Beiträge von Firelilly

    Aber gerade in Schleswig-Holstein wollten sie doch eigentlich die Abiturprüfung ganz ausfallen lassen ... ?

    SLH realisiert mal wieder die dümmste aller Möglichkeiten.

    Das Abitur ausfallen lassen wäre in Anbetracht der Gesundheitsgefahr wirklich eine gute Variante gewesen.

    Vor den Ferien alle SuS bis auf die Abiturienten nach hause zu schicken und das Abi durchzuziehen, damit das dann in den Ferien korrigierbar wäre, wäre auch noch eine denkbare Variante gewesen.

    SLH hat sich aber entschieden das Abitur in die Zeit nach den Ferien zu legen:

    - totale Verknappung der Korrekturzeit nach den Ferien

    - vermutlich auch noch Doppelbelastung durch Wiedereröffnung des Unterrichts parallel

    - gesundheitliche Situation ist trotzdem nicht besser als vor den Ferien

    Einfach nur dumm.

    Eine Kollegin ist fest der Überzeugung, dass es am 20.4. wieder losgeht. Die andere meint, dass mindestens bis zum Sommer zu ist.

    Ich denke auch, dass sie direkt oder fast direkt nach den SLH Osterferien loslegen. Die haben da ja auch das Abi angesetzt.

    Mehr als zwei Wochen keine "normale" Schule, sowas wird es in SLH nicht geben.

    Der eigentliche Grund für das Referendariat ist, dass für eine Beamtenlaufbahn ein Vorbereitungsdienst vorgesehen ist; nicht, dass man ohne Ref. kein guter Lehrer sein könnte.

    Ein ganz wichtiger Grund ist außerdem, dass man eine Rechtfertigung hat Lehrern während dieser Zeit einen Hungerlohn zu zahlen.

    Da jeder Lehrer durchs Referendariat muss, spart der Dienstherr Milliarden.

    Das oft Argument man wäre noch nicht so leistungsfähig als Berufsanfänger stimmt natürlich (aber das gilt für alle Berufe gleichermaßen), hindert aber andere Berufe nicht an deutlich höheren Einstiegsgehältern.

    Im Endeffekt ist es Abzocke und jeder muss da durch, man hat ja keine andere Wahl. Als Arbeitgeber mit Monopolstellung kann man sich sowas ja auch erlauben.

    Viele Kinder sind bei den Großeltern oder haben zumindest keinen Drucker

    Diese korrigieren sie dann aber nicht, weil sie ja sonst die 40 Blätter oder mehr ausdrucken müssten....

    Wie können Eltern ihre Kinder zu den Großeltern schicken?! Man stelle sich vor, dass ein Kind recht symptomloser Überträger ist und so eventuell indirekt die Großeltern tötet. Es wundert einen echt gar nichts mehr. Würde ich so nie handhaben.

    Ausdrucken würde ich zuhause auch gar nichts. Ich habe es so gehandhabt, dass ich generell nur gezielte Fragen beantwortet habe (die erkennen ließen, dass sich jemand mit dem AB beschäftigt hat) und Musterlösungen rausgegeben habe.

    In mehreren Fällen haben einige gute SuS freiwillige Zusatzaufgaben gemacht (die hatte ich zur Binnendifferenzierung für die richtig interessierten und guten SuS gestellt), die dann natürlich nicht mit einer Musterlösung abzudecken sind, da sie meist auch recht komplex waren.

    Die habe ich so korrigiert, dass ich dann doch recht aufwändig Anmerkungen geschrieben habe. Das kann man aber eben nicht für alle SuS leisten, sondern nur für die, die etwas über die Musterlösungsaufgaben hinaus erarbeitet haben. Da kann man mal von Glück sprechen, dass der Großteil der SuS sich mit dem Abspulen des Mindestprogramms voll ausgelastet fühlt.

    Was spricht dennn gegen Musterlösungen? Erzieht die SuS ja auch dazu Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen.

    Wenn es dir um die Kontrolle vorab geht, ob jeder die Aufgaben auch erstmal ohne Musterlösungen macht, dann lass dir die Aufgaben vor Herausgabe der Musterlösungen schicken.

    Wenn du es ganz besonders ausführlich machen willst, kannst du die SuS ja dann die überarbeiteten Lösungen noch einmal schicken lassen.

