Beiträge von Frapper

    Man muss den drei Parteien zugute halten, dass sie zum Teil diametral entgegengesetzte Positionen haben - hier FDP und Grüne. Und das wäre in einer Kenia-Koalition nicht wesentlich anders gewesen.

    Ist das mit den diametral entgegengesetzten Positionen wirklich so? Ich würde behaupten nein.

    Schau doch mal die FDP an, wie da eigentlich keine Generealeinwände gegen ein hohes Bürgergeld oder einen Mindestlohn kommen. Das würde man doch eigentlich erwarten müssen. Da kann man ganz viele verschiedene Punkte bei jeder Regierungspartei aufzählen. Da wird sich doch oft nur noch aus Gründen der Inszenierung oder politischen Taktik in Nuancen gestritten. Bei genauerer Betrachtung hat nur die AfD eine wirklich diametral entgegengesetzte Position zu den restlichen fünf, wenn es um EU, Euro, Migration und Energie geht. Weitere Punkte wären zu ergänzen.

    Irgendwann wurde man entsprechend von praktisch allen Parteien enttäuscht und landet dann bei der AfD als letzten Versuch. Das habe ich zumindest in persönlichen Gesprächen immer wieder gehört, dass man nicht wisse, wen man wählen soll. Den Schritt zur AfD hat mir gegenüber noch niemand meiner Freunde zugegeben. Ich glaube auch, dass viele Wähler da nicht so diese extremen Manschetten vor haben wie wir in einem Lehrerforum. Da purzeln nicht sofort im Kopf die Dominosteine zum Faschismus. Die generelle Enttäuschung mit allen größeren Parteien würde auch die recht vielen Parteineugründungen wie Die Basis oder VOLT erklären. Die Wagenknecht-Partei steht ja auch bald in den Startlöchern ...

    Dieser Mann verstand sich da ganz klar als Vertreter dieser politischen Mitte. Ich weiß, dass das von ganz vielen geteilt wurde. Du redest dir das schön, denn hier waren die gleichen Mitläufermechanismen am Werk, wie du sie auch bei einer Machtübernahme der AfD befürchtest. Empfehlungen werden sehr schnell als Anweisungen interpretiert. Schau dir auch mal die teilweise üblen Kommentare über Ungeimpfte an, die teilweise entmenschlichend waren, Stichwort Bosettis Blinddarm.

    Ansonsten sieht man hier mal wieder schön, wie viele in diesem Forum und evtl. auch in diesem Berufsfeld politisch so ticken. Ich hoffe mal sehr, dass ihr im Sinne des Beutelsbacher Konsens eure persönliche Meinung im schulischen Kontext entsprechend handhabt, ansonsten fände ich das höchst bedenklich und unprofessionell.

    Ich lege diesen Konsens in meinen Klassen offen: Was in der Gesellschaft strittig ist, muss auch im Unterricht strittig diskutiert werden (können). Ich darf keine/meine Meinung als "die einzig richtige" darstellen. Ich "nerve" die Schüler eher mittles meiner sokratischen Methode.


    Ich sag mal so, dass wir diesen Beutelsbacher Konsens kennen. Das sieht bei der SL im Zweifel ja noch anders aus. Das passt mehr zu dem, was ich in dem anderen Thread zur AfD geschrieben habe, was bei Corona so von der politischen Mitte ausging. Auch die kann verdammt autoritär sein, nicht nur die Ränder. Genau das brandete nämlich auch bei mir in der Klasse auf. Ein geimpfter Schüler wollte sich nicht testen, weil er das auch laut Vorschrift nicht musste. Ich hatte ihnen mal mitgeteilt, dass es Wunsch der SL ist, sich trotzdem zu testen, es sei aber nicht verpflichtend. Diese ganze Testerei bei symptomlosen Kindern war aufgrund der wenigen Positivfunde im Promillebereich bereits umstritten. Kostenlos sind die Tests ja nicht. Im Schulamt waren wir schon als "Testfresser" bekannt.

