Beiträge von CDL

    Aber vielleicht hilft’s ja in punkto Versetzung: Unangenehme Mitarbeiter lässt man vielleicht eher ziehen.

    Der Verwaltung ist das ehrlicherweise ziemlich egal, ob du Widerspruch einlegst oder nicht. Das ist deren Job- genauso wie es zu ihrem Job gehört, die aktuell restriktiven Vorgaben für die Bewilligung von Teilzeit umzusetzen. Das sitzen die also äußerst gelassen aus. Aber es hilft möglicherweise dabei Zahlen zu erlangen, wie viele Lehrkräfte unter den aktuellen Bedingungen ein Stück weit ungesehen und damit auch unberücksichtigt bleiben in ihrem Anliegen Teilzeit zu erhalten, was im Kontext mit anderen Zahlen (z.B. Burnout-Fälle, vorzeitigen Pensionierungen) den Verbänden Argumente liefern kann in ihrem Kampf um bessere Arbeitsbedingungen für uns alle. Und wenn es dir hilft, mit der Situation umzugehen, dann ist es allemal gerechtfertigt.

    Tut mir auf jeden Fall leid für dich, dass dein Antrag nicht bewilligt wurde. Es gibt wirklich eine Menge guter Gründe für Teilzeit auch jenseits von Krankheiten, Pflegefällen oder Erziehungszeiten und ich weiß, dass deine Schulsituation nicht ganz leicht ist für dich.

    Ich könnte mir vorstellen, dass CDL sich evtl. auskennt und etwas dazu sagen kann?

    Danke für das Vertrauen. Nachdem meine PKV aber infolge eines Versorgungsanpruches aktuell ruht (und sehr sicher auch lebenslang nicht mehr aktiviert werden muss, weil ich nicht mehr gesund genug werde, um das zu benötigen), kann ich dazu momentan nichts Näheres sagen. Ich muss mich selbst beraten lassen, was in meinem Sonderfall die beste Entscheidung wäre. Nachdem mir noch niemand begegnet ist, der/die als Beamter/Beamtin mit ruhender PKV und Schwerbehinderung einen Versorgungsanspruch hat weiß ich nämlich nur ganz sicher momentan, dass mir hier niemand wird helfen können. Was ich am Ende erfahre wird dafür umgekehrt mutmaßlich zu speziell sein, um anderen hier in der Frage weiterhelfen zu können.

    Ich würde an eurer Stelle einfach einen Termin mit der PKV vereinbaren und mit dieser alle Optionen durchsprechen und vor allem vorrechnen lassen mit Vor- und Nachteilen, um dann eine begründete Entscheidung treffen zu können. Dazu abklären, in welchen Fällen eine Vertragsanpassung erforderlich oder aus Sicht der PKV angeraten wäre. Dann würde ich noch einmal bei der eigenen Gewerkschaft nachfragen, ob diese zwischenzeitlich Expertinnen und Experten benennen können, mit denen man dies ebenfalls noch einmal besprechen könnte oder ob sie begründete Empfehlungen aussprechen können.

    Meine persönliche Erfahrung gerade mit der Debeka ist es aber, dass diese einen sehr fair berät, eigene Interessen natürlich hat, aber auch nicht verschleiert, sondern im Kontext darstellt mit den Interessen, die man selbst als Kunde/Kundin hat und- in meinem Fall zumindest- auch äußerst kulant war, als es darum ging, mitten im Ref meine Versicherung wieder ruhend zu stellen, sprich auf größeren Verdienst zu verzichten. Ich hätte insofern keinerlei Bedenken, das Gespräch in der Sache gerade auch mit meiner PKV zu suchen, wäre das erforderlich.

    Ich habe eine Kollegin, die ermäßigt seit 20 Jahren immer 3 Stunden - ohne Kinder oder zu pflegende Angehörige - und wundert sich, dass wir das alle 3 Jahre neu beantragen müssen. Bei ihr ist es anscheinend nicht so. Warum, weiß ich nicht.

