Beiträge von Flupp

    Ich kann Dir nicht mehr folgen, ob Du jetzt von Klasse 5/6 oder Kursstufe jeweils sprichst.

    Kursstufe: Wechselunterricht (Anteilsvariationen möglich); keine Teilungen vorgegeben (darf man natürlich machen); Abstände nicht verpflichtend, aber wünschenswert.

    Klasse 5, 6: Präsenzunterricht; keine Teilungen vorgegeben (darf man natürlich mache); Abstände nicht verpflichtend, aber wünschenswert.

    Die Schulen, die zurückgepfiffen wurden, wollten Wechselunterricht für 5/6 etc. anbieten.

    Edit: Ich glaube, dass folgendes Missverständnis vorliegt.

    Wechselunterricht in der Kursstufe wird manchmal unterschiedlich verstanden:

    Variante 1: Eine Kohorte wird geteilt, Montag kommt Teil A vom Kurs/Klasse XY, Dienstag kommt Teil B vom Kurs/Klasse XY (so haben das die meisten im Frühjahr mit der Mittelstufe/Unterstufe gemacht).

    Variante 2: Zwei Kohorten kommen wechselweise jeweils komplett (so machen es alle Gymnasien, die ich kenne, mit ihrer Kursstufe derzeit): 11er am Montag, 12er am Dienstag, ...

    Bei Kris24 wurde/wird anscheinend versucht, Variante 1 für die Oberstufe umzusetzen.

    "Die Abschlussklassen befinden sich seit dem 22. Februar in einen Wechselbetrieb von Präsenz- und Fernunterricht. [...] Die Schulen entscheiden dabei selbst, wie hoch der Anteil des Präsenzunterrichts ist. "

    Das erinnert mich an den Klassenausflug bei den Simpsons, als Lisa einen Vortrag in der örtlichen Druckerei bekommt und gesagt wird, dass die Zeitung "mit einem gewissen Anteil" an umweltfreundlichen Papier gedruckt wird. ("Null ist auch ein Anteil...")

    Und wieder mal ist das eine Risikoabwägung.
    Die Kinder sitzen 6 Stunden nebeneinander, essen und trinken...

    Die 30 Sekunden, bei denen dann die Maske kurz unten ist, halte ich wie gesagt - für unproblematisch.

    Wenn das oben beschriebene Verfahren die einzige Möglichkeit für flächendeckende Testung ist, dann ist es besser als darauf zu verzichten.
    Wenn man stattdessen die zum Testzentrum ausgebaute Turnhalle nutzen kann, in der die Schüler einzeln getestet werden, dann ist das natürlich dem Klassenzimmer vorzuziehen.

    Aber auf die Tests verzichten?

    Die Kinder testen sich selbst im vorderen Nasenbereich. Das ist was anderes als in der Apotheke oder beim Arzt.
    Das ist tatsächlich unproblematisch.

    Die Frage ist, wie man die Logistik bewerkstelligt (also die Probenauswertung vorbereitet).

    Das Ziel muss es ja eh sein, dass man das den Kindern zeigt, diese dann die Testkits mit nach Hause nehmen und getestet in Schule kommen

    Diese Tests können normal-begabte 5-jährige unter Anleitung durchführen. Nach zwei Durchgängen auch ohne Anleitung.
    (Man muss sicher bis 10 zählen können, man muss die Fingerkraft haben, um die Röhrchen mit den Pufferlösungen zusammendrücken zu können und man muss sich trauen, etwas in die Nase zu stecken: das ist aber Popeltiefe, kann also auch jeder. Und ja, das haben wir mit Kindergartenkindern getestet.)

    Das Problem ist nicht die Probenentnahme und Auswertung sondern die Logistik:
    - Testet man im Klassenzimmer? Dann muss man vermutlich alle Extraktionsröhrchen bereits vorbereitet haben oder hat man extra Testräume in die die Gruppen dann hinkommen? Dann braucht man Leute, die das herrichten.

    - Wie kommissioniert man die Tests? Diese kommen nicht als Einzeltests sondern in Stapeln von x Tupfern, x Röhrchen, x Deckeln, ...
    - Hat man genügend Tests lagernd?

    - Wie organisiert man die Elterneinverständnis?
    - Wie geht man mit zu erwartenden positiven Tests um? Ist ein direkter PCR-Anschlusstest z.B. in einer nahegelegenen Praxis möglich.

    Hinzu kommen psychologische Aspekte, z.B.

