Und dass Leute, die hier schreiben und selbst Religion unterrichten oder unterrichtet haben, offensichtlich nicht wissen, was in diesen Lehrplänen drinsteht.
Mir reichen ganz unabhängig vom Fach die Lehrpläne meines Bundeslandes meistens aus, da sind wir mit unendlich vielen Seiten gesegnet (in Deutsch etwa 300 Seiten Vorgaben), allerdings gibt es BL die sehr viel konkreter formulieren, was gemeint ist, da lohnt manchmal ein Blick.
Mein Beitrag, den du da zitierst, zielt darauf ab, dass im Lehrplan für katholische Religionslehre, BL Baden-Württemberg, suggeriert wird, die Evolutionstheorie "scheine" der Schöpfungstheorie zu widersprechen und die (Natur)Wissenschaften behaupten "vermeintlich" alles erklären zu können.
An der Stelle gehst du mit einem naturwissenschaftlichen Sprachverständnis und Vorurteilen an die betreffende Stelle heran.
Gesagt war:
"Warum glauben Menschen noch an die Bibel, wenn die Evolutionstheorie einer Weltschöpfung in sieben Tagen zu widersprechen scheint?"
Diskutiert wird an der Stelle nicht die Evolutionstheorie als solche, die man widerlegen wollen würde, diskutiert wird, ob es einen Widerspruch zwischen der Theorie und den Texten gibt, was je nach Auslegung der Texte unterschiedliche Bewertungen bringt. Kreationisten sehen einen klaren Widerspruch, andere Christen lesen oder deuten die zwei (!) Schöpfungsberichte anders und versuchen auch nicht, die beiden Berichte als einen darzustellen (evangelikale Strömungen), sondern befassen sich mit den Unterschieden, den Gründen, den Gemeinsamkeiten, der Deutung der beiden Berichte.
Wie sonst auch gibt es eine exemplarische Themenwahl, hier geht es um Widersprüche innerhalb der Bibel und zu heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und den Umgang von Christen mit diesen.
Steht in irgendeinem Lehrplan der drei Naturwissenschaften drin, man gebe sich selbst den Auftrag die Schöpfungsgeschichte zu widerlegen? Oder sich überhaupt zum Thema Religionen äussern zu wollen?
In dem Moment, in dem man sich im Unterricht mit Evolution beschäftigt und Kreationimus mit einbezieht oder die Auseinandersetzung mit Darwin im historischen Kontext darlegt, beschäftigt man sich im Fach Biologie mit religiösen Aspekten. Das taucht in mehreren Bundesländern explizit in den Curricula auf,
z.B. Hessen, S. 41 https://kultusministerium.hessen.de/sites/kultusmi…07/kcgo-bio.pdf