Fiktives Szenario: Schwarz-blaue Landesregierung

    • Offizieller Beitrag

    Klar kann man das. Unter anderem La Hague macht das seit Mitte der 1960er.

    Danke. Aber das muss dann noch was anderes gewesen sein. Die Wiederaufbereitungs-Anlage kenne ich.

    Ich meine aber, dass es darum ging, dass Endlager dank der Technik nicht mehr notwendig oder radikal gekürzt würden.


    Ich schaue die Tage mal, ob ich was dazu finde. (Der Hinweis von Frapper hilft mir da bestimmt,)

  • . Es gibt ein unsicheres Endlager für Giftmüll

    Nein, nicht *eines*. In der chemischen Industrie fallen tagtäglich tonnenweise Abfälle an, die irgendwie entsorgt oder gelagert werden müssen und erheblich problematischer sind als das, was aus einem Kernkraftwerk rauskommt. Ihr hattet in Deutschland schon Dutzende schwere Unfälle in der chemischen Industrie aber nicht einen einzigen in vergleichbarer Dimension in einem Kernkraftwerk. Die Schweiz hat ja wenigsten eine eigene, kleine Kernschmelze produziert. Wir leben noch :)

  • Ich meine aber, dass es darum ging, dass Endlager dank der Technik nicht mehr notwendig oder radikal gekürzt würden

    Ach das. Ja, Würenlingen kann das. Der Plasmaofen ist tatsächlich weltweit einzigartig. Schade eigentlich. Ist halt sehr teuer.

  • Ich weiss, ja. Das ist Mickey Maus gegenüber dem, was die chemische Industrie im gleichen Zeitraum an Schweinerei veranstaltet hat. Es gab Zeiten, da hat Bayer 25 %ige Schwefelsäure direkt in den Rhein abgelassen. Deutschland steht auf Kohle und Chemie, da kann man nicht schlecht drüber reden. Kernenergie ist so ein Franzosen-Ding. Suspekt.

  • Okay. Es gibt ein unsicheres Endlager für Giftmüll. (Ziemlich scheiße, wenn du mich fragst.)

    Es gibt aber noch kein sicheres Endlager für Atmom-Müll. Oder? Okay, es wird torpedieet. Von Trittin. Von den Anwohnern. Weil so eine strahlende Zeitbombe so eine Sache ist. (Nur wegen dem Giftmüll-Endlager muss ich ein Atom-Müll-Endlager aber nicht prickelnd finden.)


    Bzgl. Wiederverwendbarkeit: sollte es irgendwann eine sinnvolle Nutzung des Brennstoffs geben, der dafür sorgt, dass es nicht strahlend irgendwo rumliegt, nehme ich alles hier zurück und freue mich. ;)

    Ich will vor allem darauf hinaus, dass dieses Endlagerproblem bewusst von der Atomgegnerschaft herbeigeführt wurde. Gorleben ist als Standort geeignet, da es eines der drei möglichen Wirtsgesteine hat. Gegen Kernkraft wurde aktiv Politik gemacht, aber gegen anderen Müll nicht. Deswegen ist die öffentliche Meinung auch so verzerrt. Die KKW waren ein Projekt unter Brandt und Schmitt, die dreckige Kohle abgelöst haben. "Blauer Himmer über der Ruhr" war das Motto und die KKW haben durch die verringerte Luftverschmutzung tausende von Leben gerettet. Kohle ist und bleibt Killer Nr. 1 bei den Energieträgern. Dass die SPD nichts mehr damit zu tun haben will, ist mir unverständlich. Leider ist es ein weiterer Beweis, dass die SPD niemand anderes außer sich selbst braucht, um sich zu demontieren.


    Diese Art von Reaktortyp mit Wiederverwertbarkeit ist jetzt nichts prinzipiell neues, sondern stammt konzeptionell aus den 60ern wie alle anderen auch. Es hat auch ein deutsches Forscherteam bis vor kurzem daran gearbeitet und geforscht. Aufgrund der Lage in Deutschland gehen solche Leute aber woanders hin. Da haben wir in Deutschland wirklich etwas verpennt.

