Beiträge von BaldPension

    Bemerkenswert finde ich mal wieder, wie unterschiedlich die Denkweise von Männern und Frauen doch oftmals ist, was mir hier gerade wieder einmal ganz stark auffällt.

    Als ich dieses hier schrieb:

    hatte ich es tatsächlich auf alle Lehrkräfte - egal ob Weiblein oder Männlein - bezogen, was aber dann als Antwort auf meine Frage kam, bezog sich nur/vor allem auf weibliche Lehrkräfte.

    Tja, wir ticken wohl wirklich unterschiedlich! Oder, wie ich einmal gelesen habe: Frauen und Männer sind unterschiedlich verdrahtet.

    Darauf wäre ich nie gekommen!8)

    Wie gesagt, dass wir den Auftrag formell haben, ist mir schon klar. Ich habe aber ein Zeitkontingent x für jedes meines Fächer und "nebenbei" noch einen Erziehungsauftrag in variierendem Maße. Ich sehe da schon durchaus ein Problem in Klassen, in denen massive Interventionen nötig sind. Vor einigen Jahren war ich als Unterstufenklassenlehrerin einer recht problematischen Klasse und ohne Klassenstunden im Stundenplan durchaus im Konflikt, wie viele meiner Englischstunden ich denn wohl für Klassenangelegenheiten und Thematisierung von Problemen & sozialem Miteinander abzwacken kann. Der Fachunterricht hat darunter ganz klar (wieder und wieder) gelitten und das halte ich in einer Bildungsinstitution dann auch nicht für angemessen. Von daher empfinde ich es schon als grundsätzlich falsch, zwar einen Erziehungsauftrag auszusprechen, aber keine expliziten Stundenkontingente für soziales Lernen und Klärung von Konflikten einzuräumen

    Ich denke, unser Schulsystem fährt sich damit bald selbst an die Wand.


    Es ist doch jetzt schon sehr schwer, überhaupt Lehrernachwuchs zu finden. Bei uns im Grundschul- und Sek1 Bereich wird die Lage immer dramatischer.

    Die oberen Hierarchien sollten mal darüber nachdenken, woran es liegt.


    Und bei uns die jungen Lehrer? Gehen doch schon nach wenigen Jahren am Zahnfleisch und würden ihren Job am liebsten hinklatschen, wenn sie eine Alternative hätten.


    Unser Chef sagt auch, dass er froh ist, dass noch (!) ein Teil der alten Garde da ist. Aber wie lange noch?


    Unser Job wird immer unattraktiver und ich fürchte, dass er im Wettbewerb mit anderen Berufen nicht mithalten kann. 8)

    Da BaldPension sich da etwas zurückhält, antworte ich mal ausführlicher:

    Emotional, gut gelaunt, viel Spaß im Kopf... Reden nicht viel, mögen herbe Männerwitze, sind spontan, immer lustig, denken um die Ecke, nehmen nichts zu ernst, lassen Fünfe auch mal gerade sein, sprechen mit Schülern wie mit Erwachsenen, nie moralisierend, lachen oft, sprühen vor Selbstironie, gängeln nur den Hausmeister, kontrollresistent, nach Schulschluss zählt nur noch das Bierchen, die Partnerin zu Hause ist wichtiger als Probleme der Schüler, wollen geliebt werden und sind voll empathisch, können über alles spotten, für Spaß und Partys wird täglich gesorgt..

    Noch Fragen?

    Das ist aber auch etwas übertrieben.


    Nein, ich fände es nur angenehmer, wenn die o. g., von mir zugegebenerweise etwas überzeichneten, Lehrerinnen ein wenig lockerer sein würden und weniger spaßbefreit.


    Und sowieso täte mehr Leichtigkeit in unseren Schulen ganz gut. 8)

    Ahja, und wie definierst du das männliche Pendant dazu? Also DIE LehrER?