    Dann war ich einmal krank und mein Stufenleiter beaufsichtigte die Testung in meiner 10. Klasse. Besagter Schüler wollte sich nicht testen lassen. Darauf instrumentalisierte mein Stufenleiter den Rest der Klasse und fragte, warum man sich denn testen lassen solle. Weil sie alle keinen Ärger mit ihm wollten, gaben sie die gewünschten Antworten. Der Schüler blieb dabei, dass er sich nicht testen will. Er hat dann den einen Schüler angebrüllt, wie unsozial er sei. Ich bekam dann eine Mail, dass ich doch eine Klassenkonferenz einberufen solle, um das "unsoziale" Verhalten offiziell abzumahnen und die SV-Note um eine ganz Note herabzusetzen. Er kenne ja schließlich keinen Grund, warum man sich nicht testen lassen solle. Nachdem ich mir die Version meiner Klasse angehört hatte, habe ihm geantwortet, dass erst einmal kein Regelvorstoß vorläge und er diese Situation auch nicht so einseitig darstellen dürfe. Diese und jene Punkte würden ja auch öffentlich diskutiert. Das bekannte Zitat aus dem Beutelsbacher Konsens habe ich hinzugefügt. Da bekam ich so eine nette Mail zurück, dass er sich daran ja nicht halten müsse, weil das ja sinnvoll und pädagogisch richtig wäre, was er tut. Aha, da hat jemand den Sinn dieses Konsenses (Weil wir die Guten sind und die richtige Meinung haben, dürfen wir alles!) aber mal überhaupt nicht verstanden.

    Mein SL hat das dann zum Glück (in meinem Sinne) geklärt: es gilt die offizielle Vorschrift, aber er wünscht sich eine tägliche Testung. Wäre mein Stufenleiter mein SL, hätte das ja mal ganz anders ausgesehen.

    Die AfD stellt insofern ein großes Problem dar, als dass die Äußerungen mehrerer prominenter wie weniger prominenter PolitikerInnen dieser Partei dazu geeignet sind, Hass auf alles Nicht-Deutsche zu legitimieren, weil man sich als WählerIn oder SympathisantIn dieser Partei darauf berufen kann, dass es Person XY aus der AfD ja auch so gesagt habe.
    Die AfD senkt die Hemmschwelle und suggeriert, dass es OK sei, den pluralistischen Grundkonsens aufzukündigen.


    DAS ist für mich das größte Problem - denn hier wird die Gesellschaft schleichend vergiftet.


    Dass wir im Bereich Migration und Integration an mehreren Stellen umsteuern müssen, ist in meinen Augen evident. Aber wir brauchen hier neben klarer Konsequenz auch ein Grundmaß an Sensibilität und Verständnis (nicht gleichbedeutend mit Gutheißen!) für die Ursachen und Zusammenhänge der gegenwärtigen Probleme - und die sind eben multikausal.

    Ich gebe dir in deinen Ausführungen größtenteils Recht.

    Dass ein Nachsteuern bei der Migrationspolitik nötig ist, ist in meinen Augen bei den derzeit Verantwortlichen jedoch nicht angekommen. Dabei haben wir leider entsprechende Beispiele in Nachbarländern vor Augen, wo die Verhältnisse schlimmer sind. Meine halbschwedische Kollegin war die Hälfte der Sommerferien in Schweden. In Großbritannien hatte man eine Terrorwarnstufe für Schweden ausgesprochen, ständig Vorfälle im Land mit entsprechenden Sondersendungen im dortigen Fernsehen. Sie hat sich mal erkundigt, was denn so in Deutschland über Schweden berichtet wird. Sie war entsetzt, dass es praktisch kaum vorkam. Das ist leider zumindest für mich ein Sinnbild, wie generell mit dem komplexen Themenblock Migration in Deutschland umgegangen wird. Keine der Parteien macht derzeit wirklich den Eindruck, als wolle sie grundsätzliche Änderungen bewirken. Außer eben der AfD ...

    Da kannst du thematisch auch noch einige andere Politikfelder beackern, von Euro über EU, Energiepolitik usw. Das Bild ist immer leider das gleiche. Die Parteien Grün bis CDU/CSU unterscheiden sich lediglich in Nuancen. Die einzige, die wirklich andere Aussagen trifft, ist die AfD. Da muss sie die Enttäuschten einfach nur von den Bäumen pflücken. Jetzt gäbe es ja grundsätzlich zwei Reaktionsmöglichkeiten der etablierten Parteien: ehrliche Reflexion oder Wagenburg. In unteren Ebenen höre ich von ersterem, in den oberen Ebenen eher Wagenburg. Solche Aussagen vom Verfassungsschutzpräsident, wo die AfD dann erfolgreich rechtlich gegen vorgegangen ist, sind da in meinen Augen unnötige Eigentore. Auch diesen Demokratietest für den neuen Landrat Sonnebergs sind ja letztendlich ein Armutszeugnis. Als ob ein ausgebildeter Jurist nicht haargenau wüsste, was zu sagen sei - ob man es so meint oder nicht.


