Beiträge von das_kaddl

    Zitat

    Original von Hummelkuchen


    Ich wollte nur mal die Meinung von gestandenen Lehrern hören und darüber diskutieren. Und mir vielen halt keine "tollen" Beispiele ein.


    Ich frage mich nicht nur aufgrund der Rechtschreibung ("vielen mir halt keine tollen Beispiele ein") bei immer mehr Anfragen hier im Forum, ob die von Leuten kommen, die hier schreibberechtigt sind ("Lehrer"). Wozu braucht es solche Listen oder Anfragen - wird jemand sein "problematisches Hobby" ändern, wenn es der Grossteil der Threadmeinungen für "geht gar nicht" hält oder wird sich jemand ein Hobby von der Liste suchen, weil der Grossteil der Threadmeinungen sagt "ist schon ok"?


    Zitat

    Ich finde z.B. Erotikfotos die nicht absolut im Privaten gehalten werden (und wie kann man das garantieren :P) sind problematisch und Besuche im Swingerclub/Puff gehen mal wirklich garnicht.


    Meinst Du nicht, das sollte man jedem/jeder selbst überlassen? Oder kommst Du aus einer, sagen wir, stark konservativ geprägten Umgebung?


    Gruss
    das_kaddl.

    Ich rate Dir aus verschiedenen Gründen, ins Referendariat zu gehen, einige davon sind bereits im Thread genannt worden.


    Du solltest bedenken, dass Du "nur" mit dem 1. Staatsexamen keine abgeschlossene Ausbildung hast. Zudem kann es sein, dass Du mit dem Grundschullehramtsstudium unter der "Regelstudienzeit für eine Dissertation" liegst - die meisten Promotionsordnungen verlangen eine Regelstudienzeit von mind. 9 Semestern, was bei den Grundschullehramtsstudiengängen meist nicht gegeben ist. Wenn jemand jedoch mit 2. Staatsexamen promovieren will, gibt es meiner Erfahrung nach oft "Entgegenkommen" in der Anrechnung ebenjener Ref-Zeit für die Mindestdauer, die für eine promotions-würdige Ausbildung vorausgesetzt wird. So könntest Du dem Belegen zusätzlicher Lehrveranstaltungen entgehen (die Dich auch 1 Jahr kosten werden, also durchaus vergleichbar mit dem Ref. - meins hat 1.5 Jahre gedauert)


    Ggf. stösst Du durch die Arbeit in der Schule (also durch das Referendariat) auch auf ganz andere Fragestellungen, die Dich interessieren, als Du es beim "Trockenschwimmen" an der Uni tun würdest.


    Nicht vernachlässigen solltest Du bei Deinen Überlegungen auch, dass es Fristen gibt, die zwischen 1. Staatsexamen und Beginn des Referendariats liegen. "Zu meiner Zeit" waren das 3 oder 5 Jahre (ich weiss es nicht mehr so genau) - vergeht mehr Zeit zwischen dem 1. Staatsexamen und Referendariatsantritt, kann es sein, dass Du eine oder mehrere Prüfungen absolvieren musst, um zum Ref zugelassen zu werden.


    Den Zukunftsaspekt des "etwas in den Händen Haltens" finde ich ganz wichtig; Du hast lt. Hochschulrahmengesetz nur 12 Jahre Hochschul-Zeit, um Diss, Habil/habiladäquate Leistungen zu erbringen und den ersten Lehrstuhl zu erklimmen. Was sind denn Deine beruflichen Vorstellungen? Eine Dissertation umfasst (im Vergleich zur Lebensarbeitszeit) ja nur eine kurze Zeitspanne.


    Falls Du vorhast, eines Tages in die dünne Lehrstuhl-Luft zu gelangen, wird bei den meisten schulpädagogischen Lehrstühlen zudem eine "mindestens dreijährige Praxis ausserhalb der Hochschule" erwartet (steht in jeder Stellenanzeige). Zwar wird oftmals noch der Zusatz "nach dem 2. Staatsexamen" gemacht, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen; mehrere Leute aus meiner Umgebung waren mit dem 2. Staatsexamen (also knapp 2 Jahren "ausserhalb der Hochschule") "Einäugige unter den Blinden" bei der Vergabe der begehrten W2/W3-Besoldungen...