    Och, die machen bei uns einfach einen lockereren Eindruck. Ich persönlich bin vom Habitus her sowieso nicht der typische Lehrer. Wenn ich irgendwo bin, wo gute Stimmung ist, sage ich auch nie, dass ich Lehrer bin, sondern Profimusiker. Habe sowieso etliche Auftritte8)

    Kannst du uns das mal näher erläutern? Wenn ich meine Freund*innen und Bekannten zu Klischees über Lehrkräfte befrage, bekomme ich - neben dem üblichen "Ihr habt ja sooo oft Ferien" ;) - eigentlich nur zur Antwort, dass Lehrer*innen immer über alles diskutieren müssen und häufig pingelig seien.

    [...]

    Bin da mal gespannt! Jetzt kommen immer mehr aus dem Urlaub zurück und das RKI ist aufgrund der stark angestiegenen Neuinfektionen mehr als höchst besorgt. 8)

    Du arroganter Wessi, ich arbeite seit Jahren Vollzeit, mit Kindern und finanziere den Job meines Mannes.

    Ich weiß, dass ich arrogant bin, sehr arrogant sogar! Liegt in meinen Genen.

    Nichtsdestotrotz ist es in unserem Kollegium Realität. Die betreffenden Kolleginnen beschreiben es ja selbst so. Warum soll ich dann hier was anderes erzählen?

    Lass dich doch von Elternschreck nicht so provozieren. :_o_)

    Wer ist 'Elternschreck'? 8)

    Manche User*innen hier scheinen wirklich die Zeit zurückdrehen zu wollen. Früher war alles besser, da hatten die Kinder und die Eltern keine Probleme, da hatte ja noch niemand ein Smartphone,...

    Dass früher alles (!) besser war, behauptet hier auch niemand. Aber, trotzdem erlaube ich mir zu kritisieren, was kritisiert werden muss. Liegt auch an meinem Alter, dass ich nicht mehr die Klappe halte. Bin nun mal kein Bückling.

    Vielleicht sollte man sich einfach mal darauf einlassen, dass sich "die Zeiten" geändert haben und auch wir als Lehrkräfte damit leben und umgehen müssen?!?

    Wer muss was und wer bestimmt darüber? Und mit welchem Recht?

    Sag ich jetzt mal, nachdem eine Kollegin von uns, mitte vierzig, ganz einfach gekündigt hat. Sie hatte einfach keine Lust mehr gehabt und sich selbständig gemacht. Dabei war sie eine gute und beliebte Lehrerin. Man darf nicht ängstlich sein.


    Aber, wenn Du als Lehrerin im Schulsystem weiterhin Dein Geld verdienen möchtest, musst Du natürlich mit der jetzigen Situaion umgehen. Mache ich ja auch noch, wie es in meiner Signatur unten steht.8)

    Ich habe 3 Kinder und immer 25/28 gearbeitet. Der Jüngste wurde gerade 18 und ich musste mich sehr anstrengen, dass die 3 Stunden Teilzeit für weitere 3 Jahre genehmigt wurden. Ich musste einen ärztlichen Bericht über den Gesundheitszustand meiner Mutter einreichen, um die ich mich kümmere und hatte echt Angst, dass es nicht genehmigt wird.

    Das würde ich kräftemäßig nicht hinbekommen und viele andere meiner Kolleginnen und Kollegen auch nicht.8)

    Such dir ein anderes Hobby oder nimm dir die Zeit dich noch einmal in die Lektüre des Grundgesetzes zu vertiefen und bring die darin ausgedrückten Werte in deinen Beiträgen zum Ausdruck.

    Warum, weil Dir meine Meinung nicht passt?

    Abgesehen davon habe ich genügend Hobbys. Mein Leben ist ja nicht nur Schule.8)

    Wenn in deinem Unterricht die SuS das Handy kurz vor dem Klingeln ungefragt und ohne deine ausdrückliche Erlaubnis herausholen, dann läuft in deinem Unterricht etwas falsch, das zu ändern du in der Hand hättest.