    - bei der ersten Probenentnahme sind die Schülerinnen und Schüler verständlicherweise nervös, daher Klärung was passiert und dass es falsch-positive Tests gibt (grob: je kleiner die Prävalenz, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass ein positiver Test falsch ist)

    - negative Testung darf nicht zu Sorglosigkeit im Umgang mit den Hygieneregeln führen


    Aber der Test an sich ist Pillepalle.

    Super: Schüler bekommen Schnelltests, Lehrer nicht. Wir können wieder sehen, wo wir bleiben - ok, habe ich verstanden, läuft schon länger so. Aber: Wie soll ich meinen SuS zeigen, wie es geht, wenn ich selbst kein Material habe?

    Ist das auf unser Modell bezogen?
    Das kannst Du mit NRW nicht zu 100 % vergleichen, weil in BW Lehrerinnen und Lehrer Testgutscheine bekommen und so versorgt sind. Wir testen übrigens die Lehrer, die zufällig da sind oder die Klassen begleiten, auf Wunsch auch mit. Wir haben die Tests ja eh selbst bezahlt. Das Angebot richtet sich aber eigentlich an die Schülerschaft.

    Mantik: Ich möchte mich, nach nochmaligem Durchlesen beider obiger Posts, für die hereingebrachte Schärfe entschuldigen. Das mit "keine 10 Sekunden auseinandergesetzt" war nicht auf Dich bezogen sondern auf meine hauseigenen Kolleginnen und Kollegen. Falls Du das auf Dich bezogen haben solltest, dann bitte ich um Entschuldigung.

    Ich glaube, um die ganze Geschichte aus meiner Sicht auf den Punkt zu bringen:

    100 % Sicherheit gibt es nicht. Ideal wäre ein Testverfahren, das bei Eintritt in das Schulhaus (besser noch in den Bus) anfängt zu piepen wie bei Diebstahl im Kaufhaus. Das gibt es aber nicht.
    Bis dahin versuchen wir halt möglichst viel herauszuholen. Wenn es unlogisch erscheint, dass man erst spät am Tag testet, dann ist es aber aus meiner Sicht ein gedanklicher Fehlschluss.


    Die Alternative zum Späten testen ist nämlich nicht das Frühe testen sondern leider gar nicht zu testen.

    Natürlich ist es besser so, als gar nicht zu testen. Dass du so heftig reagierst, lässt vermuten, dass du an der Ablaufplanung eurer Schule beteiligt bist? Es gäbe auch die Möglichkeit, den Unterricht, nach Testung, gestaffelt beginnen zu lassen. Es müssen ja nicht alle Klassen zwangsläufig 7.30 Uhr anfangen.

    War vielleicht etwas heftig, aber ich arbeite daran jetzt - neben allen anderen Verpflichtungen mit Hygiene, Wiederanfang, Fernunterricht... seit Tagen durch. Und dann höre ich genau diese Argumente von schuleigenen Kollegen, die sich keine 10 Sekunden inhaltlich damit auseinandergesetzt haben - Interesse an einer Verbesserung mitzuarbeiten oder die Testleiter mal abzulösen und selbst beizutragen gab es aber wenig.


    Wenn nicht alle um 7:30 anfangen und man erst nach Test "in die Schule darf", dann fangen manche eben erst um 11:00 Uhr mit der Schule an. Unterricht nach Stundenplan (wie vorgeschrieben)? Busverbindungen?

    Zitat

    Ich sehe die Gefahr, dass mit einer positiv getesteten Person sich sofort weitere Probleme, wie Quarantäne, aber auch Ängste in Familien, ergeben. Ich beispielsweise würde wahrscheinlich relativ panisch werden, wenn ich erfahren würde, mein Kind hat zwei Stunden mit einer später positiv getesteten Person in einem kleinen Klassenraum verbracht. Aber wahrscheinlich bin ich da auch aus persönlichen Gründen extrem ängstlich.

    Natürlich ist die Gefahr da. Die hast Du aber auch, wenn Du um 7:30 davon erfährst. Weil Dein Kind hatja die letzten Tage auch schon mit dem nun positiven Kind in einer Kohorte war. Da ändert sich faktisch also wenig. Es kann ja ebenso sein, dass der Test negativ anzeigt und die Person die letzten drei Tage infektiös war.

    Zitat

    Ein anderes Thema: Kennt ihr die Argumente, weshalb manche Eltern ihre Kinder (oder die SuS sich selbst) nicht testen lassen möchten? Mir fällt eigentlich nichts ein, außer die Befürchtung von Quarantäne, welche bei positivem Test eintritt.

    Faulheit, Ignoranz, Sorge, Angst vor Verletzung. Ist aber eine absolute Minderheit bislang. Die meisten sind extrem dankbar. Immerhin haben wir das ohne die

    Zitat

    Wie geht denn das Tübinger Modell genau?