    Auch die AfD kann zwei unterschiedliche Entwicklingstendenzen einschlagen. Entweder der Kurs geht weiter nach rechts, was man am Verschleiß der Vorsitzenden gut erkennen konnte, oder es tritt eine Mäßigung ein, weil man irgendwann doch mal regieren will. Das wäre ja kein ungewöhnlicher Prozess, denn auch die Grünen und die Linken hatten solche Häutungsprozesse. Interessant am letzten AfD-Parteitag bezüglich Europa war, dass sie das Ziel des Austritts fallen gelassen haben, sondern jetzt eine Neugründung fordern. Der Weg dürfte derzeit aber ein weiter sein ...

    Die "altvorderen" Pädophilen waren Parteimitglieder der Grünen, so wie die Steuerbetrüger und Mafiamitglieder, die ein Parteibuch der CSU oder AfD besitzen. Diese sind jedoch in den genannten Parteien nie Ton angebend gewesen - wobei ich mir bei den Parteispendern der letztgenannten Parteien nicht sicher bin.


    Aiwangers Pamphlet kam wieder aus der Versenkung, nachdem sich dieser an den rechten Rand gewanzt hatte, indem er lauthals davon redete, dass "wir uns die Demokratie zurück holen".
    Dieser Satz impliziert auch Verhalten wie den Sturm auf das Bundestagsgebäude. Damit hat er sich disqualifiziert und es wurde in seiner Vergangenheit nach braunem Bodensatz gesucht - und gefunden.

    Zum Glück waren diese Leute nie Ton angebend, aber man hat ihre Ansichten sehr toleriert. Auch mit der Aufarbeitung haben sie sich viel Zeit gelassen.


    Wieder die Doppelmoral. Habeck hat auch im Rahmen von min. einer Landtagswahl geschrieben, dass alle schön wählen gehen sollen, um sich die Demokratie zurückzuholen. Der Sturm der Entrüstung in der eigenen Partei hielt sich erwartbar in Grenzen. Die Guten (TM) dürfen das ja, denn man wüsste ja, wie er es meint.

    Okay. Es gibt ein unsicheres Endlager für Giftmüll. (Ziemlich scheiße, wenn du mich fragst.)

    Es gibt aber noch kein sicheres Endlager für Atmom-Müll. Oder? Okay, es wird torpedieet. Von Trittin. Von den Anwohnern. Weil so eine strahlende Zeitbombe so eine Sache ist. (Nur wegen dem Giftmüll-Endlager muss ich ein Atom-Müll-Endlager aber nicht prickelnd finden.)


    Bzgl. Wiederverwendbarkeit: sollte es irgendwann eine sinnvolle Nutzung des Brennstoffs geben, der dafür sorgt, dass es nicht strahlend irgendwo rumliegt, nehme ich alles hier zurück und freue mich. ;)

    Ich will vor allem darauf hinaus, dass dieses Endlagerproblem bewusst von der Atomgegnerschaft herbeigeführt wurde. Gorleben ist als Standort geeignet, da es eines der drei möglichen Wirtsgesteine hat. Gegen Kernkraft wurde aktiv Politik gemacht, aber gegen anderen Müll nicht. Deswegen ist die öffentliche Meinung auch so verzerrt. Die KKW waren ein Projekt unter Brandt und Schmitt, die dreckige Kohle abgelöst haben. "Blauer Himmer über der Ruhr" war das Motto und die KKW haben durch die verringerte Luftverschmutzung tausende von Leben gerettet. Kohle ist und bleibt Killer Nr. 1 bei den Energieträgern. Dass die SPD nichts mehr damit zu tun haben will, ist mir unverständlich. Leider ist es ein weiterer Beweis, dass die SPD niemand anderes außer sich selbst braucht, um sich zu demontieren.


    Diese Art von Reaktortyp mit Wiederverwertbarkeit ist jetzt nichts prinzipiell neues, sondern stammt konzeptionell aus den 60ern wie alle anderen auch. Es hat auch ein deutsches Forscherteam bis vor kurzem daran gearbeitet und geforscht. Aufgrund der Lage in Deutschland gehen solche Leute aber woanders hin. Da haben wir in Deutschland wirklich etwas verpennt.

    Oh, das ehrt dich. Bei dem Thema geht's aber in der Politik maximal subjektiv zu. Ich kann dir nur sagen, dass jede Spielzeug-Brennstoffzelle auf mindestens 60 % Wirkungagrad kommt. Das messen wir im Physikpraktikum aus. Je nach Belieben verrechnet man dann bei der Photovoltaik noch die Herstellung der Solarzellen oder beim Windrad den Betonsockel. Bei der Kernenergie "vergisst" man indes gerne den Erzabbau.