    3 Stunden Ermäßigung ohne regelmäßig neue TZ-Anträge stellen zu müssen bedeutet höchstwahrscheinlich, dass sie schwerbehindert ist mit einem GdB über 50 (ich meine, bei drei Deputatsstunden braucht man GdB 70-85, habe die Liste aber nicht exakt im Kopf). Das läuft bei mir ganz genauso. Das ist allerdings keine Teilzeit (deshalb kein TZ-Antrag erforderlich), sondern deine Kollegin wird Vollzeit bezahlt, muss aber drei Deputatsstunden qua Schwerbehinderung weniger halten.

    Alternativ hat sie einen niedrigeren GdB und basierend darauf vor Jahren die Teilzeit einmalig beantragt. Diese wird dann, wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen weiter vorliegen, im Regelfall (auch wenn es immer häufiger immer mehr nachzuweisen gilt bei Neuanträgen) weiter gewährt. Ich muss meine TZ so auch nicht regelmäßig neu beantragen, sondern diese gilt bis auf weiteres.

    Liebe Kollegen,

    einmal mehr hoffe ich auf Erfahrungswerte hier im Forum. Ich habe leider ein Schreiben erhalten, in dem mein Antrag auf Teilzeit aus sonstigen Gründen gem. § 69 Abs. 4 mit Blick auf die Unterrichtsversorgung in meinem Schulamt und an meiner derzeitigen Schule abgelehnt wird. Es gibt eine kurze Widerspruchsfrist. Lohnt sich der Aufwand, hier ein Schreiben aufzusetzen? Kinder und pflegebedürftige Angehörige existieren nicht; etwaige Atteste erfordern, sofern überhaupt möglich, vermutlich auch einen größeren zeitlichen Vorlauf. Den Bezirkspersonalrat habe ich natürlich in der Sache direkt angeschrieben.

    Mir geht es vor allem um Erfahrungswerte, gerne auch via PN. Danke!

    Widerspruch einreichen mit dem Hinweis, dass das ärztliche Attest, welches den Widerspruch begründen würde nachgereicht wird (so du natürlich ein solches nachreichen kannst). Solltest du bei ehrlicher Selbstbetrachtung genau genommen gesund (genug) sein, so dass du auch kein ärztliches Attest bekommen wirst, welches einen TZ-Antrag fundiert begründen könnte, dann bleibt nur gemeinsam mit dem PR die Suche nach Formfehlern und sonst die erneute Beantragung der TZ im Dezember.

    Ich möchte gerne noch auf einen anderen Aspekt hinweisen:

    Kindern, die sexuellen Missbrauch erleben, fällt es sehr schwer darüber zu reden. Es ist eine sehr große Überwindung sich überhaupt jemandem anzuvertrauen und gleichzeitig mit der Hoffnung verbunden, Hilfe von außen zu erhalten.

    Müsste in so einem Fall nicht auch die Polizei eingeschaltet werden?

    Kommt auf die Situation an: Bei aktueller Gefährdung müsste zumindest das Jugendamt sofort aktiv werden und über die SL die Polizei hinzugezogen werden. In den meisten Fällen können die Opfer aber erst deutlich später über solche Taten sprechen, so dass diese unter Umständen mehrere Jahre zurückliegen und in der Folge keine akute Gefährdung mehr besteht durch den- oder dieselben Täter. Pauschal beurteilen lässt sich das aus der Ferne nicht.

    Mathe ist Verschwendung an Grundschulen?

    Wusstest du etwa noch nicht, dass die kleinen Genies, die später von Sek. II-Kollegen unterrichtet werden, ihre Kenntnisse der Mathematik bereits mit der Muttermilch eingesogen haben?!? Grundschulmathe brauchen natürlich nur die künftigen SuS aller anderen Schularten und für die reicht Malen nach Zahlen als fächerübergreifender Mathe-Kunstunterricht, weshalb selbstredend auch nur das im Lehramtsstudium aller anderen Schularten im 1.Semester wiederholt und dann bis zum Studienende didaktisiert wird für alle Jahrgangsstufen. :essen:

    Ich hatte fast nie einen Tag am Wochenende frei - und habe abends immer bis 23 Uhr am Schreibtisch gesessen. Das kann es echt nicht sein, oder?

