Beiträge von Moebius

    Es waren 12,3k und 15,3k also im Zuwachs 600/300 mehr. Immerhin am zweiten Tag weniger, als am ersten, hoffen wir, dass daraus ein Trend wird.

    Mit den aktuellen Zahlen ergeben sich für die nächsten beiden Tage 19,4k und 24,3k und ein Grenzwert von 160k. Ob es Grund zu Hoffnung gibt, sollte sich in den nächsten Tagen zeigen oder in gut einer Woche. Im ersten Fall hätten die milderen Maßnahmen vor den Schulschließungen bereits was gebracht, im zweiten Fall die härteren Maßnahmen seitdem.

    Gestern und heute (stand 20 Uhr) waren es 19,7k und 22,2k. Für gestern passt es also etwa, die Zahlen heute währen geradezu sensationelle niedrig, aber vermutlich wird es daran liegen, dass die Zahlen nicht immer zum gleichen Zeitpunkt gemeldet werden und am Samstag eher etwas früher. Trotzdem sind die Zahlen heute für mich ein ganz kleiner Hoffnungsschimmer.

    Für morgen und übermorgen ergäben sich 26,8k und 31,9k, wahrscheinlich etwas zu niedrig, aber der Grenzwert hätte sich aktuell auf 60k auch mehr als halbiert.

    Für Herrn Söder käme ein Rückgang auf jeden Fall zu früh.

    Das könnte natürlich sein. Ich glaube aber schon, dass die Krise der Umwelt insgesamt gut tut.

    Die Zahl der Menschen auf diesem Planeten wird sich dadurch nicht signifikant verringern. Und die werden hinterher genau so viel konsumieren, wie vorher. Sie werden allerdings weniger Geld zur Verfügung haben und wohl eher den alten Wagen noch ein paar Jahre weiter fahren. Der Ölpreis hat sich ja auch gedrittelt, warum soll ich da noch ein Elektroauto kaufen? Und die EU wird in den nächsten Jahren auch andere Sorgen haben, als den "Green deal", den Uschi eigentlich voranbringen wollte.

    Bei den Fluggesellschaften zeichnet sich jetzt schon ab, dass es ähnlich sein wird, fliegen werden die Leute wieder, aber die Krise wird so viel Kapital kosten, dass die Investitionen in modernere Flotten erst mal warten werden müssen.

    Es gibt lustige Bilder über die Luftverschmutzung in China, die mal zwei Wochen komplett ausgefallen ist, schön und gut. Die chinesische Regierung hat übrigens inzwischen viele Umweltauflagen außer Kraft gesetzt, um den Produktionsrückstand aufzuholen.

    Da jetzt Klausuren / Klassenarbeiten entfallen mussten, kommt ohnehin eine höhere Korrekturbelastung der Kolleginnen und Kollegen auf sie zu. Von der Korrektur der Abiklausuren und der Vorbereitung der mündlichen Prüfungen mal abgesehen.

    Nun müssen wir also auch noch an Wochenden in der Schule erscheinen für eine Notbetreuung? Ferien entfallen? Kann da nicht bitte mal der Personalrat Sturm laufen im Sinne der Fürsorgepflicht? Irgendwann brauchen wir auch mal Erholung!


    Manchmal kann ich wirklich nur den Kopf schütteln, Leute, was habt Ihr denn erwartet!?

    Ganz ehrlich: wir sind bisher in dieser Krise die privilegierteste Gruppe überhaupt. Keine Sorgen um den Arbeitsplatz, volle Bezüge und - wenn auch nicht komplett frei - sicher aktuell deutlich weniger Arbeit als bei normalem Schulbetrieb. (Zumindest bis auf diejenigen, die in leitender Position jetzt alles organisieren müssen.)


    Das jeder Kollege jetzt alle zwei Wochen mal einen Tag Notbetreuung machen muss ist ein Pups im Vergleich zu dem, was gerade in anderen Berufsgruppen passiert. Und vor allem ist es nur ein lächerlich kleiner Vorgeschmack auf das, was kommen wird, wenn wir nicht nach Ostern zumindest teilweise die ersten Schritte zur Normalität machen können. Dann werden wir uns darauf einstellen können, dass Lehrer entweder flächendeckend anderweitig da eingesetzt werden, da wo es brennt, oder die Bezüge werden gesetzlich auf das Maß angeglichen, was in vergleichbaren Fälle von Kurzarbeit gezahlt wird.

