Beiträge von CDL

    Lass dich von deiner Gewerkschaft oder deinem PR in der Frage beraten. Termin vereinbaren, Unterlagen mitnehmen, Zeit investieren, um eine gute Beratung nicht nur zur Rechtslage, sondern auch zur Vorgehensweise bei der Verkürzung der Probezeit (die zumindest hier in BW an dieser Stelle lediglich optional möglich und nicht gesichert wäre) zu erlangen.

    Das mit dem "Beitrag zum Diskurs leisten" ist doch die übliche Floskel. Das nimmt doch eh niemand ernst, oder?

    Dass man im Regelfall schnell erkennt, ob jemand tatsächlich einen fundierten Beitrag leisten möchte und an einer substantiellen Debatte interessiert ist steht außer Frage. Ebenso wie die meisten von uns eine derartige Phrase problemlos als die Worthülse entlarven könne, die sie leider nur allzu häufig ist. Bedauerlicherweise ist aber vielen Menschen, die solche Worthülsen einsetzen gar nicht bewusst, dass sie gerade nur heiße Luft verbreiten, weil inhaltlich in die Tiefe zu gehen auch unter Studierenden rarer gesät ist, als man das vermuten oder sich erhoffen würde. Ich halte es insofern nicht verkehrt, wenn an dieser Stelle etwas unerwünschte, aber wohl erforderliche Rückmeldung zur Fremdwahrnehmung kommt.

    Für die zwischenmenschlichen Defizite in der Referendars-Ausbildung gib es m.E. plausible psychologische Gründe.


    Diejenigen, die man heute als Fachleiter wirken sieht, haben nicht selten einen Doktor-Titel. Sie bewegten sich also eigentlich im Fahrwasser einer wissenschaftlichen Karriere. Dieses scheiterte - aus welchen Gründen auch immer -, sodass man als Lehrer maximal Karriere machen wollte. Als Fachleiter sitzen diese Menschen nun zwischen den Stühlen: Sie sind keine "normalen Lehrer" (was sie auch nie wirklich anstrebten), für eine Uni-Karriere reichte es aber auch nicht.

    Nun wandeln sie in einer Zwischenwelt. Von Schule zu Schule ziehen sie - ohne ein wirkliches berufliches Zuhause zu haben. Im Stamm-Kollegium isolieren sie sich nicht selten. Selten da sind sie ohnehin. Beliebt sind sie auch selten. Weder bei Schülern, Kollegen noch bei Referendaren. Das verstärkt die Verbitterung. Ein Teufelskreis beginnt. Nicht nur für sie selbst. Auch für die Anderen.

    Das soll Satire sein, richtig? Denn mit der Realität hat das zumindest meiner Erfahrung nach nur wenig und selten zu tun. An meiner Refschule gab es zahlreiche Seminarfachleiter. Diese gehörten ausnahmslos zu den bei den SuS beliebtesten Lehrkräften, weil sie besonders motivierenden und kreativen Unterricht gegeben haben. Auch bei den Anwärtern und Anwärterinnen- denen aus ihren Kursen, wie auch denen der eigenen Schule- waren diese hoch angesehen, weil wir bei diesen KuK immer hospitieren durften, immer mit Fragen kommen durften, immer Hilfe erhalten haben. Ich hatte natürlich auch vereinzelt andere Dozierende im Ref, die Mehrheit war aber genau so gestrickt auch von denen, die nicht an meiner Schule tätig waren. Im Kollegium hatten und haben die Leute, die am Seminar tätig waren sowohl an meiner Refschule, als auch an meine aktuellen Schule ein hervorragendes Standing, weil das durchweg besonders engagierte, kollegiale Leute sind, die ich zumindest an der eigenen Schule jeweils kennenlernen durfte.

    Promoviert haben Fachleiter zumindest in der SEK.I nur höchst selten, auch nur eine absolute Minderheit promoviert später noch und dann üblicherweise im Bereich Fachdidaktik, sprich ausdrücklich schulbezogen. Auch am Gymnasialseminar hier bei uns hat nur ein geringer Teil der Dozierenden promoviert.


    Ich weiß von zwei Einzelfällen aus dem erweiterten Bekanntenkreis, die nach einem Musikstudium (Einzelfach) am Ende doch in den Schuldienst gegangen sind ob der finanziellen Sicherheit, schon während des Refs frustriert waren, weil sie ihre künstlerischen Ambitionen nicht einmal annähernd umsetzen konnten, nur um dann direkt nach dem Ref alles daranzusetzen, so wenig wie möglich unterrichten zu müssen ohne den sicheren Hafen des Schuldienstes aufgeben zu müssen. Denen erschien eine Seminartätigkeit als mögliche Rettung. Zumindest einer der Kandidaten ist am Ende leider tatsächlich in der Lehrkräfteausbildung gelandet, der andere ist dann ins KM oder ein RP gegangen, um nicht mehr unterrichten zu müssen.


