Wiedereinstieg nach Familienpause

  • Hallo,
    ich bin Grundschullehrerin und habe drei Kinder (7,4,4) und möchte aus dem Familienurlaub zurück in den Beruf und halbtags arbeiten. Gibt es jemanden, der in einer ähnlichen Situation ist oder war und der mir Tipps geben kann.
    LG Ines

  • Meine Kinder sind inzwischen 11, 9 und 5 - ich habe vor eineinhalb Jahren wieder angefangen, allerdings Vollzeit, weil ich sonst keine Klasse bekommen hätte, sondern nur 'Reststunden' auffüllen hätte müssen (in Ö. gibt es kein Fachlehrersystem) - und das wollte ich nicht.


    Welche Tipps hättest du denn gerne?

  • Wie hast du das mit dem Wiedereinstieg gemacht. Hast du in anderen Schulen hospitiert? Hast du Fortbildungen gemacht, um dir den Anschluß leichter zu machen? Wie lange hast du insgesamt ausgesetzt? Wann wußtest du, an welche Schule du kommst?

  • Ich hab 7 1/2 Jahre ausgesetzt.
    Ich bin wieder eingestiegen als mein Großer in die Schule kam. Der Kleine war damals 5.
    Ich hab das 1. Jahr nur 10 Stunden gearbeitet. Das war ideal zum "Wiederreinkommen".


    Ich bin übrigens an meine Wunschschule gekommen. (Weil ich so wenig Stunden hatte, konnten sie mich mit reinschieben)
    Wenn das nicht geklappt hätte, hätte ich meinen Wiedereinstieg noch 1 oder 2 Jahre hinausgezögert. :D


    Da mein Mann auch Lehrer ist, bin ich auch in der Erziehungszeit nie ganz "draußen" gewesen.
    Da hab ich für ihn teilweise Unterricht vorbereitet und er hat dafür die Kinder betreut.
    Hospitiert oder Fortbildungen besucht hab ich nicht, aber viel gelesen.

  • Hallo Ines,


    ich denke, du kannst auch schon vorher Fortbildungen machen, um wieder etwas "Schulluft" zu schnuppern.


    Frag doch einfach mal bei deinem Schulamt (oder ev bei deiner "alten" Schule) nach und schau, was für Fortbildungen momentan angeboten werden.


    Vielleicht bekommst du dadurch auch Kontakt zu Kollegen, bei denen du im Unterricht mal hospitieren kannst.


    Eine andere Möglichkeit wäre z.b. mal bei den Verlagen (online) reinklicken und schauen, was die so für Fortbildungen anbieten. Auch wenn es meinst um die Einführung von neuen Schulbüchern handelt (die man in der Regel auch kostenlos bekommt), kommt man wieder mit Schulen und Schulthemen in Kontakt.


    Ideal sind in der Tat Stellen mit 8 oder 10 Stunden, allerdings gibt es solche "unterhälftigen" Stellen - zumindest in Bayern - wohl nur in einer begrenzten Stundenzahl


    Und halbtags sind ja die meisten Stellen, i.d.R. bist du ja nur Vormittags an der Schule, Nachmittagsunterricht gibt es ja in der GS wohl momentan noch eher selten.
    Zu Hause bist du also Nachmittags, arbeiten musst du natürlich trotzdem :)


    Petra

  • Hallo Ines,
    ich war auch sechs Jahre zu Hause und hatte etwas Bammel vor dem Wiedereinstieg. Aber dadurch, dass die eigenen Kinder dann auch in die Schule kamen bzw. schon ein Jahr drin waren, fiel mir das Eingewöhnen doch recht leicht.
    Du hast ja auch schon ein Schulkind, und das wird dir sehr helfen!
    Nach ein paar Monaten bist du wieder richtig drin. Nur Mut!
    Gruß venti :)

  • Zitat

    Ines schrieb am 31.05.2005 21:21:
    Wie hast du das mit dem Wiedereinstieg gemacht. Hast du in anderen Schulen hospitiert? Hast du Fortbildungen gemacht, um dir den Anschluß leichter zu machen? Wie lange hast du insgesamt ausgesetzt? Wann wußtest du, an welche Schule du kommst?