    Du könntest versuchen, Ref und erstes Lesen für das Herausarbeiten einer Fragestellung für die Diss zu verbinden und zu Forschungskolloquien etc. gehen, auch um "dranzubleiben".


    Natürlich wird es viele Leute in Deiner Ref-Umgebung und auch in Foren geben, die sagen, neben dem Ref schafft man gar nichts mehr. Das ist aber von sehr individuellen Belastbarkeiten abhängig - ich hab neben dem Ref. meine Diplomarbeit (Erzwiss.) geschrieben und trotzdem das 2. Staatsexamen mit "sehr gut" bewältigt.


    LG, das_kaddl.

    Aus welchem (Bundes-)Land kommst Du denn? Ich frage, weil mir "Werteunterricht" in Zusammenhang mit 1. Klasse als Unterrichtsfach gar nicht geläufig ist und auch die Begriffe Mittel- und Oberstufe in Deutschland für die Grundschule selten verwendet werden...


    Eigentlich kenne ich diese Begriffe für die Primarstufe nur von hier aus der Schweiz; falls das "Dein" Land ist: im Schulverlag Bern gibt es für den NMM-Unterricht (Natur-Mensch-Mitwelt - entspricht dem deutschen Sachunterricht inkl. ethische/religiöse Inhalte) ein Lehrmittel. Darin sind auch Unterrichtsinhalte zum sozialen, ethischen, ... Lernen. Schau mal hier (die einzelnen Piktogramme sind klickbar, dahinter kannst Du lesen, welche Inhalte es sind).


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von neleabels
    Das Zitierbare, was du in der Hand hast, ist die Rechtsverordnung - eigentlich müsste doch eine Rechtssetzung als zitierte Quelle ausreichen.


    Vordergründig zitierbar ja, aber für meine Weiterbildung (ist ein "Nachdiplomstudium" in Hochschuldidaktik) und vor allem für diese Modularbeit (die wahrscheinlich jetzt zur Abschlussarbeit wird), wäre es gut zu wissen, worauf (d.h., auf welches Konzept von Schule, Lehrpersonen und Unterricht) sich diese offiziellen Verordnungen stützen.


    Ich habe vorhin noch weiter überlegt; in Anbetracht des Vorhandenseins der "Evaluieren/Innovieren"-Lehrerfunktionen scheint mir der Ansatz aus der Schulentwicklung/Schulmanagement zu stammen bzw. sich daran anzulehnen. Gerade zu "Beginn des neuen Jahrtausends" war NRW da ja Vorreiter mit diversen Pilotprojekten, NRW hat ja auch das Institut für Schulentwicklung an der Uni Dortmund etc., sodass das auch mit der Erstveröffentlichung der Rechtsverordnung (2001, meine ich) hinkommt.


    Zitat

    Die Lehrerfunktionen sind also nichts, was irgendwie in der leeren Luft enstanden wären.


    Was ich dem Ministerium für Schule auch gar nicht vorgeworfen habe ;) .
    EDITanfang: ich kenne es ja von meiner Tätigkeit hier in der Schweiz: bevor eine Gesetzesänderung dem Volk zur Abstimmung gegeben wird, gibt es vorher x Expertisen und Modellprojekte mit wissenschaftlichen Kurz-, Zwischen- und Schlussberichten. Ich unterstelle Deutschland/NRW einfach mal, dass das ähnlich ist, dass also wenigstens eine Expertise von irgendjemandem existiert, der verschiedene Ansätze zusammengeschrieben hat, die dann eben in die 7 Funktionen mündeten und als Grundlage für eine Rechtsverordnung dienen. Solche pädagogischen Funktionen denken sich ja nicht die Juristen im KM aus, das sind doch andere Wissenschaftszweige. Nach so einer Expertise/Bericht/sonstwas suche ich EDITende.


    Nur frage ich mich eben, warum gerade diese Funktionen und warum gerade sieben (magische Zahl? ;) - die KMK kommt mit 4 Funktionen aus (die teilweise andere der 7-NRW-Funktionen integrieren), was bei mir die nächsten Fragen aufwirft: muss ein Lehrer ausserhalb von NRW nicht verwalten können? Wie bereitet NRW in der 2. Ausbildungsphase seine Referendare auf die 7 Funktionen, v.a. die, die nicht am Studienseminar "gelehrt" werden können, vor usw. usf.).