    Dann reichen dann kurze Anmerkungen, wenn immer noch was falsch ist.

    Stinkig bin ich, weil es uns gar nicht gibt:

    So fordert Ansgar Lohse, Klinikdirektor aus Hamburg

    Kinder als auch die allermeisten von ihren jungen Eltern gehören nicht zur Risikogruppe. Je schneller diese Gruppe eine Infektion durchmacht, umso besser. Kitas und Schulen sollten deshalb bald wieder öffnen

    Wie ich bereits gesagt habe, die Lehrergesundheit interessiert an keiner Stelle. Weder in der Öffentlichkeit, noch bei unseren Vorgesetzten.

    Die Helden in der Corona-Zeit sind die Menschen im Gesundheitswesen und danach noch die Verkäufer/innen in großräumigen Supermärkten, die hinter Plastikwänden, mit Schutzhandschuhen Menschen bedienen, welche den Sicherheitsabstand und die basalen Regeln (wie Niesen in die Armbeuge) einhalten.

    Wenn die Schule wieder losgeht und den Lehrern, ohne Sicherheitsplastikschirm oder Handschuhe, Horden von Schülern in engsten Räumen gegenübersitzen, ihnen in den Gängen bis auf Tuchfühlung entgegenlaufen und sich zur Pause an einem längsquetschen, dabei einfach in den Raum hineinhusten und -niesen, was wird man dann sagen?

    "Lehrer, die Helden der Corona-Krise, die während dieser Zeit unter solchen Bedingungen arbeiten müssen"

    Nö. Man wird sagen "Wird auch Zeit, dass die faulen Säcke endlich mal wieder arbeiten".

    Ich glaube, hier schreibt ein Schüler.

    Das glaube ich auch!

    Deshalb:

    Lieber Ditrich,

    du musst prinzipiell gar nichts, abgesehen vom Ableisten der Schulpflicht. Bildung ist ein Angebot und du musst nicht einmal Abschlüsse machen!

    Ist das nicht toll? Du kannst dich im Unterricht also auf die faule Haut legen und die Zeit einfach absitzen. Wenn du es geschickt anstellst kannst du der Schulpflicht sogar ein Schnippchen schlagen und ab und an mal schwänzen und dir einen chilligen Tag machen.

    Du kannst dir diese Bildungsangebote, wie z.B. die von dir angesprochenen Videokonferenzen mit deinem Lehrer, also locker sparen. Sag einfach, dass du gerade kein Internet hast und zack hast du einen freien Tag!

    Rechne halt nur damit, dass du mit dieser Einstellung später einen schlecht bezahlten Beruf ergreifen müssen wirst.

    Ich auf jeden Fall freue mich darüber, wenn du mir dann bei McDonalds (bin ich zwar nicht so oft, aber ab und an kommts vor) die Chicken McNuggets reichst oder dort den Tisch wischt. Es kann nicht nur Häuptlinge geben, sondern muss auch Menschen für die einfachen Tätigkeiten geben.

    Your choice! (Achso, da dein English vermutlich auch nicht so gut ist: Du hast die Wahl!)

    Kann und darf dem Dienstherrn nicht egal sein Firelilly. Würden diese Kolleginnen und Kollegen dauerhaft im restlichen, vor allem aber im kommenden Schuljahr ausfallen, wäre insbesondere an den Grundschulen aufgrund der jetzt schon angespannten Personalsituation wahrscheinlich kaum noch ein regulärer Schulbetrieb möglich.

    Ist für den Dienstherren das hundertmal kleinere Problem, als wenn der Schulbetrieb weiter ausgesetzt wird und die Eltern zuhause betreuen müssen.

    Die Gesundheit der Lehrkräfte steht in dieser Krise noch weiter hinten an als sonst eh schon. Da muss man sich keine Illusionen machen.

    Ja, die vielleicht nicht, aber was ist mit dem Lehrerkollegium und Beschäftigten in den Kitas und Schulen?

    Die sind was die Gesundheit angeht völlig egal für den Dienstherren.

    Die denken da in größeren Maßstäben und Lehrergesundheit wurde ja immer schon hinten angestellt. Alles was interessiert ist, ob eine Gefahr für den Rest der Bevölkerung besteht, also, ob das Öffnen der Schulen die Kurve signifikant nachteilhaft beeinflusst.