    Ja, also das war recht unspektakulär: ich habe Anfang Dezember im Schulamt angerufen wie es mit freien Stellen aussieht, weil es bei uns damals eine große Frühpensionierungswelle gab.
    Stellen gäbe es immer, irgendjemand wird krank oder geht in Karenz,... lautete die Auskunft. Ich ließ mich also auf die Liste setzen.
    Etwa eine Woche später wusste ich, dass ich eine erste Klasse übernehmen soll. Nach Weihnachten habe ich dann zu unterrichten angefangen.


    Ausgesetzt, hm, also als ich die Ausbildung fertig hatte, war ich mit dem ersten Kind schwanger, habe da noch ca. zwei Monate gearbeitet; nach dem zweiten Kind bin ich wieder schwanger eingestiegen und hatte ein halbes Jahr lang eine halbe Lehrverpflichtung.
    Das dritte Kind war dreieinhalb, als ich wieder angefangen hab'.
    Es wäre also fast verwegen von WIEDEReinstieg oder Aussetzen zu sprechen. Es war für mich eigentlich der Erstbeginn .


    Fortbildungen habe ich nur vereinzelt gemacht - erst hieß es immer in der Elternzeit geht das nicht, und später war es mir eh zu stressig, bzw. ab Kind Nr. 3 habe ich zwei halbe Tage in einem anderen Bereich gearbeitet; Nix Zeit für Fortbildung *g*.


    Ich bin also ins kalte Wasser gesprungen; das erste halbe Jahr war arg stressig, mittlerweile geht's recht gut.
    Ich bereite halt viel abends / nachts vor und an mindestens einem Tag am Wochenende. Ich mache wenig Projekte und andere sehr zeitintensive Dinge, so Leid es mir für die Schüler tut, aber ich denke sie fahren mit einer weniger gestressten Lehrerin besser :D .


    Als ich halbtags hatte, fand ich das relativ locker, allerdings fehlte mir aber, wie gesagt, das 'Klassenführen'. UND: meine beiden Kinder waren damals im Kindergarten - gut untergebracht und kein Nachmittags -hausaufgaben und sonstiger -veranstaltungsstress . Ist mit Schulkind sicher nochmal anders.


    Der Anfang war echt hart, aber ich möchte keinesfalls mehr nur zu Hause sein, die Schule würde mir sehr fehlen.


    Wichtig ist eine sehr gute, stressfreie (also zeitlich nicht zu knapp kalkulierte) Organisation, genau zu wissen, wie die Organisation im Notfall aussieht (Kind krank, Konferenzen,...), gute Nerven, und Mut, Vieles so gut es geht auszulagern (Haushalt,..). Und natürlich eine gehörige Portion Enthusiasmus, sonst gibst dir irgendwann die Kugel ;).


    Wie viel Vorerfahrung hast du denn? Hast du nur das Gefühl, weit weg zu sein? Dann kann ich dich beruhigen - nach einer Woche ist es, als ob du nie ausgesetzt hättest 8o .

  • Erst einmal vielen Dank für die vielen Antworten und das rege Interesse. Ich kann leider nicht wieder an meine alte Schule zurückkehren, weil meine Familie und ich inzwischen umgezogen sind. Da ist die alte Schule jetzt 50 km entfernt. Weiß jemand von euch, ob es in NRW möglich ist nur 10 Stunden zu unterrichten? Das wäre ja vielleicht wirklich ein etwas seichterer Einstieg. Nur kommt da finanziell auch nicht so viel bei rum, da muss ich das schon irgendwie mit der Tagesmutter gegenrechnen. ?(

