Oh, ich schrieb es bereits: Sport und Musik unterrichtet bei uns tatsächlich 4 Wochenlektionen mehr als der Rest. Die Sportler empören sich darüber schon lange aber ich bin mir doch recht sicher, dass sie politisch mit einem entsprechenden Vorstoss zur Reduzierung des Vollpensums zeitnah nicht durchkommen. Es gibt einfach haufenweise Sportlehrpersonen die an der Sek II sowieso keine Anstellung finden. Lustigerweise sind gerade die Sportler auch die einzigen, die sich ständig über irgendwas beschweren. Es hört ihnen nur keiner so recht zu.
Beiträge von Antimon
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Wieso sollte die reduziert werden? Bei uns an der Schule beklagt sich niemand. Das Phänomen ist mir nur aus diesem Forum bekannt. Über deinen sarkastischen Tonfall kann ich ansonsten nur müde lächeln. Was wären deine Alternativen, würdest du nicht an der Schule arbeiten? Da kannst du schon beleidigt aufstampfen, die Attraktivität eines Germanisten für die freie Wirtschaft ist jetzt objektiv betrachtet eher gering.
Ich kenne meinen "Marktwert" als MINT-Lehrperson sehr gut. Es gehen insbesondere in der Mathe, Physik und Informatik auch auf der Sek II sowieso zu wenige Studierende ins Lehramt. Sag denen, dass sie zwei Wochenlektionen mehr unterrichten sollen als die Lehrpersonen für Deutsch und die Fremdsprachen und du kannst den MINT-Unterricht komplett einstellen. Es ist ziemlich weltfremd überhaupt auf die Idee zu kommen.
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damit trägt das Risiko für die Strafverfolgung dann derjenige der die Klage erheben möchte
Ich weiss ja nicht, wie das bei euch ist, bei uns inkludiert eine Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft eine Rechtsschutzversicherung und allemal die Möglichkeit sich professionell juristisch beraten zu lassen.
und noch PuberTiere mit einem "etwas anderen" Verständnis von Humor.
Den dürfen sie sich gerne abgewöhnen.
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Ich habe schon verstanden, worum es geht. Mein Bruder arbeitet seit 35 Jahren im Schichtdienst in der chemischen Industrie*. Er trägt keine Verantwortung, er geht nach 8 Stunden nach Hause und hat dann gar nichts mehr zu tun. Natürlich verdient der einiges weniger als ich und das ist auch absolut angemessen. Ob die Kassiererin bei Coop so ein schlechtes Leben hat, wage ich ebenso zu bezweifeln.
*Edit: Mit der Ausbildung fertig war er mit 19, da habe ich gerade angefangen zu studieren. Das erste richtige Gehalt habe ich mit 31 verdient. Während des Doktorats bekam man damals in Deutschland sowas wie 1000 € im Monat. Man muss sich das alles schon ein bisschen genauer anschauen, bevor man pauschal Leute bedauert, von deren Tätigkeit und Ausbildungsweg man gar keine Ahnung hat. Ich halte das ohnehin für ein Phänomen unter gut situierten Akademikern, sich stellvertretend für andere mal pauschal aufzuregen. Geht mal davon aus, dass es die wenigsten Pflegefachpersonen überhaupt interessiert, was wir Lehrpersonen verdienen und wie viel wir arbeiten. Unter unseren Fachmaturand*innen ist die Pflegefachperson übrigens neben dem Lehramt Primarschule die am häufigsten gewählte Ausbildung. Kann so schlecht wohl nicht sein.
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Ich glaube nicht, dass das wichtig ist. Die Büchse der Pandora wollt ihr in Wahrheit gar nicht öffnen. Arbeitszeiterfassung ja, aber sicher nicht nach Fächern aufgeschlüsselt. Es ist im Grunde ganz einfach: Wenn mir als Chemikerin heute jemand sagt, dass ich ab sofort mehr Lektionen unterrichten soll als die Deutschkollegen, arbeite ich morgen nicht mehr an der Schule. Und übermorgen geht kein einziger Chemiker mehr ins Lehramt, die finden problemlos auch andere Jobs. Der Germanist eben nicht. So ist das Leben.
