Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • ...dass zu den wichtigsten Themen wenigstens grosse und repräsentative Umfragen gemacht werden, auf die man dann auch wieder verweist, wenn ein Gesetz verabschiedet wurde.

    Das wäre eine Idee der Beteiligung. Allerdings ist es ja eigentlich umgekehrt, man wählt die Partei oder Abgeordneten nach ihren Zielen. Nur wenn eine Koalition sich laufend nach dem richtet, was die kleinste Partei will, liegt es wohl eher am Durchsetzungsvermögen der tatsächlich handelnden Personen und nicht an den Mehrheitsverhältnissen.

  • Hier erklärt noch einmal Werner Sinn den aktuellen Unsinn unserer Klimapolitik, die viel kostet und wenig bringt. Wieder Wasser auf Mühlen der AFD.

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  • Ob die AfD das Zeug hat,...

    Ob die anderen Parteien das Zeug haben die derzeitige Situation durch schlechtere Politik noch mehr zu versauen?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Die AfD liegt derzeit bei 22%. Die SVP liegt derzeit bei 28%, die FPÖ bei 32%. Ob die AfD das Zeug hat, ähnliche Werte in Deutschland zu erreichen?

    Wenn die etablierten Parteien so weitermachen, würde es mich nicht wundern, wenn die AfD das Zeug für 50% hat. ;(


    --> https://www.welt.de/debatte/ko…ren-aus-Verzweiflung.html


    Zitat aus dem verlinkten Artikel:

    "Man muss nur die Überschrift lesen, um zu begreifen, wem dieser Vorschlag nützen wird: natürlich nur der AfD. Die geplante Gleichstellung von Flüchtlingen mit Bundesbürgern an der Wahlurne, wenn auch nur in den Kommunalparlamenten, ist exakt der Stoff, aus dem die Rechtspopulisten ihre Märchen von Bevölkerungsaustausch, Great Reset und Deutschland-schafft-sich-ab stricken. Und wie üblich wird diese Ernte von der AfD ohne eigene Mühe eingefahren, denn die hat sich ja schon die Innenministerin gemacht."

  • Man muss den drei Parteien zugute halten, dass sie zum Teil diametral entgegengesetzte Positionen haben - hier FDP und Grüne. Und das wäre in einer Kenia-Koalition nicht wesentlich anders gewesen.

    Ist das mit den diametral entgegengesetzten Positionen wirklich so? Ich würde behaupten nein.

    Schau doch mal die FDP an, wie da eigentlich keine Generealeinwände gegen ein hohes Bürgergeld oder einen Mindestlohn kommen. Das würde man doch eigentlich erwarten müssen. Da kann man ganz viele verschiedene Punkte bei jeder Regierungspartei aufzählen. Da wird sich doch oft nur noch aus Gründen der Inszenierung oder politischen Taktik in Nuancen gestritten. Bei genauerer Betrachtung hat nur die AfD eine wirklich diametral entgegengesetzte Position zu den restlichen fünf, wenn es um EU, Euro, Migration und Energie geht. Weitere Punkte wären zu ergänzen.

    Irgendwann wurde man entsprechend von praktisch allen Parteien enttäuscht und landet dann bei der AfD als letzten Versuch. Das habe ich zumindest in persönlichen Gesprächen immer wieder gehört, dass man nicht wisse, wen man wählen soll. Den Schritt zur AfD hat mir gegenüber noch niemand meiner Freunde zugegeben. Ich glaube auch, dass viele Wähler da nicht so diese extremen Manschetten vor haben wie wir in einem Lehrerforum. Da purzeln nicht sofort im Kopf die Dominosteine zum Faschismus. Die generelle Enttäuschung mit allen größeren Parteien würde auch die recht vielen Parteineugründungen wie Die Basis oder VOLT erklären. Die Wagenknecht-Partei steht ja auch bald in den Startlöchern ...

  • Mit dem Unterschied, dass es tendenziell dem FDP-Wähler um sich und sein Vermögen geht und dem Grünenwähler um nachhaltige Lösungen für alle.

    also ich finde, so leicht kann man es sich nicht machen. FDP wählen auch Leute, die finden, dass man mehr Eigenverantwortung für seine Soziale Absicherung übernehmen sollte und die den Sozialstaat in seiner Größe ablehnen. Genauso gut könnte man sagen, dass es dem Grünenwähler nur darum geht, den Klimawandel für die eigenen, finanziell vergleichsweise gut ausgestatteten Kinder zu verhindern, während ihnen der Status Quo Sozialer Benachteiligung völlig egal ist. Das letzte Mal, als die Grünen auch für Soziale Gerechtigkeit standen, hat sie das enorm viele WählerInnenstimmen gekostet. Komisch ist nur, dass die AFD-WählerInnen vom sozialen Status so garnicht zum Parteiprogramm passen wollen.

  • Komisch ist nur, dass die AFD-WählerInnen vom sozialen Status so garnicht zum Parteiprogramm passen wollen.

    Das ist doch falsch. Inwiefern hält dich denn dein "sozialer Status" von politischen Ideen ab? Rechte Positionen können doch von Arm wie Reich bezogen werden und das ist ja in Ordnung. Es wählen ja auch nicht nur porschefahrende Männer mittleren Alters die FDP.

  • Komisch ist nur, dass die AFD-WählerInnen vom sozialen Status so garnicht zum Parteiprogramm passen wollen.

    Wie meinst du das? Ich bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe.

    Das letzte Mal, als die Grünen auch für Soziale Gerechtigkeit standen, hat sie das enorm viele WählerInnenstimmen gekostet.

