Beiträge von Tom123

    Sicher macht er das. Aber es knirscht halt. Wenn man das nicht will, muss man sich anders organisieren

    Genau. Indem man z.B. das Streikrecht einschränkt. ;)


    Aber mal im Ernst: Ich bezweifle halt, dass es der Staat wirklich besser hinbekommt. Ich sage mal z.B. Flughafen Berlin. Wenn der Staat als Unternehmer tätig wird, läuft es oft schlechter als in der Privatwirtschaft.

    Der Staat hat also entschieden, daß diese Aufgaben nicht mehr für die allgemeine Daseinsfürsorge notwendig sind. Da darf er sich dann aber auch nicht beschweren, wenn nach der Privatisierung gestreikt wird. Da sogar das Bundesverfassungsgericht bestätigt, daß ein Streik wehtun muß, um überhaupt sinnvoll zu sein, erübrigt sich die Frage, ob es angemessen ist die Kunden in Probleme zu stürzen.

    Naja, dass sich die Frage nicht erübrigt sieht man an der politischen Diskussion. Auf welche BVG-Entscheidung beziehst Du dich?

    Es gab mal Zeiten, da zählte die Eisenbahn, die Post (inkl. Telefon) und die Flugsicherung zur Daseinsfürsorge.

    Es gab Zeiten, da hat der Staat die gesamte Wirtschaft geplant. Nannte sich DDR oder auch Sowjetunion. Beide Staaten gibt es nicht mehr. Davon losgelöst: In den meisten Bereichen zeigt sich der Staat als deutlich schlechterer Unternehmer als die Privatwirtschaft. Da sollte man sich nicht unbedingt mehr Verstaatlichung wünschen.

    Komischerweise will von denen aber auch keiner auf den Supi-Lockführerjob umschulen.

    Woher weißt Du das? Ich kenne eine Person, die Lokführer werden wollte und nicht genommen wurde. Gibt sicherlich noch deutlich mehr. Fachkräftemangel haben wir auch in allen Branchen.

    Ich kann da ehrlicherweise dein Argument nicht nachvollziehen. Es geht doch um eine gesellschaftliche Fragestellung. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

    In einer sozialen Marktwirtschaft muss man doch sozial zum Arbeitgeber sein ;) Das ist selbstverständlich eine Einbahnstraße.

    Naja, es ist natürlich ein wenig Einseitig gedacht, wenn wir nur an den AN denken. Wie finanzieren wir denn den Sozialstaat? Ist es nicht für uns ebenso wichtig, dass wir eine starke Wirtschaft haben? Und was ist mit den Menschen, die unter den Streik leiden? Was ist beispielsweise mit den ganzen Pendler, die keine anderen Möglichkeiten haben. Als Lehrkraft mit A12/A13/A14 kann ich was mieten oder ein Taxi nehmen. Aber was ist mit der Pflegekraft, ... Oder wenn andere Betriebe aufgrund der unterbrochenen Lieferkette Probleme bekommen? Ist das alles für uns als Gesellschaft/Staat irrelevant oder soll das auch eine Rolle spielen?

    Was bringt ein Streikrecht, wenn der Arbeitgeber schon vorher weiß, wie viele Tage er ohne Zugeständnisse maximal aussitzen muss bis die Streiktage verbraucht sind? Wozu dollte der Arbeitgeber dann Zugeständnisse machen?

    Naja, Beamte können gar nicht streiken. D.h. bis zur Privatisierung der Bahn gab es gar kein Streikrecht und trotzdem lief es. Letztlich schadet auch jeder Streiktag dem Arbeitgeber. Es gibt sicherlich verschiedene Ideen, wie man das Umsetzen könnte. Das einfachste wäre eine Ankündigungsfrist. Streiks müssen 7 Tage vorher angekündigt werden und der nächste Streik kann erst angekündigt werden, wenn der erste beendet ist. Das würde vielen Pendlern und vor allem der Wirtschaft massiv helfen.

    Es geht doch in diesem Fall nicht um den Schaden für den AG. Der Streik hat massive gesamtwirtschaftliche Folgen.