    Ich bin mir sicher, dass man in SLH nach den Osterferien wieder normal unterrichten muss. Wenn nicht direkt in der ersten Woche, dann aber sehr bald danach. Der volkswirtschaftliche Schaden wäre zu groß. Mehr als 2 Wochen keinen Unterricht, das gibt es in SLH nicht.

    Bis zu den Sommerferien die Schulen zu schließen wird sich der Staat nicht leisten.

    Großveranstaltungen werden verboten bleiben, Schulen mit über 1000 SuS selbstverständlich geöffnet. Alles für die Wirtschaft.

    Ich finde es einerseits fraglich, auf welcher rechtlichen Grundlage in NRW, das Abitur drei Wochen und die zentralen Abschlussprüfungen hingegen nur wenige Tage (Englisch einen Tag (!)) verschoben werden und dazu frage ich mich, wie unsere Arbeit generell hinsichtlich des Infektionsschutzes ausgeübt werden kann.

    Ich befürchte schon jetzt, dass ich meine Eltern und meine Großeltern nicht mehr besuchen kann, bis es einen Impfstoff und/oder Medikament gibt, sobald die Schulen wieder öffnen, weil ich dann quasi eine wandelnde Virenschleuder bin .

    Infektionsschutz in der Schule? Guter Witz. Schulen sind infektionstechnisch der Supergau, so viele Menschen auf so engem Raum. Damit meine ich nicht nur die Klassenzimmer, wo alle dicht an dicht gedrängt sitzen.

    Sondern auch noch die Pausen mit hunderten SuS, die dicht gedrängt an den aufsichtsführenden KuK vorbeiströmen.

    Und das verhalten von Kindern: Als ob die Sicherheitsabstände einhalten.

    Ist in der Schule eh nicht möglich, das ist halt räumlich die Legehennenbatterie unter den Arbeitsplätzen. Könnte mir gerade keinen Beruf vorstellen, bei dem man Infektionsschutz schlechter durchführen kann als den Lehrerberuf.


    Ich sage es ganz klar, als Supermarktmitarbeiterin hat man ganz sicher ein hundertfach geringeres Ansteckungsrisiko (Abstand wird in der Regel eingehalten, Plastikschutz an den Kassen, Handschuhe) als als Lehrerin. Tobende Kinder (Massen!), eine Toilette für unzählige KuK, keinerlei Schutzausrüstung usw.

    Das wird aber niemanden stören. Man wird die Lehrer reinschicken und sich zunutze machen, dass Kinder in der Regel keine schwerwiegenden Verläufe haben. Die nicht vorerkrankten KuK werden infiziert, fallen dann vllt. für eine Woche aus (bekommen vielleicht ein paar permanente Lungenschäden, sind aber nach der Woche oder zwei wieder einsatzfähig und vor allem resistent!) und stehen dann wieder fürs Arbeiten zur Verfügung.

    So bekommt man das Kollegium schnell durchseucht und durch den Schulbetrieb ist sichergestellt, dass kein Kind mehr zuhause bleiben muss.

    Die KuK die es härter erwischt sind halt Kollateralschaden, also ob den Dienstherrn das stört.

    Aber die Wirtschaft ist beruhigt, die Leute können wieder arbeiten.

    Und ja, Mila, du solltest auf jeden Fall deine Eltern nicht mehr besuchen dann. Mit Sicherheit wirst du zur Virenschleuder, das kann man im Lehrerberuf unter den Bedingungen einfach nicht vermeiden.

    Im anderen Extremfall - die Situation wird nicht besser, Anfang Mai stellt man fest, dass es keinen Sinn macht noch auf Zeit zu spielen und das Schuljahr wird beendet, ohne dass man noch 2 Monate Aufgaben per Emails verschickt - wird das bei allen Lehrern Konsequenzen haben. In dem Fall wird dann auch der gesamtgesellschaftliche Druck auf die Politik zu groß werden. Dass die Kurzarbeiter- und Arbeitslosenzahlen durch die Decke gehen während gleichzeitig die Lehrer 5 Monate bei vollen Bezügen faktisch Ferien haben, wird nicht passieren.