    Das wäre ja traurig. Welches konkrete Thema/Jahr hast du da im Kopf?

  • die AFD vertritt nicht die Rechte von GeringverdienerInnen oder SozialhilfeenmpfängerInnen, wird aber von ihnen gewählt.

    Das stimmt wohl, zumindest im Osten, nicht so einheitlich.


    Bpb: "Bezogen auf die Sozialstruktur der AfD-Wählerschaft kommen die vorliegenden Untersuchungen zu teilweise disparaten Befunden, was darauf hindeutet, dass monokausale Erklärungsversuche hier zu kurz greifen. So führen z.B. weder eine hohe Arbeitslosenquote noch ein höherer Ausländeranteil per se zu einer größeren Wahlbereitschaft der AfD. Im Westen scheint die AfD vor allen dort zu punkten, wo die Wähler ein unterdurchschnittliches Haushaltsaufkommen aufweisen und/oder einer Tätigkeit in der Industrie nachgehen. Im Osten ist sie in ländlichen Regionen stark, die unter Abwanderung leiden und ökonomisch abgehängt zu werden drohen. Arbeiter und Arbeitslose sind unter den Wählern zwar überdurchschnittlich vertreten, machen aber nur ein Viertel der AfD-Gesamtwählerschaft aus, während die übrigen drei Viertel auf Angestellte, Beamte und Selbständige entfallen. Auch bei den formalen Bildungsabschlüssen dominieren die mittleren Ränge (Niedermayer / Hofrichter 2016).

    Ein klareres Profil ergibt sich, wenn man die Einstellungsmerkmale der Wählerschaft betrachtet. Die AfD-Wähler weisen hier zum einen im Vergleich zu den anderen Wählern ein wesentlich höheres Unzufriedenheitsniveau, zum anderen eine größere Nähe zu rechtsextremen Überzeugungen auf. Protest- und Einstellungswahl gehen bei der AfD insofern Hand in Hand und decken sich mit dem Selbstverständnis einer "Anti-Establishment-Partei". Am deutlichsten ablesbar sind die Unterschiede zur politischen Konkurrenz bei der Bewertung der Migrations- und Flüchtlingspolitik, wo die rigorose Ablehnungshaltung der AfD von ihren Wählern nahezu einhellig geteilt wird (Hambauer / Mays 2018)."

  • die AFD vertritt nicht die Rechte von GeringverdienerInnen oder SozialhilfeenmpfängerInnen, wird aber von ihnen gewählt.


    2013 - Steuererhöhung

    2017 - Vermögenssteuer

    Die Geringverdiener konkurrieren um einfache Arbeitsplätze und billigen Wohnraum mit Migranten. Und die AFD hat das Migrationsthema für sich reserviert, nachdem die Merkel-CDU versagte. Jetzt sind die anderen Parteien dran und versagen genauso.

    Die FDP ist die CDU und die Grünen die SPD der Jüngeren. Die "Volksparteien" spielen für die keine Rolle mehr.

    Die SPD war immer eine gewerkschaftsnahe Arbeitnehmerpartei und deshalb keine Volkspartei. Die AFD ist leider aufgrund der vielen Wählerschichten eher eine Volkspartei als die anderen Parteien, die eher ihre Klientel bedienen.


    Würde mir wünschen, dass unsere Altparteien den skandinavischen Weg gehen und damit der Höcke, Chrupalla, Weigel AFD vernichten.

    • Offizieller Beitrag

    Das stimmt wohl, zumindest im Osten, nicht so einheitlich.


    Bpb: "Bezogen auf die Sozialstruktur der AfD-Wählerschaft kommen die vorliegenden Untersuchungen zu teilweise disparaten Befunden, was darauf hindeutet, dass monokausale Erklärungsversuche hier zu kurz greifen. So führen z.B. weder eine hohe Arbeitslosenquote noch ein höherer Ausländeranteil per se zu einer größeren Wahlbereitschaft der AfD. Im Westen scheint die AfD vor allen dort zu punkten, wo die Wähler ein unterdurchschnittliches Haushaltsaufkommen aufweisen und/oder einer Tätigkeit in der Industrie nachgehen. Im Osten ist sie in ländlichen Regionen stark, die unter Abwanderung leiden und ökonomisch abgehängt zu werden drohen. Arbeiter und Arbeitslose sind unter den Wählern zwar überdurchschnittlich vertreten, machen aber nur ein Viertel der AfD-Gesamtwählerschaft aus, während die übrigen drei Viertel auf Angestellte, Beamte und Selbständige entfallen. Auch bei den formalen Bildungsabschlüssen dominieren die mittleren Ränge (Niedermayer / Hofrichter 2016).

    Ein klareres Profil ergibt sich, wenn man die Einstellungsmerkmale der Wählerschaft betrachtet. Die AfD-Wähler weisen hier zum einen im Vergleich zu den anderen Wählern ein wesentlich höheres Unzufriedenheitsniveau, zum anderen eine größere Nähe zu rechtsextremen Überzeugungen auf. Protest- und Einstellungswahl gehen bei der AfD insofern Hand in Hand und decken sich mit dem Selbstverständnis einer "Anti-Establishment-Partei". Am deutlichsten ablesbar sind die Unterschiede zur politischen Konkurrenz bei der Bewertung der Migrations- und Flüchtlingspolitik, wo die rigorose Ablehnungshaltung der AfD von ihren Wählern nahezu einhellig geteilt wird (Hambauer / Mays 2018)."

    Angestellte und Beamte - das nannte ein Journalist namens Gerlach 1930 "Stehkragenproletarier." Es scheint sich seitdem wenig geändert zu haben.

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