    Die ganze Rechnerei ist schlussendlich nichts als Pseudowissenschaft. Wenn du Strom haben willst, muss irgendwo dafür Spannung erzeugt werden. Uran ist eine endliche Ressource, Sonne nicht. Zumindest nicht in unseren Zeitdimensionen. Bei der Zwischenspeicherung über Wasserstoff und Methan hast du theoretisch einen geschlossenen Stoffkreislauf. Praktisch immer noch geschlossener als beim Uran.

    Naja, die Solarzellen und Windräder müssen ja auch hergestellt werden. Bisher sind beide auch (noch) nicht recyclebar und die Laufzeiten sind bisher teils auch überschaubar. Bisher läuft man also in die gleiche Falle ...

    Woher das Uran kommt - kritische Frage. Keine Frage.

    Mich quält aber mehr die Frage, wohin das Uran geht. Und da bin ich sicherlich emotional. Aber ich unterrichte Kinder für die Zukunft ... und ich möchte denen nur sehr ungerne für deren Zukunft ein strahlendes, leckendes Endlager hinterlassen.


    Wobei: ich meine, kürzlich mal gelesen zu haben, dass die verbrauchten Uran-Stäbe wiederverwertet werden könnten. Oder so ähnlich. Weiß da jemand was zu? Vielleicht würde ich meine skeptische Haltung zur Kernenergie dann ja ändern.

    Das mit der Wiederverwendbarkeit alten Brennstoffs stimmt. China arbeitet da gerade emsig an einer neuen Generation.


    Zum Endlager muss ich dir ohne Umschweife schreiben, dass du da das Opfer von Anti-Atom-Propaganda geworden bist. Wer ein mögliches Endlager permanent torpediert wie der gute Trittin und Konsorten, hat auch einfach keins und macht es auch unnötig teuer. Zwei praktische Totschlagargumente für die weitere Diskussion.

    In Herfa-Neurode (Osthessen) gibt es übrigens ein Endlager für Industriemüll. Im Gegensatz zu Atommüll ist es FÜR IMMER giftig und hat nicht irgendwann ausgestrahlt. Es kümmert deutschlandweit praktisch keine Sau, weil hier aufgrund der Debattenführung mit zweierlei Maß gemessen wird. Das ist aber leider immer so mit den Anti-Atomlern. Du kannst erfrieren, du kannst dich vergiften oder auch ertrinken, Hauptsache nicht verstrahlt.

    Das erklärst du mir gerade nicht wirklich, ich unterrichte Physik. Echt. Ich habe dich gefragt, woher konkret deine Zahlen kommen.

    Ich will es ja auch für alle anderen Leser transparent machen. Dass du das weißt, war mir schon klar. ;)

    Ich kann dir da keine konkrete Seite als Quelle nennen. Die Zahlen stimmten bei den ganzen Interviewten von unterschiedlichen Positionen immer recht genau überein. Deshalb nahm ich das mal als bare Münze.

    Dass es kurzfristig nicht ging, war klar, aber es ging hier immer um eine Langfristentscheidung. Der Weiterbetrieb der bestehenden KKW hätte für deutlich weniger Geld mehr CO2-Ersparnis gebracht als das neue Heizungsgesetz. Das lässt man einfach liegen.

    Wer übrigens Probleme hat, woher das Uran kommt, sollte sich die gleiche Frage bei Wind und Solar machen. Das sind teilweise die gleichen Minen, aus denen die Erze für die EE kommen. Aufgrund der Knappheit der Ressourcen kann man da auch nicht allzu wählerisch sein.


    Ich empfehle dir da wirklich mal Anna Veronika Wendland, die früher selbst Kernkraftgegnerin war und mittlerweile Befürworter ist.

    Wo kommt die Rechnung denn her? Bzw was verstehst du unter Wirkungsgrad? Bei direkter Methanisierung ist die Effizienz sehr viel höher und Methan kann im Gegensatz zu Wasserstoff auch problemlos transportiert werden.

    Bei jeder Umwandlung geht Energie verloren. Es ist der Vergleich, von dem was du vorne reinsteckst und hinten wieder rausbekommst. Wind/Solar -> Strom -> H2 -> Strom.

    Das sind die Zahlen, die immer wieder in Interviews von allen Seiten gelesen oder gehört habe. Die konkrete Zahl hängt leider von vielen Faktoren ab, die man entweder einbezieht oder eben nicht. Das macht es ja in dem ganzen Feld schwierig, etwas zu vergleichen.