    Du bist im ersten Jahr nach dem Ref, in Vollzeit, mit zahlreichen Lerngruppen, die du zum ersten Mal unterrichtet, sprich musst fast überall komplett neues Material erstellen. Dazu fehlt noch viel Routine bei Korrekturen. Darüber hinaus hast du- wie do viele von uns Junglehrern- zahlreiche Zusatzaufgaben übernommen, die zusätzlich Kraft kosten. Es ist also ziemlich normal, dass du gerade auf dem Zahnfleisch gehst, wird aber mit mehr Routine einerseits und ggf. ab und an mal einem "Nein" zu weiteren Zusatzaufgaben in jedem Fall besser werden. Die Professionalisierung als Lehrkraft dauert länger als die reine Ref-Zeit.

    Ich habe mittlerweile mit dem Prüfungsamt gesprochen. Das Verständnis war verhalten.

    Ich kann zwar beide Kurse offen lassen, bekomme aber, wenn ich die Arbeit bis zum März nicht geschrieben habe eine Sperre, da das Modul in die Anfangsphase zählt und längst erledigt hätte werden müssen.

    Im nachhinein denke ich, hätte ich es lieber gelassen und mich da gar nicht gemeldet. Jetzt habe ich vermutlich schlafende Hunde geweckt.

    Zitat

    Ich hab zwar mein Attest seit Mai, aber die Uni scheint das nicht zu interessieren. Auch nicht die Urlaubssemester.

    Sie pochen darauf, dass ich die Arbeit im März abgebe, weil ich die eigentlich schon hätte in den ersten 2 Semestern abgeben müssen.

    Quatsch, die hätten das früher oder später eh entdeckt und dann wäre es vermutlich noch schwieriger gewesen das aufzulösen. Welche Konsequenzen hätte diese Sperre denn? Dürftest du dann einfach keine neuen Kurse belegen, bis das Modul abgeschlossen ist? Lass dich im Zweifelsfall von der Schwerbehindertenvertretung beraten zu den formalen Fragen und Aspekten, damit gerade auch die Urlaubssemester angemessen berücksichtigt werden.

    Womöglich sind aber genau die Urlaubssemester der Grund, warum man bislang abgewartet hat und das eben noch keine weiteren Konsequenzen hatte, das solltest du selbst auch berücksichtigen, um sodann unterstützt durch die Schwerbehindertenvertretung abzuklären, ob du ggf. die HA nach März abgeben darfst, solltest du jetzt doch noch einmal ins KKH kommen oder gesundheitlich bedingt die HA nicht so schnell erstellen können. Es muss dir aber klar sein, dass du dann ggf. im nächsten Semester keine neuen Kurse belegen kannst, sondern nur diese HA fertigstellen musst, weil du, wenn du wie in diesem Semester Kurse absolvieren kannst nun einmal auch eine HA erstellen kannst und dafür nicht entschuldigt bist oder eine Verlängerung erhältst.

    Zitat

    Da es mir derzeit wieder schlechter geht, sehe ich noch nicht, dass ich die Arbeit bis März abgeben kann.

    Mein Stoma ist derzeit wieder entzündet. Es entscheidet sich, ob ich jetzt wieder in die Klinik muss oder nicht.

    Ich hab zwar mein Attest seit Mai, aber die Uni scheint das nicht zu interessieren. Auch nicht die Urlaubssemester.

    Sie pochen darauf, dass ich die Arbeit im März abgebe, weil ich die eigentlich schon hätte in den ersten 2 Semestern abgeben müssen.

    Ganz abgesehen davon bin ich auch mit dem Thema überfordert. 15 Seiten Hausarbeit schreiben sich eben nicht von selbst. Im Moment hat mich wieder die Erkrankung im Griff.

