherlich hilfsbereite Quelle. Da viele englische Schulen Austauschkontakte nach Deutschland haben, ist hier das Interesse größer und die Chancen sind größer, hier auch entsprechende Schüler mit indischem Hintergrund zu finden.


    Ferner wäre ja auch noch die Frage zu klären, ob Deine Schüler wirklich ein dauerhaftes und ehrliches Interesse daran haben, mit indischen Gleichaltrigen regelmäßig in Kontakt zu treten.


    Ich wünsche Dir trotz meiner Skepsis viel Glück und Erfolg bei Deiner Suche.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Bolzbld,


    danke für deine Anregungen!


    Zitat

    Reden wir von derselben Schülergeneration?
    Nein im Ernst: Selbst meine 12er sind teilweise noch sehr klischeebehaftet - es stellt sich die Frage, ob hier wirklich ein gewinnbringender Austausch stattfinden kann.


    Genau das ist auch meine Feststellung :rolleyes: und Sorge...Ich habe ebenfalls kuerzlich BilBeckham im 12er LK gemacht und natuerlich die arranged marriages thematisiert. Ergebnisse waren ähnlich wie bei dir. Daher merke ich eigentlich selbst schon, dass die Schule klare Grenzen setzt, was int. Lernen angeht...


    Shaadi.com habe ich mir auch schon angesehen - ich dachte, allerdings, es gäbe dort auch ein Forum, habe aber leider keins gefunden. Es wäre spannend ein Forum zu haben, in dem sich ueber arranged marriages ausgetauscht wird. Ich habe bisher nur 2 finden können, die ich aber auf Grund des extrem schlechten Sprachgebrauchs (u2, b4, ......) nicht nutzen möchte. Wenn du zufällig eines kennst, in dem die Beiträge nicht nur aus Abkürzungen bestehen, bin ich dir sehr dankbar.


    Zitat

    Das ist im Grunde ein durchaus edler Anspruch, dem Du aber in der Realität nur schwer gerecht werden kannst. Stell Dir vor, Du würdest das bei möglichst vielen Themen so machen. Wieviele interessierte Epals im Ausland sollen denn dafür zur Verfügung stehen? Wenn ich da an Australien, Irland, Indien, Südafrika, USA etc. denke...


    Neee, das mache ich nicht bei möglichst vielen Themen. Nur bei Indien, weil ich Indien liebe :D und es mir wichtig ist, dass S ein paar ihrer Vorurteile abbauen können :D . Zudem gibt es zu Indien im Vgl. zu den anderen Ländern recht wenig.


    Was ich aber merke ist, dass diese Mailsache
    - schwierig zu organisieren
    - schwierig zu "kontrollieren" (20 von 29 SuS werden wahrscheinlich die HA nicht haben, weil der Mailpartner nicht antwortete)
    - schwierig auf Grund der schlechten Sprach...


    Vielleicht sollte ich tatsächlich meinen Fokus eher auf andere Seiten richten, zumal ich dies auch besser lenken kann (?) ...
    Uebrigens bin ich bei shaadi.com registriert...oh man, was ich da alles angeben musste und eigentlich wollte ich mir die Registrierung auch sparen, aber ich dachte, dass ich sonst keinen kompletten Einblick in die Seite bekommen :rolleyes: .


    Zitat

    Ferner wäre ja auch noch die Frage zu klären, ob Deine Schüler wirklich ein dauerhaftes und ehrliches Interesse daran haben, mit indischen Gleichaltrigen regelmäßig in Kontakt zu treten.


    Ich denke, da haben wir uns missverstanden. Ich suche keine dauerhaften Kontakte, sondern Mailpartner zum Meinungsaustausch bzgl. unserer Thematik. Das können 3-4 emails sein und das wars. Ich wuerde diese Partner ganz gezielt fuer dieses "Interview" haben wollen...nicht großartige Freundschaften aufbauen...Zweck-Mail-Schaften....
    Bzgl. der 2nd/ 3rd Generation könntest du Recht haben..evtl. haben diese sogar einen objektiveren Blick fuer beide Kulturen und sind offener, können besser in Distanz zu ihrem Eigenen treten.


    Hm...also eigentlich muss ich mich ja mit Short Stories beschäftigen (s. erster Beitrag), aber ich denke halt, dass ich die short stories eher nehme, um an diesen die Thematik zu entfalten. In den HA würde ich dann gern mit anderen MEdien arbeiten, weil ich nicht denke, dass ich nur ueber fiktive Texte interk. kompetenz schulen kann???