    Möchte man aus H2 Methan herstellen, ist der Wirkungsgrad meines Wissens sogar noch geringer, weil das wieder ein weiterer Schritt ist. Der Transport ist wie du sagst wesentlich einfacher und Methan nimmt weniger Volumen ein als H2. Das ist für die Speicherung auch von Vorteil.


    Wart's ab. Hier fahren heimlich still und leise auch länst schon ganze LKW-Flotten mit Brennstoffzellen durch die Gegend. Während die Ampel in Deutschland aufgeregt plappert, was man nicht mal müsste, wird es hier in 5 Jahren einfach so sein. Behaupte ich mit Blick auf die Erdgas-Baustellen überall in der Stadt. Die Forschung ist uralt und kommt originär aus Frankreich. Da gibt es nichts mehr zu tun, man muss nur das Geld für die Infrastruktur in die Hand nehmen.

    Wenn's funktioniert gerne. Wo kommt der Wasserstoff her? Das ist die nächste Frage.

    In Deutschland gab es einen Probebetrieb mit Oberleitungen für LKW auf der Autobahn. Das hat's leider nicht gebracht.

    Sorry. Aber:

    - die CDU hat viele Jahre lang nichts gemacht, eher im Gegenteil.

    - Kernenergie: das war auch im Endeffekt eine Entscheidung der CDU. Okay, die Grünen hätten es genauso gemacht. Aber der letztendliche Beschluss kam von der CDU ... und die haben dann aber ein Jahrzehnt lang darauf verzichtet, Alternativen aufzubauen.

    - spontane Reaktivierung der Kernenergie in den letzten 18 Monaten: da gab es hier im Forum einige sehr aufschlussreiche Beiträge zu - das wäre kaum bis gar nicht möglich gewesen.

    Also: der fehlenden Weitsicht der CDU haben wir den dreckigen mix zu verdanken. Niemanden anderem sonst. Und ich frage mich, was man in den letzten 20 Jahren alles hätte erreichen können. Wenn man gewollt hätte.

    Zur Reaktivierung der KKW hat der E.ON-Chef aber etwas ganz anderes gesagt!


    Die CDU kann auch keine massentauglichen Speichertechnologien herbeizaubern. Da sind ja nunmal nicht nur die Deutschen dran interessiert. Da ging es ihr wie jeder anderen umsteigewilligen Regierung und davon gibt es einige. Das saisonale Speicherproblem ist weltweit ungelöst! Ohne Speicher wird es ab einer gewissen Menge EE im Netz unangenehm. Entweder musst du die Anlagen abregeln oder den Strom zu Dumpingpreisen im Ausland verramschen. Daran verdienen sich die Franzosen gerade eine goldene Nase.

    Das mit dem Abregeln sehe ich alle Nase lang. Wenn du ein paar Windräder siehst und nur ein paar davon drehen sich, kannst du davon ausgehen, dass sie per Redispatch-Maßnahme abgeregelt wurden. Durch den Einspeisevorrang musst du den Geisterstrom trotzdem bezahlen. Das macht den Strom halt teuer.

    An dieser Grundsituation wird auch unter der jetzigen Regierung nichts geändert.

    Als Lehrperson für Physik ist mir kein Naturgesetz bekannt, das behauptet, man müsse an der Kernenergie festhalten und es ginge nicht mit Sonne, Wind und Wasser. Da müsstest du mich jetzt kurz aufklären.

    Das geht technisch bestimmt, aber zu welchem Preis? Für die Dunkelflauten (mehrere Tage!) bräuchtest du Backup in Form von Speichern. Pumpspeicher fällt in D weitesgehend flach und Batterien sowieso. Bisher gibt es derzeit nur Wasserstoff als skalierbaren Speicher. Wirkungsgrad bei Umwandlung von Strom zu Wasserstoff zu Strom ca. 25% bis 33%, je nach Herstellungs-, Aufbewahrungs- und Transportform. Das bedeutet also, dass du drei- bis vierfach so viel Energie benötigst. Dann hast du das Problem, dass diese Wasserstoffkraftwerke nur wenig laufen, was sie kaum rentabel macht. Betriebs- und Personalkosten hast du ja trotzdem. Das bei der ohnehin schon niedrigen Energiedichte der EE macht das alles unattraktiv. Wasserkraft ist in Deutschland im Gegensatz zur Schweiz nicht skalierbar, also ausbaubar. Da seid ihr viel besser dran. ;)

    Wir reden gerade übrigens über den jetzigen Stand beim Energieverbrauch. Bei Elektrifizierung von Heizen und Verkehr wird sich das mindestens verdoppeln, eher verdreifachen und mehr.