    Ein weites Feld und wohl genug "Stoff" für eine 180-h-Arbeit. Jetzt muss nur noch der Transfer auf die Schweiz her ;) .


    LG, das_kaddl.

    Danke für den Link, Micky. Ja genau die meine ich:


    Unterrichten
    Erziehen
    Diagnostizieren und Fördern
    Beraten
    Leistung messen und beurteilen
    Organisieren und Verwaltenn
    Evaluieren, Innovieren, Kooperieren


    Wunderbar aufgeführt in der Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst in Studienseminar und Schule, die Bestandteil der BASS ist.


    Nur findet man diese sieben Funktionen ausserhalb Nordrhein-Westfalens gar nicht, zumindest nicht in dieser Häufung und als "Lehrerfunktionen" bezeichnet. Auch in Aufsatzdatenbanken etc. bin ich nicht fündig geworden. Es muss also einen spezifischen NRW-Hintergrund geben, der hoffentlich auf irgendwem "Zitierbares", auf irgendeiner Arbeitsgruppe, Verfasser, Theoretiker, whatelse basiert. Und danach suche ich...


    Was hat man Euch (also den NRW-Refs) denn im Ref dazu erzählt? Es wimmelt im Web ja nur so vor PP-Präsentationen, die aber stets ohne Quellen auskommen...


    LG, das_kaddl.

    Hier im Lehrerforum habe ich immer wieder von den "Lehrerfunktionen" gelesen, komischerweise immer nur von Referendaren aus NRW.


    Google brachte mich dann darauf, dass diese Lehrerfunktionen Bestandteil der NRW-"Rahmenvorgabe für den Vorbereitungsdienst", ausserdem, dass es KMK-Standards der Lehrerbildung gibt, in denen diese Funktionen auch auftauchen (dort allerdings nur umschrieben und als "Kompetenzen" bezeichnet).


    Ich besuche hier eine hochschuldidaktische Weiterbildung, in der ich Modularbeiten schreiben muss. Für eine dieser Modularbeiten würde ich gern entlang der "Lehrerfunktionen" etwas entwickeln, allerdings kennt man diese "Lehrerfunktionen" hier in der Schweiz nicht, sodass ich näher darauf eingehen muss. Deshalb meine Frage, was der theoretische Hintergrund für die Lehrerfunktionen ist - kann mir hier jemand Auskunft geben, wie gerade diese Funktionen zustande gekommen sind, worauf das KM sie begründet ("theoretischer Hintergrund") etc.?


    Merci und liebe Grüsse
    das_kaddl.

    Zitat

    Original von neleabels


    Entschuldige Kaddl, ich schätze dich sehr, aber diesen Satz finde ich jetzt etwas anmaßend und herablassend; ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass du ihn so gemeint hast, wie er rüberkommt. Wir alle hier sind Akademiker.


    Nele


    Nein, er ist nicht so gemeint und ich möchte mich in aller Form entschuldigen, falls er so aufgefasst wurde. 8o


    Ich bin hier vielleicht zu sehr in der Grundschullehrerausbildung verhangen, in der die Thematik sehr vernachlässigt wird. M.E. gehört eben ins Studium ein Modul / eine Lehrveranstaltung, in der solche Themen angesprochen werden und nach der die Studierenden wissen, was Varianz, F-Test, eine unabhängige Stichprobe usw. ist bzw. was so eine Tabelle (Beispiel: http://666kb.com/i/b3zujmal41z7sgxl6.jpg) eigentlich aussagt.


    Ich kann nur für's Studium Grundschullehramt sprechen, hier ist es m.W. nach weder in Deutschland (hier bin ich nicht mehr ganz up to date) noch in der Schweiz so, dass eine entsprechende empirisch-statistische Lehrveranstaltung im Curriculum verankert ist. Und ich finde wichtig, dass bei wandelnder "Testkultur" die "Mitgetesteten" wissen, was diese Tests nun eigentlich aussagen (und was nicht).


    Das meinte ich, nichts anderes.


