Beiträge von Dr. Caligiari

    Die Menschenwürde ist Teil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, von daher wäre jemand, der diese zu unterwandern gedenkt, definitorisch vollkommen korrekt als "rechtsextrem" zu bezeichnen. Eventuell gibt es auch "linksextreme" Anwendungsfälle, bei denen mir jetzt spontan keine Beispiele einfallen.

    Das Entscheidende ist jedoch, dass wir spätestens hier definitiv nicht mehr im Rahmen des demokratischen Spektrums wären.

    Extremisten sind in unseren Breitengraden keine Demokraten, sie wollen die Revolution, zur Not auch gewaltsam.

    D.h. du hältst jemanden, der nach Art. 146 GG ein Verfassungreferendum anstrebt für rechtsextrem? (fett von mir)

    Das kann durchaus der Fall sein ja.

    Auch Hitler agierte ja bis zum Ermächtigungsgesetz im Grundsystem der Weimarer Verfassung.

    Es käme auf den Inhalt des Referendums an. Im Gegensatz zur Weimarer Republik haben wir unveräußerliche Grundgesetzbestandteile wie die Menschenwürde. Und doch würde ich jemanden, der den Spielraum, den Judikative und Exekutive bieten, durch weiträumige legale Änderungen zu erweitern sucht, als rechtsextrem bezeichnen, wenn besagter Spielraum etwa die Unterwanderung der Menschenwürde erleichtern würde.

    Demokratische Regelungen können sich auch selber abschaffen.

    Die Übergänge sind da fließend und die Begriffe daher zwar in der Fachsprache zunächst eindeutig definiert, in der Praxis aber kaum trennscharf zu verwenden.

    Nein, eine eindeutige Definition von Rechtsextemismus ist auch in der Fachliteratur nicht unumstritten.

    Ab wann ist denn das zusätzliche Merkmal des Extremismus, als Ziel den demokratischen Verfassungsstaat mit seinen Grundprinzipien und der Verfassunsordnung beseitigen zu wollen deiner Meinung nach erfüllt?

    Die Gewaltkomponente zu Grunde legend sind meiner Meinung nach Menschen genau dann politisch rechtsextrem, wenn das Grundgesetz per Revolution oder Putsch oder durch demokratisch legitimierte Verfahren in großen Teilen grundlegend verändert oder abgeschafft werden soll. Menschen können auch im persönlichen Bereich rechtsextrem agieren, wenn sie rechte Positionen kriminell und unter dem Einsatz von Gewalt durchsetzen, ohne dabei politisch tätig sein zu müssen.

    Im Übrigen sind auch rechtsradikale Positionen sicher nicht wesentlich begrüßenswerter als rechtsextreme Positionen. Insofern finde ich den erneuten Versuch der Relativierung ziemlich daneben.

    Den Versuch, per Definition Trennschärfe zu schaffen, als Relativierung darzustellen, bewerte ich als kindisch und unwissenschaftlich.

    Das "rechtsextreme" ist der Markenkern der AfD. Der wirtschaftsliberale Gründungskern hat sich längst mit Schaudern abgewendet.

    Auch wenn ich Gymshark nicht unterstütze: Viele hier im Forum kennen den Unterschied zwischen rechtsextrem und rechtsradikal nicht, was auch nicht verwunderlich ist. Er ist nämlich auch in der Politikwissenschaft nicht unumstritten und wird selten vor Gebrauch trennscharf formuliert.

    Während Radikalismus begrifflich klar von der Wurzel herrührt, demnach Personen bezeichnet, die fundamental Änderungen herbeiwünschen, ist das beim Extremismus nicht klar. Manche sagen, damit seien gewaltbereite Akteure gemeint ( in diesem Fall hätte Gymshark vielleicht noch recht), gemeint wären dann gewaltbereite Neonazigruppierungen, rechte Hooligans, Veherrlicher von rechten Paramilitärs wie der SA oder auf der anderen Seite im Linksextremismus Teile der Antifa.

    Andere wiederum sind der Ansicht, mit extremistisch sei einfach eine besonders radikale Gesinnung zu bezeichnen, auch dann, wenn keine Gewaltkomponente vorliegt.

    Ohne Definition ist eine Diskussion leider oft nicht zielführend.

