Beiträge von Maylin85

    Nicht sichtbar sein muss, aber kann? Ist das denn wirklich so interessant und wichtig? Man könnte sich auch darauf einigen, dass es wichtigere Dinge gibt.

    Ein Gespür für angemessene Dresscodes finde ich schon wichtig. Während meiner Ausbildung kam eine meiner Azubi-Kolleginnen schulterfrei im Trägertop in die Firma und wurde postwendend mit sehr klaren Worten nach Hause geschickt, um sich angemessen zu kleiden. War ihr superpeinlich.

    Klar gibt es "wichtigere Dinge" und wir können jeden rumlaufen lassen wie am Badesee oder wie auf dem heimischen Sofa oder wie auf dem Straßenstrich (tun wir ja auch), aber ich bin und bleibe ein Befürworter von Dresscodes in Schulen 😊 Da haben andere Länder uns meines Erachtens was voraus.

    Ich hab einen von Cabaia und finde den qualitativ prima 😊


    (Noch besser fand ich allerdings den zweckentfremdeten Wickelrucksack von Aldi für 9,99€, den ich blöderweise aus Versehen überfahren habe und der danach verbeult war. Hat sich 3 Jahre wacker geschlagen und hatte mehr kleine "Krimskramsfächer" als der neue.)

    Das Problem an multikulti ist, dass man sich darunter ein buntes, friedliches Zusammenleben in gegenseitigem Respekt und auf dem Boden unseres Grundgesetzes vorstellt. Vielfach funktioniert es ja auch so. An einigen Stellen und teilweise auch geballt in einigen Regionen und Stadtvierteln sieht die Realität aber völlig anders aus und leider zuckt die Lokalpolitik häufig mit den Schultern und tut die Entwicklungen und Zustände mit "ist halt so" ab. Die Art von multikulti, die den Menschen dort durch Unterlassen eines Gegensteuerns de facto aufgedrückt wird, stellt keine Bereicherung mehr dar.

    Es war von mir eine rhetorische Frage, denn ich hoffe sehr: NEIN.
    Soweit ich weiß, steht das Existenzrecht nicht in unserem Grundgesetz. Und rückwirkend können Gesetze nicht gelten.
    Und geborene Deutsche werden auch nicht deswegen verhaftet (es geht um eine Meinung / Position, nicht um Handlungen!)

    Es ist halt nicht irgendeine Meinung zu irgendeinem Thema. Ich neige tendenziell dazu mich denjenigen anzuschließen, die in einer Absprache des Existenzrechts einen extremistischen und terroristischen Ausdruck sehen. Rechtlich bisher nicht möglich, das ist richtig, aber beim Thema Entzugsmöglichkeiten der Staatsbürgerschaft wünsche ich mir generell Nachschärfungen. Wenn das Bekenntnis Teil der Einbürgerung ist und jemand tritt später durch gegenteilige Äußerungen in Erscheinung, liegt eine klare Täuschung vor.


    Schmidt

    Jemanden, der deutsch geboren ist und keine andere Staatsbürgerschaft hat, kann man halt nicht ausbürgern. Bei jemandem, der sich aktiv entschieden hat Teil dieses Landes zu werden und dann Haltungen äußert, die zentralen Punkten des Grundgesetzes konträr laufen, liegt meines Erachtens ein komplett anderer Fall vor und die Staatsbürgerschaft wurde mit falschen Bekenntnissen erschummelt.

    Beim Thema Tierschutzgesetz liegen wir gar nicht so weit auseinander, ich will nur nicht über alle bestehenden Missstände hinaus noch zusätzlich weitere Quälereien dulden müssen, weil irgendwelche religiösen Praktiken das so vorsehen. Es ist auch kein Kavaliersdelikt, wenn hier zu Feiertagen (ständig!) Schafe von Weiden geklaut und elendig in Badewannen und auf Balkonen abgeschlachtet werden. So richtig geahndet wird es aber auch nicht. Ich empfinde genau solche Auswüchse des Multikulturalismus als Indikator für Dysfunktionalität und denke inzwischen, dass es an vielen Stellen erheblich striktere Regelungen braucht. Das ist eine davon.

