Beiträge von Alterra

    Und trotzdem sind 500.000€ verdammt viel Geld. Das auch noch steuerfrei erben zu können, ist ein deutliches Privileg.

    Je nach Entwicklung des Immobilienmarktes sind die 500.000 recht schnell erreicht. Mir ist nicht klar, weshalb meine Tochter im Erbfall dafür auch noch zur Kasse gebeten werden sollte. Schließlich haben wir als Eltern bzw. werden noch die nächsten Jahrzente dafür arbeiten und auch sie hat ihr Leben lang dadurch auch Einschränkungen (gäbe es das Haus bzw. den Kredit nicht, wären mein Mann oder ich definitiv zu Hause geblieben und sie hätte nicht schon so früh ganztags in die KiTa gemusst, Urlaube fallen bei uns wirklich sehr klein aus etc.)

    Das bedeutet einfach nur. dass die allgemeine Noteninflation der vergangenen 10 Jahre auch in Bayern angekommen ist...

    Wenn ich meinen SchülerInnen erzähle, dass ich einen Abischnitt von 2,X hatte, bekomme ich immer mitleidige Blicke. 2,x heißt aber ja eigentlich "gut" und in den 2000ern war das auch wirklich ein solides Abi. Wenn ich heute Noten gebe, wird alles unter 10 Punkte als schlecht angesehen.


    Auch meine Schule stand gestern in der Zeitung mit gleichem Inhalt. Ich kann darüber nur noch müde lächeln

    wünsche mir mehr Vorgaben von oben - was wird erwartet, was kann gewählt werden...

    Dafür sind Schulformen, aber auch Schulen im einzelnen wohl zu individuell bzw es offenbart wieder einmal die Probleme bei der Arbeitszeitenregelung von Lehrkräften.


    Neben dem erteilten Unterricht haben wir eine Fülle an anderen Sachen zu stemmen (ich rede noch nicht von Unterrichtsvorbereitung oder Korrekturen), keiner würde sich an eine Budgetierung trauen.

    ("1 Std. Aufsicht pro Woche führen", "Klassenakten aktualisieren 4 Std/Jahr", "Schulausflüge begleiten 20 Std/Jahr", "Chemiesammlungsleitung 30 Std/Jahr" oder "Klassenlehrerschaft 2 Std/Woche" oder "Konferenzen xxxStunden pro Jahr). Zum einen würde es bedeuten, dass unsere Dienstherren schwarz auf weiß hätten, was wir eigentlich alles leisten müssen, zum anderen variieren die Stunden ja tatsächlich auch stark (Klassenlehrerschaften können extrem zeitraubend sein oder eben auch nicht, wenn keine Problemfälle auftreten. Die Chemiesammlung kann ein Selbstläufer sein, wenn alle Kollegen an einem Strang ziehen, oder es kostet mehrere Stunden pro Woche )


    Ich bin seit diesem Jahr mit 50% in TZ, habe eine (easy) Klassenlehrerschaft und an 4 Tagen pro Woche Unterricht. Im vergangenen SJ habe ich bestimmt 30 Vertretungsstunden gehalten, z.T. auch mittwochs an meinem "freien" Tag. Bei 50% habe ich entsprechend oft zeitig frei/Hohlstunden, was der Vertretungsplanerin in die Karten spielt (ja, ich weiß, dass es bei anderen Schule TZ-Konzepte gibt, die da eingreifen, bei uns aber eben nicht). Bei den ganzen Prüfungsaufsichten der vergangenen Wochen war ich ebenfalls stark involviert und an das mdl Abi will ich gar nicht denken. An den Konferenzen wird natürlich ebenso teilgenommen wie ein VZler, da ich in verscheidenen Schulformen eingesetzt bin, sind das auch nicht wenige (grob überschlagen 20/SJ). Zudem arbeite ich seit Jahren in einem Schülerprojekt mit, TZ oder VZ macht da keinen Unterschied.

    Viele meiner VZ Kollegen haben ebenfalls nur 4Tage/Woche Unterricht, aber dann eben keine Lücken im Plan zur Vertretung. Es gibt KollegInnen mit 2 Klassenlehrerschaften, manche haben gar keine (Sport/PoWi-Lehrer z.B.bei uns nicht) Sofern Kollegen nur in einer Schulform unterrichten, reduziern sich die Konferenzen extrem. Und es gibt wirklich einige VZler, die nur im Dualen System arbeiten.


    Was ich letztlich damit sagen will: Es ist nahezu unmöglich, ein transparentes und faires System für VZ oder TZ zu entwickeln, denn weder VZ noch TZ sind im Arbeitsspektrum definiert. Fügt man nun noch unterschiedliche Korrekturaufwände (Deutsch, Englisch, Geschichte vs Sport, Mathe) und Vorbereitung (lerngruppenorientiert, aktualisiert, individualisiert oder aus dem Regal ziehen) hinzu, hat man noch mehr Unklarheit.

