Du hast leider wenig berücksichtigt, von dem was ich eigentlich geschrieben habe.
Mein zentrales Argument, dass das Virus bei niedrig Inzidenzen leichter zu kontrollieren ist und dementsprechend weniger Lockdown und Eingriffe nötig sind ignorierst Du. Auch das wichtige Argument, dass NoCovid zwangsläufig erreichbar sein muss, wenn man R 1 unterschreitet, ignorierst Du. Dass es leichter ist, bei niedrigen Inzidenzen ohne Lockdownmaßnahmen auszukommen, ignorierst Du.
Es geht nicht ums überlaufen der Intensivstationen, denn auch ganz ohne Intensivstationen haben wir 10-30% schwerst Langzeiterkrankte. Wer überhaupt auf die Intensiv kommt, hat weniger als 50% Überlebenswahrscheinlichkeit. Du ignorierst also auch wesentliche Erkenntnisse über das Virus.
Ohne niedrige Inzidenz, funktioniert auch Schule nicht. Deine Abwgägung von wirtschaftlichen, sozialen und Bildungsinteressen lässt den im GG übergeordneten Aspekt des Anrechts auf Leben und Gesundheit vermissen. Die wichtige Frage der Belastungen die aus Ansteckungangst, Quarantäne, Erkrankungen erwachsen, sprichst Du nicht an, dabei würde eine seriöse Einordnung der zweifelsohne vorhandenen Belastungen durch Seuchenschutzmaßnahmen natürlich eine Abwägung zu den erwartenden Folgen bei deren Entfallen verlangen. Ein Bezug auf den vorherigen Normalzustand ist daher nicht statthaft.
Das private Treffen dreimal stärker den R-Wert beeinflussen, als Schulen ist eine beleglose Aussage. Wo ist der Beleg? Was fällt unter private Treffen? Was sagst dazu, dass die überwiegende Mehrheit der Infektionen nicht zuzuordnen sind. Was sagst Du zum Clustereffekt, der besagt, dass ohne einen großen gesellschaftlichen Transmissionsriemen der immerhin nahezu 30-40 Millionen Menschen in einem Kontaktnetzwerk 1. Grades verbindet, eine Eintragung ins private Bubbles viel zäher erfolgen würde.
Aus all diesen Gründen bezweifle ich, dass Du an einem ernsthaften Diskurs interessiert bist. Du wirkst voreingenommen und argumentierst selektiv. Ich bin weiterhin bereit mich auszutauschen und Rede und Antwort zu stehen, aber nur wenn ich das Gefühl habe, dass auf meine Argumente eingegangen wird und nicht nur ein Podium für sattsam bekannte, überwiegend auch bei detaillierter Betrachtung nicht konsistente Argumente gesucht wird. Das schaffst Du dann auch ohne meine Antworten.