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von alias
    Meine Kritik an dieser Messmethode ist (und ich bleibe bei den Methaphern, weil diese den Sachverhalt pränanter darstellen):
    Es ist sinnfrei, festzustellen, ob die Säue in Sachsen oder in Bayern schwerer sind - solange nicht gleichzeitig erforscht wird, woran das liegt.
    Wie hoch ist der Migrantenanteil? Wie ist die Vorschulische Bildung organisiert? Wie hoch liegt die Scheidungsrate? Wie viele Fernsehgeräte stehen in den Kinderzimmern? Wie viel Geld investieren die einzelnen Gemeinden in ihre Schule? Gibt es am Ort funktionierende Vereine? ...


    Diese Ursachenforschung unterbleibt jedoch wohlweislich - weil die unterschiedlichen Leistungen von derart vielen Faktoren abhängen können - die nicht wissenschaftlich exakt festgemacht werden können. Dazu müsste die Testleistung jedes einzelnen Probanden mit seiner Biografie und der bisher durchlaufenen Bildungserfahrung abgeglichen werden.


    Bei der "aktuellen" Pisa-Studie wurde die quantitative Studie durch eine qualitative (Interviews mit Schülerinnen und Schülern) ergänzt, die einen Grossteil der von Dir angesprochenen Dinge erhebt.


    Das Einbeziehen von den von Dir genannten Faktoren bei statistischen Analysen ist in gewissem Umfang sehr wohl möglich, allerdings sind das Mehrebenenanalysen und andere komplizierte statistische Verfahren, für deren Verständlichkeit die Ergebnisse so aufbereitet werden, dass am Ende eben nur ein Kürzel mit einer Zahl auftaucht (z.B. p>.0001).


    Vielleicht resultiert das Misstrauen und die Skepsis gegenüber Vergleichsstudien auch daraus, dass viele Lehrpersonen statistische Zahlen nur in gewissem Rahmen deuten können - wer lernt im Lehramtsstudium (oder später) schon, was Varianzen, Signifikanzniveaus, ein t-Test, Cronbachs Alpha etc. sind bzw. was diese (auch von alias beschriebenen) "marginalen Varianzen" bei einer Stichprobe von mehreren 10.000 Schülern inhaltlich bedeuten? Bei Unsicherheiten kommt ganz schnell der Spruch "Ich glaube nur einer Statistik, die ich selbst gefälscht habe" - der ziemlich sinnfrei ist, da sich das statistische Wissen vieler auf die deskriptive Statistik beschränkt, was aber für Pisa & Co. nicht ausreicht.


    PISA et al. denken sich nicht Kultusministerien aus, dafür gibt es universitär angebundene Institute wie das Dipf in Frankfurt (wo die Pisa-2009-Koordinatorin Nina Jude z.B. ihr Büro hat), die Bildungsstandards werden von Berlin her entworfen und koordiniert (aus dem IQB, das Olaf Köller leitet) usw. usf.


    Ein Gedanke von mir ist, dass Lehrpersonen neben der fehlenden Ausbildungg oder Anleitung, komplizierte Statistiken wie die Original-Pisa-Statistiken (nicht die aufbereiteten Grafiken!) zu lesen, zu wenig Einblick in Forschung haben (genauso, wie sie Forschenden z.T. zu Recht vorwerfen, die Schulrealität aus dem Auge zu verlieren) und dass die starke Ablehnung von Vergleichsstudien z.T. auch daher rührt.


    Malina z.B.: Du differenzierst nicht zwischen Forschungsprojekten von Universitäten und landesweiten Vergleichsarbeiten. Es ist alles etwas nebulös, und von "Klausuren" in der Grundschule zu sprechen... Es ist einfach ein anderes Aufgabenformat als das, was Ihr sonst mit Euren SchülerInnen durchführt. Die Aufgaben richten sich übrigens an den in Lehrplänen angegebenen Kompetenzen aus. Ich würde weiterhin gern über ein konkretes Beispiel sprechen und nicht über die aggregierten Vorwürfe "Unangemessen-Schwachsinn-Zeitverschwendung-Geldvergeudung".


    Was ich mich hier im Thread frage: Warum ist denn nur richtig, was Lehrpersonen machen? Das bedeutet nicht gleichzeitig den Umkehrschluss "Lehrer machen alles falsch" - aber gibt es nicht auch andere Personen, die sich Gedanken um Schule machen dürfen, können, sollten? Bei den IQB-Bildungsstandards werden übrigens auch Lehrpersonen einbezogen, aber das wissen auch nur sehr wenige. Und diejenigen, die es wissen, sagen über die Lehrpersonen, die mitwirken, dass die ja abgeordnet wurden, weil sie unterrichtspraktisch untauglich seien.