    In Hessen gibt es an BS auch Schulkonferenzen...

    Das, was hier andere BL als Schulkonferenz bezeichnen, heißt in Hessen Gesamtkonferenz (alle Lehrer, SL, Eltern- und Schülervertreter sind eingeladen). Schulkonferenz ist bei uns ein weiteres Organ, daran nehmen nur Vertreter der Eltern, Schüler und auch eben nur gewählte Vertreter der Lehrer teil. Schulkonferenzen sind bei uns 2×Jahr abends ab 18 Uhr

    Ihr scheint ja echt Spaß daran zu haben, Noten abzuwerten

    Ja, genau so ist es.

    Ich lese alle Klausuren 5mal, um möglichst jeden kleinen Fehler zu entdecken, damit ich den Schülern eins reinwürgen kann. Und ich freu mich nicht über das Bastelwerk meiner Tochter oder einen schönen Tag, sondern über möglichst viele Abzüge in den Arbeiten. Innerhalb der Fachschaft gibt es ein Ranking, wer die meisten Abzüge macht. Die Positionen 1-3 werden auf A14 befördert, die letzen dürfen nur noch in niederen Schulformen unterrichten.

    Edit: nächste Woche steht meine Beförderung auf A37 an

    Wow, da bin ich ja mal froh, dass ich aus Hessen komme und es hier zu diesem Thema klare Regeln gibt. Wir haben einen Fehlerindex (Rechtschreibung, Zeichensetzung, Grammatik etc. werden in einen Topf geworfen) und ab 3 FI gibt es einen Punkt, ab 6 FI zwei Punkte Abzug. Damit ist er schon weicher geworden als vor 10 Jahren, aber immerhin ist es konkret geregelt. Und ja, es trifft manchmal mehr als die Hälfte eines Kurses/Klasse.

    Das frühe Aufstehen. So langsam bessert es sich, weil es eben heller wird, aber in der dunklen Jahreszeit finde ich das Weckerklingeln um 6 Uhr einfach nur demotivierend. Egal, wann ich ins Bett gehe, das ist mir zu früh.


    Welchen Wecker benutzt du?

    Ich bin aktuell 60% TZ und habe an vier Tagen zur ersten Stunde Unterricht, einen Tag in der Woche habe ich frei (aber auch schon Vertetung machen müssen), aber keinen Nachmittag. Kind zum Kindergarten bringen ist eine knappe Geschichte, da darf nichts dazwischen kommen

    Das habe ich doch nicht gemeint, sondern dass die SchülerInnen vermehrt zum SozPäd gehen und sich dort über Lehrer X bzw dessen Maßregelungen beschweren.

    Darüber hinaus bin ich natürlich froh um jeden SozPäd, an den sich SchülerInnen und Schüler wenden können. Und in vielen Fällen ist das auch ein richtiger Ansprechpartner und demnach auch zielführend.

    Mit Ausweitung des Tanzbereichs meine ich z.B. folgenden Fall: Schüler X kommt mehrfach zu spät zum Unterricht (nicht zur erstern Stunde), riecht beim Reinkommen nach Zigarettenrauch. Ich sehe ihn bei einem Gespräch mit einer Schülerin vor der Tür durchs Fenster sogar beim unerlaubten Rauchen auf dem Schulgelände. Als er dann kommt, mache ich ihm klar, dass dieses Verhalten nicht richtig ist.

    Tagsdrauf spricht mich die SozPäd an, ich solle doch bitte Rücksicht auf Buskinder nehmen ??? Schüler X könne doch nichts dafür, dass er sich ab und zu verspäte...

    ie Lernerin, die eine riesen Welle machte, um nachschreiben zu dürfen und der ich dann knapp per Mail mitgeteilt hatte, dass sie in der nächsten Stunde nachschreiben darf, war in eben dieser nicht da. Sollte sie es jetzt bis einschließlich morgen nicht schaffen, ein Attest hierfür im System hochzuladen, kann ich das Ganze so werten, wie ich es ursprünglich werten wollte. Mit einer ungenügend.

    Siehst du, man kennt seine Pappenheimer halt doch. Vieles erledigt sich letztlich von ganz alleine.

    Der Schulsozialarbeiterin hatte ich die Tage einen kurzen Besuch abgestattet und ihr mitgeteilt, dass ich ihr Verhalten, vertrauliche Informationen weiterzugeben, für sehr unprofessionell halte. Sie hatte mir dann einen riesen Vortrag halten wollen,

    Ich finde auch gut, dass du dich diesem Gesprächg gestellt hast, aber eben auch ihren "Vortrag" abgewiegelt hast. Man sieht an deinem Fall sehr gut, wie Kommunikation schieflaufen kann bzw. eine aufgeladene Stimmung Situationen verschärft. Der Ton macht häufig auch die Musik. Das sollte gerade eine SozPäd wissen.


