Beiträge von Schmidt

    Ich würde die Idee von treasure gerne aufgreifen: warum nicht in den nächsten 300 Jahren das generische Femininum verwenden? So ganz simpel und ohne Sonderzeichen? Das müsste doch klappen?

    Lass mich raten: du hattest im Studium keine lingusitischen Veranstaltungen?

    Zitat

    Und nein, ich bin keine fanatische "Genderin" aber in einer Email mit den Worten "Liebe Kollegen,..." fühle ich mich einfach NICHT angesprochen.

    Wenn es darin um freie Tage oder irgendetwas andere Positives geht, sicher schon. ;)

    Bei mir ist es zB so, dass ich sage "die Schülerinnen und Schüler, die .... machen bitte jetzt dasunddas, die Schülerinnen und Schüler, die...machen bitte zuerst dasunddas", sowas kommt öfter in meinen Fächern vor. Klar sage ich auch mal "die Kids" oder "diejenigen" oder was auch immer, aber ich nutze es schon öfter, auch im Kollegium.

    Warum sagst du nicht einfach "ihr"?

    Den Satz "die Schülerinnen und Schüler machen dies und das" habe ich zuletzt im Ref verwendet (bzw. "die SuS").

    Aber auch die Haltung so einiger Lehrkräfte gegen Inklusion und damit für die Manifestierung von Strukturen von Ungleichheit und Ungerechtigkeit geht mir total gegen den Strich. Dies lese ich hier im Forum zu über 90% von LK aus Gymnasien, Grundschulen und Sek I Schulen. Das alles macht mich teilweise wirklich sehr sehr wütend, weil das meiner professionellen und persönlichen Haltung völlig widerstrebt.

    Ich hoffe, dass du das nach fünf Jahren mit vollem Deputat und 30 Leuten in jeder Klasse immernoch so siehst.

    Muß so ein schlechtes Ergebnis eigentlich von den Gewerkschaftsmitgliedern akzeptiert werden? Wenn es zu Streiks kommt, muss ja jedes Verhandlungsergebnis durch die Ursbstimmung, in der dann mindestens 25% das Ergebnis akzeptieren müssen. Sobald mehr als 75% dagegen stimmen, wird weiter gestreikt.

    Bist du denn Gewerkschaftsmitglied?

    Transfeindlichkeit (um mal ein Beispiel herauszunehmen) ist ein ziemlicher Brocken, der Menschen in Suizid treiben kann.

    Was genau hat das mit dem Gendern zu tun?

    Vielleicht machst einfach mal nicht sofort deine Empörungsschublade auf. Jemand, der nicht gendert, ist nicht automatisch transfeindlich, homophob, ein rechter Spinner und überhaupt ein furchbar schlechter Mensch. Solche Unterstellungen sind ideologisch verblendet und reichlich dreist.

    An der Stelle kommen halt die rechten Ideologien zum Tragen, die in der Abkehr von traditionellen Familien- und Geschlechterrollen Machtverluste befürchten.

    Hä?

    Zitat

    Deshalb geht es nur oberflächlich um angeblichen Schutz von Sprache etc. Für betroffene Schüler*innen/Menschen macht es sehr wohl einen Unterschied, ob man geschlechtergerecht adressiert.

    Vom weiblich Sein Betroffene? Ist das so ein hartes Schicksal?

    Zitat

    Es zeigt Menschen, dass sie explizit wertgeschätzt werden und das ist -besonders in Zeiten eines europaweiten Rechtsrucks mit entsprechenden, damit einhergehenden existentiellen Bedrohungen- ein Signal, dass ich Menschen gerne gebe, um ihnen meine Solidarität zuzusichern und um deutlich zu machen, dass ich zumindest bemüht bin, Menschen möglichst nicht zu verletzen oder zu diskriminieren.

    Bla

    Zum Beispiel die Formulierung, dass die Kinder sich in der Klasse "bewähren" müssten. Bewährung kenne ich aus dem Strafrecht. Müssen sich die Kinder ohne Förderbedarf denn auch bewähren?

    Schüler ohne Gymnasialempfehlung müssen/mussten sich auch bewähren, wenn Eltern sie dennoch am Gymnasium angemeldet haben. Wer sich im ersten Halbjahr nicht bewährt, muss die Schulform wechseln.

    Also strenggenommen darf man in Bayern jetzt nicht mehr grüßen mit "Guten Abend meine Damen und Herren"?

