Beiträge von Alterra

    Was eine Farce... es ist ja nicht so, dass wir um mehr Stunden als eigentlich laut PVO gebeten haben, sondern dass der Stundenplaner alias stellvertretender Schulleiter uns die Stunden eben in den Plan bastelt. Und jetzt muss ich verhandeln, dass die Stunden nicht verfallen? Heftig...
    Ich warte mal den neuen Stundenplan ab und bereite mich auf ein interessantes Gespräch vor....Danke, ihr zwei!

    Ganz lieben Dank, Meike! Und du hast Recht, ich meine damit nicht den einzelnen Ausfall von Stunden wg. Praktika etc. oder einzelne Vertretungsstunden, sondern eine Erhöhung der Unterrichtsstunden über das gesamte Schuljahr. Nicht wenige schuften bei uns über 28 plus "Mehrarbeitsvertretungsstunden" statt der eigentlichen 24,5 und das über Jahre.

    Vielen Dank, Trantor! Dann läuft bei uns also was falsch... Auf meinem Stundenkonto stehen mittlerweile über +5 aus den vergangenen zwei Jahren und für das kommende ist bereits angekündigt, dass es auch mehr als 24,5 werden.

    Man darf von einem Halbjahr zum anderen maximal zwei Wochenstunden zuviel oder zu wenig machen. In der beruflichen Schule haben die meisten Lehrkräfte 25 Wochenstunden, also wäre ein Stundenplan mit 23 oder 27 Stunden OK. Das Stundenkonto darf nie unter -2 bzw. über +2 gehen! Steht alles in der Pflichtstundenverordnung!

    Hallo Trantor,
    macht es einen Unterschied, ob man eine SBS ist oder nicht? Kann also z.B. eine Gesamtkonferenz beschließen, dass Kollegen über Jahre hinweg mehr als die derzeitigen 24,5 Stunden unterrichtet? Und wo steht das mit den 2 Stunden? Ich habe gerade nichts dazu gefunden, bzw. nur das HBG §61

    "Beamtinnen und Beamte sind verpflichtet, ohne Vergütung über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus Dienst zu tun, wenn zwingende dienstliche Verhältnisse es erfordern.Werden sie durch eine dienstlich angeordnete oder genehmigte Mehrarbeit mehr als fünf Stunden im Monat über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus beansprucht, so ist ihnen innerhalb von zwölf Monaten für die über die regelmäßige Arbeitszeit hinaus geleistete Mehrarbeit entsprechende Dienstbefreiung zu gewähren.Bei Teilzeitbeschäftigung sind die fünf Stunden anteilig entsprechend der bewilligten Arbeitszeit zu kürzen. 4st die Dienstbefreiung aus zwingenden dienstlichen Gründen nicht möglich, so können an ihrer Stelle Beamtinnen und Beamte Mehrarbeitsvergütung nach § 50 des Hessischen Besoldungsgesetzes erhalten."

    Durch die Vielzahl der zusätzlichen Sachen hat man manchmal den Eindruck, dass der Unterricht nebenher laufen muss.

    Das sehe ich leider auch so. Ich merke, dass mein Unterricht schlechter wird, weil ich zu viel Zeit in andere Dinge stecken muss. Diese Entwicklung empfinde ich als fatal, da das Unterrichten für mich die Hauptaufgabe sein sollte. Manchmal bin ich richtig gefrustet, wenn ich nach einem Schultag nach Hause komme. Ich weiß, dass ich es besser kann, habe aber keine Reserven mehr. Den Schülern gegenüber habe ich zwar kein "schlechtes Gewissen", da es ja anscheinend politisch so gewollt ist, aber im Endeffekt leiden sie ja am meisten darunter, dass mein Unterrich in den Hintergrund rückt.

    Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass Leute aus der Industrie auch Mal bis 19 Uhr im Büro sitzen und in der Regel täglich bis 16 oder 17 Uhr. Wie sieht das bei euch aus?

    Also, ich habe dreimal wöchentlich allein bis 15.00 Unterricht, bis vorletztes Schuljahr hatte ich zusätzlich noch von einmal pro Woche 18-20.45 Abendunterricht und alle zwei Wochen samstags. Das sind aber eben auch nur die Zeiten in der Schule. Ich habe bis zum Schuljahresende an über 30 Konferenzen teilgenommen, die alle nach Unterrichtsschluss lagen.

    Hier geht es aber zusätzlich um Folgendes: die Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung kann Überstunden in Rechnung stellen, wird dafür bezahlt oder erhält Freizeitausgleich (In meinem persönlichem Umkreis gibt es niemanden, dessen Arbeitszeit nicht erfasst wird), wir aber nicht.