    Gute Besserung erst einmal. Bis März ist noch etwas Zeit, also versuch dich nicht selbst unter Druck zu setzen, sondern klär offene Fragen in Ruhe telefonisch/per Mail ab, wenn du nicht persönlich in Sprechstunden gehen kannst aktuell. Was dein Thema anbelangt: Lass dich von der betreuenden Lehrperson beraten, ob sie dir eine gute Überblicksdarstellung als Einstieg in das Thema(sowie ggf. weitere Literatur) empfehlen kann. Klär ab, ob du ggf. eine Leitfrage formulieren sollst, ausgehend von der du das Thema bearbeiten sollst und hol dir Hinweise zur Leitfrage, wenn du gerade keine Ideen hast. Dann leih dir das entsprechende Werk aus und erstell dir damit einen roten Faden, sprich eine erste Grobgliederung zum Inhalt, um deine Leitfrage beantworten zu können (oder formuliere diese erst und erstelle dann die Grobgliederung). Jetzt schaust du in das Literaturverzeichnis dieses Überblicksartikels oder -buches und notierst dir einige zentrale Werke, die in den für dich besonders relevanten Abschnitten zitiert und/oder als Quelle benannt wurden, um weiterzulesen und ins Schreiben zu kommen. Deine Feingliederung ergibt sich dann nach und nach während du weiterliest, dich in das Thema einarbeitest und dabei Schritt für Schritt die HA schreibst.

    Zusätzlich kannst du die Fachschaft des entsprechenden Faches fragen ob sie alte HA haben, die du einsehen kannst sei es zu dem Thema oder einfach zum generellen Aufbau einer HA.

    15 Seiten klingen erst einmal viel, so geht das wohl jeder und jedem zu Studienbeginn. Wenn du dir vor Augen hältst, dass man üblicherweise einen Zeilenabstand von 1,5 hat und auch bestimmte Seitenränder belassen muss, sowie Fußnoten zusätzlichen Platz in Anspruch nehmen, wirst du feststellen, dass 15 Seiten gar nicht mehr sooo viel sind. Ich habe mir den Anfang meist dadurch erleichtert, dass ich erst ohne alle Abstände losgeschrieben habe und wenn ich dann die Einleitung (1-1,5 Seiten), sowie den ersten Punkt danach geschrieben habe, dann habe ich Abstände erst eingestellt und mich wie ein Schnitzel gefreut, dass ich dann tatsächlich schon 3-5 Seiten der HA erstellt hatte. Mit etwas Übung schreibt man so eine 15 Seiten HA im Laufe des Studiums locker in 3-5 Tagen mit 5-7 Schreibstunden Arbeitsstunden täglich durch (je nachdem, wie viel neue Literatur man dafür sichten muss).

    Nimm dir also jetzt als Entlastung täglich ein kleines, leistbares Päckchen vor, z.B. 2 Stunden für die HA und geh das Schritt fr Schritt an, statt dich selbst zu ängstigen mit der Größe der Gesamtaufgabe.

    Zitat

    Vielleicht war das mit dem Studium wirklich eine Schnapsidee. Schade um die Zeit, aber vermutlich hat es wirklich nicht sollen sein.

    Vielleicht sollte ich mich wirklich exmatrikulieren und wieder in meinem alten Bereich arbeiten.

    Ich merke, dass ich mich wieder überfordere und das geht mir wieder an die Gesundheit. Wenn im kommenden MRT rauskommt, dass der Krebs zurück ist, habe ich ja auch nichts davon.

    Ein Schritt nach dem anderen. Versuch dich selbst dabei zu unterstützen und zu entlasten dein Studium in gesunder Weise zu bewältigen, indem du z.B. auf Teilzeitstudium umstellst (was dir mehr Zeit gibt Kurse abzuschließen), deine Prüfungsordnung genau durchliest und verstehst, sowie dir eine Liste schreibst, welche Kurse du in welcher Reihenfolge bzw. bis wann (Semesterzahl) abschließen musst, sowie welche Leistungen du dafür erbringen musst (Farbschema mit Symbolen für Sitzschein, Protokoll, Portfolio, Klausur, Hausarbeit, Referat, ...). Was du geschafft hast bekommt einen Haken oder wird durchgestrichen sobald die entsprechende Leistung eingetragen ist, damit du genau sehen kannst, was noch ansteht und weder Sachen komplett vergisst, noch zwischendurch den Überblick verlierst im Stress. Mir hat das gerade im Zweitstudium angesichts meiner hohen gesundheitlichen Belastung sehr geholfen- vielen meiner gesunden Kommilitonen ebenfalls, die das weniger gut durchstrukturiert und den Überblick verloren hatten. Letzteres passiert nämlich sehr sehr vielen Studierenden und ist offensichtlich dennoch kein Totschlagkriterium gegen ein Studium, nur ein deutlicher Hinweis darauf, an welchem Bereich man arbeiten muss.