    Doch, natürlich. Du und alle anderen dürfen auch nach Belieben gendern. Nur, weil ich das für irrational halte und nicht mache, erwächst daraus kein Handlungszwang für andere Menschen. Generell halte ich nichts davon, Menschen ihre Ausdrucksweisen zu verbieten. Ich halte aber auch nichts davon, Dinge unnötig zu verkomplizieren oder Schubladen aufzumachen, weil jemand nicht gendert.

    Zitat

    Ja, ich weiß es (theoretisch). Aber ich weiß auch, dass Kinder durch Sprache geprägt werden und Mädchen sich ausgeschlossen fühlen. Da kannst du hunderte Male sagen, ihr seid auch gemeint. Sprache hat auch etwas mit Gefühlen zu tun.

    Kinder kopieren in der Regel ihre Eltern und Bezugspersonen. Wenn man ihnen an allen Ecken und Enden erzählt, dass nur Gendern inklusiv ist und sie ansonsten ausgeschlossen sind, dann glauben sie das.

    Genauso, wie Mädchen glauben, dass sie kein Mathe können, weil ihnen von Eltern und erwachsenen (meist weiblichen) Bezugspersonen erzählt wird, dass Mädchen das nicht können (müssen) oder dass sie sich (früh) schminken müssten, weil Frauen das eben so machen.

    Zitat

    Erinnert mich gerade an den Aufschrei von Barbie im Rollstuhl oder mit Trisomie 21 oder früher als Schwarze. Viele fanden das absolut unnötig, die betroffenen Kids haben sich gefreut. )

    Ich finde das gar nicht unnötig.

    Du bist männlich?

    Das hat mit dem Thema nichts zu tun. Frauen und alle anderen werden mit den generischen Begriffen nicht ausgeschlossen. Das ist Einbildung und absichtliches Missverstehen von Wortbedeutungen.

    Aber eigentlich ist diese Diskussion ein gutes Zeichen. Wenn man sich Probleme ausdenken kann, gibt es keine realen Problene mehr. Das deckt sich damit, dass wir in Deutschland Gleichberechtigung erreicht haben.

    Die "Verachtung der Kinder mit Förderbedarf", von der du sprichst, spiegelt sich imho in deinen Beiträgen selbst wider, wenn auch nicht so offen wie bei plattyplus.

    Eine Angemessene Förderung für Kinder mit Förderbedarf zu wollen und die Einsicht, dass man das selbst nicht für alle leisten kann, ist keine Verachtung.

    Wenn die Arbeitszeit um 12 anfängt und man dann am Stück 8 Stunden arbeiten würde, wäre man um 20 Uhr fertig.

    Plus gesetzliche Mindestpause

    Wer sagt eigentlich, dass man als Lehrer fünf Tage pro Woche jeweils exakt acht Stunden arbeiten muss? Manchmal korrigiere ich bis zwei Uhr nachts. Dafür mache ich an anderen Tagen außer ein paar Stunden unterrichten gar nichts für die Schule.

    Zitat

    Da hat man noch nichts gekocht, gegessen, eingekauft, evtl. Kinder betreut, hatte keine Fahrtwege, keine Hobbies, keine sozialen Kontakte... und das Tag für Tag. Kann mir niemand weiß machen, sorry...

    Wer redet von "Tag für Tag"? Meistens hat man mit einer vollen Stelle doch eher zur ersten bis dritten Stunde Unterricht. Dass man den Luxus eines späten Unterrichtsbeginns hat, ist an allgemeinbildenden Regelschulen eher selten.

    In den Ferien geht mein Tag aber in der Regel tatsächlich eher von 10 oder 11 bis 2 oder 3 Uhr nachts.

    Bei uns haben die Supermärkte bis 22/24 Uhr offen. Da kann man auch um 21 Uhr noch einkaufen. Wir erledigen das aber in der Regel samstags und gehen unter der Woche nach Möglichkeit gar nicht einkaufen. Kochen kann man, welch Überraschung, auch nach 20 Uhr. Wir kochen viel vor und gehen viel Essen, sodass wir eigentlich nur am Wochenende in der Küche aktiv sind.

    Soziale Kontakte und Hobbies kann man auch prima an einem nachmittag pro Woche, dem Wochenende, an Feiertagen und in den Ferien pflegen.

    Mit Kindern ändert sich die Lebensstruktur natürlich, weil hier alles auf Frühaufsteher ausgerichtet ist. Das auch Kinder und Jugendliche davon profitieren, nicht um 7:45 Uhr zum Unterricht erscheinen zu müssen, sondern erst um 9:00 Uhr, scheint leider unwichtig zu sein. Nur, wer früh aufsteht ist ein produktives Mitglied der Gesellschaft!

