Beiträge von plattyplus

    Oder halt für eine private Krankenzusatzversicherung, wenn sie auf deinem Niveau abgesichert sein will.

    plattyplus du vergisst aber an der Stelle immer deine persönliche Sondersituation mit der voll gezahlten GKV als Beamter zu erwähnen.

    Ja, muß ich dazu sagen, daß ich in der gesetzlichen Krankenversicherung bin und entsprechend monatlich 830€ für die Kranken- und Pflegeversicherung zahlen darf. Als Beamter zahlt man da ja auch den Arbeitgeberanteil.

    Wenn die (private) Krankenkasse meine Krankenakte aus Kindertagen sieht, denke die halt, daß sie einen fast vollständig Gelähmten vor sich haben müßten, der gerade noch so eben mit einem Joystick im Mund einen elektrischen Rollstuhl bedienen kann, aber niemanden, dem man auf den ersaten Blick gar keine Besonderheit ansieht.

    Ich sehe es eher so, dass die unteren Einkommensgruppen viel stärker der Inflation ausgesetzt sind, als die Höheren. Die aktuell hohe Inflation ist doch vor allem durch die explodierenden Energiepreise verursacht.

    Mit hohem Gehalt wohne ich tendenziell eher in einem modernen Haus und habe zumindest die Möglichkeit, mir ein relativ neues und effizientes Auto zu kaufen.

    Genau auf der Basis kann man aber auch genau andersrum argumentieren. Die aktuelle Inflation wird von den exorbitant gestiegenen Energiepreisen befeuert. Ich habe da etwas von ca. 20% gegeüber dem Vorjahr gehört. Soweit stimme ich mit der Argumentation überein.

    Entsprechend läßt sich in Analogie argumentieren:

    Mit hohem Gehalt habe ich tendenziell einen spezialisierteren Beruf, den es nicht an jeder Ecke gibt. Entsprechend habe ich die Pflicht tendenziell weitere Strecken zum Arbeitsplatz zurückzulegen und verbrauche damit entsprechend viel mehr Energie als in den unteren Einkommensgruppen (vgl. Schulsekretärin), die als Verwaltungsfachangestellte genauso in der Kreisverwaltung arbeiten könnte. Ein Umzug ist ausgeschlossen, weil es das Modell der Hausfrauen-Ehe ja nun einmal nicht mehr gibt und entsprechend der Arbeitsort der Frau/Freundin berücksichtigt werden muß. Bringt ja nichts, wenn man selber dann weniger fährt, sie dafür aber mehr fahren muß.

    Lange Rede gar kein Sinn: Meine Freundin hat als Technikerin jeden Monat Netto nach Krankenkasse ca. 100€ mehr in der Tasche als ich (2.900€ zu 3.000€), dabei rede ich schon von Besoldungsgruppe a13, Erfahrungsstufe 8. Bei a12 sieht es entsprechend noch übler aus.

    RudiRudiRudiRudi

    „Die Techniker“ fangen im Alter von 16 ihre Lehre an und im Alter von 18 starten sie parallel zu Beginn des dritten Lehrjahrs ihre Technikerausbildung. Im Alter von 22 haben sie dann den Staatlich Geprüften Techniker. Für diesen Abschluß müssen sie fünf Jahre Berufserfahrung nachweisen, aber der Nachweis dieser Berufserfahrung muß erst bei der Zulassung zur Abschlußprüfung erfolgen und die Zeit der Berufsausbildung (=Lehre) zählt dazu.

    So, welcher Lehrer hat im Alter von 22 das zweite Staatsexamen in der Tasche? Ich kenne niemanden.

    Bis wir in unserem Beruf ans Verdienen kommen, sind wir knapp 30 Jahre alt und müssen im Vgl. zu den klassischen Lehrberufen in den nächsten 35 Jahren bis zur Rente deren 10 Jahre Gehaltsvorsprung aufholen.

    wenn ich etwas ändern könnte, dann nicht an der Summe des Geldes, sondern an Arbeitsbedingungen und Arbeitspensum.

    Aber das Gehalt und das Arbeitspensum hängen doch direkt miteinander zusammen. Wären die Löhne/Bezüge höher, hättest du auch mit einer 80% Stelle Dein Auskommen und entsprechend ein geringeres Arbeitspensum.

    Das Materiallager für Euer Infomterial ist häufig die Garage der Vorsitzenden.