    Alias spricht den Mangel an Konsequenzen an, Malina nerven die Konsequenzen. Die "Wiedereinführung" der 6-jährigen Grundschule (als eine wesentliche Erkenntnis aus Grundschul-Vergleichsstudien) beklagt sie. Warum denn (und über welches Bundesland sprechen wir hier eigentlich- Berlin/Brandenburg haben ja schon lange die 6-jährige Grundschule)?


    "Schnelle Änderungen" kann es nicht geben; bevor Migrationsförderkonzepte, frühere Einschulung, mehr Gelder für Unterrichtsfach xy ihre Wirkung zeigen, können gut 10 Jahre vergehen. Aber eben um auch die Wirksamkeit von Massnahmen zu überprüfen, braucht es die im Thread kritisierten Arbeiten wie Pisa, Vera, Markus, Lau & Co., damit eben klar wird, ob die erzielten "Wirkungen" unabhängig von verschiedenen Faktoren sind oder ob die Wirkungen gerade wegen dieser Faktoren eingetroffen sind. Das kann der Einzellehrer sowohl inhaltlich als auch vom Umfang her nicht leisten, aber dafür gibt es ja andere Disziplinen und Institutionen, welche in diesem Feld agieren.


    (Und das sage ich nicht, weil mir solche Studien das Geld auf's Konto bringen - ehe man davon wirklich leben kann, also eine unbefristete Stelle hat - zieht auch mehr als eine Schülergeneration und mehr an einem vorbei ;) ).


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von _Malina_
    Ich weiß ja nicht ob ihr Klassen habt, die in diesem Schuljahr schon ihre fünfte Vergleichsarbeit schreiben mussten. Ich will mich jetzt auch hier nicht weiter in die Diskussion vertiefen, da ich anscheinend eh nur Stammtisch rede ;). So wichtig ist mir die Diskussion dann auch nicht.


    Ich mag es nur einfach nicht, dass die Kinder ständig konfrontiert werden mit unrealistischen Lernabfragen, die sie total deprimieren.


    Aber wenn's der Erleuchtung hilft und deshalb alles besser wird, nun gut.


    Was sind denn die "unrealistischen Lernabfragen", kannst Du mal ein Beispiel einstellen, damit wir an einem konkreten Ding diskutieren können?


    Wenn Du mit der Stammtisch-Andeutung mich meinst: ich finde, wenn man im Bereich von Bildungsforschung von Säuen redet und davon, dass alle Lehrer nachlässig arbeiteten (Konjunktiv!), dann hat das durchaus was von Stammtisch. Hast Du Dich angesprochen gefühlt? Stammtischniveau ist für mich auch Dein sarkastischer letzter Satz, Du differenzierst leider nicht zwischen der Lernstandsdiagnostik und den bildungspolitischen Konsequenzen, die, wie u.a. Meike zu Recht anführt, ewig lange brauchen, bis sie Wirksamkeit zeigen.


    PISA, worüber wir hier reden, ist ja nun nicht jede bundeslandspezifische Vergleichsarbeit. Jeder Schüler nimmt im Rahmen seines Schülerlebens max. 1 x an PISA teil. Wieso werden in (D)einer Klasse in einem Schuljahr 5 Vergleichsarbeiten geschrieben? Es wäre schön, wenn Du das ein wenig ausfüllen könntest.


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von alias
    Qualität in der Bildung kann nur entstehen, wenn den Kollegen die Ressourcen für guten Unterricht an die Hand gegeben werden.


    Und nicht dadurch, dass man ihnen ständig unterstellt, sie würden ihre Arbeit nachlässig ausführen und man müsse sie nun mal richtig überprüfen....


    Schon wieder so ein Spruch :rolleyes:. Was soll denn dieses Stammtischniveau?


    Du vermengst die Ebenen und machst das, was Du andererseits kritisierst: Unterstellungen am laufenden Band. Diejenigen, die solche Studien durchführen (d.h., die beteiligten wissenschaftlichen Institute der einzelnen Teilnehmerstaaten, nicht die finanzierende OECD) unterstellen keinem Lehrer nachlässige Arbeit. EDIT: Der Einzellehrer interessiert bei so grossen Untersuchungen gar keinen, weil es um Validität und Repräsentativität geht./EDIT-Ende.


