Beiträge von Ragnar Danneskjoeld

    Bei uns wurde vor Jahren einmal eine ähnliche Stelle für A14 ausgeschrieben. Es war allerdings allen klar, dass sie hausintern an eine Kollegin vergeben wird. Ich vermute hier ähnliches.

    Dann hätte der TE (wahrscheinlich) keine positive Rückmeldung der ausschreibenden Schule erhalten. Die meisten SL sind da relativ ehrlich ("Wir rechnen mit internen Bewerbern.") weil sie sich Zeit und Einflussnahme von außen sparen wollen.

    Regelbeförderung oder ähnliches gibt es bei uns schon sehr lange nicht mehr. Die letzten Regelbeförderten Lehrkräfte sind (fast) alle im Ruhestand.

    Ich finde das wenigstens ehrlich von der Schulverwaltung. In meinem Bundesland ist seit vier Jahren der letzte Jahrgang offiziell eröffnet worden, aber noch immer wurde niemand aus ihm regelbefördert. Jedes Jahr lassen sich somit ahnungslose/verzweifelte Kollegen von der Schulleitung beurteilen, um nicht einmal in Betracht gezogen zu werden, trotz 1,0. Kein Wunder, dass mittlerweile hunderte von Kollegen im gesamten Land den Verzicht auf Beförderung erklärt haben obwohl sie mittlerweile sogar realistische Chancen hätten.

    Hallo,

    letzte Woche habe ich im Lehrerzimmer ein Gespräch mit angehört. Immer mehr Berufsanfänger (Lehrer:innen) möchten in Teilzeit beginnen.

    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

    An meiner schule starten alle Berufsanfänger mit Volldeputat.

    Als ich vor knapp 20 Jahren angefangen habe, haben sich die Regierungspräsidien mit Händen und Füßen gegen den Volleinstieg gewehrt. Daher bin ich mit 19 Stunden gestartet, im zweiten Jahr waren es dann 22 und ab Jahr 3 dann Vollzeit. Aus der Rückschau betrachtet war das nicht die schlechteste Wahl.

    Zunächst muss man fragen, ob es sich um eine Genehmigungspflichtige Nebentätigkeit handelt. Dies wiederum ist abhängig von der Frage, ob es für sie etwas eine Entlohnung gibt oder nur im Falle eines Gewinns. Wäre Letzteres der Fall würde ich die These vertreten, dass es nicht genehmigungspflichtig ist.

    Im Regelfall erhält der Kollege eine Aufwandsentschädigung. Allein deshalb wäre die Tätigkeit zumindest meldepflichtig - egal ob Gewinn oder nicht.

    Unabhängig davon sollen Beamte ja auch außerhalb ihrer dienstlichen Tätigkeit keinen Anlass zum Zweifel geben (sorry, genauer Wortlaut liegt mir gerade nicht vor). Da kann ich angesichts der Umstände schon verstehe, dass da bei dem einen oder anderen zumindest beide Augenbrauen hoch gehen. ("Kuck mal Helmut, is' datt nich' der Sportlehrer vom Kevin?" - "Ja, Helmut, ich dachte der is' schon seit langem krank.")

    Über 5000€ hat es ihn jetzt gekostet und er hat schon mit Klage gedroht.

    Da würde mich die Fortsetzung sehr interessieren. (Eine Kollegin hat vergessen, rechtzeitig die Buchung zu unterschreiben, weshalb sich die eh schon grenzwertig hohen Reisekosten nachträglich pro Schüler um über hundert Euro erhöht haben. Jetzt zahlt die SL aus eigener Kasse um die 2500 Euro. Soll mal einer sagen, es gibt keinen Gott.)

    Wobei eine amtsärztliche Untersuchung per se ja nicht schlimmes ist. Nur dann, wenn der Amtsarzt die Wiederherstellung der vollen Dienstfähigkeit in den nächsten sechs Monaten für nicht wahrscheinlich hält.

    Ja, das kann man so sehen...

    Um auf die Ausgangsfrage zu antworten:

    1) Die SL muss mit gutem Beispiel vorangehen. Meine SL interessiert sich erschreckend wenig für unser Kerngeschäft (Unterricht), den ihrigen sitzt sie gerne in zwei parallelen Mittelstufenklassen eines Nebenfaches ab, wo sie eine Stunde vorab mit den Schülern eine enorm ähnliche "Übungsklassenarbeit" macht und dann keine Note südlich der 3 vergibt. Oberstufe? Gibt's nicht - jedenfalls in ihrem Deputat. Unser stellvertretender Chef hat hingegen jedes Jahr Oberstufe - den nehmen wir im Kollegium auch ernst.