    Ich lasse mich gerne überzeugen, aber bisher ist einfach keine ausgereifte Speichertechnologie am Markt. An der Forschung sind nicht nur wir Deutschen dran, aber es gibt keinen Durchbruch.

    Mal nur kurz dazu, weil ich darüber nichts weiß, hier scheinen Übergriffe von rechts mit 321 von 1005 Straftaten 2022 die von "ausländisch motivierten" (16) doch um einiges zu übersteigen:


    https://www.lsvd.de/de/ct/2445…be-Gewalt#wer-sind-taeter


    Ich will Gewalt in keinem Falle verharmlosen, dass jemand aus religiösem Fundamentalismus heraus Straftaten begeht, ist natürlich ebenso schlimm wie aus anderen Gründen. Mich interessierte nur gerade dieser Hinweis von dir.

    Du hast in diesem Bereich ein riesiges Problem an verlässliche Daten zu kommen. Betrachte dazu auch mal die sog. Kölner Silvesternacht. Einerseits gab es Hemmungen seitens der Frauen Anzeige zu erstatten, weil es Migranten waren. Die Polizei hat sich zu der Herkunft oder Aufenthaltsstatus der Täter auch erst nicht geäußert, obwohl sie es wussten. Sie hätten das laut Ministerium tun dürfen. Das gleiche Phämomen dürfte für die Anzeigen seitens der Frauen auch gelten. Man verschweigt einfach bekannte Infos zum Täter bei der Anzeige.

    An die Sache mit den Schulbüchern glaube ich nicht für D. Der unwissenschaftliche Krempel mit den x Geschlechtern und Geschlechtsspektrum wurde ja auch nicht mitgemacht, zumindest von mir nicht. In dem Fall neigt die Linke mal zur Evolutionsleugnung. So etwas kommt nicht nur von der AfD!



    Zu Schweden scheinen wir in der Tat andere Statistiken zu haben.


    Es ist der zweitdreckigste Energiemix der EU und nicht der Welt - immerhin! Das Narrativ, dass die CDU das alles verschlafen habe, ist mir bekannt und größtenteils Blösinn. Die CDU kann nichts für Physik und ihre Naturgesetze! Dass es kein bezahlbares, skalierbares grünes Backup für die unzuverlässigen und nicht-grundlastfähigen Erneuerbaren Energien (EE) Wind und Solar gibt, ist ein Grundproblem der EE, was weltweit noch nirgends gelöst ist. Jeder Versuch auf diversen Inseln ohne jede Industrie im In- und Ausland (u.a. Pellworm, El Hierro) ist gescheitert. Deshalb sitzen wir auf dem Fossilsockel und diese Inseln eben auch wieder. Über den Ausstieg aus der grundlastfähigen Kernenergie könntest du lange lamentieren, aber nicht einmal in Kalifornien hat man das letzte Kernkraftwerk wie eigentlich geplant vom Netz genommen.
    Dass derzeit weltweit gar nicht genug an nötigen Rohstoffen geschürft wird, um alleine die deutsche Energiewende zu ermöglichen, hat auch nicht die CDU verbockt. Die EE und alles weitere nötige drumherum (Netzausbau, Kurz- und Langspeicher) sind eben wahre Ressourcen- und damit auch Energiefresser, was sie teurer und nicht billiger macht. Das kann man sich natürlich alles schönreden mit den üblichen Parolen "Wind und Sonne schicken keine Rechnung", wie es vor allem auch die Grünen und Sozen derzeit tun. Von der Mine bis zum Netzbetreiber kommt aber doch eine, und zwar saftige! Nur mit Wasserstoff könnte man derzeit überschüssige Energie aus dem Sommer in den Winter schieben. Ist aber auch schweineteuer und fern von jeder Wettbewerbsfähigkeit.

    Das alles kann man wohlfeil der CDU zuschieben, um die Traumblase von Energiewendistan nicht platzen zu lassen. 100% EE ist eben grundsätzlich unrealistisch, insbesondere in dieser kurzen Zeit.

    Ich habe ja auch größere Bauchschmerzen mit der AfD als Partei, aber ich halte diese Doomsday-Phantasien ehrlich für übertrieben. Erstens ist nicht jeder AfD-Landesverband so wie in Thüringen oder Sachsen. Es gilt also auch zu differenzieren. Zweitens haben wir nicht 1933. Im Podcast Vorpolitisch habe ich ein interessantes Interview mit Philipp Hübl gehört, der sich auch zur AfD geäußert hat. Er berichtete von dem rhetorischen Gepolter, das man noch so vor 30 Jahren aus der CDU gehört hat. Das würde man laut Hübl in dieser Qualität nicht einmal heute in der AfD hören.