    Ich frage mal andersrum: Was machst Du, wenn jetzt ab morgen Deutschlandweit nur die 100 Mitarbeiter streiken, die beispielsweise für die Rechenzentrum der Banken notwendig sind. Forderung 10fachen Lohn. Solange kein Zahlungsverkehr mehr. Oder Fluglotsen, Hafenlotsen, Brückenwärter, ... Eine Freund von mir arbeitete bei einer Firma, die Weltmarktführer ist. Er hatte nur eine relativ kleine Aufgabe. Es gab aber wohl in der ganzen Firma mit einer fünfstelligen Mitarbeiterzahl nur 5 Leute, die das Wissen hat es zu machen. Solche Gruppen hast Du in fast jedem großen Betrieb. BMW, Mercedes, Bayer, Telekom, da gibt es überall kleine Gruppen mit Spezialwissen. Was ist, wenn die sich zusammenschließen, eine Gewerkschaft gründen und streiken? Letztlich müssen wir das irgendwie einschränken. Die Frage ist nur, wie wir die Grenzen setzen.

    Wenn man bestimmte Streiks verbieten will, kann man natürlich das Grundgesetz ändern usw., aber eine Marktwirtschaft ist das dann nicht mehr bzw. nur noch in bestimmten Bereichen.
    (Nochmal sicherheitshalber: Ich will damit nicht sagen, dass ich persönlich eine Marktwirtschaft besser fände, sondern aufzeigen worauf das hinaus läuft, wenn man die BRD auf diese Art umkrempeln würde.)

    Ich finde, dass Du die Konsequenzen stark überzeichnest. Wir haben bereits jetzt Einschränkungen des Streikrechtes. Auf der anderen Seite schränken auch Dinge wie der Mindestlohn die Tarifautonomie ein. Kündigungsschutz etc. alles Dinge, die in die Marktwirtschaft eingreifen. Trotzdem käme niemand auf die Idee, dass wir deswegen keine Marktwirtschaft mehr haben. Am Ende haben wir sowieso keine Marktwirtschaft sondern eine soziale Marktwirtschaft.


    Das ganze könnte schon damit beginnen, dass Streiks in Bereichen der kritischen Infrastruktur eine Woche vorher angekündigt werden müssen. Oder dass man die Anzahl der Streiktage beschränkt. Am Ende gibt es viele Möglichkeiten. Selbst wenn Streiks in bestimmten Bereichen komplett verboten werden, haben wir trotzdem noch eine soziale Marktwirtschaft.

    In Deutschland fährt ein Zug auch nicht ohne Zugbegleiter, auch die haben sicherheitsrelevante Aufgaben.

    Im Frachtverkehr gibt es grundsätzlich keine Zugbegleiter.

    Unsere örtliche Regionalbahn fährt definitiv auch teilweise ohne Zugbegleiter.

    Im Fernverkehr gibt es oft mehrere Personen an Bord. Ggf. kann hier ein Ausfall deutlich einfacher kompensiert werden. Dann ist das Bistro halt zu aber der Zug fährt.


    P.S.

    Laut Wikipedia dürfen Züge bis 100 m ohne Zugbegleiter fahren.

    Das scheint mir richtig, hat aber nur wenig damit zu tun, was ich schrieb. Wir reden bei Aktien nicht über privates Vermögen sondern um Unternehmen.


    Alle Firmen eines Landes haben 1950 einen Wert von X. Sie produzieren Güter im Wert von x. Z.B. im Jahre 2000 haben diese Firmen einen Wert von 2X. Sie produzieren nämlich auch Güter im Wert von 2X. Durch Inflation, Produktionssteigerungen, whatever. Daher sind die Aktien von Firma X von 100 € im Jahre 1950 auf 200 € im Jahre 2000 gestiegen. Wer Aktien gekauft hat, hat Gewinn gemacht. Wer sein Geld unter das Kopfkissen legt, partizipiert nicht an dieser Entwicklung. Wer sein Geld bei der Bank hat, hat vielleicht das Glück nach Inflation bei +/- 0 rauszukommen.

    Du hast falsche Vorstellungen von den personellen Dimensionen, in den meisten Regionalzügen fahren genau so viel Zugbegleiter mit, wie Zugführer - nämlich einer. Selbst in einem ICE gibt es nur eine Hand voll Servicemitarbeiter. Und die haben in den letzten Jahren auch häufiger gestreikt, durchaus auch wirksam.

    Nein, nicht wirklich. Ein Zug fährt notfalls auch ohne Servicepersonal. Güterzüge fahren sowieso ohne Zugbegleiter.


    Das ist richtig. Eine Alternative dazu wäre z.B., dass jeder gleich viel verdient oder Löhne zentral/verbindlich festgesetzt werden. Aber das wäre dann keine Marktwirtschaft.

    Das ist keine wirkliche Alternative. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Selbst wenn alle das gleiche verdienen würden, geht es doch bei Tarifverhandlung weniger um den Vergleich mit anderen AN sondern das Kräftemessen zwischen AN und AG.