    2) Akzeptieren, dass Kollegen unterschiedliche schulinternen Prioritäten haben. Ich war früher lockerlässig im oberen Drittel, mittlerweile segle ich ganz bequem im untersten Drittel. Dabei habe ich mein Engagement nur begrenzt reduziert, aber Schulentwicklung ist für mich zu 90% Gedöns, da nehme ich mich raus. Wer auf einer GLK gegen einen Vorschlag stimmt, ist deswegen kein Querulant. Und es macht aber nicht zu einem schlechten Lehrer, aber so wird es immer wieder wahrgenommen. Mich kümmert's minder.

    3) Offensichtliche Manipulation beenden. Unser Kollegium hat den Kollegenausflug ausfallen lassen um stattdessen einen pädagogischen Tag zu machen. Ziel: dringend nötige Fachschaftsarbeit für das wiederkehrende G9. Das fand die SL natürlich toll. Nur dann dehnte sie den Tag von 9-15 zu 8-17 Uhr aus und drückte ihre eigenen Themen durch. Also wieder mal Ringelpietz mit Anfassen ohne greifbare Ergebnisse.

    gutes Beispiel: Projekttage. 5 Leute möchten die, 100 Leute müssen mitmachen.

    Bei uns sind Projekttage von der GLK genehmigungspflichtig, es muss sich also die Mehrheit dafür ausgesprochen haben.

    Was sind denn das eigentlich für Projekte, die andere an Land ziehen, sie dann aber nicht betreiben wollen?

    An meiner Schule ist es die zahlreichen mehrtägigen Fahrten. Mittlerweile schreibt unsere SL Bettelmails, man möge doch mitfahren.

    Theoretisch gibt es dann die Möglichkeit, einen Aufstiegslehrgang zu machen, der dauert je nach Dienstzeit 2 oder 3 Jahre und dann könnte man in den hD aufsteigen und auch Klassen oberhalb der Fachschulreife unterrichten.

    Wie wichtig ist es dir denn, oberhalb der Fachschulreife zu unterrichten bzw. der Aufstieg in den hD? Als RS-Kollege verdienst du ja jetzt auch schon A13 und die Landesregierung geizt zunehmend mit A14-Stellen. Zumal sich die Frage stellt, ob es den ganzen Aufwand dann wert wäre, denn so groß ist die die finanzielle Differenz nicht.

    Da ich weder Auto noch Führerschein habe, frage ich mich: Wie groß ist dieses Problem in der Praxis wirklich? Bei der Bewerbung kann man doch bestimmte Landkreise angeben, oder? Und es gibt ja auch einige größere Städte. Am liebsten würde ich mein Referendariat in einer Stadt wie Schwerin oder Brandenburg an der Havel absolvieren. Weiß jemand, wie groß die Chancen sind, Ortswünsche tatsächlich berücksichtigt zu bekommen?

    Ich kann nur über BW sprechen, aber dort hat das Seminar der Mitreferendarin zwei Schulen mit quasi direktem Bahnanschluss zum Ausbildungsseminar zugewiesen.

    Wobei Teilzeit ja ein echtes Minusgeschäft ist im Lehrerberuf, daher verstehe ich es umso weniger, wieso so viele reduzieren statt sinnvoll zu priorisieren.

    Ich kann deine Argumentation absolut nach vollziehen. Natürlich muss man priorisieren. Dennoch arbeite ich Teilzeit. Warum?

    1. Gesundheitliche Gründe. Ich hatte vor zwei Jahren mit Mitte 40 einen Schlaganfall. Verlief glimpflich, Gott sei Dank. Aber riskieren will ich nichts.

    2. Das Ganze drumherum wurde immer mehr. Was mir aber im Beruf Spaß macht, ist Vorbereitung und Unterricht. Für ersteres bleibt wegen des Ganzen drumherum immer weniger Zeit. Irgendwann hab ich nur noch in den Ordner gegriffen und Arbeitsblätter rausgezogen und kopiert, weil sie funktionieren. Aber ich habe mich - um mal marxistisch zu argumentieren - von meiner Arbeit immer mehr entfremdet.

    3. Ich kann es mir leisten. Ich weiß eh nicht, was ich mit dem ganzen Geld anfangen soll. Es ergibt keinen Sinn, noch mehr zu haben und dann am Wochenende und in den Ferien so kaputt zu sein, dass ich nicht einmal mehr Kraft und Lust habe, es auszugeben.

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