    Man muss sich auch einfach mal vor Augen führen, dass Alice Weidel als verheiratete Lesbe Teil einer männlich-weiblichen Doppelspitze ist. Vor 30 Jahren wäre das nicht einmal in der SPD vorstellbar gewesen! In Gesprächen mit Freunden und Bekannten kann man gerne mal die Frage stellen, wie lange es die Ehe für alle denn gibt. Offiziell eingeführt wurde sie im Juni 2017, also gerade einmal vor 6 Jahren. Die meisten sagen mir, dass es das schon viel länger gäbe. Gut, es gab diese eingetragene Lebenspartnerschaft, aber rechtlich war es nicht das gleiche - nämlich gleiche Pflichten aber keine gleichen Rechte.



    Ich finde den Fokus auf die AfD als einzige Gefährdung für reichlich einseitig, denn es wird von allerhand Seiten versucht, die Demokratie zu untergraben. Ich kann das lediglich in jedem Bereich anreißen:

    Die letzten Einschränkungen der Grundrechte sind nicht allzu lang her (Corona) und sie wurden von der politischen Mitte getragen. Einiges davon wurde von Gerichten kassiert und einiges war schlicht überzogen, wie wir heute klar wissen. Ein Blick in die Facebook Files, Twitter Files, den Prozess gegen Fauci (USA) und die Lockdown Files (UK) haben gezeigt, wie Regierungen das Internet zensiert oder sanft zensiert haben, damit sie ihren Stiefel durchziehen konnten. Das viel gescholtene Schweden, weil ja viel zu freiheitlich und liberal, steht in den Statistiken genau so da wie wir, eher besser. In Deutschland verweigert sich die Politik weitgehend einer ehrlichen Aufarbeitung dieser Zeit. Brandenburg ist das einzige Bundesland, wo es einen Untersuchungssausschuss gibt.


    Schaue ich zur identitätspolitischen oder grünen Linken wird mehr sowieso schlecht. Da habe ich das Gefühl, dass man nur noch freidreht. Da herrscht ja schon wortwörtlich Weltuntergangsstimmung, obwohl sich der Chef des Weltklimarats von Untergangsszenarien dieser Art distanziert. Im Ausland gilt die deutsche Energiewende als krachend gescheitert und als abschreckendes Vorbild (teuerster Strompreis beim zweitdreckigsten Energiemix in der EU), das Wallstreet Journal bezeichnet unsere Energiepolitik als die dümmste der Welt und im britischen Economist werden wir als der kranke Mann Europas gehandelt. Das beeindruckt die hiesigen Grünen und Sozen Null Komma Null. Es wird strikt am eingeschlagenen Kurs und der Rhetorik festgehalten. Auch wer sachlich Einwände hat, fängt sich in Null Komma Nichts das Label "Klimaleugner" ein.


    Beim Thema Migration ist es leider auch ein Trauerspiel, was die Realitätsverweigerung angeht. Ich frage mich immer, ob so eine Katrin Göring-Eckhart oder Claudia Roth irgendeine Ahnung haben, welche Einstellungen der Durchschnittsmigrant so hat. Sowohl schulisch als auch in der Beratung habe ich mit einigen zu tun. Ein grünes Welt- und Familienbild ist denen reichlich fern. Wer in diesem Bereich schlichte statistische Evidenzen wiedergibt, handelt sich garantiert einen Rassismusvorwurf ein. Bei Christian Lindners Rede im Bundestag zur Kindergrundsicherung mit den entsprechenden Statistiken wurde das wieder eindrucksvoll bewiesen. Die Täterdaten bei Angriffen auf Schwule, Lesben und Transmenschen sprechen leider eine eindeutige Sprache. Es ist mir schon öfter aufgefallen, dass die Frage der Täterschaft einfach verweigert wird. Die Erkenntnis wäre zu unbequem, da hier zwei Minderheiten offenkundig nicht so gut miteinander können oder widerstrebende Interessen haben - ein Szenario, das linke Identitätspolitik konzeptionell schlicht nicht vorsieht. Wer jedoch nicht einmal die Probleme benennen kann, findet auch keine Strategien im Umgang damit. Daran krankt es derzeit leider überall.



    Zusammengefasst: Ja, die AfD bereitet mir Sorgen, aber da ist sie bei weitem nicht alleine! Sie sägen schlicht an einem anderen Stuhlbein.

    Grundsätzlich halte ich das auch für interessant. In diesem Fall halte ich das für nicht vergleichbar, das eine ist zehn Jahre her, das andere nicht. Aber immerhin halbwegs. (Das mit der Pädophilie ist so viele Jahrzehnte her, ich halte das für historisch interessant und ansonsten irrelevant, und natürlich genauso selektiv wie alles andere.)