    Weshalb würde es das Problem nicht lösen, wenn verbeamtet wird? Dann wären doch Streiks ausgeschlossen, wie eben bei Lehrern in Deutschland.

    Naja, also erstmal ist der Sinn der Verbeamtung nicht, dass man nicht streiten darf. Da geht es eher um die Übernahme hoheitlicher Aufgaben. Zweitens kann schlecht ein Privatunternehmen Beamte einstellen. Oder willst Du gleich alle Firmen verstaatlichen? Drittens schreibst Du selber, dass es ein hochkomplexes Thema ist. Wie willst Du festlegen, wer verbeamtet wird und wer nicht?


    Grundsätzlich sind Tarifverhandlungen und Streikrecht eine gute Sache. Für Extremfälle, wo eine kleine Minderheit einen großen gesellschaftlichen Schaden verursacht, müsste man sich aus meiner Sicht überlegen, wie man damit umgeht. Beispielsweise könnte man festlegen, dass eine Gewerkschaft alle Beschäftigte eines Unternehmens vertreten muss. Keine Gewerkschaft nur für Lokführer sondern für alle Bahnmitarbeiter.

    Der Iran hat keine Atomwaffen, und wenn es soweit sein sollte, stehen die Chancen gut, dass Israel dem mit einem Präventivschlag zuvor kommt.

    Woher nimmst Du dieses Wissen? 2012 sind die Amerikaner davon ausgegangen, dass der Iran innerhalb eines Jahres Atomwaffen bauen könnte. Lass uns mal überlegen, was bekommen die Iraner wohl für die Unterstützung der Russen mit Drohnen. Israel hat in den letzten Jahren schon mutmaßlich einige Aktionen durchgeführt. Wissenschaftler ermordet, Industriesabotage etc.. Davon auszugehen, dass Iran keine Atomwaffen hat, halte ich aber zu mindestens für optimistisch...

    Aber wenn alle (!) diese Rendite erzielen erhöht sich zwar die Zahl, aber das Verhältnis des Reichtums doch nicht, sprich: es wird keiner reicher, weil keiner ärmer wird.

    (Zumindest wenn alle das gleiche Startkapital hätten. Ansonsten würden ja diejenigen, die von Anfang an mehr investieren können auch höhere Gewinne (absolut) machen und die Schere beginnt immer weiter auseinander zu klaffen.)

    Doch, das fängt mit der Inflation an. Der materielle Wert einer Firma steigt auch von Jahr zu Jahr. Gleichzeitig steigt auch die Wirtschaftsleistung von Jahr zu Jahr. Wir produzieren weltweit immer mehr Güter. Der Wohlstand steigt von Jahr zu Jahr. Weltweit steigt auch das Median-Vermögen von 2000 auf heute von rund 30.000 auf rund 90.000. Die Schere geht natürlich trotzdem weiter auseinander und das ist nicht gut.

    Aber in der Summe ist es keine feste Menge X, die verteilt werden kann. Sondern die Menge X im Schnitt steigt jedes Jahr um Y Prozent. Entsprechend gibt es im Schnitt immer mehr zu verteilen.

    Na, das ist eine gewagte These.

    Ich verweise mal auf die Karrikatur "Das Veto der Bombe."


    Ich kann mir kaum vorstellen, das Russland die Ukraine angegriffen und öffentlich ihre Vernichtung als Kriegsziel angegeben hätte, wenn diese Atombombe hätte.

    Wenn du etwas bewegen bzw. verändern möchtest an der Zielsetzung einer bestimmten Gewerkschaft- in deinem Fall wohl die GEW, nachdem du immer nur auf dieser herumhackst, aber keine der anderen Gewerkschaften für Lehrkräfte ansprichst- dann musst du Mitglied werden und dich aktiv einbringen.

    Das ist ein Scheinargument. Wenn ich in die Gewerkschaft eintrete, werde ich kaum etwas ändern können. Wenn ich in die SPD eintrete, kann ich auch nichts an der aktuellen Politik ändern. Wenn viele Lehrkräfte nicht mehr in die GEW eintreten, wird diese vielleicht merken, dass ihre Arbeit nicht mit den Wünschen ihrer Zielgruppe übereinstimmt.

    Oder seitdem wir Europäer und die Amerikaner auf dem Maidan die damalige Opposition unterstützten.

    Das kannst Du ja sicherlich ein wenig genauer Benennen und Belege abseits russischer Propaganda nennen?