    Warum sollte man bei geschlossenen Schulen (wobei ich davon ausgehe, dass man die direkt nach den SLH Osterferien wieder öffnet, das Abi ist ja auch direkt angesetzt mit offiziellen Terminen) denn nicht weiter Online-Teaching machen? Gerade wenn die Schulen tatsächlich dicht bleiben müssten, sind Lehrer/innen weiterhin gefragt. Dann muss, und das wird viele Arbeitsstunden verschlingen, das provisorische Online-Teaching professionalisiert werden. Dann wird es Vorgaben geben, wie man zu unterrichten hat und was man alles leisten muss. Da müssen wir dann durch und ich kann mir gut vorstellen, was man sich da alles überlegt.

    Die Gesamtbevölkerung würde es natürlich diebisch freuen, wenn man den faulen Säcken endlich mal das Gehalt kürzt.

    Und von dem Geld, das man an den überbezahlten, notrisch faulen Lehrern spart, kann man die systemrelevanten Berufe endlich mal ordentlich bezahlen.

    8545 Euro Brutto für einen Arzt, 4525 Euro für Intensivpflegekräfte bzw. 3502 Euro für einfache Pflegekräfte lassen sich damit doch endlich auf angemessene Gehaltsstufen bringen!

    https://www.gmx.net/magazine/news/…ezahlt-34557742

    Also, nehmt den Lehrern das Gehalt. Applaus braucht ihr denen nicht nehmen, den hatten die noch nie. :pfeifen:

    Um es nochmal zu sagen. Ich finde durchaus, dass das Beamtentum (momentan, wer weiß, ob der Dienstherr nicht Wege findet der Fürsorgepflicht nicht nachzukommen) in dieser Corona-Krise vorteilhaft ist.

    Was ich aber nicht verstehen kann ist, wenn man jetzt davon spricht, dass man privilegiert sei. Wir haben uns dieses Status hart erarbeitet: ein langes, anspruchsvolles Fachstudium (während dem man nichts verdient), danach noch ein unterbezahltes Referendariat. Weiterhin zahlen wir kräftig dafür, indem unser Gehalt, selbst, wenn man den besten Unterricht der Welt machen würde, immer in engen Grenzen feststeckt. Spitzenleute in anderen Bereichen lachen über unser Gehalt. Dann machen wir uns vollständig abhängig von nur einem Arbeitgeber. Und dieser Arbeitgeber kann einen fast wie Leibeigene herumkommandieren (in bestimmtem, aber sehr weit gedehntem Rahmen).

    Fossi hat ja selber geschrieben, der Staat brauche "eine Truppe zur Verfügung, die nicht lang fragt, sondern (wichtig: innerhalb des genau festgelegten rechtlichen Rahmens) zu spuren hat."

    Es gibt eine ganz große Menge an Nachteilen des Beamtentums, aber es gibt eben auch Vorteile. Neben der Pension und der Beihilfe im Krankheitsfall ist man z.B. (noch (!!!!)) in dieser Krise auf der Seite derjenigen, die kaum Einbußen erfahren.

    Da liegt die crux.... der Beamtenberuf strahlt dann: wenn es in der Wirtschaft schlecht läuft oder wenn man oft und oder lange krank ist.

    Der Beamtenberuf ist eher mäßig: wenn die Wirtschaft brummt oder man ein gesunder Mensch ist.

    Jetzt, wo es halt schlecht läuft zu sagen man sei privilegiert ist quatsch. Das erkaufen wir uns teuer. Das ist eingerechnet in die Faktoren, die ich genannt habe.

    Ja, momentan ist es ganz schön Beamter zu sein. Es gab (und gibt mit Sicherheit) auch wieder Zeiten, wo man der Depp ist und es bei anderen besser läuft.

    Ich wiederhole mich gern: Beamte und ihre großzügige Versorgung gibt es nicht, weil der Staat so nett ist.

    Richtig, und weil der Staat nämlich in Wirklichkeit nicht nett ist, sondern ganz schön kalkulierend, stimmt auch das nicht:

    [...] Beamte und ihre großzügige Versorgung [...]

    Man kann davon leben, ja. Wenn das aber so großzügig wäre, dann wundert mich schon, dass so viele einen Bogen um das Lehramt machen. Besonders solche angehenden Studenten, die es eben auch zu mehr bringen könnten.