    Bei halalem Essen mit Fleisch möchte ich persönlich wissen, wie geschlachtet wurde und ob das mit dem Tierschutzgesetz konform geht. Ist das nicht der Fall, hätte ich damit bei einer Klassenfahrt ein massives Problem. Leider darf Fleisch von (betäubungslos) geschächteten Tieren nach Deutschland importiert werden und auch hier gibt es Ausnahmeregeln, die das Schächten erlauben.

    Geht es nur darum, statt Schwein halt vegetarisches Essen auf den Tisch zu bringen, gibt es kein Problem.

    Ist ein schönes Beispiel, wo kulturelle Praxis mit Tierschutugesetz im Konflikt steht und der Staat klarer Grenzen ziehen müsste.

    und was passiert, wenn man vorher eingebürgert wurde?
    Werde ich ausgebürgert, wenn ich mich nicht zum Existenzrecht Israels bekenne? (tue ich, aber ich warte auch daran, dass meine zwei Staaten Palästina anerkennen)

    Konsequenterweise müsste und sollte das so sein. Gilt auch für andere grundlegende Prinzipien unserer Gesellschaft, wie beispielsweise der Geschlechtergleichheit. Wer hier beispielsweise bei TikTok das Selbstbestimmungsrecht seiner weiblichen Verwandtschaft in Frage stellt, müsste meines Erachtens sofort die Staatsbürgerschaft verlieren. Genau an der falschen Toleranz, die man hier walten lässt, scheitert imo funktionale Multikulturalität.

    Ich habe Multikulturalität nie in Frage gestellt oder übermäßig kritisch gesehen. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, ob eine multikulturelle Gesellschaft ohne sehr extrem eng definierte Leitplanken funktionieren kann.

    Ich sehe kulturelle Unterschiede als Übung und Gelegenheit in gegenseitiger Toleranz. Das gehört zu einer funktionierenden multikulturellen Gesellschaft

    Solange es notwenig ist, sich in dieser Toleranz zu "üben", sind wir aber ehrlicherweise keine funktionierende multikulturelle Gesellschaft. Ganz im Gegenteil, die Konflikte, die mittlerweile in Schulen hineingetragen werden, sind vielmehr Ausdruck von zunehmender Dysfunktionalität und vom Vormarsch problematischer weltanschaulicher Haltungen in Teilen der Gesellschaft, die das multikulturelle Zusammenleben für mich persönlich zunehmend schwieriger erscheinen lassen, als noch vor einigen Jahren.

    Aber... hat man nicht auch als Lehrkraft die Aufgabe, solche Dinge anzugehen? Auch in der Grundschule kann man nicht nur unterrichten, sondern muss auch erziehen. Wenn ältere Schüler auf bestimmte gesamtgesellschaftliche Ereignisse seltsam reagieren, ist die Schule mitunter das einzig mögliche Korrektiv. Wenn alle auf dem Standpunkt ständen, dass sie nur unterrichten und andere Einflüsse nicht sehen wollen, dann sieht man die Gesamtaufgabe nicht. Eine Lehrkraft hat immer noch eine gewisse erzieherische Aufgabe auf dem Boden des Grundgesetzes und damit muss man sich anfreunden.

    Mag sein. Ich bin dieses Korrektiv aber nicht. Ich bin kein Sozialarbeiter und ich möchte auch keiner sein. Unter "erzieherischen Aufgaben" verstehe ich naiver Mensch sowas wie Maßregelungen bei Quatschereien oder Rumlaufen oder übers Ziel hinaus schießenden pubertären Äußerungen im Unterricht, Mediation bei altersgerechten Konflikten oder dergleichen (halt das, was nötig ist, um angemessene Beschulung zu gewährleisten), aber nicht, gesamtgesellschaftliche Großkonflikte mal eben nebenbei im Klassenraum zu lösen. Wo das nötig ist, braucht es meines Erachtens Extrastunden und speziell dafür qualifizierte Menschen.