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Ja, dann tut ihr mir leid in NRW. Ich korrigiere pro Lerngruppe 5 schriftliche Prüfungen pro Jahr und natürlich habe ich mit weniger Lektionen pro Kurs als der Deutschlehrer insgesamt erheblich mehr Prüfungen zu korrigieren. Das Pflichtpensum wurde übrigens angepasst seit der Kanton Assistenten bezahlt. Die sind billiger als Lehrpersonen. Musik, Sport und Bildnerisches Gestalten unterrichtet immer noch 4 Lektionen mehr für 100 % Pensum.
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Wenn D/E faktisch nunmal einen höheren Zeitaufwand als andere Fächer mitbringt, müsste sich das eigentlich in der Bemessung der Deputatsstunden niederschlagen,
Ich wiederhole es an dieser Stelle immer wieder gerne: Wir hatten bei uns im Kanton mal weniger Pflichtlektionen für einen bestimmten Fachbereich. Nein, nicht Deutsch und Englisch. Für die Naturwissenschaften. Ich kam vor etwa einer halben Stunde nach Hause, musste noch Praktikum für ein neues Unterrichtsgefäss vorbereiten. Ich habe heute morgen zur 1. Lektion angefangen zu arbeiten. Nota bene: Ich habe eigentlich nur noch ein 60 % Pensum.
Die einzigen Lehrpersonen, die wirklich weniger arbeiten als der ganze Rest, sind die Mathematiker. Und ja, da gilt der Spruch zu 100 %, hättste es doch einfach selber studiert.
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In Finnland werden alle Abiklausuren auf dem Laptop geschrieben.
Die Mathetools dafür sind super, Geogebra z.B. kann so viel mehr als ein oller Taschenrechner.Ja, wir könnten auch alle Maturprüfungen auf dem Laptop schreiben. Wollen wir aber nicht. Es hat keinen Mehrwert bzw. generiert in einigen Fächern sogar noch vollkommen überflüssigen Zusatzaufwand. Dort, wo es sinnvoll ist, aka Kompetenzen schult oder eine automatisierte Korrektur möglich ist, werden Prüfungen digital geschrieben. Sie werden aber nicht digital geschrieben, nur damit sie digital geschrieben sind und weil Finnland das auch so macht.
Wir hatten mit Einführung von BYOD die GTR eigentlich abgeschafft, weil es gibt ja Geogebra und so. Will aber keiner haben. Jetzt haben unsere SuS wieder Taschenrechner. Was ein Segen. Ich bin Naturwissenschaftlerin, bei mir wird meistens nur gedreisatzt oder schlimmstenfalls mal eine quadratische Gleichung gelöst. Ich habe sowas von keine Lust, für so einen Kinderkram mit irgendeiner App rumzufrickeln, es geht trillionenmal schneller das einfach in den TR einzuhacken. Wir machen aber digitale Messwerterfassung und wir machen einfache statistische Auswertungen mit grösseren Datensätzen in Excel. Im Matheunterricht wird überhaupt nichts generiert, wofür sich das lohnen würde, das liegt wenn schon bei den Naturwissenschaften.
Als ich Abi gemacht habe, mussten wir im Mathe LK selbst z.B. Matrizen multiplizieren und in Stochastik auch von Hand rechnen. In den TR haben wir relativ lange Formeln von Hand eingegeben. So, wie dann auch später im Studium (z.B. in Informatik, Wiwi und Statistik für Gesellschaftswissenschaftler) waren programmierbare oder Grafik TR explizit nicht erlaubt.
Ich habe selbst noch nie einen GTR besessen, ergo den auch nicht fürs Mathe LK Abi gebraucht. Bei uns jetzt an der Schule sieht die Mathe-Matura so aus, dass ein Teil mit vollem Technikeinsatz gelöst wird, ein zweiter Teil nur mit Bleistift, Lineal und Radiergummi.