    Mit einer Bezügekürzung rechne ich ab 2021 sowieso, denn wir werden eine massive Wirtschaftskrise kriegen und die Teilhabe der Beamtenbesoldung an der wirtschaftlichen Entwicklung gilt in beide Richtungen.


    PS: Ich bin Personalrat. Manchmal heißt das leider auch, den Kollegen die Realität klar machen zu müssen.

    Leute, dieser Auftritt fällt unter die Kategorie "Und übrigens möchte ich gerne Kanzlerkandidat der Union werden".

    Nicht zu sehr über Details nachdenken, ich glaube, die wenigsten von uns treffen sich zu Trinkgelagen im Englischen Garten und alles weitere weitere spielt für die Praxis keine große Rolle.

    Zitat von N-TV

    "Am Coronavirus sterben überwiegend ältere Menschen, aber auch jüngere können sich damit infizieren. Allein in Italien sind es bisher rund 300, die positiv auf den Erreger getestet worden. "Es gibt aber bisher keine Todesfälle und keine schweren Verläufe bei Kindern", sagte Alberto Villani, Präsident des italienischen Kinderarztverbandes. "Das dürfte viele Eltern und Großeltern beruhigen." Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte mehrfach erklärt, dass es bei Kindern nur extrem selten zu schweren Verläufen komme.

    Kinder steckten sich meist bei Erwachsenen an, Erwachsene hingegen selten bei Kindern, hieß es zudem. Das ist ein großer Unterschied zur saisonalen Grippe, bei der Kinder ein Treiber der Ansteckungswelle sein können. Warum Kinder kaum an Covid-19 erkranken, ist bisher unklar."


    Ganz interessant, besonders für uns Lehrer. 300 heißt in Italien, dass weniger als 1% entdeckten Infektionen Kinder sind.
    Und während hier es ja zum Teil so rübergekommen ist, als ob symptomlose Infizierte das Hauptproblem währen und die Infektion massenhaft weiterverbreiteten, heißt für mich die Tatsache, dass sich Erwachsene nur selten bei Kindern infizieren, dass die symptomlose Weitergabe der Infektion wahrscheinlich doch eher die Ausnahme ist.

    Ich finde es bezeichnend, dass sich die Diskussion über Ausgangssperren gerade verengt von "Wir kriegen die Ausgangssperre, weil sie epidemiologisch notwendig ist " zu "Ihr kriegt die Ausgangssperre als Strafe, weil ihr nicht freiwillig hören wollt".


    Ersteres ist auch unter Fachleuten ja durchaus umstritten und wahrscheinlich jetzt noch gar nicht zu beurteilen. Letzteres wird gerade von Politikern propagiert, die sich damit ganz unverhohlen selber profilieren wollen und befeuert von Bevölkerungskreisen, die damit die geringsten Probleme hätten.


    Gerade dieses Hashtag-geposte geht mir tierisch auf den Geist, weil es oft von Herablassung und Arroganz geprägt ist. Aus dem Garten meines Reihenhauses kann ich gut der Mutter mit den zwei Kindern auf dem öffentlichen Spielplatz nebenan ein #staythefuckhome entgegenbrüllen, wenn ich nicht weiß, dass sie alleinerziehend ist und die Kinder in der 50qm-Wohnung schon unbetreut 10 Stunden vorm Fernseher gesessen haben, während Mama im Supermarkt Klopapier nachräumen musste. Das will ich vielleicht auch gar nicht wissen, weil sich dann meine moralische Überlegenheit nur noch halb so schön anfühlt.

    Die Deppen haben es geschafft. Zugspitze et.al. sei Dank.
    Gerade im Nebensatz auf SWR: Nachdem die Apelle nichts genutzt haben, wird die Ausgangssperre kommen.

    Söder hat ebenfalls härtere Maßnahmen angekündigt.
    Kretschmann Coronaparties giftig gerüffelt.
    Bei der nächsten Konferenzschaltung der Ministerpräsidenten wird die Entscheidung fallen.

    Ich glaube nicht, dass so etwas dann im Nebensatz auf SWR verkündet wird, im Augenblick wird in den Medien viel mit zweifelhafter Substanz berichtet.

    Es gibt übrigens aktuell keine Rechtsgrundlage für bundesweite Ausgangssperren. Dafür bräuchte es eine Gesetzesänderung und dafür müsste der Bundestag erst mal tagen, was nicht mal eben so geht.