    Es geht darum, um mit Deinen ländlichen Worten eines vorigen Postings zu sprechen, ob die Säue in Baden-Württemberg grösser als die in Brandenburg (oder: die deutschen Keiler schwerer als die Schweizer oder österreichischen oder slowakischen) sind. Das ist Lernstandsdiagnostik - warum sollte die an Klassen- bzw. Schulgrenzen Halt machen? Wir bewegen uns mittlerweile nicht nur im lokalen oder regionalen, sondern europaweiten Bildungsraum - warum sollte es da nicht einen Überblick geben, was wo "Sache" ist? ?(


    M.E. ziehst Du hier den beliebten Graben zwischen Theorie/meinetwegen noch Bildungspolitik (obwohl das absolut unterschiedliche Ebenen, Beteiligte, Methoden, Ziele etc. sind) und den "Frontsäuen", also der Praxis. Muss das sein? Ich meine, wie hindern Dich länderübergreifende Lernstandsdiagnosen bzw.Vergleichsarbeiten, die - am Beispiel PISA - einmal aller x Jahre durchgeführt werden, an Deiner Arbeit?


    In Sachsen konnte man übrigens keine Lehrer mehr entlassen, das ist nach 1990 schon in grossen Wellen geschehen. Jedoch haben sie auch über mehrere Jahre keine Neu-Lehrer eingestellt, das wird aber weniger oft bzw. weniger gern erwähnt.


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von alias
    Nachtrag zur Volkskrankheit "Testitis":


    Naja, aber man erhält doch einen Überblick über den Leistungsstand von Schülerinnen und Schülern, der dank grosser Stichprobe repräsentativ ist.


    Ich frage mich immer, was solche Sprüche sollen? ?(
    Es sind doch 2 Schritte - der erste lautet Diagnostik, der zweite "Therapie". Dass die "Therapie" nicht erfolgt bzw. die Sau nach dem Wiegen nicht gefüttert wird, ist ja nicht durch die Wissenschaftler verursacht, die den Lehrern so viele wertvolle Unterrichtsstunden klauen, indem sie Vergleichsarbeiten durchführen, sondern von der bildungspolitischen Ausrichtung eines Bundeslandes (oder meinetwegen in grösseren Zusammenhängen auch eines Landes).


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von Powerflower
    Wenn in keinem der Bücher eine Liste mit Vor- und Nachteilen zu finden ist, musst du sie eben anhand der vorhandenen Literatur selbst erstellen.


    ...und/oder empirisch arbeiten und reale Grundschullehrer in realen Schulen befragen (z.B. mithilfe qualitativer Interviews), wie sie vorgehen, welche Vor/Nachteile sie sehen usw.


    Leider hat die Threadstarterin aber immer noch nicht beantwortet, was nun eigentlich ihre Forschungsfrage ist, sodass genauere Beratung möglich wäre.


    Und ich frage mich immer noch, wie man ein Thema wählen kann, über das man sagt "es interessiert mich", aber eigentlich kein Wissen darüber hat (sonst wüsste man ja, welche Literatur man heranziehen sollte). ?(


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von schlauby
    das_kaddl:


    hui, ich stecke jetzt mal deine programmvorschläge als selbstschutzmechanismus in die ecke "referendariats-ausbrüche" ;)


    für so ein programm hätt' ich im moment ja gar keine zeit und energie. hammer!


    Nee, zum einen war's auch meine Examensarbeit und zum anderen war das wirklich viel unproblematischer, als es sich liest. Die Sch waren das "Brainstorming" bzw. das Präkonzepterheben am Beginn einer Unterrichtseinheit gewohnt und da es sich um eine Sache handelte, die mit starker intrinsischer Motivation verknüpft war (sie hatten bis zur 3. Klasse noch nie eine Weihnachtsfeier gemacht, weil der Klassenlehrer... naja, seine Schwerpunkte anders setzte ;) ), war das eigentlich ein ziemlich guter Selbstläufer :) .