    Ich wundere mich, wie schnell Kollegen im Forum dem anderen Kollegen ganz schnell suggerieren wollen, dass bei ihnen etwas falsch läuft, wenn die Dinge so sind, wie sie sie selbst nicht nachvollziehen können. Aber, Lehrer ist nun mal Lehrer! Und manche bedienen das Klischee sehr gut.

    Wenn an deiner Schule kein Medienkonzept existiert, dass insbesondere Pausenzeiten und Pausenräume zu vorwiegend oder vollständig handyfreien Zonen macht, wenn es kein Pausenhofkonzept gibt, welches beispielsweise Bewegungspausen fördert, dann liegt es unter anderem an dir hieran etwas zu ändern und entsprechende Konzepte anzuregen, zu konzepieren und etablieren zu helfen.

    Hier ein Konzept, dort ein Konzept, Steuergruppen, Papier stapeln...Wir haben in Deutschland so viele Schulen und sooo viiiele Konzepte...Manchmal wird man bei so vielen Konzepten so orientierungslos, weil man gar nicht mehr weiß, was überhaupt konzipiert wurde. Und warum gerät unsere Gesellschaft trotzdem immer mehr aus dem Ruder? Müssten doch alle mal gefruchtet haben, die Konzepte.


    Die ganze Schule ist bei uns handyfrei. Die Schüler halten sich auch meistens daran. Was meist Du mit Pausenhofkonzept? Dass die Lehrer die Kinder zu Bewegungen animieren?


    Das Problem liegt nicht in der Schule oder an den Lehrern, sondern an den Lebensgewohnheiten und Nichterziehung der Kinder, auf die Schule null Einfluss hat.


    Wartet erstmal ab, wenn die ersten Kinder der Smartphone-Mütter, die selbst nur durch das Smartphone erzogen wurden, in Eure Schulstuben gelangen. Aber, Ihr habt ja Eure Konzepte!

    Die Motive dahinter maße ich mir nicht an zu be- oder zu verurteilen. Fakt ist aber, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Kolleginnen ungefähr meiner Alterskohorte und mit Kindern es nun einmal so ist.

    Es geht auch gar nicht um das Be- oder Verurteilen. Aber, wenn man eine längere Zeit nicht in der Schule war, später für ein paar Unterrichtsstunden in der Woche wiederkommt und nur die Spitze vom Eisberg wahrnimmt, sieht man die Dinge nicht so kritisch, eher positiver. Für viele Lehrerinnenmütter ist es auch dann eine willkommene Abwechslung, mal wieder "unter Leute" zu kommen.


    Eine Kollegin, die nach der Mutterzeit wiedergekommen ist, meinte mal zu mir, dass ihr jetzt die Schule Spaß machen würde, weil sie bei ihren 12 Unterrichtsstunden endlich mal Zeit hätte, ihren Unterricht vernünftig vorzubereiten. Noch Fragen?8)

    Keine dieser vier Aussagen kann ich so bestätigen.


    Und kannst du mir bitte mal erklären, was du mit "verstrahlte Kinder durch Handysucht" meinst?

    Weil Du die Realität ausblendest?


    Zu den 'verstrahlten Kindern durch Handysucht':

    Ich denke, das wirst Du nicht nachvollziehen können, weil es bei Euch wahrscheinlich so viel anders ist als bei uns. Handysucht etc. werdet Ihr nicht kennen.


    Wenn ich frühmorgens zur Schule fahre, was sehe ich? Fast alle Kinder, die mit gebückter Haltung und Sicht auf das Handy Sehkraft und Daumen sehr intensiv trainieren. Der Straßenverkehr wird selbstverständlich nicht wahrgenommen, warum auch. Kommunikation der Kinder untereinander? Ja, aber dann über WhatsApp, selbst wenn der Mitschüler nur einen meter entfernt ist.

    Dann geht es weiter. Ich betrete die Pausenhalle, die Kinder sitzen und warten bis es zur ersten Stunde schellt.