    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass der Krebs nicht zurückgekommen ist oder zurückkommt, sondern du endlich etwas zur Ruhe kommen kannst. :rose:

    aber vielleicht könnte man das Würzen als Gegenstück zur didaktischen Aufbereitung betrachten

    Aber sonst geht es dir noch gut, ja? Vielleicht mal ganz kurz vom eigenen hohen Ross runterkommen und Lehrkräften anderer Schularten nicht fachliche Unfähigkeit, Mängel in der didaktischen Aufbereitung o.ä. qua Schulart zuschreiben. Auch jenseits der Gymnasien arbeiten Lehrkräfte, die genauso gut qualifiziert sind für ihre Arbeit, wie man das von Lehrkräften an Gymnasien erwarten darf und die selbstredend ihren Unterricht didaktisch umfassend, sach-, fach- und zielgruppengerecht aufzubereiten wissen genauso gut oder schlecht, wie man das pauschal über Lehrkräfte an Gymnasien sagen kann.

    Ich verstehe noch nicht einmal, worum es gehen könnte (:rotwerd:), vermute aber, dass z.B. Meer oder auch Schmidt das als Informatiklehrkräfte verstehen und dir womöglich inhaltlich weiterhelfen können bei deiner Frage, vor allem wenn du diese schärfst (welche Erfahrungen interessieren dich vor welchem Hintergrund besonders?).

    Ich finde es nur schade, dass ich den Eindruck gewinne, dass man uns Quereinsteiger gerade nicht in den Bereichen haben will, in denen wir besonders wertvoll wären (für die SuS).

    Letztlich bist du halt nicht eingestellt worden als Quereinsteigerin wegen deiner spezifischen beruflichen Expertise, sondern weil du in einem leer gefegten Einstellungsmarkt ein absolutes Mangelfach deines Bundeslandes studiert hast und die weiteren Bedingungen des Quereinstiegs nachweisen kannst. Jetzt wirst du genau dort eingesetzt, wo deine Schule dich aktuell am dringlichsten benötigt, weil das aktuell besonders wertvoll, wichtig und unersetzlich ist für sie.

    Es geht doch hier nicht darum, was unter meiner Würde ist. Sondern, was ich am liebsten machen würde UND was für die SuS am gewinnbringendsten wäre.

    Manchmal geht es einfach nur darum, dass die Unterrichtsversorgung steht. Irgendjemand muss schließlich bei euch die HBF-Klassen und Leistungskurse führen. Möglicherweise wird das also deine- ungewollte- Nische, mit der du dich wahlweise arrangieren kannst oder weiter versuchen kannst, in andere Bereiche hineinzukommen (bei uns gibt es einen Wunschzettel zur Deputatsplanung zu Schuljahresende,und es wird versucht zumindest einen Teil der Wünsche immer zu erfüllen, gibt es so etwas auch bei euch?) oder sonst eben am Ende der Probezeit aktiv deine Versetzung anstreben solltest in der Hoffnung, dass du anderswo eine andere, dir genehmere Nische besetzen kannst (wobei es eben keine Garantie gibt, dass das klappt, weil du auch dort keinen Anspruch auf einen derartigen Einsatz hast).

    Andererseits kann von mir an meiner jetzigen Schule aber auch nicht erwartet werden, dass ich immer nur die HBF-Klassenleitung und Leistungskurse mache, oder?

    Klar kann deine aktuelle Schule das machen. Die Deputsplanung obliegt nun einmal nicht der einzelnen Lehrkraft qua persönlicher Wünsche. Das es bei euch offenbar gewisse Probleme gibt ändert daran nichts, dass du im Schuldienst damit leben können musst die Klassen zu unterrichten, die eine SL dir zuweist, weil sie davon ausgeht, dass du dort aktuell am dringendsten benötigt wirst oder dich am besten einbringen kannst ihres Erachtens (was nicht deckungsgleich sein muss mit dem Bereich, in dem du dich am besten eingesetzt siehst).