    Kurz: Alle Kinder in einen Testraum mit genügend Abstand, jeder führt nach Anleitung einen Schnelltest im vorderen Nasenbereich aus. 15 Minuten Wartezeit bis Test Ergebnis anzeigt. In der Zeit kann der Fachlehrer Unterricht machen.
    Danach verlassen alle den Raum und die nächste Gruppe kommt rein, nachdem der Raum wieder vorbereitet wurde.

    Wenn positiv, dann direkt zum PCR-Test.

    Durchführungsdauer pro Gruppe also ca. 20 bis 25 Minuten je nach Übung.

    Ausführlich: Klick hier

    ...und hoffen, dass sich alle SuS vorher an Abstand, Maske... gehalten haben. Ein Test direkt VOR Unterrichtsbeginn könnte viele Eventualitäten verhindern.

    Hast Du Dir mal überlegt, wie das denn funktionieren soll? Willst Du die ersten Schüler bereits um 5:30 testen, damit Du bis 7:30 schonmal die Klassen halb voll hast?

    Wir haben unser Testsystem so wie die Tübinger aufgebaut: Es kommt halt eine Klasse nach der anderen zur Testung.
    Jeder Schüler testet sich unter Anleitung selbst, basierend auf Freiwilligkeit (bzw. der der Eltern). Wer nicht mitmacht, ist halt auch nicht im Testraum.

    Wenn man dann einen positiven Fall hat, geht es direkt ohne über Los zu ziehen in eine Arztpraxis zum PCR-Test.
    Bis dahin bleibt die verbliebene Kohorte unter sich oder geht nach Absprache mit dem Gesundheitsamt samt derer Kontaktpersonen in Quarantäne.

    Zur zeitlichen Komponente: "Mach doch lieber vor dem Unterricht" Ist ein Schüler positiv, dann gehen die vom Gesundheitsamt definierten Erstkontakte der letzten Tage in Quarantäne. Da ist es dann völlig egal, ob ich um 5:30 oder um 11:00 teste.

    Mich nervt es extrem, dass hier alles zerredet wird, anstatt zumindest den Spatz in der Hand zu nehmen.

    Wir haben zunächst die Grundsatzentscheidung getroffen: Wir teilen nicht.

    Aus vorherigen Phasen hatte wir schon einen vollständigen Plan aller Räume, wieviele Plätze wir jeweils hineinbekommen. Das hat nicht gereicht. Daher haben wir noch heilige Kühe geschlachtet. Zum Beispiel Lehrerzimmer geräumt und Klassenzimmer daraus gemacht.

    Mehrzweckraum, der für einen gänzlichen anderen Zweck bestimmt ist, geräumt und Klassenzimmer daraus gemacht.

    Irgendwann hat es dann gepasst. Manche Schüler brauchen halt ein Fernglas, aber das können wir in der Physiksammlung bestimmt noch finden...

    Wir haben aber einen entscheidenden Vorteil: Wir haben Klassenzusammenlegungen im Sommer und vorletzten Sommer nicht vorgenommen, die wir eigentlich hätten machen müssen.

    Wie oben bereits geschrieben: Wir kriegen es tatsächlich so hin, dass Herr K. aus S. zufrieden wäre.
    Klassenteilungen konnten wir vermeiden.

    Das darf man aber hier nicht zu laut sagen, weil ansonsten Nanni das noch als Beispiel nimmt, das es ja klappen kann, wenn man nur will...

    Aber es darf kein einziger Schüler mehr in unsere Stadt ziehen und einen Anmeldebogen abgeben, dann fällt das Kartenhaus zusammen.

    Falls nach Ostern noch eine weitere Stufe hinzukommt, kollabiert alles. Aber davon gehe ich eh nicht aus - entweder knackt der Landkreis die 200 oder es ist dann eh alles egal und wir machen wieder Schule wie vor 5 Jahren...

    An dieser Stelle aber noch ein großer Dank an die GSS Tübingen, die ihr Testkonzept teilt - das hat uns extrem die Arbeit erleichtert.

    Besagt diese Corona Verordnung, dass man keinen Abstand mehr einhalten muss? So ganz verstehe ich die Aussage nicht.

    Du musstest zu Schülern auch bislang keinen Abstand halten.
    Die Schüler einer Klasse/Kohorte untereinander auch nicht.

    (Dass es sinnvoll ist, den größtmöglichen Abstand zu halten, steht auf einem anderen Blatt.)

    Die Überraschung ist doch, dass diese CoronaVO nicht geändert wurde vor Neustart. Formal hat Frau Eisenmann im Gegensatz zum Landesvater also recht.

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