Huhu,
ich glaube, es geht bei dir eventuell gar nicht um das Zeitmanagement an sich sondern um effizientes Arbeiten. Ich bin Jemand der sehr effizient arbeitet und bin auf Fortbildungen jedes Mal förmlich geschockt, wenn ich sehe wie andere Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Ich hoffe das klingt jetzt nicht arrogant und/oder herablassend... Ich bin dieses Schuljahr mal wieder umfangreicher auf Fortbildungen weil es in Mathe einen neuen Bildungsplan gibt bei uns. Da gab es reihenweise Kollegen, die haben es in zwei Zeitstunden nicht geschafft ein Arbeitsblatt für eine Doppelstunde zu erstellen. Meine Gruppe war nach 45 Minuten fertig und hat sich danach gelangweilt. (Und es hat nur deshalb solange gebraucht, weil die anderen Gruppenmitglieder die Arbeit aufgehalten haben... Ich alleine hätte das in 15 - 20 Minuten fertig gehabt.) Probleme, die es seitens der anderen KuK gab:
- mangelnde Kreativität (z.B. Was eignet sich als Einstieg?)
- mangelnde Erfahrung im Bereich Unterrichtsvorbereitung (z.B. Wie baut man ein Arbeitsblatt auf?)
- fachliche Defizite (z.B. Anschauliche Bedeutung / Alltagsbezug mathematischer Sachverhalte nicht klar)
- mangelnde EDV-Kenntnisse (z.B. Wie generiere ich selbst eine zum Sachverhalt passende Grafik?)
- mangelnde Kenntnisse über die allgemeine Gestaltung von Arbeitsprozessen (z.B. Pareto-Prinzip nicht bekannt)
Ich denke, die Liste ließe sich noch eine Weile fortsetzen... Ähnliche Listen ließen sich erstellen für andere Aufgabenbereiche des Lehrerberufs (z.B. Korrekturen, etc.)
An deiner Stelle würde ich das Studium nicht nur unter dem inhaltlichen Aspekt sehen. Klar wirst du das inhaltlich wohl nie wieder brauchen das Zeug. Sehe es unter dem Aspekt, dass du dir in dieser Zeit eine gut funktionierende Arbeitsweise aneignest. Gerade jetzt wo du im Studium umzufrieden bist, hättest du Zeit die Metaebene zu beleuchten. Wie bekomme ich ein besseres Zeitmanagement hin? Wie arbeite ich effektiver? Und DAS sind dann die Sachen, die du später im Beruf brauchst!
Ich war im Studium (vor allem in Mathe) jetzt auch nicht der Hit... Ich glaube in Mathe hatte ich maximal eine Note im Zweierbereich... Im gesamten Studium. Trotzdem komme ich jetzt im Beruf sehr gut zurecht. Ich arbeite Vollzeit (25 Deputatsstunden), bin Vorsitzende des ÖPR und habe zudem noch ein recht aufwändiges Hobby, das mich (Minimum) 22 Stunden die Woche beschäftigt. Und fühle mich jetzt ehrlich gesagt nicht überarbeitet.
Bitte nicht falsch verstehen... Mir liegt es fern, irgendwie anzugeben oder besserwisserisch zu sein. Oder auf Kollegen herab zu sehen, die sich im Schulalltag schwerer tun. Ich schildere nur meine Erfahrungen aus meiner Sicht und hoffe, sie helfen dir ein bisschen.
Lg,
Mrs Pace