    Der kürzlich aus der Afd ausgetretene Pazderski war politisch rechts, wollte die Afd aber bürgerlich positionieren und demokratisch einbinden. Solche Leute sind in der Partei immer seltener zu finden. Höcke ist ein klassischer offener Rechtsradikaler, der nicht nur die aktuelle politische Ausrichtung der Regierung sondern sogar das Parteiensystem und die Nachkriegsstruktur ändern möchte. Da so etwas völlig gewaltlos selten gelingt, könnte man ihn durchaus auch unter Anwendung der Definition mit notwendiger Gewaltkomponente bereits als Rechtsextremisten bezeichnen. Seine Nähe zu hochrangigen NPD-Funktionären stützt dies.

    Die meisten hochrangigen Afd-Politiker sind rechtsradikal, ob beziffert werden kann, wie viele rechtsextrem sind, bezweifle ich.

    Für die Wähler stellt sich der Sachverhalt noch einmal etwas anders dar.

    Sehr einfach zu umzusetzen sind Natur-AGs. Ab in den nächsten Wald/ Park oder zum nächsten Bach und dort Tiere und Pflanzen einsammeln/einfangen, bestimmen, fotografieren und dokumentieren.


    Dazu braucht man nur einige Kescher, Maßbänder, Smartphones zum fotografieren und einige Gläser zum beobachten. Anschließende Auswertung im Netz, einbinden der Fotos in Word, Dokus schreiben.


    Ich finde es sehr traurig, dass viele Kinder noch nie einen Frosch in der Hand hatten, Baumarten nicht kennen und Angst vor Insekten haben.

    Hab ich schon gemacht, ist in der Realität aber nach zwei Termine ausgelutscht.

    Ich habe schon viel hinter mir...Schach-AG, Experimentier-AG... ich suche aber noch immer nach einer coolen AG, die ein Minimum an Vorbereitung mit einem Maximum an Spaß verbindert, gerade für die Altersstufe 5.

    Habt ihr gute Vorschläge?

    Oder auch doch, da sich dann noch weniger Studierende für ein Lehramtsstudium interessieren oder fertige Referendar:innen in Bundesländer ausweichen, in denen das Grundgehalt nicht geringer ist.

    Diejenigen, die aus diesen Gründen vom Lehramtstudium absähen, sind vllt. genau diejenigen, die heute drin sind und den Laden bremsen.

    Mir ist die inhärente Begründung durchaus klar. Ich finde ebenjene nur einfach schlecht.

    Wie kommst du den auf so eine bescheuert Idee? Wer entscheidet sich denn für einen Beruf, der erst mit Mehrarbeit angemessen bezahlt wird.

    Wenn das eine Lösung ist: Schlag das doch mal in der Pflege vor.

    Das IST in der Pflege zum Teil so. Bei Medizinern zB ist der Stundenlohn bei Überstunden und Diensten deutlich höher.

    Dass das Grundgehalt so weit sinkt, dass es „unangemessen“ wäre ist weder nötig, noch habe ich das gesagt.

    Dies entspringt nur deinem reflexhaft beleidigten Gemüt.

    In meinem Modell müsste das Summengehalt am Ende des Monats bei gleicher Stundenzahl ( Auch jetzt vertreten Lehrkräfte ja) im Durchschnitt nicht geringer sein. Es würden nur diejenigen deutlich besser bezahlt, die mehr Unterrichtsstunden ableisten. Gleichzeitig steigt das Ansehen der Lehrkräfte, weil kein Unterricht ausfällt.

    Aber ich weiß, ich weiß, zu wenig sozialistisch.

    Ich freue mich auf deinen Vorschlag zur Reduktion des Unterrichtsausfalls.

    Bei Teilzeit so viel wie sonst auch pro Stunde. Bei Vollzeit isses mäh. Mir völlig unverständlich, wieso man Vertretung bei Vollzeitkräften so mies vergütet.

    So schaut es aus. Warum es wohl nur Lehrermangel in der Sek I und bei den Grundschulen gibt und die Teilzeitquote so hoch ist? Man weiß es nicht. Wahrscheinlich stellen wir uns alle einfach nur an und machen nicht genug Yoga.

    Wenn dort alle A14 bekämen und am Gymnasium A12, dann würde trotzdem niemand Grundschullehrer werden, der Oberstufe unterrichten möchte und auch dann noch würde kein Mann, der nicht gern mit kleinen Kindern arbeitet, such entscheiden, Grundschullehrer zu werden.

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