  • Man will halt nicht. Weil... Such dir irgendwas Irrationales aus. Wir hatten letztes Schuljahr eine MINT-Veranstaltung, da war auch jemand von der NAGRA zu Besuch. Er dachte, er könnte "provozieren" mit der Frage, ob man denn auch einen Standort in der Nähe der Schule OK fände. Alle anwesenden Schülerinnen und Schüler waren der Meinung, dass das dann halt so sei, wenn es objektiv betrachtet ein geeigneter Standort wäre. Absolut niemand fand, man müsste das Zeug ins Ausland verklappen. Die Meinungen sind da extrem subjektiv und hängen sehr davon ab, was die Politik gerade so vorgibt. Deutschland ist traditionell vollkommen hysterisch beim Thema Kernenergie. Ist historisch auch gut begründbar, warum das so ist, an sich eine hochinteressante Sache.


    Und für die, die es nicht wissen (eigentlich ein bisschen captain obvious): Das liegt vor allem am kollektiven Ohnmachtsgefühl gegen die Fremdbestimmung während des kalten Krieges. Pershing-Raketen und so, Atom alles doof. Chemie hingegen super, weil historisch gesehen natürlich *die* deutsche Naturwissenschaft. Kein anderes Land hat relativ zur Grösse so viele Chemie-Nobelpreise abgegrast wie Deutschland. Im Unterricht fällt mir das gelegentlich fast ein bisschen peinlich auf. Ähem, ja, also das hat wieder mal ein Deutscher erfunden. Tschuldigung, aber Chemie ist halt unser Ding :victory:

  • Ist Kernspaltung nicht auch ziemlich "deutsch"? Ich meine, Straßmann, Hahn,...? (Und Lise Meitner, aber die war Österreicherin.) Aber vielleicht meintest du das "Franzosending" mehr bezogen auf die Energieversorgung und weniger auf die Entwicklungs-/Forschungsgeschichte, Antimon ?

  • Aber vielleicht meintest du das "Franzosending" mehr bezogen auf die Energieversorgung und weniger auf die Entwicklungs-/Forschungsgeschichte, Antimon ?

    Genau, das meinte ich. Du hast natürlich völlig recht, Kernspaltung ist eine urdeutsche Erfindung, wenn man so will. Umso absurder, wie man sich davor fürchtet. Ich habe dazu irgendwann mal eine recht gute Doku gesehen, da wurde es eben mit der politischen Entwicklung im kalten Krieg erklärt. Halte ich für ziemlich plausibel. Schon direkt nach dem 2. WK hat Deutschland ja seine chemische Industrie zurückbekommen, hingegen hat man beschlossen, eigene Kernwaffen gibt's nicht.

  • Wieso habe ich jetzt spontan an Käsefondue gedacht? :weissnicht::gruebel:

    Es gibt so eine schöne 3sat-Doku über Lucens:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Wie da in einer Seelenruhe erzählt wird klingt schon nach Käsefondue. Man stelle sich das gleiche Ereignis in Deutschland vor. Würde eher nach Currywurst extrascharf klingen.

  • Ja, Käsefondue und Kuckucksuhr. Kein Wunder gibt es so wenige Krimis aus der Schweiz! (Wenn, dann sind sie gut.)

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Baden(-Württemberg)

    Es gibt Gegenden in the Länd, wo du für diese Schreibweise gemaultascht würdest (wie Waterboarding, nur mit Maultaschen).

    Immerhin: in Alt-Baden würdest du dafür gefeiert (endlich Gerechtigkeit — Württemberg als Anhängsel von Baden, nach 71 Jahren!). Gleicht sich also aus.

  • Es gibt Gegenden in the Länd, wo du für diese Schreibweise gemaultascht würdest (wie Waterboarding, nur mit Maultaschen).

    Immerhin: in Alt-Baden würdest du dafür gefeiert (endlich Gerechtigkeit — Württemberg als Anhängsel von Baden, nach 71 Jahren!). Gleicht sich also aus.

    Deshalb werde ich immer bei Braten-Würstchenberg bleiben.

Werbung