    Ich kann dich total gut verstehen, weil ich auch mal mit einer SozPäd aneinander geraten bin. Auch sie hat meiner Auffassung nach ihren Tanzbereich deutlich ausgeweitet und ich musste klarstellen, dass weder ich so mit mir umgehen lasse noch es besonders zielführend ist, die SchülerInnen auch noch fürs Kackebauen zu verteidigen. Bei uns ist es nämlich so wie ein anderer User hier geschrieben hat. Der Gang zur SozPäd ist enorm angestiegen und in vielen Fällen nicht zielführend.

    So ein Fall ist mir persönlich unbekannt; meist einigen sich die Erst- und Zweitkorrektoren so, Wenn nicht, es geht dann an den Prüfungsausschussvorsitzenden, der nach Aktenlage entscheidet, die Korrigierenden anhört oder eine Drittkorrektur anordnet

    Humblebee Du hast leider bei vielem Recht bzw ich finde es toll, dass bei euch danach geguckt wird, wer gerade belastet ist. Meiner SL fehlt da irgendwie die Weitsicht. Ja, es könnte optimiert werden. Und obwohl wir ja nur ü 10 bzw 11 Klasse haben, wird jede Stunde vertreten und das führt dann eben zu diesem Gehetze.

    Drittkorrekturen gibt es in Hessen nicht

    In Hessen schreiben die Abiturienten drei Prüfungen - in ihren beiden Leistungskursen und einem anderen Fach ihrer Wahl - und haben zwei mündliche Prüfungen oder eine mündliche Prüfung und eine Präsentationsprüfung - insgesamt immer 5.


    Die Q4 endet mit Beginn der Osterferien, danach findet kein Unterricht mehr statt. Denn seit ein paar Jahren liegen die schriftlichen Abiprüfungen direkt nach den Osterferien, aktuell sind wir also genau in dieser Phase. Die Prüfungen sind zentral, alle Hessen haben z.B. vorgestern Mathe mit identischer Aufgabenstellung geschrieben. Es gibt auch keine Unterschiede zwischen allgemeinen Gyms und BGs. Bis alle Fächer geschrieben haben, vergehen also 2,5 Wochen. Falls jemand nicht am Haupttermin schreiben konnte, gibt es kurze Zeit späte zentrale Nachschreibtermine.


    Für uns Lehrer bedeutet das: Der Unterricht der 13er fällt nach den Osterferien weg und wir korrigieren Erst- und Zweitkorrektur innerhalb von ca. 3 Wochen nach den Prüfungen neben dem weiteren Unterricht. (Bis vor kurzem war das schriftliche Abi vor den Osterferien und das hat "uns" wesentlich besser gefallen. Man konnte nämlich in den Osterferien korrigieren. Nun hat man durch Wegfall der 13er Hohlstunden im Stundenplan, die wenig geeignet für eine Abikorrektur mit Gutachten sind und oft bekommt man nun in diesen Stunden Vertretung oder Prüfungsaufsicht. In die Korrekturzeit fallen bereits die nächsten Abschlussprüfungen der FOS. Ist man in beidern Schulformen eingesetzt, puhhhh....)

    Das Land legt jedes Jahr fest, welche schriftlichen Fächer extern zweitkorrigiert werden. Ist das Fach nicht betroffen, geschieht die Zweitkorrektur intern.


    Für die weiteren zwei Prüfungen (mündlich oder Präsentation) gibt es ebenfalls einen vom Land vorgegebenen Zeitraum. Verteilt über einen Zeitraum von bis zu 2 Wochen absolvieren die SchülerInnen dann ihre zwei weiteren Prüfungen. Ca. 2 Wochen später erhalten die Abiturienten ihre Zeugnisse.

    Die mdl Abiphase ist meiner Empfindung nach sehr anstrengend. Ich unterrichte 1+2 Std, nehme dann drei Prüfungen ab und habe am Nachmittag wieder normalen Unterricht. Der nächste Tage beginnt mit Vertretung, weil ein Kollege prüft, und danach führe ich 4 Protokolle, bevor meine eigenen wieder dran sind. Am nächsten Tag habe ich normalen Unterricht, tagsdrauf sind Präsentationen...etc.


    Nachprüfungen gibt es in Hessen nur auf Antrag der Abiturienten. Selbst wenn der Abiturient immer 15 Punkte in Mathe hatte und nun nur 5 schreibt, kommt es nicht automatisch zu einer Nachprüfung.

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