    Sorry, aber das sind auch die üblichen Standardausreden, um sich nicht der Doppelmoral stellen zu müssen. In Wahrheit geht es doch darum, dass man die einen dem eigenen politischen Lager zuordnet und es ihnen deswegen verzeiht. Die anderen sind wahrnehmungstechnisch im Gegenlager, weswegen es immer "ganz anders" ist. Irgendetwas fabuliert man sich da schon zusammen.

    Dass sich ausgerechnet die Grünen so über die Verwendung "Altparteien" mockieren, liegt klar auf der Hand. Dass ihnen jemand ihre Marketingstrategie klaut, passt ihnen natürlich gar nicht. Sie wissen ja aus erster Hand, wie gut die ziehen kann. ;)


    Das mit der Pädophilie ist leider nicht nur historisch relevant, sondern diese Altervorderen, die am besten NIE wieder in ihrem ganzen Leben etwas mit Kindern zu tun haben sollten, wanzen sich über das Label LGBTQIA+ wieder ran. Man schaue auf die Berliner LGBT-KiTa (was auch immer das sein soll?!?), auf die Transkinder-Orginsation Mermaids im UK und weitere Fälle in der westlichen Welt. Den neuen verharmlosenden Euphemismus MAP (Minor Attracted Person) und seltsame Versuche, sich als P in den Regenbogenbuchstabenreigen einzugliedern, sollte man auch nicht unerwähnt lassen! Als schwuler Mann ist mir auch bis heute nicht so ganz klar, was diese ganzen Heteros in Hundekostümen eigentlich mit dem CSD zu tun haben!?! Das konnte mir noch niemand wirklich erklären, was denen historisch für Rechte verweigert wurden.

    Das mit diesen Lesungen von Drag Queens finde ich auch so eine ganz seltsame Geschichte. Man könnte sich ja allen möglichen Gruppen zuwenden, also Erwachsenen allermöglicher Coleur. Man könnte Marx im Stripclub vorlesen, die Thora beim Pessachfest oder bestimmte Bibelstellen in einer weltoffenen Kirche oder was auch immer wo auch immer. Nein, es müssen ausgewählte Kinderbücher gegenüber Minderjährigen sein. Wer das merkwürdig findet, muss irgendwie rechts oder sonst etwas sein, weil Toleranz und so ...

    Allein die Benennung der konkurrierenden Parteien ("Altparteien", "Grün-versifftes Gesocks" u.v.a.m.) lässt ahnen, wohin die Reise gehen würde.

    Ich finde es immer wieder interessant, was den einen vorgeworfen wird und den anderen nicht. Den Begriff "Altparteien" findet man zu Hauf in Aussagen bis zu Wahlprogrammen der Grünen. Da findet sich auch vieles mehr an Begrifflichkeiten (z.B. "wohlwollende Pädophilie"), die mit großer Leichtfertigkeit umhergeworfen wurden und werden.

    Ich will da auch mal an die beiden Paritätsgesetze aus Thüringen und Brandeburg erinnern, die ihnen die jeweiligen Verfassungsgerichte um die Ohren gehauen haben. Nicht einmal Verfassungsrichter mit ihren Begründungen ändern etwas an deren Denken, wie Frau Hasselmanns Rede zur Wahlrechtsreform unter Beweis stellte. Dieser Dogmatismus auf linker Seite macht mir auch zunehmend Sorgen, da er das natürliche Pendant zur AfD ist.


    In ihren Anfängen nutzten auch die 1980 gegründeten Grünen den Begriff häufig, um sich von den damals bereits etablierten Parteien CDU, CSU, SPD und FDP abzugrenzen. Entsprechende Aussagen finden sich beispielsweise von Gründungsmitgliedern und Spitzenpolitikern der Partei wie etwa Petra Kelly, Peter Willers oder Joschka Fischer. [...] Im Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl 1987 ist bereits in der Präambel vom „zerstörerischen Kurs der Altparteien“, „den machtorientierten Altparteien“ oder „der Abhängigkeit der Altparteien vom großen Geld“ die Rede.. [...]



    Gescheitert ist der Versuch der Grünen, eine basisdemokratische Alternative zu den "Altparteien" zu entwickeln.



    Besonders prekär wird es, wenn diejenigen, die sich darüber aufregen, es selbst getan haben. Das lässt sich die AfD natürlich nicht entgehen, um eine entsprechende Doppelmoral offenzulegen:

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