    Ich habe seinerzeit versucht zu sprechen, was nicht möglich war, und bin dann schließlich mit den Schülerinnen (war eine Gruppe Mädels) zur Schulleitung marschiert (das erste und einzige Mal überhaupt). Dort gab es ein beschwichtigendes "hmm also das war jetzt aber nicht so ganz in Ordnung" und "was motiviert euch denn zu so einem Verhalten?" und das wars. Fand ich fast noch schlimmer, als das Verhalten der Schüler selbst. Meiner Ansicht nach hätte man hier direkt Teilkonferenzen einberufen und Verweise aussprechen müssen.

    Mit älteren Schülern kann man meiner Erfahrung nach auch bei Differenzen vernünftig sprechen und einen Konsens für einen zivilisierten und respektvollen Umgang miteinander auch bei unterschiedlichen Weltanschauungen finden. Mittelstufenschüler sind dagegen oft hochemotional und ideologisch aufgepeischt, komplett unzugänglich für differenzierte Positionen und hysterisch in einem Ausmaß, dass ICH da keinen Ansatz finde. Ich bewundere jeden, der hier den richtigen Ton trifft und das kann, habe aber auch vollstes Verständnis für diejenigen, die (wie ich) das Handtuch schmeißen. Ich kann es nicht und ich will es auch nicht.

    Das ist sicherlich richtig. Der Rassismus ist aber unangebracht.

    Ist richtig. Mir ist vom Eingangsposting primär "prolliges Verhalten" hängen geblieben und darauf bezogen sich meine Klientel-Antworten.


    Dennoch: Religionszugehörigkeit kann problematisch sein oder halt auch nicht, da wäre ich vorsichtig mit Pauschalurteilen. In den letzten Jahren hatte ich damit - an einer Schule, an der Muslime in vielen Lerngruppen die Mehrheit stellen - überhaupt gar keine Schwierigkeiten, nie. Ich erinnere mich aber an in dieser Hinsicht extrem problematische Mittelstufenklassen - beispielsweise kam es bei der landesweiten Schweigeminute für den enthaupteten französischen Lehrer zur kompletten Eskalation in der 8. Klasse, in der ich währenddessen gerade Unterricht hatte. Die Reaktionen und das Verhalten einiger Schüler machen mich bis heute sprachlos und diese Situation war für mich eines der zentralen Schlüsselerlebnisse im Entscheidungsprozess, diese Schule schnellstmöglich und letztlich egal wie verlassen zu müssen. Vor dem Hintergrund dessen, was ich an religiös motivierten Konflikten erlebt habe, würde ich niemanden verurteilen, der für sich zu dem Schluss kommt, dass er in einem solchen Umfeld nicht arbeiten kann und will. Was bei den Postings des TE unangenehm aufstößt, ist dass er von Konflikten allerdings gar nichts schreibt, sondern sich pauschal am Kopftuch hochzieht. Ja, das ist Rassismus und davon möchte ich mich auch klar distanzieren (und hätte das vielleicht früher herausstellen sollen, um Missverständnissen vorzubeugen).

    "Getäuscht"? Hat der Kollege sich Gesamtschulen in NRW vorher mal angeguckt? Sorry, aber wie man aus allen Wolken fallen kann, wenn man nach einem Wechsel an eine Gesamtschule in NRW mit muslimischen Schülern konfrontiert ist, kann ich nun auch nicht nachvollziehen.

    Einen ganzen Kulturkreis zu "verabscheuen", finde ich ebenfalls extrem fragwürdig.

Werbung