    Eine Kombination von Sh. St. mit Sachtexten oder eben Internetforen etc... wäre aber prinzipiell ok, oder?


    Oh man...
    Vielleicht denke ich auch einfach wieder zu kompliziert...Ich will quasi innerhalb von 4 Wochen das stereotype Bild meiner SuS umkrempeln, so dass sie auf einmal fasziniert von diesem Land sind und ganz neugierig auf die ganzen Unterschiede....Vielleicht sollte ich mein Ziel etwas niedriger stecken und es schweren Herzens in Kauf nehmen, dass sie nunmal nichts / nicht viel mit dieser sehr fremden Kultur anfangen können und das auch erstmal so bleiben wird...*heul*



    Aktenklammer


    Zitat

    Bzgl. "innovativ sein" hieß es an meinem Seminar, dass es innovativ an meiner Schule, nicht unbedingt in ganz NRW o.ä. sein muss.


    Wenn ich einfach nur die Sh Stories nehme und daran klassische Textarbeit mache, dann ist es nicht einmal innovativ an meiner Schule...


    LG Sabine

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    SabineMo schrieb am 01.04.2007 08:21:
    Oh man...
    Vielleicht denke ich auch einfach wieder zu kompliziert...Ich will quasi innerhalb von 4 Wochen das stereotype Bild meiner SuS umkrempeln, so dass sie auf einmal fasziniert von diesem Land sind und ganz neugierig auf die ganzen Unterschiede....Vielleicht sollte ich mein Ziel etwas niedriger stecken und es schweren Herzens in Kauf nehmen, dass sie nunmal nichts / nicht viel mit dieser sehr fremden Kultur anfangen können und das auch erstmal so bleiben wird...*heul*
    LG Sabine


    Hallo Sabine!


    Ein stereotypes Bild kannst Du natürlich nicht einfach so in vier Wochen umkrempeln.
    Es stellt sich aber auch die Frage, wie ein nicht von Klischees und Stereotypen behaftetes Bild von Indien aussehen kann/ soll.
    Interkulturelle Kompetenz soll ja im Wesentlichen auch eine "wohlwollend neutrale" Haltung zur Bezugskultur herstellen. D.h. die SuS sollen das nicht alles toll finden, aber zumindest auch nicht mit westlicher Arroganz auf fremde Kulturen herabsehen.


    Du hast gesagt, dass Du Indien liebst. Vielleicht schießt Du gerade deswegen etwas über das Ziel hinaus, weil Du dieselbe Begeisterung bei den Schülern wecken möchtest. Bei einigen kann das durchaus erfolgreich sein, jedoch kannst Du Deine "Gefühle" bzw. Begeisterung nicht einfach so auf die Schüler projizieren. Da würdest Du schnell enttäuscht werden.


    Was Texte und interkulturelles Handeln bzw. interkulturelle Kompetenz angeht, so funktioniert das in der Unter- und Mittelstufe doch hauptsächlich über die Beschreibung bzw. die Vergleiche zwischen GB und D. Da werden (mal unabhängig von den Sprachkenntnissen) auch keine Engländer über Email etc. interviewt.


    Woher haben die Schüler ihre Kenntnisse über arranged marriages? Aus den Medien - auch aus Texten. Wieso also nicht auch über derartige Themen reflektieren und vor allem den eigenen Standpunkt dazu reflektieren? Dafür muss ich nicht mit Indern reden. Da hängt dann zuviel vom individuellen Kontakt zu den Indern bzw. vom Ausgang der Gespräche über Email ab. Im schlimmsten Fall fühlen sich die Schüler in ihren Klischees bestätigt - und das kann es ja auch nicht sein.


    Am Beispiel arranged marriages kann man auch schön verdeutlichen, dass hier andere Mentalitäten eben eine große Rolle spielen. Und bei uns in Europa sind arrangierte Heiraten noch gar nicht SO lange her.


    Eine intensive, die jeweiligen Standpunkte reflektierende Diskussion im Unterricht über diese Thematik erzeugt m.E. auch ein notwendiges Maß an interkultureller Kompetenz.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Bolzbold,


    nochmal danke für deine Antwort! Ich merke, dass ich in mancherlei Hinsicht, doch noch idealistisch naiv an Unterricht herangehe
    :rolleyes: ...