    Dunsemal vor ein paar Jahrzehnten war es üblich, dass die Kinder sich in lebendiger Weise unterhalten haben, der ein oder andere hatte ein wenig herumgetobt. Egon hat der Herta an den Zöpfen gezogen, Herta hat gekreischt. Lehrer kam vorbei und hat Egon mit einem "Duddudu!" ermahnt, kindliches Lachen überall. Auch haben ein paar Lauser versucht, der ein oder anderen Lehrerin mit einem Papierflieger abzuwerfen, was oft nicht geklappt hat. Humoriger Ratschlag durch einen Physiklehrer , die Flieger aoerodynamischer zu bauen...Eine Atmosphäre kindlicher Heiterkeit, manchmal auch bei den Kollegen.


    Heutzutage? Es ist in der Pausenhalle seit einigen Jahren still geworden, gespenstisch still. Alle (!) Kinder auf das Handy starrend und irgendetwas am betrachten oder schreibend, oft auch mit Hatergruppen kommunizierend. Gespräche, Unterhaltungen, kindliches Toben und Necken? Oder sich kindliche Streiche für den nächsten Unterricht ausdenken? Oder mal eben schnell die Hausaufgabe für den nächsten Unterricht zusammenschmieren? Aber doch nicht im Digitalzeitalter!


    Bitte nicht missverstehen, ich mag Ruhe und Stille, aber, in der Pausenhalle würde ich mir entdigitalisierte Kindlichkeit wünschen.


    Wie geht es weiter in der Unterrichtsstunde? Wahrscheinlich, bedingt durch den digitalen Wahnsinn, eigentlich ruhiger als früher. Die Kinder scheinen durch den Handygebrauch irgendwie sediert. Na gut, einige nehmen ja auch Tabletten. Im ersten Moment erscheint es dann doch gar nicht so negativ zu sein. Früher herrschte mehr Lebendigkeit und auch öfter Unruhe.


    Erarbeiten des Unterrichtstoffs? Es fällt uns älteren Kollegen durchaus auf, dass die Konzentrationsspanne und Ausdauer, etwas zu erarbeiten, wesentlich kürzer ausfällt. Es fällt den Kindern heute sehr, sehr schwer, sich auf eine Sache zu fokussieren. Die Kinder sind es ja gewohnt, dass mit einem einzigen Handyknopfdruck alles beantwortet wird. Nachdenken, Gehirn trainieren? Wie altmodisch und rückständig! Ich kenne da gottseidank andere Zeiten!


    Ebenso ist es mit der Merkfähigkeit längst nicht mehr so gut bestellt. Mein Gott, wenn ich das mit den Schülern vor dreißig Jahren vergleiche. Was die Schüler heute alles so vergessen, unglaublich! Und das völlig ohne böse Absicht. Sie erfinden nicht mal eine Ausrede, sondern vergessen es wirklich. Nein, renitent sind unsere wirklich nicht. Sie nehmen vieles wahr, aber behalten nichts. Erinnert mich schon an Demenz. Ich denke an so eine Art digitale Demenz. Aber, im Sinne der Elektroniklobby, wird die Digitalisierung natürlich hochgejubelt und ein kritischer Austausch darüber in den Kollegien ist eher unerwünscht. Was passiert bei der Digitalisierung mit den Gehirnen/Denkfähigkeit der Kinder?


    Weiterer Tagesablauf: Handys sind in der Unterrichtszeit verboten, aaaber, ein paar Minuten vor dem Schlussgong? Alle (!) Kinder zücken kurz vor dem schellen ihr Handy aus der Tasche. Und dann, wenn es geschellt hat, Handys hochgefahren und sofort wieder intensives Augen- und Daumentraining. Straßenverkehr wird wieder nicht beachtet. Mich wundert es, dass ich Fränzchen und Berta noch nicht auf die Haube genommen habe. Und was sieht man an den Bushaltestellen, im Bus...zu Hause, in der Freizeit? Na...?


    Und bald kommt die Generation der Kinder in die Schulstube, deren Mütter selbst mit der Handysucht aufgewachsen sind.