Es wird von vielen Schülern auch erwartet [...] mit digitalen Endgeräten zielführend umzugehen.
Ja, zielführend. Ich unterrichte am Gymnasium, Ausbildungsziel ist die allgemeine Studierfähigkeit. Wir machen das an den Geräten, was man auch an der Uni damit macht und da wird bei weitem nicht so viel digital gemacht nur damit es mal digital gemacht ist. Der Chemiker tippt die Einwaage im Labor in den Taschenrechner. Das tut er heute genau gleich wie meinerzeit vor 20 Jahren.
Lustige Anekdote am Rande: Ich hatte heute meine Einführungsveranstaltung ins Informatikstudium an der Uni Basel. Streckt ein Mitstudent auf und fragt, ob man denn ein eigenes Laptop mitbringen muss. Die Antwort lautete: Nein, die Übungsgruppen finden in Rechnerräumen statt. Man muss fürs Informatikstudium kein eigenes Gerät an die Uni mitbringen. Ich habe mich schwer amüsiert.
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ch habe dieses Video gerade gefunden und bin gerade doch sehr geschockt
Ach komm... Der Theo ist doch lustig. Es gibt unterdessen ne Menge sehr amüsanter Videos über ihn. Insbesondere Rezo hat ihn ziemlich auseinander genommen.
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Aber warum konstruktiv, wenn man auch Leuten sinnlos auf den Sack gehen kann. Was genau bringt die Kleberei, außer zu nerven? Kein einziger Autofahrer denkt sich "Ja gut, die haben schon recht. Dann fahre ich halt mit dem ÖPNV." Was genau soll das dann?

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Es sei den du siehst die Schweizer Panzer auf Deutschland zufahren

Es ist ja eigentlich überhaupt nicht lustig. Aber ich stelle mir gerade einen unserer jungen Rekruten aus dem Panzer guckend mit einer Flasche Kirsch in der Hand vor, der mal zum Prosten mit seinem Panzer durch die Langen Erlen gurkt.
Du kannst es, denke ich, erstmal nur anhand der Richtung ausmachen.
Da wo ich wohne ist es praktisch unmöglich genau auszumachen ob das Geräusch aus Deutschland oder der Schweiz kommt. Ich werde aus nördlicher und östlicher Richtung von deutschen Sirenen beschallt und etwa im Südosten liegt das Industriegebiet Schweizerhalle. Ich ging aber davon aus, dass auch direkt bei uns im Quartier der Alarm losgehen müsste, drum bin ich ja stutzig geworden. Ganz drollig übrigens meine Freundin: Ja, sie habe das schon gehört, aber dann mal auf die Uhr geschaut und sich gedacht, na um Punkt 11 Uhr, das muss ein Probealarm sein. Da bin ich zu sehr Chemikern um mir sowas zu denken. Unfälle gucken nicht erst auf die Uhr, bevor sie passieren.
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Am Warntag bekommen auch alle Handys ihre Warnungen per Cell-Broadcast und da kann man dann lesen, daß es nur ein Probealarm ist.
Was nützt jetzt mir diese Info?
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Ich wünschte, bei uns gäbe eine ähnliche Auffassung, wie in der Schweiz und wie es Antimon beschreibt.
Oh, es ist schon auch sehr stark eine Frage der jeweiligen Schulkultur. Im Vorstand der Gewerkschaft haben wir von drei Gymnasien im Kanton jeweils 2 Vertreter*innen. Die anderen beiden Gymnasien schicken sowieso jeweils nur eine Person. Diese beiden Personen wollen sich jetzt eigentlich aus dem Vorstand zurückziehen (bzw. tun dies jetzt auch einfach), es gibt aber keine Nachfolge. Ich weiss ja ungefähr, wie es sonst bei denen an der Schule läuft, es wundert mich nicht. Schulhausintern ist es bei uns eigentlich immer OK, Leute für die verschiedenen Ämtli zu finden. Manche meiner KuK würden dir vermutlich sagen, dass eigentlich niiiiiie jemand was machen will, aber das stimmt ganz einfach nicht. Es gibt manchmal Aufgaben zu verteilen, bei denen auch ich mir die Frage stelle, wozu das jetzt gut sein soll. Wenn was schon so ganz verdächtigt nach ABM riecht, hat halt verständlicherweise keiner Lust, sich den Hintern in irgendwelchen sinnlosen Sitzungen zu plätten.