    Aktuell gehen Ausgangssperren am ehesten über das Infektionsschutzgesetz und dafür wären die Länder zuständig. Und auch wenn einige Ministerpräsidenten da im Augenblick medienwirksam den harten Hund geben, muss man erst mal abwarten, ob das überall gleich gesehen wird. Man darf auch nicht vergessen, dass es in Ost- und Norddeutschland Dörfer gibt, in denen es in 20 km Umkreis keine Infektionen gibt.

    Die Zahlen sind auch gerade noch mal korrigiert worden und liegen für heute jetzt bei 9,4k und damit wie befürchtet über meiner Schätzung von gestern. Die Änderung bei einem Einzelwert führt direkt zu mehr als einer Verdopplung des Grenzwertes auf 60k und 11,6k / 14,4k für die nächsten Tage. Letztlich zeigt das nur, wie instabil die Situation im Augenblick ist, und dass die Zahlen natürlich keine seriöse Prognose sind. Eine Stabilisierung wird es erst geben, wenn wir den Wendepunkt überschreiten.

    Es waren 12,3k und 15,3k also im Zuwachs 600/300 mehr. Immerhin am zweiten Tag weniger, als am ersten, hoffen wir, dass daraus ein Trend wird.

    Mit den aktuellen Zahlen ergeben sich für die nächsten beiden Tage 19,4k und 24,3k und ein Grenzwert von 160k. Ob es Grund zu Hoffnung gibt, sollte sich in den nächsten Tagen zeigen oder in gut einer Woche. Im ersten Fall hätten die milderen Maßnahmen vor den Schulschließungen bereits was gebracht, im zweiten Fall die härteren Maßnahmen seitdem.

    Gibt es Theorien zu Frankreich?


    Ich hatte mir geschworen auf die Zahlen zu pfeifen, aber ich schaue doch noch drauf. Bei worldometers ist die Rate der Neuinfektionen in Frankreich stark gesunken in den letzten Tagen.

    Herr Macron hat das erreicht, was ihm wichtig war. Festigung seiner wackligen innenpolitischen Situation, Aushungern der Gelbwesten-Bewegung, massives Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB.

    Das habe ich auch gerade gelesen.

    Vom nds. Kultusministerium gab es gestern eine Rundmail, in der u. a. steht, dass für schriftliche Abschlussprüfungen vorsorglich zwei Nachschreibtermine festgelegt werden sollen. Der DIHK hat u. a. entschieden, die Zwischenprüfung Frühjahr 2020 ersatzlos ausfallen zu lassen.

    Für Niedersachsen mache ich drei Kreuze: wir und die meisten andern Gymnasien haben dieses Jahr kein Abitur. Die Umstellung G8->G9 zu diesem Jahr war ein echter Glückstreffer. Gilt natürlich nicht für die Gesamtschulen, und die Gymnasien, die die Übergangsschüler betreuten.

    Einen echten "Shutdown" wird es nicht geben, die zwangsweise Schließung von Produktionsstätten, allen Läden, etc. steht auch bei Söder und co. gar nicht zur Diskussion. Versammlungsverbote für Gruppen von mehr als 5 Personen können relativ schnell kommen.

    Eine "Ausgangssperre" sehe ich auch noch nicht so ganz, einfach aufgrund der praktischen Umsetzbarkeit, die faktisch nicht gegeben ist.

    Moebius


    Interessante Kritikpunkte.


    Was schlägst du alternativ vor?

    Ich bin froh, dass ich solche Entscheidungen im Augenblick nicht treffen muss.


    Wenn du mich fragst, was ich persönlich für sinnvoll halte:

    - Massiver Ausbau der Testmöglichkeiten (Infektionsketten unterbrechen ist das a und o und das funktioniert gezielt und individuell einfach viel besser, als durch allgemein Ge- und Verbote) und vorsorgliche Erhöhung der Intensivkapazitäten in Krankenhäusern

    - Großveranstaltungen absagen, überregionalen Reiseverkehr verbieten, massive Hygienemaßnahmen im öffentlichen Raum (vgl. Asien, die sieht man hier zB noch überhaupt nicht),

    - Schulschließungen und Einschränkungen im Einzelhandel regional und je nach Lage, ansonsten Weiterbetrieb mit klaren Hygienevorgaben (warum gibt es zB bisher praktisch in kein Supermarkt die Möglichkeit die Stange vom Einkaufswagen zu desinfizieren?)