    Ich frage mich ernsthaft, wieso es so schwer vorstellbar ist, dass Menschen unterschiedliche Biorhythmen haben und sich bspw. lieber von 21:00 bis 2:00 Uhr sozialisieren, als von 17:00 bis 22:00 Uhr und produktiver sind, wenn sie um 10:00 Uhr aufstehen/um 2:00 Uhr schlafen gehen, statt um 6:00 Uhr/um 22:00 Uhr.

    Ich muss sagen, ich kenne das als Erwachsener gar nicht, dieses voll gesund einschlafen, durchschlafen und morgens aufwachen und schwupps ich bin krank.

    Also bis auf ein "ein bisschen Halskratzen" vielleicht, aber gut, da bleib ich ja nicht gleich zu Hause.

    Entweder schlafe ich unruhig, z.B. bei Magen-Darm-Ankündigung oder merke wie bei Grippe eh scho abends den heißen Kopf, da kann ich mir doch zusammenreimen, dass ich am nächsten Tag nicht arbeiten kann und melde mich eben gleich krank.

    Wenn ich arbeitsunfähig bin, dann meistens wegen Migräne. Das merke ich dann erst beim Aufwachen (und mindestens die resten Stunden des Tages sind dann direkt gelaufen). Grippale Infekte oder ähnliches habe ich fast nie. Es ist schon Kahre her, dass ich mich wegen soetwas arbeitsunfähig melden musste.

    Ansonsten schlafe ich in der Regel wie ein Stein. Keine Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Wenn ich nach meinem natürlichen Rhythmus leben kann, brauche ich auch keinen Wecker. 7,5 Stunden nach dem Einschlafen wache ich von selbst wieder auf. Leider geht das im Alltag nicht.

    Was ich mich frage... Wenn man erst um 10 oder 11 Uhr aufsteht, weil man später Unterricht hat, wie kommt man dann auf eine 45 bis 50 Stundenwoche, wie es häufig behauptet wird? :teufel:

    Für den Fall, dass das kein Witz war: indem man bspw. gelegentlich Wochenenden durchkorrigiert oder nicht von 7:00 bis 15:45 Uhr arbeitet, sondern von 10:00 bis 18:45 Uhr.

    Aber um das möglichst frühzeitig geht es doch gerade. Es gibt anscheinend Kollegen, die bei späteren Unterrichtsbeginn lange schlafen und auch erst spät merken, dass sie dienstunfähig sind. Ist es nun berechtigt von der Schule zu erwarten, dass sich diese Personen schon morgens abmelden oder nicht?

    Nicht

    Zitat

    Welcher System man nun verwendet und ob Anrufe zu einer bestimmten Uhrzeit sinnvoll sind, ist eine andere Frage. Die Frage, um dir es mir geht ist: Kann ich von einer Lehrkraft erwarten sich vor dem allgemeinen Unterrichtsbeginn krank zu melden, auch wenn sie erst um 10:00 Uhr Unterricht hat.

    Grundsätzlich ja

    Du kannst aber nicht erwarten, dass Lehrkräfte um 6:45 Uhr aufstehen, prüfen ob sie arbeitsfähig sind und dann bei Bedarf weiterschlafen. Das ist absurd.

    Man meldet sich so frühzeitig wie möglich krank. Ist bereits am Vortag klar, dass man sich arbeitsunfähig melden muss und man muss morgens anrufen, weil es noch niemand geschafft hat, ein sinnvolles System einzuführen, dann stellt man sich einen Wecker, meldet sich rechtzeitig krank und geht wieder schlafen. Wenn sich eine Arbeitsunfähigkeit am Vortag noch nicht abzeichnet, ist niemand verpflichtet, den Schlaf um 6:45 Uhr zu unterbrechen, um die Arbeitsfähigkeit zu prüfen.

    Bei uns findet im Januar wieder ein Tag der offenen Tür statt, wo alle Kolleginnen und Kollegen auch am Samstag von 9-16.00 Uhr in der Schule sind.

    Wie wird das bei euch, wenn überhaupt, berechnet?

    Als Arbeitszeit aufschreiben und an einer anderen Stelle einsparen. Samstag ist ein normaler Werktag. Würde mich auch nerven, aber was will man machen.

    Wenn es bei dir anders ist, stellst du dir einen Wecker auf 7:00 Uhr.

    Warum sollte ich?

    Zitat

    Es ist ein normaler Arbeitstag für dich.

    Der beginnt bei mir nicht um 7:00 Uhr. Wie kommst du auf die abwegige Idee, dass der Arbeitstag jedes Lehrers grundsätzlich um 7:00 Uhr beginnt?

    Zitat

    Weder Ferien noch Wochenende noch Urlaub.

    Sag bloß.

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