    Wenn das eigene Ref schon 20 Jahre und länger her ist, dann sollte man sich vielleicht nicht anmaßen noch mitreden zu können, wie die aktuelle Ausbildung gestaltet ist oder wie aktuelle Dozierende wohl vorgehen wenn man nicht gerade selbst Fachleiter: in ist oder zumindest Mentor:in aktueller Anwärter: innen. Beides dürfte sich nämlich in vielen Punkten fundamental geändert haben.

    Das erinnert mich gerade sehr an den Schulleiter meiner Grundschule. Der hat mich in der dritten oder vierten Klasse mal weinend auf dem Pausenhof gefunden. Mein Vater hatte in dem Schuljahr Mittwochs immer frei, mit dem Ergebnis, dass ich fast jede Woche am Mittwoch entweder gerade so pünktlich oder ein paar Minuten zu spät an der Schule angekommen bin, weil mein Vater morgens den Wecker abgestellt hat, statt uns Kinder zu wecken. Meine Grundschullehrerin hat mich sowieso schon jeden Tag angeschrien, bis ich geweint habe und mir eine besonders üble Strafe angedroht, sollte ich noch einmal zu spät kommen. Ich habe mich also nicht reingetraut. Der Schulleiter war zusammen mit seiner Frau, die mit ihm zusammen meine Klassenlehrerin der 1. und 2. Klasse war so etwas wie das Schulgroßelternpaar aller Kinder. Ihm habe ich mich also anvertraut und auch erklärt, warum ich eigentlich Mittwochs immer zu spät komme. Daraufhin meinte er ganz ernsthaft zu mir, dass er sowieso gerade etwas mit meiner Lehrerin habe sprechen wollen. Ich solle einfach ganz leise hinter ihm ins Klassenzimmer schlüpfen und meine Sachen rausnehmen, während er mit meiner Lehrerin spreche. So würde sie gar nicht bemerken, dass ich komme und würde denken, dass ich die ganze Zeit über dagewesen wäre. Gesagt, getan und tatsächlich war mein Zuspätkommen kein Thema an diesem Morgen.


    Ich habe damals tatsächlich geglaubt, dass meine Klassenlehrerin mich einfach nicht entdeckt hätte. Heute weiß ich natürlich, dass der wunderbare Herr Kurz als einziges Gesprächsthema mit meiner Klassenlehrerin hatte, dass sie mich nicht anschreien dürfe für mein von mir unverschuldetes Zuspätkommen, sondern das mit meinen Eltern klären solle.

    Sowohl Herr, als auch Frau Kurz waren echte Ansprechpartner für uns Kinder in der Grundschule und haben sich auch danach noch jahrelang an unsere Gesichter erinnert, wenn sie uns auf der Straße begegnet sind und immer Anteil genommen. Ich glaube, so ein Schulleiter bist du auch Fröschlein und das ist wirklich schön.

    Das magst du traurig finden Nordlicht, aber ich halte es nun einmal für erstrebenswert, dass auch wir in der Sek. I Lehrkräfte haben, die für mehr als ein Unterrichtsfach ausreichend qualifiziert sind. Tatsächlich halte ich es auch für falsch, dass die jungen KuK bei uns aktuell nur noch mit zwei Fächern aufschlagen, statt mit drei bis vier Fächern. Das erhöht ebenfalls den Anteil fachfremden Unterrichts enorm, der eigentlich in der Sek. I zumindest hier in BW reduziert werden sollte ab dem Bildungsplan 2016, weshalb bestimmte Fächergruppen aufgelöst wurden, um jeweils als Einzelfach unterrichtet zu werden.

    Vertretungsverträge sind Notnagelverträge, wo im Zweifelsfall auch Studierende vor dem Bachelor eingesetzt werden, wenn es keine besser qualifizierten Lehrkräfte auf dem Markt gibt. Für eine Planstelle wird eben trotz allen Lehrermangels immer noch etwas mehr formale Passung und Qualifikation erwartet. Ich halte das für keine Schwäche, sondern eine Stärke des Systems. Einfachlehrkräfte braucht man nun einmal in der Sek. I nicht und das Ausmaß des fachfremden Unterrichts muss gerade bei uns in der SEK.I in Maßen gehalten werden, damit die Fachlichkeit nicht am Ende gänzlich flöten geht. Schließlich wird zumindest bei uns an der Realschule am Ende mindestens ein Drittel unserer ehemaligen SuS im Anschluss ein berufliches Gymnasium besuchen, um ein Abitur zu erzielen. Darauf müssen wir fachlich vorbereiten können, damit dieser Übergang gelingen kann.

