Beiträge von Maylin85

    Einige dieser Fälle kenne ich, die das auf den letzten Drücker durchgezogen haben. Aber ganz ehrlich: Wer will sich dann mit (fast) 60 noch einmal ein Verfahren antun? Das ist schon hart. Ich hätte dazu keine Lust oder Energie mehr. Glaube ich jetzt mit dem Blick in die Glaskugel.

    Wir hart ist denn so ein "Verfahren" für A14? Das hat ja nach einer gewissen Anzahl Dienstjahren quasi fast jeder um einen herum, der es wirklich will, und scheint mir jetzt nicht so überzogen anstrengend zu sein. Mit Mitte 50 oder so würde ich das evtl. auch mal in Erwägung ziehen^^

    Alles drüber finde ich sowieso nicht erstrebenswert (falls das eher gemeint war).

    Eine Verwendung außerhalb des Schuldienstes ist als Lehrkraft keine realistische Alternative.

    Was eigentlich schade ist. Leute, die nicht mehr unterrichten können, könnten Abiturprüfungen und Feststellungsprüfungen usw. erstellen, zentrale Abschlussprüfungen korrigieren (das müsste meines Erachtens eh endlich zentral passieren!), aus der Distanz Schulfahrten organisieren, Modellreihen entwickeln, in den Fremdsprachen einen Pool von Hörverstehensaufgaben zusammenstellen, für die einzelnen Fächer regelmäßig "Aktuelles" recherchieren und aufbereiten, Schüler in Präsenz oder per Distanzunterricht auf Sprachzertifikate vorbereiten, statt das Lehrkräften als AG aufzubrummen... es gäbe so viele Optionen, sinnvoll zuzuarbeiten und unterrichtende Kollegen zu entlasten.

    Ab dem 3. Mal Eltern informieren mit dem Hinweis, dass Hausaufgaben durchaus einen Sinn haben. Alles Weitere ist mir dann ehrlich gesagt egal - wer Übungsgelegenheiten nicht nutzt, kriegt die Quittung ggf. in der Klausur. Oder halt auch nicht, aber dann hat das Nichtmachen offensichtlich auch nicht geschadet, was dann ja auch okay ist.

    Grundsätzlich stimme ich dir zu. Jedoch ist das als Angestellter auch nicht so ganz Ohne: Neuer Vertrag bedeutet neue Probezeit mit neuen UBs der SL. Eine arschige SL reicht aus, um dich dabei rauszuprüfen. Das Risiko wäre es mir persönlich nicht wert, seit meiner Verbeamtung auf Lebenszeit bin ich im Berufsalltag deutlich entspannter unterwegs.

    Wie Chilli schon schrieb: bei keiner einzigen Vertretungsstelle hatte ich Unterrichtsbesuche. Bei dem aktuellen Mangel kann man problemlos von Vertretung zu Vertretung tingeln und wahrscheinlich sogar noch Ansprüche äußern, was man einsatztechnisch gerne hätte.

    Und ansonsten: ich muss gerade auch nochmal Revisionen machen. Das ist nervig und man hat aus Prinzip irgendwie keinen Bock drauf, aber wirklich superschlimm ist es auch nicht.


    s3g4

    Wenn man nicht gerade ein dickes Vermögen in der Hinterhand hat, IST es nunmal ein goldener Käfig. Mit weniger monatlichen Einkünften kann man evtl. noch klarkommen, Altersvorsorge ist aber schon ein gravierender Punkt in Bundesländern ohne Altersgeld. Reine Nachversicherung ist wirklich mau und müsste man schon mit erheblicher privater Vorsorge kompensieren. Schwierig, wenn man auch beim Verdienst außerschulisch vermutlich Abstriche machen muss. Mir wäre wohler, ich hätte die letzten 12 Jahre Rentenansprüche erworben und könnte einfach gehen, wie ich lustig bin.

    Das ist doch müßig. Wer mit den Konditionen und seinem Einsatz zufrieden ist, der hat solche Wahrnehmungen logischerweise nicht. Und natürlich kann man sich entlassen lassen (hab ich auch, leider ging die Schule dann hops und ich bin wieder zurück in den Landesdienst gefallen), es gibt aber nur sehr wenige Möglichkeiten, das nach einer gewissen Anzahl Dienstjahre ohne empfindliche Einbußen zu tun. Und ja, die Entscheidung gegen diese Einbußen ist natürlich letztlich auch freiwillig, aber eben auch ggf. begleitet von essentiellen Sachzwängen. Die Abstriche bei Gehalt und insbesondere Altersvorsorge muss man sich leisten können. Genau deswegen sollte man sich gut überlegen, ob man sich darauf einlässt - ich würde es, wie gesagt, nicht mehr.