    58? Tage Urlaub

    Süß :rose:
    Schreib bitte am 13.06.2025, sofern du du dein Studium + Ref hinter dich gebracht hast und eine VZ Stelle hast, doch wieder was über die Urlaubstage eines Lehrers!

    In meinem letzten "Urlaub" (alias Osterferien) hatte ich 6 Klausurensätze auf dem Schreibtisch; vor den Ferien musste ich parallel zum Unterricht das schriftliche Abi korrigieren und Gutachten verfassen. Und schön erholt, wie man dann eben nach "Urlaub" ist, standen schon wieder die mdl Abiprüfungen und FOS-Gutachten an. Ich bin echt tiefenentspannt und bald gibt es schon wieder Ferien, hurra!

    Ich habe gerade mal durchgerechnet (ich schreibe meine Stunden ja auf): Spätestens nach der nächsten Woche komme ich auf den in Hessen für Beamte festgesetzen Stundenumfang pro Jahr, den ich eigentlich bis zum Schuljahresende erst erreichen sollte. Und nun: Soll ich den gesamten Juni einfach nicht erscheinen?
    Bleibt da allein eine Überlastungsanzeige?

    @'Wollsocken: Da ich beide Richtungen unterrichte, habe ich logischerweise auch Einblick in diese und ich bleibe für mich dabei: ich bin um jede NW-Stunde im Stundenplan froh!
    Nitram: danke für den Link. Sie erklären ja darin, weshalb dieser Zeitraum gewählt wurde. Trotzdem sagen sie ja auch, dass es Phasen mit extremen Anstieg der Arbeitsbelastung gibt. Da frage ich mich schon, wie diese einbezogen werden sollen.

    Wollsocken: Enthält die Pauschale für U-Stunden mit Vor- und Nacharbeiten auch die Korrektur von Klausuren, Abiprüfungen etc?

    Falls ja, finde ich das wirklich wenig sinnstiftend für eine reale Zeiterfassung. Ich unterrichte Deutsch und NaWi und bin zu 90 % am Gymnasialzweig der Schule eingesetzt (Klassen 11,12 und 13). In Deutsch müssen wir pro Schuljahr vier schriftliche Leistungen schreiben lassen, in NaWi in der 11 z.B. nur 2. Der Zeitaufwand pro Deutschklausur ist deutlich höher als in NaWi plus eben mehr Klausuren pro Jahr. Zudem müssen alle Schüler Deutsch als Abiprüfung wählen. Ich habe dieses Jahr 2 DeuGks, also ca 40 Abiprüfungen in Deu, in NaWi sind es nur 3.
    Um nicht vollends vor die Hunde zu gehen, kann ich kaum zusätzliche Aufgaben übernehmen, wenn der Tag nur 24 Std hat. Mittlerweile ist mir klar, weshalb Lehrer mit Korrekturfächern seltener in Führungspositionen sind... Sie haben nämlich einfach keine Zeit, zusätzliche Qualis zu erwerben.

    Seit 3 Jahren schreibe ich mir übrigens meinen Arbeitsaufwand auf, da ich für mich selbst wisssen wollte, ob wir Lehrer uns nur anstellen oder nicht. Und siehe da: in meinem Fall kann ich nur müde lächeln, wenn jemand wieder mit den langen Ferien argumentieren will.
    Ein Problem, was sich z.B. auch bei uns Lehrern ergibt, sind Krankentage. An diesen sind wir nämlich nur nicht in der Schule (evtl. mit Konferenz), die weitere Arbeit jedoch bleibt bestehen und häuft sich an.

    Letztes oder vorletztes Jahr gab es eine Arbeitszeitstudie für Gym(?)lehrer. Interessanterweise (...!) war diese über einen Zeitraum von 4 Wochen im Jan/Feb angelegt, also zum Halbjahreswechsel vor den Klausurwellen, kein Abi bzw. Abschlussprüfungen, Klassenfahrten....

    Ich wäre absolut dafür, die Arbeitszeit zu erfassen.

    Alle stellen sich in einen Kreis und ein (z.B grüner) Ball wird so geworfen, dass jeder Teilnehmer den Ball genau einmal zugeworfen bekommt. Dann wiederholt sich die Runde mit gleicher Reihenfolge. Wenn das gut und schnell funktioniert, wird ein weiterer (z.B. gelber) Ball eingeführt - jedoch mit anderer Reihenfolge. Wenn nun die gelbe Runde auch klappt, werden beide Bälle zusammen geworfen. Ist die Klasse gut, kann man noch weitere Bälle einpflegen.... sehr lustig und spaßig, außer SuS BEwerfen sich mit den Bällen.
    Weitere Spielvorschläge?