    Besprich deine Fragen am besten jetzt direkt noch vor den Sommerferien mit der Schwerbehindertenvertretung, damit du im Anschluss alles in die Wege leiten kannst. Je nachdem, wie deine neue SL tickt kann es hilfreich und sinnvoll sein, direkt die Schwerbehindertenvertretung um ihre Teilnahme am Gespräch mit deiner SL bzw.. dem Schulamt zu bitten.

    Bestimmte Ei schränkendem bei deiner Belastungsfähigkeit während der Wiedereingliederung, um diese ausreichend kleinschrittig gestalten zu können für dich sollten in den Arztbericht mit hineinkommen mit dem Vermerk, dass dies ausschließlich vorsorglich geschehen solle, um deine erlangte Genesung nicht gefährden, sondern weiter zu stabilisieren im Zuge der Wiedereingliederung. Ggf. kann dein Arzt mit dir direkt Schritte vorplanen für die Wiedereingliederung, die dann ebenfalls in den Arztbericht aufgenommen werden als Empfehlung für den gesunden Wiedereinstieg in den Beruf (wie viele Stunden in welcher Phase, Verteilung auf wie viele Tage, Hohlstunden oder kompakter Stundenplan, Umgang mit Zusatzbelastungen wie Tätigkeit als KL, etc.).

    Kannst du nicht noch einmal deutlich reklamieren auch mit Hinweis darauf, dass Wärmeanwendungen abgerechnet werden sollen, die nicht erbracht wurden genau wie die nicht erbrachten Stunden? Freundlich darauf hinweisen, dass da offenkundig ein Fehler unterlaufen sei, da natürlich niemand eine falsche Abrechnung erstellen habe wollen, die einzureichen dir rechtliche Probleme bringen könnte und in der Folge der Praxis. Vielleicht verstehen sie den Wink mit dem Zaunpfahl ja und erstellen dann eine anständige Abrechnung.

    Ich wäre dabei recht kompromisslos, weil mich so etwas saumäßig wütend macht und ich derartigen Unsauberkeiten oder gar Betrügereien keinesfalls Vorschub leisten wollte. Ich bin aber auch jemand, der dann im Zweifelsfall den Preis zahlt für diese Geradlinigkeit und damit besser leben kann, als mit der Alternative. (Ich reklamiere im Supermarkt selbst 1 Cent, der mir fälschlicherweise zu viel abgezogen wurde, gehe aber auch sofort zurück zur Kasse, wenn ich beim Einräumen der Tasche einen übersehenen, nicht bezahlten Artikel finde, um diesen zu bezahlen.) Wenn das also einen weiteren Weg zur Physio künftig zur Folge hätte würde ich das in Kauf nehmen, weil ich derartige Machenschaften nicht weiter unterstützen wollen würde.

    Das hat nichts zu tun mit „ blöder BBS- Absolvent“ sondern a) mit einem Studienabschluss, der dich nicht für die SEK.I direkt qualifiziert, b) einem fehlenden Zweitfach, welches man aus deinem Studium ableiten könnte (Wirtschaft vermag ich darin noch zu erkennen, ohne Zweitfach wärst du aber auch in allen anderen Bundesländern jenseits der Gymnasien und Musik oder Kunst raus) und c) der aktuell in NDS gültigen Rechtslage für den Quer- bzw. Seiteneinstieg.


    Wogegen genau intendierst du an dieser Stelle basierend auf welcher rechtlichen Grundlage zu klagen und was genau soll das Seminar Oldenburg damit zu tun haben, bzw. inwiefern sollen Zeitungsartikel darüber Dir im Klagefall weiterhelfen?

    Um ganz ehrlich zu sein sehe ich zumindest nicht, welcher besondere Nutzen sich daraus ergeben könnte, an dieser Stelle lediglich Gymnasiallehrkräfte zu befragen für deine Arbeit und erwarte mir umgekehrt dann natürlich erst recht keinerlei Nutzen für meine Arbeit in der SEK. I, nachdem die Perspektive weiterer Schularten keine Berücksichtigung findet.

    Ich hoffe doch, dass manches 10 oder 20 Jahre später anders läuft an Seminaren, nicht nur infolge von Personaländerungem, sondern auch weil sich inhaltlich etwas getan hat.

    An meinem Seminar wurde - vor 3 Jahren - darauf Wert gelegt, dass bei aller berechtigten Kritik möglichst konstruktiv und wertschätzend gearbeitet wurde. In Einzelfällen hat das zwar nicht geklappt, im Regelfall aber durchaus. Hinweise von uns Seminarsprechern in diesem Bereich wurden SEHR ernst genommen, nachdem es am Ende des Vorgängerkurses zu einem Suizid gekommen war nach einer nicht bestandenen Lehrprobe. Es gab auch davor schon Coachingangebote und eine ausführliche Beratung gerade bei drohende Nichtbestehen. Das wurde aber noch deutlich ausgebaut, um sicherzustellen, dass niemand im Ref gebrochenen wird.