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Warum gibt es dann am Gym überhaupt Entlastungsstunden und Beförderungsstellen
Beförderungsstellen finde ich wie erwähnt Irritierend. Entlastungsstunden gibt es bei uns. Der Schule wird ein Pool mit einer gewissen Anzahl an Lektionen zur Verfügung gestellt, die nach definierten Kriterien verteilt werden. Um ein Beispiel zu nennen: Der Kollege, der den IT-Service leistet, bekommt Entlastungsstunden. Das ist eine sehr umfangreiche Aufgabe, die für den Schulbetrieb zwingend notwendig ist. Es gibt andere "Ämtli" bei denen ich persönlich nicht so sicher bin, ob die Kriterien erfüllt sind. Wir stimmen im Konvent eigentlich über den Vorschlag der SL ab, aber da die Wenigsten überhaupt die Kriterien kennen, wird's halt immer durchgewunken. Dann braucht man sich hinterher auch nicht zu beschweren.
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Nochmal: Das ist etwas, was du als Gymnasiallehrkraft von deutschen Gymnasiallehrkräften hörst, nicht von uns aus der SEK.I
Nochmal: Ich schrieb gerade sinngemäss, dass du damit wahrscheinlich recht hast, ich achte hier im Forum nicht darauf, wer sich diesbezüglich äusserst. Ich habe gerade die Beiträge überflogen und mir angeschaut, wer an welcher Schulform arbeitet und stelle fest: ja, es ist so, wie du schreibst. Es gibt keinen Grund, hässig zu werden

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Das, was "die Bürger" laut Umfragen wollen, ist nicht umsetzbar. Die wollen angeblich Umweltschutz und Arbeit gegen den Klimawandel, sind aber weder bereit persönliche Einschränkungen (empfunden oder real) oder einen auch nur minimalen Wohlstandsverlust hinzunehmen, noch dazu, irgendetwas an ihrem Verhalten ändern.
Das ist natürlich ein Problem der parlamentarischen Demokratie. Man kann mal ganz gewichtig wollen und sich dann aufregen, dass es andere verkackt haben. Das müsste sich in der deutschen Politik stärker etablieren, dass zu den wichtigsten Themen wenigstens grosse und repräsentative Umfragen gemacht werden, auf die man dann auch wieder verweist, wenn ein Gesetz verabschiedet wurde. Da bittschön, die Mehrheit war dafür.
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Auch was den Ukrainekrieg angeht, bin ich bei Dir. Es scheint nur so zu sein, dass diese Zusammenhänge entweder nicht bei den WählerInnen angekommen sind oder aber die WählerInnen gerne einfache, plakative Lösungen haben wollen für die komplexeren Probleme unserer Zeit
Dem möchte ich widersprechen. Auch zum Ukrainekrieg gab es entsprechende Umfragen und ich mag mich erinnern, dass das ziemlich 50 : 50 herauskam bezüglich einer möglichen Unterstützung durch die Bundesregierung. An der Stelle spiegelt das Rumgeeiere des Kanzlers schon sehr gut die Volksmeinung.
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Was ist denn der Wählerwunsch? ÖPNV auf dem Land? Oder doch eher billiger Sprit?
Es gibt zu all diesen Themen regelmässig Umfragen und es kommt dann doch recht eindeutig heraus, dass eine überwältigende Mehrheit wirklich gerne mehr und vor allem pünktliche Busse und Züge hätte:
https://www.dena.de/newsroom/meldu…ung-im-verkehr/
Das Auto hat in Deutschland längst nicht mehr die Lobby, wie von der BILD suggeriert. Da fällst du halt grad auch auf die übliche Polemik rein.
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