    Ich wäre auch fachlich am besten eingesetzt, wenn ich ausschließlich in meinen drei studierten Fächern unterrichten würde. Mutmaßlich werde ich in den kommenden Jahren aber nur noch ausnahmsweise in eben diesen eingesetzt werden können und stattdessen weitestgehend Fach vier unterrichten müssen, welches ich fachfremd mache. Dort ist der Bedarf am höchsten an meiner Arbeitszeit (und ich eingearbeitet ins Fach, mit kontinuierlichen Fortbildungen, um den fachfremden Einsatz in einen fachlich vollständig kompetenten Einsatz zu wandeln), damit bin ich im Hinblick auf die Unterrichtsversorgung dort am besten eingesetzt- genau wie du möglicherweise in der HBF oder den Leistungskursen.

    Manchmal muss man Geduld haben oder die Schule wechseln, wenn Bereiche besetzt sind. Ich hab keine Anspruch auf Beruf X, wenn ich mit Maschinenbau auch Y, Z, und A, B, C unterrichten kann.

    Ich kann sowohl den Frust, der sich daraus ergeben kann, als auch die zwingenden Gründe, die so einen unter Umständen einseitigen Einsatz einer Lehrkraft in nur einem Fachbereich nach sich ziehen gut nachvollziehen: Ich habe drei Fächer studiert, die ich auch sehr gerne unterrichte. In jedem dieser Fächer habe ich in diesem Schuljahr exakt eine Lerngruppe, der Rest meines Deputats besteht ausschließlich aus Fach vier, welches ich seit drei Jahren fachfremd unterrichte. Wäre ich nicht noch in der Probezeit, würde ich nur noch Fach vier unterrichten in diesem Jahr, weil dort einerseits der Bedarf so hoch ist an Lehrkräften und es andererseits viel zu wenig Lehrkräfte gibt für dieses Fach, die nicht dringender in noch schlechter versorgten Fächern benötigt würden. Ich weiß also, was mich in den kommenden Jahren an Deputatsplanung erwarten wird und bin nur so semi- begeistert, weil ich natürlich gerne "meine" Fächer vorrangig unterrichten wollen würde. Ich wusste aber von Beginn an, wozu es führen kann, wenn ich ein derart schlecht versorgtes Fach fachfremd anbiete und habe mich sehenden Auges dafür entschieden diesen Weg zu gehen- genau wie jede:r Quereinsteiger:in das macht, der/die letztlich nur eingestellt wird, weil er/sie in einem bestimmten Bereich absolut unersetzlich ist, wobei dieser Bereich eben nicht der eigen Wunscharbeitsbereich sein muss. :weissnicht:

    Was ein gleichrangiges Modul ist steht nicht in der PO.

    Es ist keine Prüfung und ich komme darauf, weil mir eine Kommilitonin am Telefon sagte, dass man die Hausarbeit danach einmal ausbessern kann und dann nochmal abgeben darf. Einmal.

    Such dir einen der beiden Dozierenden heraus, über den/die die bisherigen Anmeldungen liefen (Nr.2?). Mach einen Termin für ein persönliches Gespräch aus. In dem Gespräch lege - mit Nachweisen (!!!) - dar, warum du bislang diese Leistung noch nicht erbracht hast (Pflegestufe 3 und eingetragene Pflegekraft/ Krebserkrankung/Stoma plus Pandemie/ laufende Wiedereingliederung im Studium/ erfolglose Kommunikation mit Dozent 1 und warum du diese damals nicht abschließend beenden konntest gesundheitlich bedingt). Mach dabei sehr deutlich, welche Auswirkungen vor allem die Behandlung einer Krebserkrankung auf Konzentration, Erinnerungs- und Leistungsvermögen haben kann und in deinem Fall hat.