    Beobachtet doch mal die Mütter, wenn sie mit einem kleinen Kind auf dem Schoß in der Straßenbahn/Bus fahren, mit was die sich beschäftigen. Fällt Euch das nicht auf? Nein, gesamtgesellschaftliche Handysucht, so etwas gibt es nicht, höchstens Einzelfälle!

    Wie viele Jahrzehnte bist du schon dabei?

    Alles in allem über dreißig Jahre.

    Die Lehrerinnen heutzutage steigen nach 12monatiger Elternzeit i.d.R. wieder ein, sind Klassenlehrerinnen mit wenig Ermäßigungszeit bis gar keiner und managen zusätzlich zu Hause in großen Teilen den Haushalt, die Kinder, kümmern sich ihre Eltern. Sie sind beruflich sehr engagiert, Mitglied der GEW, des BLLV oder einer anderen Lehrervereinigung. Sie machen viel Sport, unterstützen SL und Kollegen, pflegen eine gute Nachbarschaft.

    Sie fühlen sich gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen, sogar überlegen, denn sie schaffen das alles, während die männlichen älteren Kollegen oft zu Hause eine weibliche Fee haben, die ihnen viele dieser Aufgaben abnimmt.

    'ne dumme Frage: Bei vollen 28-Wochenstunden? Und die durchgängig bis zur Pension? Ohne Burn-Out? Bei durchgängiger Gesundheit? Wenn ja, meine volle Bewunderung!

    Ich sehe meinen Beruf definitv sehr viel positiver als du, aber weder arbeite ich "sporadisch" noch bin ich verheiratet (und könnte von dem Geld meines Ehemannes leben) oder Mutter oder betrachte meine Arbeit als "Nebenverdienst".

    Das ist doch schön für Dich! Aber, Du meinst, dass alle das so sehen?

    Was findest du an meinem Post denn so verwirrend BaldPension ?

    Habe damit eher 'erstaunt' gemeint, dass Du da nichts von mitbekommst. Wird doch auch jeden Tag in den Medien darüber diskutiert. Auch die Eltern vor Ort klagen da so ihr Leid.

    Aber, Du bist wahrscheinlich schon in der Generation aufgewachsen, die keinen Vergleich mehr hat und das alles für normal hält.8)

    Ich finde es gut, dass Du darüber in realistischer und kritischer Weise nachdenkst! Deine o.g. Ängste/Befürchtungen sind nicht unbegründet.


    Das Fachliche wirst Du aus dem Ärmel schütteln können, aber ich fürchte, die Arbeit mit den heutigen Kindern und Eltern wird nicht so wirklich Deins sein, so wie Du Dich hier selbst darstellst.


    Es gibt nur ganz wenige Menschen, die für den Schuldienst geeignet sind. Für die meisten ist es mental zu anstrengend. Nicht umsonst machen zur Zeit die jungen Leute, die sonst früher unbekümmert Lehrer geworden wären, einen großen Bogen um den Lehrerberuf. Es hat sich herumgesprochen, dass der Lehrerberuf schwerer geworden ist.


    Früher war es so, dass wir von den "normalen" Menschen beneidet wurden, u.a. wegen den Ferien...Heute erntest Du eher Mitleid und Bedauern.


    [...]


    Wenn Du aber jahrzehntelang Deine 28 Wochenstunden, dazu kommen noch Korrekturen, Konferenzen, Elterngespräche etc., voll durchknechten musst, sieht das Ganze schon anders aus.


    Nicht umsont ist die Burnout-Rate unter den Lehrern sehr hoch. Etliche erreichen nicht die vollen Jahre bis zur Pension oder müssen sich oft für eine längere Zeit krankschreiben lassen, was allgemein bekannt ist.8)

    agritas

    Vieles wurde schon gesagt. Für denjenigen, der in punkto Karriere und Geld bescheiden ist, kann es vielleicht das Richtige sein.