    Zitat

    Interkulturelle Kompetenz soll ja im Wesentlichen auch eine "wohlwollend neutrale" Haltung zur Bezugskultur herstellen. D.h. die SuS sollen das nicht alles toll finden, aber zumindest auch nicht mit westlicher Arroganz auf fremde Kulturen herabsehen


    *zustimm* - genau das wäre meine Absicht...


    Zitat

    Du hast gesagt, dass Du Indien liebst. Vielleicht schießt Du gerade deswegen etwas über das Ziel hinaus, weil Du dieselbe Begeisterung bei den Schülern wecken möchtest. Bei einigen kann das durchaus erfolgreich sein, jedoch kannst Du Deine "Gefühle" bzw. Begeisterung nicht einfach so auf die Schüler projizieren. Da würdest Du schnell enttäuscht werden.


    Die Tatsache, dass ich Indien liebe (obwohl ich selbst noch nie dort gewesen bin *hust*) wurde mir von meiner FL als hinderlich bei meiner Arbeit angekreidet. Ich sehe natuerlich das Problem, dass ich durch meine Affinität noch weniger objektiv bin als in anderen Themen, aber andererseits muss ich sagen, dass ich eine positive Grundeinstellung zur Sache nicht verkehrt finde. Deine Bedenken hingegen finde ich berechtigt - aus der minimalen Erfahrung, die ich gemacht habe, muss ich aber sagen, dass bisher meine Begeisterung sich immer auf die Schüler übertragen hat und diese sogar nach dem Unterricht noch gekommen sind und mehr erfahren wollten - natuerlich nur eine kleine Zahl der Schueler, aber die anderen haben im Unterricht zumidnest interessiert mitgemacht. Ich wuerde mich auch nicht so einschätzen, dass es mich wirklich frustet, wenn ich das neg. Bild der Schueler nicht relativieren konnte. Was mir die FL aber vorwarf war, dass ich die Schueler nicht dazu anleite sich ein eigenes Bild zu machen - vielmehr lenke ich sie zu sehr durch mein (überzogen ausgedrückt) "Positivgeschwatze". Naja, aber die negativen Seiten kennen die Schüler doch eh....und mein "Positivgeschwatze" nehmen sie ohnehin nur so weit an, wie es auch mit ihrem eigenen Bild kompatibel ist...Manchmal verstehe ich FL echt nicht.....



    Zitat

    Da werden (mal unabhängig von den Sprachkenntnissen) auch keine Engländer über Email etc. interviewt.


    Mh, stimmt schon - aber zum einen dachte ich ja, dass meine Arbeit halt INNOVATIV sein msus....also sich eben vom üblichen Zugang abheben muss..zum anderen ist GB halt wesentlich einfach nachvollziehbar als Indien...eine Identifikation mit den Figuren ist bei ind. Short Stories sicher nicht so leicht wie bei britischen...
    Aber dennoch rücke ich langsam aber sicher von dieser Mailidee ab....irgendwie gefällt sie mir nicht mehr :D - jetzt brauche ich aber eine andere Idee, um meine Arbeit als INNOVATIV zu verkaufen....


    Die Thematik ARRANGED MARRIAGES werde ich auf jeden Fall aufnehmen - ich habe dazu auch eine entsprechende Kurzgeschichte. Mittlerweile ärgere ich mich schon, dass ich den Zugang über die Kurzgeschichte gewählt habe, da die Bearbeitung derer ja nunmal jetzt im Zentrum stehen muss....


    Ich merke immer wieder, dass es mir schwer fällt, den Fokus zu begrenzen. Ich habe tausend Ideen im Kopf, merke aber, dass mein Thema nunmal "ind. Short stories" sind...also sollte ich am besten auch damit anfangen....


    Wie klingt es, wenn ich also (nach einer allgem. Hinführung zum Thema) mit den Kurzgeschichten anfange und die Themen, die mir diese bieten (Arranged Marriages, Sikhism und ggf eine dritte Kurzgeschichte) mit authent. Quellen verbinde? Dabei könnte ich bsp. einen Vgl. von shaadi und neu.de anstellen. Dadurch würde ich dem Thema meiner Arbeit gerecht werden und zumindest den Versuch eines "innovativen" Zugangs zeigen. Jetzt sag bitte nicht, dass an meiner Herangehensweise rein garnichts innovativ ist...Sicherlich lasse ich mir noch weitere kreative Ideen einfallen und ich merke gerade, dass ich auf den Boden der Tatsachen zurück kehren und mich von sämtlichen Ideen lösen muss, weil sie einfach nicht realistisch sind oder zu diffus...


