Beiträge von Karl-Dieter

    Wozu man aber dann schon im Lehrerzimmer sein muß. Bringt ja nichts, wenn man daheim online auf den Vertretungsplan guckt, um festzustellen, daß man gleich in 30 Minuten Vertretungsunterricht hat, dann aber 90 Minuten braucht, um die Schule auch zu erreichen.

    Ich beziehe mich hier schon auf den Vertretungseinsatz in Frei/Hohl/Springstunden, nicht vor der ersten eigentlichen Unterrichtsstunde.

    Ich habe meine pädagogische Eignung in Bayern nachgewiesen und der damalige Schulrat war ganz verwundert und wollte meinen Prüfungsunterrichtsentwurf sehen. Der war nicht zu beanstanden und es tat ihm sehr leid.


    Das ist ja auch keine theoretische Prüfung, sondern eine praktische Prüfung.



    Deswegen immer noch meine Aussage, weil ich ja sehe was es an Kollegen überall gibt: Ich bin ein weitaus besserer Lehrer als manch andere mit dem 2. Staatsexamen. Warum stößt einem den die Aussage auf? Kann ich nicht nachvollziehen.


    Weil die Meisten Erfahrungen mit Kollegen haben, die, mh, nicht so gute Leistungen im Referendariat erbringen, und man häufig merkt, dass hier eine ganz starke Diskrepanz zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung herrscht.

    Die "Abrechnung" der geleisteten Arbeit (nicht nur Mehrarbeit) kann man natürlich monatlich dokumentieren (ist ein Haufen Aufwand für alle Beteiligten, inkl. der einzelnen Lehrkraft). Man kann (wenn man seinem Vertretungsplaner / dem Vertretungsprogramm traut...), sich auch darauf einigen, das nicht zu tun. (Denn rund um das Abitur und das Betriebspraktikum sammeln so manche Kollegen unsäglich viele Minusstunden an, die sich nur durch viel (dokumentierte) Mehrarbeit wieder "einfangen" lassen. Wenn man kollegiumsintern nicht zählt, bei Bedarf aber für den Landesrechnungshof per Knöpfchendruck aus dem Vertretungsprogramm heraus eine Statistik zaubern kann, kann das durchaus entspannend sein...)


    Hier ist dazu zu sagen, dass zwar z.B. nach dem Abitur Minusstunden auflaufen, aber diese nicht mit Vormonaten verrechnet werden dürfen. Da ist die Rechtslage (zumindest in NRW) eindeutig. Des Weiteren darf das Deputat in den Vormonaten auch nicht beliebig erhöht werden um das zu verrechnen (gibt einige Ausnahmen für Berufsschulen)


    Ansonsten kann man beispielsweise bei Untis Minusstunden schön anzeigen lassen. DA muss man nichts großartig dokumentieren, das geschieht alles automatisch.

    Ich sag mal so, wie das bei uns ist:


    Wenn längerfristig übernommen wird, dann wird der Stundenplan geändert und zählt zum Deputat dazu. Die üblichen Stundenplanprogramme (z.B. Untis) berechnen das dann automatisch für das Jahr.
    Wenn das nur relativ kurz ist (Grenze ist so ein Monat), dann wird das über den Vertretungsplan geregelt und kann dann auch abgerechnet werden.


    Das macht auch Sinn meines Erachtens nach, wenn man z.B. drei Wochen lang eine Lerngruppe mit 3 Stunden wöchentlich unterrichtet, ist das zwar im Deputat, aber auf das Jahresmittel gesehen sind das dann vielleicht 0,075 Stunden die man dann ins nächste Schuljahr mitnimmt. Bringt einem auch nicht soviel.

    Was ich noch erwähnen wollte ist, das ich nicht verstehe wieso nicht ein (hoher) NC auf die Studiengänge Lehramt an Gymnasien und Lehramt an Realschulen erhoben wird besonders in nicht gefragten Fächerverbindungen wie z.B. Deutsch/Geschichte, wo man sich gut "durchwurschteln" kann wie Wollsocken80 es beschreibt?


    Weil der NC nicht in irgendeiner Art und Weise die Lehrerausbildung steuern soll, sondern weil der NC einfach da gesetzt wird, wo Kapazitäten der Hochschulen begrenzt sind.


    Wenn ich als Beispiel in Physik pro Semester 50 Leute ausbilden kann, dann werden nur 50 Leute aufgenommen. Wenn ich hingegen in Deutsch beispielsweise durch eine Vielzahl an Angeboten und keine Beschränkung auf z.B. Labore 5000 Leute ausbilden kann, es aber sich nur 4000 bewerben, dann gibt es halt keinen NC.

    Also wenn man "wochenlang" schiebt, dann hat man es nicht wirklich drauf. Oder man macht es nur nebenbei, das ist ja ok. Das Schieben letztendlich tut man aber mit "weichen" Stunden, sprich einfache Stunden, wo ein oder nur wenige Lehrer dran hängen.


    Bei einer Mathestunde, bei der fünf Klassen und 7 Lehrer dranhängen, wovon einer ein Attest hat, dass er nicht in der 1. darf und andere Entweder Montags oder Mittwochs ihren freien Tag haben, und der andere noch ein Seminar, weil Ref, hat... da schiebt man nix mehr. Quasi keine Chance.


    Also klar, man hat dann natürlich mehrere Tage Nacharbeit. So gesehen ist das natürlich einfacher in nicht-differenzierten Systemen, da hast du Recht. Stundenplan am Gymnasium beispielsweise ist Pillepalle zu machen, die Oberstufe fällt da nicht ins Gewicht.

    Wenn eine Klasse im Prinzip den ganzen Tag einen Lehrer hat, und es gibt nur acht davon, ist das was anderes, als wenn es 60, 100 oder mehr zwei - bis fünfstündige Kurse gibt, die womöglich noch auf Leiste liegen, oder aus anderen organisatiorischen Grüden parallelisiert oder dezentralisiert werden müssen. Wenn Schüler dann noch wählen dürfen (LK, GK, Kurs nach Lehrern), UND es also nicht konkurrierende Leisten geben muss, um die Wahlmöglichkeiten nicht einzuschränken, dann ist das nochmal eine ganz ganz andere Liga.


    Fairerweise muss man sagen, dass das zumindest mit den gängigen Stundenplanprogrammen keinen großartigen Unterschied macht. Ist halt am Anfang etwas mehr Arbeit zum eintippen, aber nachher rechnet der eh alleine und da schiebt man nicht mehr großartig was.

    Also ausschließlich für den Stundenplan und mal in Abwesenheit des Stellvs den Vertretungsplan... sind 2 Stunden voll ok.



    In Anbetracht dessen, dass dir eine A14-Stelle in Aussicht gestellt wurde, würde ich dann die Schule wechseln.



    Aber wie Meike schon sagt, ein Vergleich ist hier recht schwierig. Weil zwischen "Vertretungsplan machen" und "Vertretungsplan machen" können nämlich schon mal welten liegen.


    Ob der Vertretungsplaner die z.B. Klausurpläne selbst erstellt oder nur eintippt, ist schon ein himmelweiter Unterschied.

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