    Da musst du also wirklich den großen "Gesundheitsstriptease" hinlegen mit vielen Details, denn nur so wird es dir gelingen, dass du das auflösen wirst können. Sprich dann ehrlich an, dass es diese Doppeltanmeldung gibt (und auch welche Fehler du bislang dabei gemacht hast) aber bislang kein Fehlversuch eingetragen wurde, so dass du gemäß Prüfungsordnung ja die Leistung noch ablegen dürfest (nicht bestanden hast du ja auch bislang nicht) und bitte darum, dass du diese Leistung bis zu Datum X (sind vier Wochen nach dem Termin realistisch für dich) abgeben darfst, um dein Studium weiterführen zu können.

    Ohne mit offenen Karten zu spielen kannst du dir nicht sicher sein das vollständig auflösen zu können. Ich würde dir deshalb empfehlen, das wie beschrieben anzugehen. Das wäre mein Weg: Fehler eingestehen, für mich ehrlich kämpfen und darauf bauen, dass das mein Gegenüber wahlweise entwaffnet oder begeistert ist, auf jeden Fall aber bereit ist mit mir an einem Strang zu ziehen in der Folge.

    Ich habe eine Freundin, die mehrere Hausarbeiten über mehrere Jahre ihres Studiums immer wieder verschoben hat infolge einer schweren Angsterkrankung. Auch bei ihren Abschlussprüfungen hat sie das Thema wieder eingeholt, so dass sie nach einem ersten Fehlversuch den Termin für die Anmeldung ihrer Abschlussarbeit vermeintlich verpasst hat und danach den Mut nicht mehr finden konnte, zum Prüfungsamt zu gehen, weil sie befürchtet hat, exmatrikuliert zu werden. Ich bin dann kurzerhand in den Ferien zu ihr gefahren und mit ihr an ihre Hochschule, ins Prüfungsamt gegangen (dazu habe ich sie zwingen müssen), wo ich dann teilweise für sie das Gespräch geführt habe, weil sie vor lauter Panik gar nicht mehr sprechen konnte. Am Ende war das vermeintlich riesige Problem gar nicht existent, weil man beim Prüfungsamt viel Erfahrung mit solchen "Langzeitpatienten" hatte und tatsächlich wollte, dass auch solche Studierende ihr Studium erfolgreich abschließen können und nicht an Formalia scheitern am Ende. Offenheit kann hilfreich sein, Unterstützung auch und im Prüfungsamt sitzen normalerweise nicht nur lauter scharfe Hunde, sondern Menschen, die Erfahrung haben mit zahlreichen Schicksalsschlägen, die Studierende daran hindern Hausarbeiten wie geplant bearbeiten zu können und die deshalb eine Fristverlängerung benötigen, die erst dann beginnen kann, wenn sie auch tatsächlich wieder gesund genug sind die Leistung zu erbringen.

    Ich verstehe, dass dich die Schicksale deiner SuS berühren, das geht mir nicht anders. Ich komme auch manchmal sprachlos, wütend oder auch traurig nachhause, wenn ich mal wieder mit so einer besonders erschütternden Geschichte zu tun hatte. Ich weiß aber aber auch, dass ich a) nicht die Therapeutin dieser SuS sein kann oder bin, da das weder meine Aufgabe in diesem Kontext ist, noch meiner Ausbildung entspricht und weiß b), dass ich den SuS nicht gut helfen kann, wenn ich statt mitzufühlen und mitzuschwingen, mitleide, sprich am Ende an meiner vermeintlichen Hilfe selbst kaputt zu gehen drohe. Deshalb arbeite ich sehr konsequent daran, meine professionelle Distanz zu verbessern.

    Ich lese bei dir Formulierungen, die mich annehmen lassen, dass du möglicherweise nicht nur mitfühlst, sondern tatsächlich mitleidest. Damit ist dir offensichtlich nicht geholfen, gibst du doch an, diese Art von Betreuung fresse dich langsam auf.