    Ich gehe davon aus, dass die Lieferung von Atomwaffen an die Ukraine (Rückgabe genannt) die Erde zum großen Teil entvölkern würde. Zumindest die Klimaerwärmung würde dann lange Zeit keine Rolle mehr spielen.....

    Ok, Israel hat Atomwaffen, der Iran hat sicherlich Atomwaffen, Nordkorea hat Atomwaffen, China hat Atomwaffen. Warum sind Atomwaffen in der Ukraine ein größeres Problem? Nicht dass ich das gut finden würde. Aber mich würde mal die Argumentation interessieren.

    Ich würde eher sagen: Hätte die Ukraine ihre Atomwaffen nicht abgegeben, hätten wir jetzt keinen Krieg.

    Die Forderungen der GdL auf Arbeitszeitreduzierung wird ohnehin durchgesetzt. Dauert nur eben noch ein paar Wochen oder Monate. Da wird die GdL dann auch Abstriche machen (wie bei den anderen Unternehmen). Das echte Problem ist, dass die Bahn sich weigert, mit der GdL Tarifabschlüsse abseits der Lokführer zu verhandeln.

    Das große Problem ist, dass das mit dem Streiken und aushandeln zwar theoretisch funktioniert aber praktisch nicht. Verschiedene Berufe können mit einem Streik unterschiedlich viel erreichen. Die Lokführer können mit relativ wenig Personen einen immensen Schaden verursachen. Würde das Servicepersonal streiken, würde es kaum jemanden so interessieren. Die Macht der Gewerkschaft steht hier in keinem Verhältnis zur ihren Mitgliederzahlen. Daher können sie vollkommen unrealistische Forderungen durchdrücken.

    Was wäre jetzt zum Beispiel einfach mal die Fluglotsen sagen wir wollen dreifaches Gehalt sonst streiken wir? Wie lange können wir den Flugverkehr über Deutschland komplett einstellen? Dazu gibt es noch etliche Beispiele. Ein Freund aber bei einem Netzbetreiber. Für den Abschnitt den er mitbetreut gibt es wohl rund 5 Leute, die die Technik können. Wenn die alle ausfallen, würde es erstmal in großen Teilen von Deutschland dunkel werden. Was ist, wenn diese 5 streiken? 10faches Gehalt? Solche Beispiele gibt es übrigens in vielen Firmen. Rechenzentrum der Banken. Wenn da 100 Leute streiken, gibt es keinen Zahlungsverkehr mehr. Jetzt können wir natürlich alle verbeamten aber auch das wird das Problem nicht vollständig lösen. Am Ende muss man sich überlegen, wo die Grenzen des Streikrechtes sind. Auf dem Papier gibt es sie bereits. Gerichte waren aber bisher sehr großzügig.

    Sind Verluste nicht notwendig, damit Gewinne erzielt werden können?

    Was passiert, wenn alle in alles investieren?
    (Wie wenn es in den Börsen nur noch einen ETF gäbe, in dem alle Unternehmen enthalten sind.)

    Grundsätzlich geht man davon aus, dass Aktien in der Summe dauerhaft steigen. Dafür gibt es viele Gründe. Es gibt auch eine Reihe von Argumenten, die dafür sprechen. Beispielsweise der Dow Jones-Index bei Reinvestition aller Dividenden seit Gründung 1896 trotz Kriegen und Wirtschaftskrisen eine durchschnittliche Rendite von 7% erzielt.

    Die Bahn kann aber jeden Streik sofort abwenden.


    Es ist auch gar nicht meine Sicht, dass die Bahn die Schuld trägt. Zu Tarifverhandlungen gehören immer zwei. Und wenn die Lokführer mit den Angeboten der Bahn nicht einverstanden sind, dann arbeiten sie nicht. Arbeitspflicht gibts für niemanden.

    Die Bahn kann doch nicht einfach jede Forderung der Lokführer erfüllen. Was die fordern ist schon dreist. Wir könne auch sagen, alle Lehrkräfte bleiben zu Hause bis wir alle eine 3/4 Stelle bei vollem Lohnausgleich bekommen...

    Damals hat es viele erwischt. Da ist alles schief gelaufen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/…nzkrise_2007%E2%80%932008

    Ja, aber auch da hätte ich selbst im rechnerisch schlechtesten Fall "nur" 50% Verlust. Gleiches bei der Dot.com-Blase Anfang 2000. Letztlich ging es nach 16 Monate wieder bergauf. Aktien muss man langfristig sehen. Bei einer Alterversorge würde ich von Laufzeiten jenseits der 20 Jahre aber mindestens 10 Jahre ausgehen. Da kann ich kaum Verlust einfahren.

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