Beiträge von Hannelotti

    Vielen Dank für eure Antworten.

    Ich habe nicht vor 30 Jahre lang als Lehrer zu arbeiten. Neben dem Lehrerberuf würde ich gerne Promovieren und dann später Vollzeit in der Uni arbeiten. Aber das sind nur Gedanken. Ich schließe das Ref. nicht aus, aber wenn es in meinem Fall Mehr Sinn macht kein Ref. zu machen, dann lieber nicht. Ich würde auch an Privatschulen arbeiten wollen. Also bin ich flexibel

    Warum dann nicht der direkte Weg und an der Uni bleiben?

    Dann käme dir eine befristete Vertretungsstelle sogar ganz recht, neben einer Vollzeitstelle wirst du gerade zu Anfang deiner "Schulkarriere" wohl kaum zeit finden für Promotion/Uni etc..

    Ohne ref ist es schwer eine unbefristete stelle zu bekommen. Ich persönlich kenne keinen, der ohne ref eine bekommen hat, bestenfalls eine Aneinanderreihung von vielen befristeten Verträgen samt allen Nachteilen, siehe Beitrag von milk&sugar.

    Ich wollte nicht den Abschlussprüfungfred kapern, deshalb eröffne ich hier ein neues Thema, weil ich dazu noch nicht wirklich was gelesen habe. Es geht um die BBS/BKs


    Man munkelt ja überall, dass es unwahrscheinlich ist, dass der Unterricht nach den Ferien wieder regulär startet. Auch wenn das stand heute noch gar nicht entschieden ist, würde ich gerne man eure Überlegungen dazu hören, was in diesem Fall mit einjährigen Bildungsgängen ohne Abschlussprüfung geschieht. Ich denke zB an die Berufsfachschulen 1 und 2.

    Teilweise wird da das zweite Halbjahr stärker gewichtet im Abschlusszeugnis. Angenommen, dieses würde komplett ins Wasser fallen. Angenommen, wir müssten die bis dahin gesammelten Noten als bewertungsgrundlage nehmen.

    Dann würde die Hälfte meiner sus keinen Abschluss bekommen. Die andere Hälfte hätte ihn möglicherweise völlig ungerechtfertigt in der Tasche.

    Rechtlich wäre das doch unhaltbar. Oder? Oder alle müssen zwangswiederholen. Was passiert dann mit den neubewebern fürs nächste schuljahr? Allen keinen Platz geben und in der Ausbildungsvorbereitung parken? :grimmig: Ich weiß, keiner hat eine Glaskugel, wie es sich weiter entwickelt. Fakt ist aber, dass nach Ostern ohnehin nur noch wenige Schulwochen sind und dafür noch X Feiertage und brückentage. Selbst zwei, drei Wochen Verlängerung würden mich und meine sus teilweise in "teufels-küche" bringen.

    Wie sind eure Erwartungen/Befürchtungen/Lösungsvorschläge für den Fall, dass nach den Ferien die Schulen weiter dicht bleiben?

    Was mehr geworden ist: Sport, putzen, aufräumen, sortieren, kochen, jogginghose, schlafen, Konsolenspiele, fernsehn.

    Was weniger geworden ist: Haare waschen, duschen, schminken, "ausgehkleidung" tragen, Geld ausgeben, Wäsche waschen, autofahren.


    Ob das eine positve oder negative Bilanz ist, stelle ich einfach mal offen in den raum :pfeif:

    Darf ich, als offen homosexueller Mann, aber alleine mit Schülerinnen sein oder bin selbst ich angreifbar?

    Keine Ahnung, das kommt auf die sus an :gruebel: Bei uns an der Schule steht die SL voll hinter den Kollegen, weil das Problem bekannt ist, dass Kollegen gelegentlich "angemacht" werden oder bewusst problematische Situationen von Schülerinnen herbeigeführt werden. Oder ganz platt, einfach mal das "Oberteil gelüftet" wird. Die Kollegen gehen da zum Glück sehr offensiv mit um und melden derlei Vorfälle sofort der SL.

    Hospitiere doch mal und probiere es aus, wie es sich anfühlt :)

    Ich kann nur für mich sprechen, aber das "Lampenfieber" erledigt sich recht schnell. Am Anfang war ich auch nervös, früher in der Schule bei Referaten sowie bei den ersten malen vor der Klasse. Das verschwindet nach kurzer Zeit völlig. Es ist nunmal keine alltägliche Situation, im Mittelpunkt zu stehen und vor Menschen zu sprechen. Das wird aber sehr schnell zum Alltagsgeschäft. Ich bin vor Klassen gar nicht mehr nervös. Außer ich lerne eine neue Klasse kennen, dann ist es aber eher weniger Nervosität als mehr Aufregung und Neugier, weil man ja noch gar nicht weiß was kommt. Aber auch das ist nach ein paar Minuten vorbei.