    Es geht nicht darum, dass du entsetzliche Geschichten aus den Elternhäusern an dir abperlen lassen sollst, aber du musst es dir wert sein zu lernen besser, gesünder damit umzugehen. Dazu gehört, dir eine professionelle Distanz aufzubauen. Dazu gehört, dass du nicht das "Allheilmittel" im Leben dieser Kinder sein kannst (denn: Das kannst du nicht sein! Das schaffst du nicht und wirst daran kaputt gehen, dies nicht zu schaffen!), sondern Aufgaben abzugeben an dafür ausgebildetes Fachpersonal (Schulsozialarbeit, Therapeuten,...), damit du deinen Aufgaben als Lehrkraft besser nachkommen kannst. Therapie gehört nicht zu deinen Aufgaben. Dafür bist du nicht ausgebildet. Sozialarbeit gehört auch nicht zu deinen Aufgaben, dafür bist du nicht ausgebildet.

    Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du tätig bist. Hier in BW gibt es aber sogenannte pädagogische Fallbesprechungsgruppen. Dies ist eine Form der Supervision, an der alle Lehrkräfte des Landes freiwillig und regelmäßig (einmal monatlich) teilnehmen können. Die Gruppen werden von dafür ausgebildetem Fachpersonal geleitet. Wir Lehrkräfte bringen unsere berufsbezogenen Anliegen in die Gruppe ein. Ich könnte mir dich sehr gut in einer solchen Gruppe vorstellen, um dir schrittweise selbst dabei zu helfen eine etwas gesündere Distanz aufzubauen, die es dir dennoch erlaubt, dir selbst treu zu bleiben. Gibt es in deinem Bundesland vielleicht ein vergleichbares Angebot?

    meine mündlichen/ schriftlichen Prüfungen des 1. Staatsexamen stehen zwischen März und Mai an und ich wollte mich mal erkundigen, wie die Prüfungen bei einigen von euch verlaufen sind.

    Dies ist ein Lehrerforum, sprich ein Forum für Menschen, die bereits in einem bestimmten Beruf tätig sind (auch wenn Lehramtsstudierende ebenfalls Mitglieder sein und werden dürfen). Ergo hat die Mehrheit der hier aktiv Mitwirkenden offenbar die mündlichen und schriftlichen Prüfungen sei es zum Staatsexamen, Diplom, Magister oder auch Bachelor/Master erfolgreich absolviert in der Vergangenheit. ;)

    Zitat

    Das Format der Prüfung ist mir neu - man bekommt ein Thema und soll wild drauf loslernen (Bsp: in Deutsch ist eins meiner Themen Heinrich Böll - ohne präzisere Angaben). Wie sahen diese Prüfungen bei euch aus?

    So kenne ich das auch aus der Vorbereitung für mein schriftliches 1.Staatsexamen: Es gab ein großes Rahmenthema, welches wirklich sehr weit gefasst war, so dass man unzählige Stunden in der Bib Literatur gewälzt und ausgewertet hat in der Vorbereitung, um sich das Thema möglichst großflächig und aus verschiedenen Perspektiven anzueignen im Hinblick auf die Prüfungsaufgaben. Das halte ich durchaus für einen angemessenen Anspruch am Ende eines Studiums, auch wenn es wirklich viel Arbeit war (die mir allerdings auch große Freude bereitet hat, da ich es sehr genossen habe über drei Monate hinweg 3x wöchentlich 6 Stunden in der Bib zu lesen und zu arbeiten für die Vorbereitung auf die schriftlichen und mündlichen Prüfungen).

    Keine Bange also, das schaffst du - genau wie Generationen Studierender vor dir- auch. :) Je nachdem, was für ein Lerntyp du bist kann es helfen mit anderen gemeinsam zu lernen, sei es, um den Hintern hoch und in die Bib zu bekommen, sei es, um sich zwischendurch einmal austauschen zu können.

    So ist es ja oft im Leben: Wenn die Arbeit einen richtig erfüllt, wenn es in der Beziehung und im Freundeskreis gut läuft, wenn die Hobbies Spaß machen und dann auch noch das Wetter gut ist, dann gräbt man 18 Monate alte Threads in Internetforen aus.

    Mein lachender Smiley ist nicht als Auslachen zu interpretieren. Ich finde nur, du triffst den Nagel in ganz wunderbar ruhiger und unaufgeregter Weise auf den Kopf.

Werbung