    Ja, ist er immer noch.

    Kannst du die verlinkten Artikel denn ein Stück weit einordnen vor dem Hintergrund deiner Erfahrungen an diesem Seminar, aber auch deiner bisherigen Berufserfahrung?


    Dafür, dass offenbar derart umfassend berichtet wird über die beiden betroffenen Studienseminare bleibt es inhaltlich doch eher dünn, wenn es darum geht auszuführen, wo genau der Schuh klemmt. Einfach nur Durchfallquoten einzelner Jahrgänge herauszuziehen ohne Kenntnis der individuellen Hintergründe des Nichtbestehens oder Abbrechens zu kennen ist meines Erachtens unseriös (dafür habe ich genügend an meinem Seminar- mit rund 10% Abbrechern/ Nichtbestehern im Kurs- mitbekommen über derartige Vorgänge, um zu wissen, dass das von außen schnell als unfair und intransparent empfunden wird, obgleich die Einzelfälle jeweils glasklar und transparent waren). Auch Begriffe wie "traumatisierend" fallen meines Erachtens an vielen Stellen eher unreflektiert, weshalb ich mich frage, was genau denn systematisch falsch läuft/ laufen soll an diesen Seminaren und nicht nur in einem oder zwei Einzelfällen. Vielleicht kann der/ die TE angstvorrepressalien das auch einfach etwas substantieller und differenzierter gestalten (angefangen mit einer Änderung des Threadtitels, geht es doch nicht pauschal um "norddeutsche Studienseminare", sondern lediglich um zwei Seminare in Oldenburg).

    Ich finde einen Papierkalender, der hinten an der Pinwand hängt besser als digitale Varianten. Man schaut direkt drauf, ohne sich irgendwo einloggen zu müssen. Und die Schüler ohne digitale Endgeräte werden nicht ausgeschlossen. Wie schon häufiger geschrieben gibt es die bei uns.

    Es geht nicht um einen Schülerkalender, sondern um den Klassenarbeitskalender für Lehrkräfte. Diese dürften ihr Dienstgerät verwenden bei einer digitalen Lösung, um sich nicht ausgeschlossen zu fühlen..

    Naja, dass Chaos mit der FDP an Bord vorprogrammiert war überrascht wohl niemanden. Deren Profilneurose ist für kohärente Regierungsarbeit aktuell zu ausgeprägt, so dass sie lieber Daueropposition auf der Regierungsbank spielen, als inhaltlich vernünftig, aber womöglich leise zu arbeiten.

    Da wären bei uns die Ethikkollegen nicht begeistert, wenn sie in vier Klassenzimmer nachsehen müssten, ob an ihrem Wunschtermin noch keine Klasse eine Arbeit schreibt. Und dann müssen sie noch einmal die Runde machen und ihre Arbeit eintragen. :)


    Bei uns hing die Liste früher auch im Lehrerzimmer. (Im DinA4-Format gab es für ca. 15 Klassen jeweils eine Spalte mit den Kalendertagen, so dass man die Parallelklassen nebeneinander sieht. Das waren immer so drei zusammengetackerte Seiten. Und insgesamt gab es zwei oder drei Listen.)

    Inzwischen nutzen wir auch den Prüfungskalender in WebUntis.

    Bei uns gibt es in Reli/Ethik und den Wahlpflichtfachfächern einen Zentraltermin pro Halbjahr und Klassenstufe für KAs. Der ist dann in allen Klassen, die das Fach an dem Tag haben geblockt und kann nicht von anderen Fächern genutzt werden. Wer seinen Termin freier wählen möchte muss auf Tests und alternative Formate der Leistungsbewertung umsteigen (mache ich in Ethik weitestgehend).


    Ansonsten haben wir noch einen Papierkalender im Lehrerzimmer, ab nächstem Schuljahr wird das dann entweder über iServ laufen oder über Webuntis.

    Sowas hat man auch mal mit unseren Quereinsteigern versucht: Mittendrin wurde die Altersgrenze zur Verbeamtung runtergesetzt. Die Kollegen haben den Klageweg beschritten. Kurz, bevor der Termin beim Verwaltungsgericht war, wurden alle schnell verbeamtet. (NRW so um 2008 herum, Verbeamtung war dann 2011 oder 12).

    Ich dachte auch beim Lesen, dass das Land mit einer derartigen nachträglichen Änderung der Voraussetzungen nur durchkommen kann, wenn niemand dagegen klagt. Das muss man sich dann halt wert sein im Zweifelsfall und den entsprechenden Einsatz erbringen.

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