    Also lass dich davon nicht abhalten , Nervosität entsteht in unbekannten Situationen, das ist normal. Wenn die Situation nicht mehr unbekannt ist, dann erübrigt sich auch die Nervosität :top:

    Ich muss sagen, dass mir die ganzen Fallmeldungen und die immer weiteren Restriktionen aufs Gemüt schlagen. Mir ist zu Ohren gekommen, dass in den Singapurer Nachrichten am Anfang der Nachrichtensendung immer zuerst genannt wurde, wie viele wieder von dem Virus genesen seien. So etwas vermisse ich hier in Deutschland. Auch wenn sich die positiven Entwicklungen in einem engen Rahmen bewegen, könnte man sie trotzdem nennen. Man fixiert sich sehr auf die Neuinfektionen, noch so unwahrscheinliche Übertragungswege und auf die verschärften Bedingungen im Alltagsleben. Man hat das Gefühl, dass das nie enden wird. Ich finde das nicht gerade schlau, um einer Bevölkerung die Restriktionen auf Dauer schmackhaft zu machen.


    Heute im Presseclub gab es eine sehr gute Runde dazu, die ich beim Spazierengehen gehört habe. https://www1.wdr.de/daserste/p…orona-wirtschaft-100.html

    Ich finde insgesamt sie Sprache in den Medien teilweise völlig unangemessen. Sätze wie "der Feind lauert an jeder Ecke", "wir befinden uns im Krieg", "corona hat nur ein Ziel: Menschen töten"... Diese Personifizierung einer Krankheit. Wie jemand, der hinter einer Ecke sitzt und hinterhältig zuschlägt, wenn man nicht aufpasst. Das ist ein VIRUS, das schmiedet keine Pläne , das lauert nicht, das hat keine geplanten Mordabsichten. Mir fehlt da die nüchterne Sachlichkeit. Ja, es macht krank und ja es kann töten und ja, man weiß nie, wo man es sich einfangen könnte. Aber für den Gemütszustand der Bevölkerung wäre es besser, wenn man das Virus als solches benennt, ohne die "Boogieman-im-Schrank" Rhetorik. Um auf den ernst der Lage hinzuweisen muss man Viren nicht zu einem personifizierten Attentäter stilisieren. :daumenrunter:

    Anstatt "wir sind im Krieg, corona lauert uns aus dem Hinterhalt auf um uns zu töten" wäre eine Formulierung wie "Viren können unbemerkt in den Körper gelangen und dort zu schweren Lungenentzündungen führen" wesentlich weniger Panik erregend.

    Ich würde auch heute noch als Kerl auf keinen Fall im Primarbereich arbeiten wollen. Und wenn ich schwul wäre, gleich gar nicht.

    Auch am Kolleg ist das teilweise problematisch, weil männliche Kollegen auch nicht alleine mit Schülerinnen irgendwo sein sollten/können. Immer wieder gibt es Vorfälle, dass Schülerinnen massive annäherungsversuche starten und Kollegen damit in eine schwierige Lage bringen :neenee:

    OT, aber wir waren mit einem Seminar mal im Struwwelpetermuseum. Ist ja eines der ältesten deutschen Kinderbücher. Da frage ich mich, ob das irgendwer von den Kollegen heute noch im Deutschunterricht liest...

    Ich bin kein deutschlehrer, aber ich würde es tun :tanz: Meine Mutter hat mir früher immer daraus vorgelesen, ich habe die Geschichten geliebt und Spätfolgen sind wohl auch keine aufgetreten :pfeif: Und meine sus haben alle noch ihre Daumen :lach:

    Bauz! da geht die Türe auf,

    Und herein in schnellem Lauf

    Springt der Schneider in die Stub’

    Zu dem Daumen-Lutscher-Bub.

    Weh! Jetzt geht es klipp und klapp

    Mit der Scher’ die Daumen ab,

    Mit der großen scharfen Scher’!

    Hei! da schreit der Konrad sehr.


    :laola:

    Vielleicht haben sie aber auch auch einfach Angst, dass du ihnen mit einer großen Schere die Finger abschneidest. Wenn du nur halb so martialisch bist wie dein Avatar, dann glaube ich dir gerne, dass die Klassen spuren. :victory:

    :rofl::rofl::rofl:Uuups, erwischt :pfeif:

    Ich habe übrigens von meinen Schülern (in ET mit wenigen Ausnahmen alle männlich) und auch von meinen Kollegen nie etwas negatives erfahren. Im Gegenteil, die Schüler sind immer höflich und zu manchen habe ich einen besseren Draht als die männlichen Kollegen.


    Eine Frage, die ich häufig gestellt bekomme, wie die Akzeptanz ist! Nervt mich auch etwas!