    Insgesamt finde ich es auffällig, dass viel beschlossen und verkündet wird, aber wenig konkretes für die Umsetzung getan wird. Wir reden über Ausgangssperren, gleichzeitig hat die Stadt es hier seit drei Tagen nicht geschafft, mal 100m Flatterband um jeden Spielplatz zu wickeln, damit das Verbot auch optisch sichtbar wird. Man denkt, die Bürger werden über die Medien informiert und das muss dann reichen. Und dann reicht das nicht und anstatt die beschlossenen Dinge dann erst mal durch zu setzten wird darüber geredet, dass man dann halt noch mehr beschließen muss.

    Im Grunde macht die Politik gerade einen didaktischen Anfängerfehler: statt milde Erziehungsmittel konsequent durchzusetzen steigert man immer nur die Drohkulisse, setzt aber nichts durch.


    Wenn du mich fragst, was ich als Entscheider machen würde?

    Vermutlich nicht auffallen und mit dem Strom schwimmen, sonst kann man wahrscheinlich nur verlieren.

    Deine Argumentation so wie ich sie verstehe: Nur 17 junge Menschen, die auch noch Vorerkrankungen hatten, sind gestorben. Also keine Gefahr für die Bevölkerungsgruppe der Jungen und Gesunden, auf die es ankommt.


    Warum ist diese Annahme ethisch nicht verwerflicher als der Einschnitt in unsere Grundrechte für einen gewissen Zeitraum zum Schutz aller Menschen?


    Natürlich kann man sich grundsätzlich auf den Standpunkt stellen "Jedes Leben, dass gerettet werden kann, muss gerettet werden". Menschlich verständlich, denn jedes Leben könnte ich auch oder jemand sein, der mir wichtig ist.


    Die Argumentation kann aber dann nicht nur bei Corona so sein.


    Jeden Tag sterben in Deutschland im Schnitt 10, meist junge, Menschen im Straßenverkehr.

    Auch davon könnte mindestens die Hälfte gerettet werden, wenn man in Zukunft die Menschen ganz generell unter Ausgangssperre setzt und das Verlassen des Hauses nur noch zu notwendigen Dingen erlaubt.


    Auch die Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona werden übrigens Menschenleben kosten, vermutlich mehr, als Corona selbst. Bewegungsmangel, Suizide wegen Depressionen, etc. ... . Und zuletzt ist die Mortalität in Deutschland auch wegen unseres Gesundheitswesens so niedrig. Das wird in einem Jahr so nicht mehr bezahlbar sein.

    Und wie erklärst du dir MarlenH das, was aktuell in italienischen Krankenhäusern los ist? Das hat doch nichts mit irgendeiner Norm und dem wie es immer zugehen würde zu tun und lässt sich auch nicht wegreden, was da passiert.

    Ich hab es schon mal geschrieben:

    ich wäre sehr vorsichtig, Italien zum Maßstab zu nehmen. Das italienische Gesundheitssystem ist marode (deutlich schlechter als die Englische, die ja gerne als Beispiel genannt wird, bei Stichwort "marodes Gesundheitssystem"), die Versorgung mit Intensivbetten entspricht etwa der Hälfte der deutschen, trotz älterer Bevölkerung. In Italien kommt sicher einiges zusammen, gerade weil der Ausbruch in einer bestimmten Region extrem stark ist. Trotzdem halte ich es für wahrscheinlich, dass es dort bei einer schweren Grippeepedemie ähnlich aussehen würde.


    (Trotzdem gehen mir die Posts von MarlenH zu sehr in Richtung Verschwörungstheorie.)

    Auch wenn ich sonst mit den Spiegel-Kommentatoren eher selten einer Meinung bin, mal ein Kommentar, den ich wirklich gut finde:


    https://www.spiegel.de/netzwel…93-4bc6-8f79-79dc7a5ed025



    Und, weniger lustig, obwohl ich vorhin selber noch über steigende Scheidungsraten bei Quarantäne gewitzelt habe:

    Ein Nebeneffekt des Alltags unter dem Virusausbruch sind jedoch gestiegene Fälle häuslicher Gewalt, von denen Frauenrechtsaktivisten berichten. Laut der Pekinger Frauenrechtsorganisation „Weiping“ sei die Zahl der Beschwerden von Opfern dreimal so hoch wie noch vor der Quarantäne.

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