    Ich hab neulich gedacht, eigentlich wäre es auch mal nett, ein paar Jahre an der Küste zu leben und zu arbeiten. Oder im Süden. Oder im Ausland. Alles nicht möglich, wenn man sich als Beamter an ein Bundesland bindet. Der Angestellte kündigt einfach (verlustfrei) und macht 😊

    Null Selbstbestimmung? Das Gegenteil ist der Fall. Einzig der Dienstort ist schwierig zu ändern.

    Der Dienstort.

    Die Schule (jahrelange negativ beschiedene Versetzungsanträge sind wenig spaßig).

    Die Arbeitszeit (großflächige Ablehnung voraussetzungsloser Teilzeit in NRW).

    Was bleibt denn groß, was zum "Gegenteil" zählen würde?

    Interessanter ist, was mit der Bevölkerung passiert und wer die wohl aufnimmt. Dass sie vor Ort noch eine Bleibeperspektive haben wird, scheint mir zunehmend unwahrscheinlich.

    Ich hab kurz mal drüber nachgedacht, weil das Angestelltenverhältnis natürlich erheblich mehr Selbstbestimmung und Flexibilität ermöglicht. Man kann sehr verlustfrei kündigen und sich neu einstellen lassen, wenn einem Schule oder Konditionen nicht gefallen oder wenn man einfach mal in einer anderen Ecke leben möchte. Auch kompletter Ausstieg und Jobwechsel sind besser machbar, wenn man in seinem Lehrerjob bereits angemessen Rentenansprüche erwirbt (vs. Nachversicherung, die extrem unattraktiv ist).

    Ich bin aber zu lange verbeamtet und die Abstriche sind mir zu hoch. Als Berufsanfänger würde ich mich aber nicht mehr verbeamten lassen.

    (sorry, ich bin halt nur Lehrerin im allgemeinbildenden Bereich in einer Stadt quasi in der Haushaltssicherung.
    Verwaltung? hahaha)

    Ich bezog mich auf ein Gymnasium in einer Haushaltssicherungskommune ☝️ Wir hatten eine Vollzeitsekretärin und jemanden in Teilzeit, der genau sowas gemacht hat. Wer es an den allgemeinbildenden Vorgängerschulen gemacht hat, weiß ich nicht, aber auch da kam das Geld immer im Monat nach Einreichung.

    Wie es an der aktuellen Schule läuft, weiß ich nicht. Werde mich bei Gelegenheit mal erkundigen. Bisher habe ich noch nix rausgearbeitet, glaube ich 😄

    Da wir bei vielen Themen ähnliche Positionen haben, würde ich dich fragen, was du zu Biohacking und Longevity meinst. Denkst du, da ist etwas dran oder hältst du es eher für Quacksalber?

    Natürlich kann man gesünder oder weniger gesünder leben und damit evtl. Risikofaktoren minimieren. Zum Leben gehören für mich aber auch Genuss (Ernährung, Alkohol), Risiko (Aktivitäten), Unvernunft (schlechter Schlafrhythmus, verarbeitete Lebensmittel weil keine Zeit frisch zu kochen etc.) - ein Leben in permanenter Selbstkasteiung, nur um am Ende vielleicht noch ein paar Extrajährchen herauszuholen, ist für mich weder vorstellbar noch erstrebenswert und letztlich auch nicht "menschlich". Ich denke nicht, dass man das einfordern kann, weil es unserer Natur widerspricht. Zumal man auch mit dem vorbildlichsten Lebenswandel keine Garantie dafür hat, dass der Plan letztlich aufgeht.

    Meine Großeltern sind im Pflegeheim gelandet wegen Parkinson und weil meine Oma (mittlerweile Mitte 90) irgendwann ständig gestürzt ist und sich wiederholt nachts den Kopf im Bad aufgeschlagen hat bzw. generell Haushalt und Selbstversorgung nicht mehr auf die Reihe gekriegt hat. Beide haben keinen sonderlich ungesunden Lebenswandel gehabt, nicht übermäßig getrunken, hatten kein Auto und waren lebenslange Radfahrer... sowas passiert halt einfach.

    die Abrechnung ist monatlich, aber meinst du wirklich auch die GELD-Abrechnung?

    Ja. Kenne es so, dass man am Monatsende das Formular mit seinen Mehrarbeitsstunden einreicht, die Angaben werden gegengechecked und mit der nächsten Gehaltszahlung kommt das Geld. Monatelanges Ansammeln ist schon irgendwie strange.

Werbung