    Dir muss klar sein, dass der Anteil der Erziehung, zulasten des Fachunterrichts, einen immer größeren Raum eingenommen hat. In allen Schularten hat der Anteil der problematischen und verhaltensauffälligen Kinder zugenommen. Immer mehr Eltern vergessen die Erziehung und schieben sie in die Institutionen ab. Und wenn es im Unterricht Konflikte gibt, bist Du dann der alleinige Schuldige. So ist unsere Gesellschaft heute unterwegs.

    Von Inklusion, verstrahlte Kinder durch Handysucht und insgesamt nachgelassener Leistungsbereitschaft habe ich noch nicht gesprochen.


    Das Ganze hat schon so groteske Züge angenommen, dass etliche Mütter sich bei unserem Schulleiter beschwert haben, dass wir Lehrer hätten ihre Kinder besser erziehen sollen. In der Coronazeit, als die Schulen geschlossen waren, hätten sich ihre Kinder zu Hause nicht gut benommen. Noch Fragen?


    Willst Du das alles und über Jahrzehnte hinaus? Bedenke auch, dass Eure Generation wahrscheinlich bis mitte siebzig arbeiten muss.

    Wenn Du das uneingeschränkt mit 'Ja' beantworten kannst, so egreife diesen Beruf! 8)

    Ist jetzt alles Off-Topic. Bitte da höflich um Nachsicht!


    Bin jetzt etwas verknarrzt, weil ich in den letzten Jahren intensiv darauf hingearbeitet habe, in einer Galaband engagiert zu werden. Man hätte mich jetzt engagiert. Wir wären auf Tournee gegangen, aber, Corona kam dazwischen. Hätte mich dafür beurlauben lassen und wäre dann in zweieinhalb Jahren in die Schule zu meinem Abschied gekommen.


    Nun muss ich doch noch für wieder für den Rest meiner Zeit in die Schulstube.8)

    Es ist auch ein interessanter Zusammenhang, wenngleich langsam OT, dass die Noten gefühlt immer besser, der Erziehungsaufwand innerhalb der Klassen gefühlt immer größer wird. Da scheint es leider eine gewisse Asymmetrie zu geben.

    Kompliment, dass Du schon als Anfänger die Realität erkennst! Und wie findest Du sie, wenn Du ehrlich bist?

    Und ich schließe mich humblebee an. Sollte ich kurz vor der Pension so reden wie du, gehe ich besser in den Vorruhestand. Sorry.

    Naja, wenn das liebe Geld nicht wäre!

    Ja, warum legt der Kollege sich nicht an den Strand?

    Seine Frau erträgt ihn nicht, weder zu Hause noch auf den Reisen. Und er hat auch keine Lust, mit dem Dackel spazieren zu gehen. Noch Fragen?

    Ich frage mich, was da bei dir passiert ist

    Nichts, aber ich habe noch was im Hinterkopf.

    statt vor allem deine Frustration hier auszukotzen

    Mich bitte nicht ärgern, sonst werde ich noch ganz, ganz schnell Schulminister! Ihr wisst, was das für Euch bedeutet?

    Genau!!! Du kannst mir ja in ca. 14 Jahren mal eine PN schreiben und dich nach meinem werten Befinden erkundigen, wenn ich dann bald Pensionärin bin. 8)

    Falls ich dann noch lebe! Einige Kollegen von uns sind kurz nach Pensionsbeginn gestorben. Ich sehe jetzt, dass das Leben endlich ist.8)

    In dem oben erwähnten Bildungsgang der BAV ist eine der zeitfressendsten Aufgaben nicht die fachliche Vermittlung auf dem Niveau einer Realschule, sondern die Heranführung an eine Berufsfähigkeit.

    Finde ich ja auch gut. Die Lehrherren beklagen ja sowieso immer häufiger, dass den Lehrlingen grundlegende Fertigkeiten in den Kulturtechniken fehlen. Das hat auch was mit zu wenig Zeit für den eigentlichen Fachunterricht zu tun.


    Wenn es in der Schule nachher nur noch darum geht, gesellschaftliche Probleme und individuelle Befindlichkeiten aufzuarbeiten, so fürchte ich, wird später etliches an Knowhow für Wirtschaft und Kultur fehlen. 8)

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