    Das infomaterial braucht bei uns niemand, das wandert eh regelmäßig in den Müll. Was gewünscht ist, ist Kampfgeist nach dem Vorbild der Bergarbeiter-Streiks rund um das Jahr 1900.

    Wenn ich aber sehe, dass in vielen Schulen nur zwei von 10 Tarifbeschäftugten überhaupt zum Warnstreik kommen, dann Frage ich mich, wie sollen wir damit einen Arbeitskampf gewinnen.

    Wäre es dann nicht das richtige Zeichen nach innen den Arbeitskampf trotzdem zu starten, abzubrechen und zu verkünden, daß es erfolglos war, weil sich ja praktisch niemand daran beteiligt hat und es entsprechend niemanden zu interessieren scheint? Mir fehlt da das weithin öffentlich sichtbare Zeichen (ggf. auch das Zeichen des Scheiterns), das die Mitglieder zur Fahne ruft.

    Wie gesagt, es fehlt ein Claus Weselsky, der ganz klar sagt, daß er kein Problem damit hat, daß die ganze Bevölkerung ihn nicht mag. So lange er für seine Gewerkschaftsmitglieder Geld rausholt, hat er seinen Job richtig gut gemacht, denn nur den Mitgliedern ist er verpflichtet und eben nicht großen Kinderaugen.

    Ja, ich kenne den Unterschied. Nur hat die GEW halt nicht den Arsch in der Hose die Tarifverhandlungen für gescheitert zu erklären und die Schichtung abzulehnen. Warum sitzen da solche Schlappschwänze in den Gewerkschaften und Verbänden? Haben die privat evtl. noch ganz andere Interessen? Wie gesagt, ich interpretiere solche Abschlüsse wie den aktuellen als Hochverrat gegenüber den Gewerkschaftsmitgliedern.

    Denn prinzipiell hast du recht und das sollte man als Gewerkschaft auch tun.

    Wie gesagt, Weselsky zieht das bei der Bahn durch. Dessen Gewerkschaft, die GDL, überlegt sich wie sie mit möglichst kleinem Einsatz einen möglichst großen Effekt erzielen können. So bestreikt er z.B. nur einzelne Regionen. Wenn z.B. im Bahnhof Hamm alle Lokführer streiken, kommt kein ICE mehr von Berlin in Richtung Ruhrgebiet durch, weil der Bahnhof Hamm als Umsteigebahnhof blockiert ist. Die Gewerkschaft muß nur die paar Lokführer aus der Streikkasse bezahlen, die in Hamm am Bahnhof stehen. Die anderen Lokführer, die jetzt auch nicht mehr arbeiten können und irgendwo auf der Strecke stehen, müssen weiter von der DB AG bezahlt werden. Und selbstverständlich streikt man, wenn es wehtut, z.B. vom 23.-25.12., damit die Fahrgäste zu Weihnachten eben nicht mehr nach Hause kommen. So bekommt man Druck auf den Kessel.

    Oder guck die Verdi an. Selbst die haben kapiert, daß es keinen Sinn macht Amazon in normalen Zeiten zu bstreiken, weil sie dann einfach alle Bestellungen in ausländische Amazon-Lager umleiten. Wenn sie streiken, dann pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.

    Die Forderungen der GEW waren eindeutig und präzise formuliert. Sie wurden mit Nachdruck sowohl gegenüber der Politik als auch der Presse gegenüber geäußert.

    Über den Nachdruck kann ich nur lachen.

    Nachdrück würde für mich bedeuten, daß gezielt Abschlußprüfungen und die Erstellung von Abschlußzeugnissen bestreikt wird. Und ja, die Streiks werden vorab angekündigt, weil man das ja so machen muß. Sie werden mit einer Minute Vorlaufzeit angekündigt!

    Beispiele, wie man einen Arbeitskampf "hart" führen kann, ohne gleich alle Kollegen über Wochen in den Streik schicken zu müssen:

    • Angekündigte Streiks werden generell als "unbefristet" angekündigt, damit sich der AG nicht auf einen Termin einrichten kann, an dem wieder gearbeitet wird.
    • Ankünfigungen erfolgen mit einer Minute Vorlaufzeit, damit der AG möglichst nicht mehr reagieren kann.
    • Es werden gezielt Abschlußprüfungen bestreikt, auch wenn dann die Presse mit den "weinenden Kinderaugen" kommt. Aktuell müssen z.B. die Prüfungsvorschläge für die Abi- und FH-Prüfungen bis Weihnachten bei uns eingereicht werden. Entsprechend werden nur die Kollegen mit den Abschlußklassen, die solche Prüfungsvorschläge einreichen müssen, in den Streik geschickt.
    • Der Tarifabschluß geht generell immer bis Mai, damit man im Mai wieder die nächsten Abschlußprüfungen bestreiken kann.
    • Wenn die Abschlußprüfungen um 8 Uhr anfangen, wird an dem Morgen bei den beaufsichtigenden Kollegen um 7:59 Uhr der Streik ausgerufen, somit gibt es keine Klausuraufsicht mehr. Will man das Ganze noch steigern, ruft man am Prüfungstag um 8:10 Uhr zum Streik auf und legt um 8:15 Uhr die Aufsichts-Tätigkeit nieder. Damit ist die Abschlußprüfung, die um 8 Uhr begonnen hat, hinfällig und muß neu geschrieben werden. Dieser neue Termin kann dann wieder bestreikt werden...
    • Alle anderen Kollegen arbeiten selbstverständlich weiter, um die Streikkasse zu schonen.
    • Die Zeugnisausgaben und Zeugniskonferenzen könnte man auch gezielt bestreiken.

    SOWAS wäre ein Arbeitskampf. Der Kuschelkurs, den die GEW fährt, ist das genaue Gegenteil!

    Merke: Ein Arbeitskampf muß wehtun, sonst taugt er nichts!

    Zum Teil teile ich zwar deine Meinung, aber ...

    ... sich in der Gewerschaft zu engagieren.

    Ich würde sogar als Beamter sofort in die GDL eintreten bzw. in eine entsprechende Gewerkschaft im Bildungsbereich, wenn sie einen Claus Weselsky als 1. Vorsitzenden hätten, der verstanden hat, daß Arbeitskampf wirklich Kampf bedeutet und eine Gewerkschgaft eben kein Abnickverein ist. Aber im Bildungsbereich sind leider sämtliche Gewerkschaften und Verbände nur Arbeitgeber-Abnick-Vereine, die es nicht verstehen für ihre Mitglieder zu kämpfen.

    Kampf würde für mich z.B. bedeuten: Es werden gezielt Abschlußprüfungen bestreikt, um mit den geringsten Kosten (auf seiten der Gewerkschaft) den größtmöglichen Schaden anzurichten, auf das der Arbeitgeber versteht was Sache ist. Weselsky hat die Meßlatte gelegt.

    Sollte man für Lehrer und Erzieher eine Impfpflicht einführen?

    Ich denke, dass wäre ein Ansatz, über den es nachzudenken gilt

    Bei uns im Kollegium lautet die Antwort dazu klar: „Nein!“

    Allgemeine Begründung: Im Frühjahr, als es um die Impfpriorisierung ging, waren wir mit Müh und Not in Priogruppe 3. Viele Bürger haben uns dort auch nicht haben wollen. Im letzten Jahr mußten wir hier z.T. sogar ohne Masken vom Arbeitgeber Präsenzunterricht machen. Luftfilter und Plexiglaswände haben wir hier auch nicht, die Politiker in der Staatskanzlei haben sie. Und jetzt fordern sie von uns eine Impfpflicht, weil wir ja ach so gefährlich für die Schüler sind?

    An die Politik: Im letzten Jahr habt ihr uns verheizt. Mit welchem moralischen Recht fordert ihr von uns jetzt noch irgendwas ein?

    Hier mal Beispiele zu dem, was ich meine:

    Wo dieses Foto aufgenommen wurde, müßte jeder schnell erraten können:

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    Aber in welcher Höhle man diesen Stalagnat findet, dürfte extrem schwer sein:

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    Die weißen Ränder kommen daher, daß ich nicht so ein extrem lichtstarkes Weitwinkelobjektiv habe und deshalb mehrere Bilder elektronisch „zusammenkleben“ mußte.Blitzen geht ja nicht, weil dann die Farben verloren gehen.

    Ich finde aber das generelle GEW-Bashing undurchdacht.

    Entschuldigung, aber für mich ist die GEW ein "Arbeitgeber-Abnick-Verein" und keine Gewerkschaft, die die Anliegen ihrer Mitglieder auch gegen den Arbeitgeber vertritt. Würde sie die Anliegen vertreten, hätte sie in den Schulen zum umbefristeten Generalstreik in der Corona-Krise aufgerufen, auf das wir Luftfilteranlagen, Plexiglaswände, etc. etc. etc. bekommen. Aber dazu müßten sie erst einmal einen Claus Weselsky an die Spitze wählen.

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