    Üblerweise musste ich in den letzten Tagen aber auch feststellen, dass ich genau das, was ich bisher immer an interkult. Zugängen kritisierte (nämlich dass das Land hinterher eigentlich fast genauso fremd ist wie vorher) auch nicht werde ändern können :( . Um es ganz platt auszudrücken: viel mehr, als zu versuchen, dass Interesse der Schüler zu wecken, damit sie hinterher selbst über das Land lesen etc., kann ich wahrscheinlich garnicht tun. Und damit wäre vermutlich schon viel erreicht.


    Ich möchte mich aber nochmal bei dir bedanken, weil ich jetzt definitiv klarere Vorstellungen bekommen habe, was überhaupt machbar ist!


    LG SAbine

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    SabineMo schrieb am 01.04.2007 13:30:
    Wie klingt es, wenn ich also (nach einer allgem. Hinführung zum Thema) mit den Kurzgeschichten anfange und die Themen, die mir diese bieten (Arranged Marriages, Sikhism und ggf eine dritte Kurzgeschichte) mit authent. Quellen verbinde? Dabei könnte ich bsp. einen Vgl. von shaadi und neu.de anstellen. Dadurch würde ich dem Thema meiner Arbeit gerecht werden und zumindest den Versuch eines "innovativen" Zugangs zeigen. Jetzt sag bitte nicht, dass an meiner Herangehensweise rein garnichts innovativ ist...Sicherlich lasse ich mir noch weitere kreative Ideen einfallen und ich merke gerade, dass ich auf den Boden der Tatsachen zurück kehren und mich von sämtlichen Ideen lösen muss, weil sie einfach nicht realistisch sind oder zu diffus...


    Hallo Sabine!


    Natürlich macht es Sinn, den kulturellen Background einer Kurzgeschichte durch andere Quellen tiefgründiger zu beleuchten.
    Ein Vergleich von indischen und deutschen Partnerbörsen passt also durchaus, wenngleich hier natürlich der Hintergrund (arranged marriages, wer postet bzw. wer bietet seine Tochter/ Schwester feil) vorher erläutert sein sollte.


    Innovativ heißt nicht, dass Du DIE neue Unterrichtsidee erfinden sollst. Es heißt im Wesentlichen, dass Du neue Vorgehensweisen oder Herangehensweisen entwickelst. Eine Kombination von bereits existierenden Konzepten ist im Grunde auch innovativ.
    Mach Dir also um den Grad der Innovativität keine Sorgen.


    Zitat


    Üblerweise musste ich in den letzten Tagen aber auch feststellen, dass ich genau das, was ich bisher immer an interkult. Zugängen kritisierte (nämlich dass das Land hinterher eigentlich fast genauso fremd ist wie vorher) auch nicht werde ändern können :( . Um es ganz platt auszudrücken: viel mehr, als zu versuchen, dass Interesse der Schüler zu wecken, damit sie hinterher selbst über das Land lesen etc., kann ich wahrscheinlich garnicht tun. Und damit wäre vermutlich schon viel erreicht.


    Nun ja, das ist leider unser Tagesgeschäft. Einige erreichst Du, andere hingegen eben nicht. Ist ja auch mitunter eine Frage des persönliche Backgrounds und des Geschmacks - da kannst Du Dich teils auf den Kopf stellen und Du kannst die Schüler für das eine oder andere nicht begeistern. Ist halt so. Solange man wenigstens ein paar für etwas begeistern kann, hast Du schon etwas erreicht.


    Zitat


    Ich möchte mich aber nochmal bei dir bedanken, weil ich jetzt definitiv klarere Vorstellungen bekommen habe, was überhaupt machbar ist!
    LG SAbine


    Gern geschehen. Lass bezeiten mal hören, was daraus geworden ist.


    Gruß
    Bolzbold

    Zitat

    Gern geschehen. Lass bezeiten mal hören, was daraus geworden ist.


    Gern. Und sollte garnichts draus geworden sein....ich bin ja jetzt bei shaadi....


    LG Sabine

    hab - zugegeben - nicht alles hier verfolgt, aber bin erstaunt über so viel kritisches und auf mich irgendwie entmutigend wirkendes feedback. hört sich doch spannend an und die idee an sich ist doch einen versuch wert, oder? also: ran an den speck und viel glück. think positive :)
    lg,
    amy

Werbung