  • Hallo Ines,
    ich habe in S-H drei Jahre an der Grundschule mit mit 12 Wochenstunden gearbeitet. Das jüngste meiner Kinder war damals knapp drei Jahre alt, der mittlere 9 Jahre und der älteste 12 Jahre alt. Im Nachhinein hatte ich erst gehört, dass für diese Zeit keine Pensionsansprüche bestehen ( zumindest in S-H), da diese Zeit rechnerisch als Beurlaubung zählt, da ich nur "unterhälftig" beschäftigt war. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich auch 14 Wochenstunden gearbeitet, also mit halber Stundenzahl. Diese zwei Unterrichtsstunden fallen letztendlich nicht so sehr ins Gewicht, denn eine Tagesmutter muss sowieso da sein, Konferenzen und Fortbildungen und was der Schulalltag hergibt, fallen ja auch noch an und das nimmst du als Teilzeitkraft ja immer voll mit. Ich habe dann aufgestockt auf 14 Wochenstunden. Grüße Margit

  • Hallo Nordlicht,
    meine Überlegung mít den 10 Wochenstunden geht dahin, dass ich dann vielleicht keine Klassenführung hätte. Ich weiß natürlich, dass das auch Nachteile hat. Andererseits fallen dann Elternabende, einige Elterngespräche und eventuell auch Zeugnisschreiben weg. Das soll ja auch nur eine Übergangslösung sein, um den Anfang etwas leichter zu machen. Ich bin da immer noch sehr hin und hergerissen...

  • Hallo Ines,
    genau das war meine Überlegung damals auch und es hat auch so an der Schule, an der ich war geklappt. Mittlerweile habe ich mich versetzen lassen und habe jetzt mit 16 Wochenstunden eine Klasse. In meiner ersten Klasse bin ich allerdings auch nur mit 10 Stunden. Ich denke, an der Schule, an der ich jetzt bin - ich bin wirklich gerne dort - hätte ich wahrscheinlich auch mit nur 10 Wochenstunden eine Klassenführung gehabt. Es kommt natürlich immer auf den Bedarf an, den eine Schule hat. Bis wann musst du dich denn entscheiden? Geht das noch so kurzfristig?
    Grüße aus dem Norden Margit
    Gruß Margit

  • Hallo Nordlicht,
    ich muss den Versetzungsantrag bis 1.08. dieses Jahres stellen, weil ich zum 1. Februar nächsten Jahres wieder einsteigen möchte. Bis dahin habe ich also noch Zeit mir das zu überlegen.
    Gruß Ines

  • So, jetzt habe ich auch noch mal eine Frage bezüglich Teilzeit (Grundschule).


    - Wenn man Teilzeit macht, ab welcher Stundenzahl übernimmt man i.d.R. eine Klassenführung?


    - Oder anders gefragt, wie oft gibt es Lehrer mit 15 Stunden (also genau die Hälfte), die keine Klassenführung haben, also reine FL sind ?


    - Ich nehme mal an, dass man dann bei einer Klassenführung auf jeden Fall die Fächer Deutsch, Mathe, SU und ev bei Klasse 3/4 auch noch Englisch macht.
    So, dann ist man bei 15/16 Stunden, also einer Teilzeitstelle. Jedoch sind es alles Fächer, die arbeitsintensiv sind. Sport z.b. fällt weg.
    Frage: macht es dann Sinn zu sagen, ok, ich mache noch 3 Stunden mehr, mit wenig mehr Arbeitsaufwand, habe aber dann mehr Geld in der Tasche?