    Geht doch :)
    Ich kann dir nur von Hessen bzw. meiner Schule und dem Umkreis berichten:

    zu 1) in den vergangenen Jahren haben wir ca. 10 Planstellen besetzt, mindestens die Hälfte davon hatte deine Kombination. Powi unterrichten diese Kollegen nur sehr wenig, ihr Einsatz in Wirtschaft ist gefragter.
    zu 2) das ist abhängig von der Entwicklung der Schülerzahlen, deiner Mobilität auch bzgl des Bundeslandes und der Region etc. In den Großstädten ist derzeit die Chance höher
    zu 3) zusätzlich zum A 13 Sold gibt es noch eine monatliche Zulage. Im Laufe der Dienstzeit steigtst du in höhere Stufen auf und bekommst auch mehr Sold.
    zu 4) Ich habe nicht deine Kombination und (das wird oft unterschätzt): Jede Schule ist anders. Manche BS haben ihren Fokus einer bestimmte Fachrichtung, andere bieten nur bestimmte Schulformen an und nicht die ganze Palette, die nächste BS ist ein bunter Mix, und und und...

    Hallo,
    im Gutachten wird ja nicht allein der UB bewertet, sondern auch dein schulisches Engagement, deine Zuverlässigkeit blabla. Vielleicht hilft dir das, die Aufregung zu reduzieren.
    Ich empfand die Besuche der SL als "pippikacka" im Vergleich zum Ref. Wenn du das Ref geschafft hast und dein SL mit deinen alltäglichen Leistungen zufrieden ist, werden die Besuche auch okay sein

    Moin Problem ist, daß 99% der Schüler eigentlich ganz ok sind, es gibt aber dieses 1%, die mir Sorgen machen. Da sind dann auch verurteilte Mörder usw. darunter.

    Eben! So sieht es bei uns auch aus, vom verurteilten Dealer bis zum Totschläger mit Fußfessel. Klar sind das eher die Ausnahmen, dennoch sind es im Schnitt bei mir pro Schuljahr mindestens 5 Schüler/innen, die eine entsprechende Historie haben.
    Ich bin sehr froh, dass bei uns (hoffentlich bleibt das auch so) keine Daten weitergegeben werden.

    Wenn ich mich an Plattys Posts so erinnere, arbeitet er durchaus auch mit "anstrengendem" Clientel. Und selbst wenn er an einer ländlichen Dorfschule mit braven Kids arbeiten würde, die Herausgabe von persönlichen Daten ohne sein Okay ist ein echtes Unding!
    Dass es angeblich zum Bescheidsagen im Krankheitsfall dienen soll, ist wieder mal u.a. ein Beispiel dafür, dass heute davon ausgegangen wird, dass jeder 24/7 erreichbar ist.

    Viele Kollegen von mir haben mit ihren Schülern Whats App Gruppen. Wenn man nachfragt, was dort geschrieben wird, sind es die Dinge wie "Wann schreiben wir die Klausur?", "Was waren die Hausaufgaben?" oder "In welchem Raum sind wir morgen?" Das sind alles Sachen, die der Lehrer im Unterricht vorher bekannt gegeben hat. Wieso sollte ich diese Unaufmerksamkeit noch unterstützen?
    Mittlerweile ist aber nicht nur die Hemmschwelle bei den Schülern gering, sondern viele Eltern gehen auch davon aus, dass Lehrer ständig und überall erreichbar sein sollten. Ich habe schon Emails von Eltern gegen 22 Uhr bekommen und die Folgenachricht am nächsten Vormittag mit dem deutlichen Hinweis, jetzt langsam mal zu antworten. Und das waren Eltern von Schülern unserer gymnasialen Schulform.

    Ich (und ich denke auch Platty) habe auch schon Schüler unterrichtet, denen ich nachts im Dunkeln nicht gerne begegnen will. Auch und vielleicht sogar vor allem nicht, wenn sie die Schule verlassen haben. Ganz ehrlich, würde denen jemand meine privaten Daten zur Verfügung stellen, ich würde schäumen.

    Edit: Nicht zu vergessen: Mit wenigen Clicks sind private Daten leicht verbreitet. Hat sie einer in der Klasse, stellt er sie in die Gruppe usw usw

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