    Begriffe wie Spaß, Selbstverwirklichung und ähnlicher neumodischer Firlefanz sind in dem System (das in seinen Geundzügen aus dem 19. Jahrhundert stammt und sich nicht wesentlich verändert hat) natürlich nicht vorgesehen.

    Ja, und da sich der Beruf (bzw. das Amt....) ja mit diesen Dingen sehr schwer tut, muss die Besoldung das ein bisschen kompensieren.

    Reicht in Naturwissenschaften und manchen anderen Fächern immer noch nicht, um das Amt attraktiv zu machen.

    Dass an Deiner Schule einiges im Argen zu liegen scheint, was gute, effiziente und ressourcen- aka mitarbeiterschonende Organisation angeht, steht auf einem anderen Blatt.

    Meine Schule mag ein Extrembeispiel sein. Dennoch glaube ich, dass selbstausbeuterische Tendenzen, Mangel an Blick für Dinge außerhalb des Kosmos "Schule", vorauseilender Arbeitsgehorsam, und die Arbeitsphilosophie "der Beruf muss Berufung sein, und wer das nicht so sieht, wird einfach durch Gruppenzwang mitgezogen" generell an den Schulen verbreitet sind.

    Nö, das ist auch ohne Benachteiligung möglich. Bei uns fühlt sich jedenfalls bisher keiner benachteiligt, ich arbeite schon immer maximal 17h und das an max. 3 Tagen. Zusätzlich komme ich nur einmal die Woche früher als 10 Uhr, dafür habe ich dann aber eben auch bis 15.15 bzw. 16 Uhr Unterricht.

    Bei uns haben Teilzeitkräfte oftmals morgens von der ersten Stunde an, dann viele Hohlstunden und gehen nach der 9. oder 10. Stunde.

    Mit 17 Stunden hätte man bei uns höchstens einen freien Tag und sonst keinerlei Ansprüche, also da würde man in der Regel morgens zur 1. Stunde kommen und erst später nachmittags gehen.

    Angeblich liegt es daran, dass so viele Kurse (Oberstufe) geblockt sind und eben nicht verschiebbar.

    Deshalb macht Teilzeit bei uns absolut keinen Sinn. Und noch irgendetwas anderes nebenher ist dadurch auch gleich unmöglich gemacht.

    Das große Problem am Lehrerberuf mit den Nebenbeschäftigungen sind doch vor allem die unmöglichen Arbeitszeiten, die einem Stundenplaner immer wieder vorknallen.

    Ich sehe das bei unseren Teilzeitlern, die haben unzählige Hohlstunden und wenn es hoch kommt vielleicht mal einen unterrichtsfreien Tag.

    Wenn man jetzt z.B. 18 Stunden hat, dann muss das doch möglich sein zwei Tage frei zu haben und an den anderen drei Tagen 3*6 oder (1*6+1*5+1*7 etc.) Stunden zu unterrichten. Wie soll man denn sinnvoll sich ein zweites Standbein aufbauen, wenn man quer über die Woche verteilt immer mal wieder unterrichten muss.

    Sonst wäre es natürlich traumhaft, wenn man eben noch einen Beruf sinnvoll nebenher ausüben könnte, der z.B. mehr Geld bringt, oder der einen intellektuell mehr herausfordert, oder einem mehr Selbstverwirklichung ermöglicht, mehr Spaß bringt usw.

    Da wüsste ich viel, was mir gefallen würde, aber sinnvoll kann man das ja nicht machen, wenn so unzuverlässig mit einem umgesprungen werden kann. Dann heißt es auf einmal "Stundenplanänderung" und schon ist alles für die Katz. Von den ganzen Pflichtveranstaltungen, die immer beliebig quer durch die Wochentage wandern (Konferenz am Mittwoch, Abiturientenentlassung am Freitag, Schulfest am Donnerstag blaa), mal ganz abgesehen.

    Das Problem ist meiner Meinung nach weniger, dass die Tätigkeit irgendwie in Konflikt mit dem Beruf Lehrer ist und deshalb nicht genehmig werden kann, sondern, dass der Lehrerberuf so dermaßen in Konflikt mit allen anderen Möglichkeiten ist, dass deshalb einfach nichts geht. Man muss eben beliebig verfügbar sein. So etwas wie "ich kann nur montags bis mittwochs arbeiten, donnerstags und freitags habe ich einen anderen Beruf" geht nicht.

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