    Petra

  • Hallo Petra,
    es wäre mal interessant, ob es Statistiken zu deiner Frage gibt. Ich denke, wie du eingesetzt wirst, hängt immer von der Situation der Schule ab. Meine Erfahrung ist die, das Teilzeitkräfte in ihrer Klasse häufig den Sportunterricht, den Kunstunterricht oder den Matheunterricht abgeben. Wieviel Arbeit eine Halbtagsstelle bedeutet ist wohl von Fall zu Fall verschieden... Das ist meine Meinung und ich habe noch nicht allzu viel Berufserfahrung.
    LG Ines

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, das wird wahrscheinlich immer unterschiedlich geregelt und hängt auch davon ab, welches Fach man als Hauptfach studiert hat.
    Ich kenne z.B. eine Lehrerin in Teilzeit, die in ihrer Klasse Deutsch, SU und Sport unterrichtet, sowie Sport in einer anderen Klasse, weil Sport ihr Hauptfach ist.


    Hätte ich eine Teilzeitstelle mit eigener Klasse, würde ich soweit es geht auf Musik bestehen, da das mein Fach ist und würde in kleinen Schulen sicher auch noch in einer anderen Klasse Musik unterrichten (häufig haben diese Schulen ja keinen anderen ausgebildeten Musiklehrer).


    Ich kann mir wie Ines gut vorstellen, dass eher Mathe als Fachunterricht erteilt wird als Deu/SU und kenne das auch aus meiner eigenen GS-Zeit.


    Pauschal kann man aber wahrscheinlich nix dazu sagen. Aber bei BY weiß man ja nie, ob es da nicht eine einheitliche Regelung geben könnte. ;)


    Gruß leppy

  • Hallo,
    es ist sehr unterschiedlich, wie du als Teilzeitkraft an einer Schule eingesetzt werden kannst. Das kommt auf deine Fächer an und darauf, ob sie jemanden als Klassenführung brauchen. Gibt es kaum Sportlehrer und du hast Sport als Fach, wirst du sicherlich eingeteilt werden. Bei mir ist es so mit Musik. Es gibt an meiner Schule wenige Lehrer, die Musik unterrichten wollen. Ich habe Musik als drittes Fach studiert, ist also eher ein Neigungsfach. Ich bin trotz meiner Teilzeitstelle in vier Klassen als Musiklehrerin eingeteilt. Also 10 Stunden in meiner eigenen Klasse und 6 Stunden in "fremden" Klassen. An unserer Schule - und wie ich feststelle an vielen anderen Grundschulen in der Gegend -werden nicht alle Hauptfächer von der Klassenlehrerin unterrichtet. Oft werden Mathe und Deutsch von unterschiedlichen Lehrern unterrichtet, um sich besser über Kinder auszutauschen oder im Fall einer längeren Krankheit des Klassenlehrers eine den Kindern vertraute Person als Vertretungsklassenlehrerin zu bieten.
    An meiner vorigen Schule war ich mit 14 Stunden nur Fachlehrerin für Musik und Sachunterricht. Diese Fächer wollte sonst keine unterrichten und eine Klassenführung wollte auch keine Kollegin aufgeben.
    Ich war vor meinem Wiedereinstieg beim zuständigen Schulrat und habe mit ihm meine Möglichkeiten und Grenzen meines Wiedereinstiegs besprochen. Zu diesem Zeitpunkt war es in S-H so, dass sie händeringend nach Lehrern gesucht haben und somit konnte ich auch mal Wünsche anbringen. (Anders als sonst gewohnt :) )
    Viel Glück bei der Entscheidungsfindung
    Margit

  • Hallo,
    ich bin gerade dabei meinen Versetzungsantrag zu schreiben (weil ich ja während des Familienurlaubs umgezogen bin) und jetzt frage ich mich, wie das ist wenn ich eine Stelle sehr weit von meinem Wohnort entfernt angeboten bekomme. Kann ich die Stelle ablehnen und wenn ich sie ablehne bekomme ich dann jemals wieder eine Stelle angeboten????

  • Hallo,
    ich wollte das Posting einfach mal wieder nach oben bringen und euch mitteilen, dass ich meinen Versetzungsantrag fertig habe und euch jetzt bitte mir die Daumen zu drücken.
    LG Ines

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