    Auch jenseits von ET nervt das sehr! Ich zähle schon nicht mehr, wie oft ich von nicht-lehrern gefragt wurde, wie ich das eigentlich mit den SuS mache als junge, zierliche Frau, das sei doch sicher schwer und problematisch, weil aufgrund meines Geschlechts, meines Alters und meiner Größe ja sicherlich keiner ohne irgendwelche "Spezialtricks" auf mich hört :schimpf: Als Frau fühle ich mich selten bis nie an irgendeiner stelle "systembedingt" benachteiligt, aber dieser eine Satz stößt mir doch regelmäßig ziemlich sauer auf.

    Komisch eigentlich, ich habe bei sus nie das Problem, dass es Schwierigkeiten aufgrund meines Geschlechts, alter, Größe etc., für die ist das nie ein Thema. Aber mir gleichaltrige oder ältere Männer wie Frauen machen da ständig ein Problem draus, was in der Praxis keins ist. Nichtmal als junge LehrerIN in einer Metzgerklasse, der Großteil männlich und älter als ich. Besonders häufig fragen mich Frauen danach, stelle ich gerade beim nachdenken fest. Möglicherweise haben diese selbst ein Problem mit ihrem Geschlecht bzw ihrer Rolle und fühlen sich in einer schwächeren Position. Diesen Schuh ziehe ich mir NICHT an, vielleicht habe ich deshalb nicht dieses "Durchsetzungs"-Problem.

    Was mich wundert: Bei stellenangeboten stand/steht immer dabei, dass bei gleicher Qualifikation Frauen und Menschen mit Behinderung bevorzugt eingestellt werden, zwecks Gleichstellung oder so ähnlich war der Wortlaut. Und das, wo wir an der Schule eine Frauenquote von etwa 80% haben :gruebel: Ich arbeite auch lieber mit Männern, aber zur Verteidigung meines Kollegiums sei gesagt, dass es trotz Frauenüberschuss sehr pragmatisch und unkompliziert ist :prost:

    Bin grad aktiver... Kind schläft und ich mzss mich ablenken.

    Raus gehen ist ja jetzt nicht mehr, aufräumen muss ich auch nicht, da eh keiner zu Besuch kommt. :pfeif:

    was ein Rattenschwanz- da hat man gleichzeitig keinen besuch und dadurch mehr zeit, weil aber eh keiner kommen kann hat man noch mehr Zeit dadurch, dass man weder sich noch die Wohnung vorzeigbar halten muss :lach: Ich hatte lange nicht mehr so viele jogginganzüge gleichzeitig auf der Wäscheleine :pfeif::sofa::schlafen:

    Also ich habe mich in der Metro mit Heerscharen an Bürobedarf eingedeckt (bitte nicht als Anlass für die Diskussion "das sollte der Dienstherr stellen" nehmen) und werde mein Ordnungssystem optimieren.

    Ich bin ein riesen Organisations- und Optimierungsfanatiker, mit einem Labeldrucker kann ich für stundenlangen Spass und Spannung am Schreibtisch sorgen :lach: :schreibmal: Alles schön farblich und alphabetisch sortiert und in entsprechende Schubladen verpackt, chronologisch sortiert nach der Lage der jeweiligen Stunden im stundenplan :tanz:

    Und zu beginn der planmäßigen Osterferien ist mein unterricht bis zu den Sommerferien komplett geplant, so dass ich zwischen Ostern und sommerferien den Unterricht vom Zeitraum Schuljahresbeginn-Herbstferien komplett planen kann.

    Wenn ich mit schulkram fertig bin, dann werden Fenster geputzt und der Keller aufgeräumt. Und letzteres ist wahrlich kein Projekt, das an einem Tag zu bewältigen ist - meinen ordungswahn im Büro kompensiere ich quasi mit heillosem Chaos in Kellerräumen und Abstellkammern :hammer:

    Abgesehen von Hygienefragen finde ich es super asozial, Jugendliche jetzt die wichtigste Prüfung ihres Lebens schreiben zu lassen. Ich für meinen Teil befinde mich in einer Ausnahmesituation aber vielleicht sind hessische Kultusminister ja entspannter.

    Ich weiß nicht, aber wenn ich in der Haut der Jugendlichen stecken würde, dann würde mir soviel Normalität wie möglich mehr Sicherheit geben, als irgendwelche unklaren Maßnahmen die zu einem unklaren Zeitpunkt wie auch immer stattfinden würden. Ich für meinen Teil wäre entspannter, wenn ich halbwegs planmäßig aber mit so vielen Sicherheitsmaßnahmen wie möglich die Prüfung schreiben könnte. Gerade weil es die möglicherweise wichtigste Prüfung des lebens(Abschnitts) ist. Aber das ist nur mein persönliches Gefühl bei dieser Sache. Unsicherheit und Unklarheit geben besonders mit Blick auf zukunftsrelevante Prüfungen ein wirklich mieses Gefühl :weissnicht:

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