    LG, das_kaddl.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass zu einem Thema, welches von einer Universität als angemeldetes Examensthema akzeptiert wird, keine Literatur gibt. Zu jeder Examensarbeit gibt's eine betreuende Person, mit der man das Thema absprechen muss, welche auch die Unterschrift gibt, womit man dann zur endgültigen Anmeldung zum Prüfungsamt dackelt - und wenn es keine Literatur "gibt", dann wird die betreuende Person schon vom Thema abraten (bzw. sagen "schauen Sie doch mal in meine Publikation von xy, da sehen Sie weiterführende Literaturhinweise").


    Eher denke ich, liegt es hier an mangelnden Suchfertigkeiten in diversen Bibliothekskatalogen und Datenbanken. Hast Du, Babyliss, schon in Aufsatzdatenbanken geschaut und über die Fernleihe geschaut?


    Wie bist Du denn auf das Thema gekommen? Und wie lautet die genaue Fragestellung?


    Eine Pro-Contra-Liste hier aufzustellen, würde für Dich ja bedeuten, Du müsstest es nur noch in Langtext umformulieren und schon hättest Du ein Kapitel der Examensarbeit fertig.
    Wenn Dir hier alle ihre Auskünfte geben, wie es bei ihnen funktioniert, verkaufst Du das dann als empirische Untersuchung in Deiner Arbeit oder wofür willst Du es nutzen?


    Mir fehlt hier der Eigenständigkeitsaspekt. Geh mal in Deine Universitätsbibliothek und frage nach Kursen bzgl. Bibliothekskatalogen und Fachdatenbanken.


    Und was ist eigentlich mit dem einen Buch, das Du gekauft hast - da müssen doch auch Verweise drin stehen (wenn es nicht aus dem Bereich der Bahnhofs-Ratgeberliteratur ist...).


    LG, das_kaddl.

    2004 (lange her...) habe ich die Weihnachtsfeier mit meiner damaligen Ref-Klasse in der Aula der Schule gemacht. In einer fächerübergreifenden U-Einheit habe ich sie erst Vorschläge sammeln lassen, dann ein Programm mit ihnen geschrieben und in D und Musik eingeübt. Es kam heraus eine Weihnachts-Reise durch Europa mit diversen Liedern und anderen Instrumentalstücken. Die Kinder aninmierten Eltern/Geschwister, mitzumachen.


    Später gab's Plätzchen, Punsch & Co (Plätzchen hatten wir gebacken, Punsch/Tee hatte der Rektor - eigentlicher Klassenlehrer - gemacht). Anschliessend gab es Spiele, die Kinder haben die Gruppenspiele erklärt und mit denen, die mitmachen wollten, durchgeführt. Ich glaube, es gab auch noch einen Tanz, den die Kinder mit Eltern und Geschwistern einstudiert haben... Viele bunte Dinge.


    Aula (ca. 5 x 8 Meter) deshalb, weil das Ausgangsproblem so war wie bei Dir.


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von goldi777
    Hmm - was soll der Vorteil dabei sein, erst GHR zu studieren, wenn Du eh schon weißt, dass Du an einer Sonderschule arbeiten möchtest.


    Die Frage ist, woher "man" das so 100% weiss - aus Praktika in der Ziel-Schulform oder aus der Vorstellung heraus? Von daher kann ich den "Sinn" der Frage schon verstehen.


    Ich würde bei der Entscheidung abwägen:
    - Wie sicher bin ich mir in der Entscheidung (oder schwanke ich doch noch in der Schulform - dann würde ich den konsekutiven Weg nehmen)?
    - Wie sind die Ausbildungswege an meiner Ziel-Uni (manche bieten ja Sonderpäd nur als Aufbau an, und wenn ich in diesem Bundesland auf die Lehrerlaufbahn gehen möchte, ist das Prinzip des "gleichen Studien-Referendariats-Dienstbundeslandes" das aussichtsreichste)?
    - Wie sind die organisatorischen Unterschiede (z.B. finanzieller Art - dauert der konsekutive Weg länger, kann ich das finanzieren, wie ist die Übernahmequote bzw. Zulassungsbeschränkungsquote in beiden Wegen, wie hoch ist die inhaltliche Überschneidung lt. Studienordnungen usw. usf.)


    LG, das_kaddl.

    Zitat

    Original von Friesin
    aber 3000 CH-Franken ... :neenee: sind Platinringe immer so teuer ?


    Das weiss ich nicht, der, den ich habe, ist mein erster ;) . Ursprünglich hatte mein Damals-Freund-jetzt-Mann einen matten, weissgoldenen Ring zur "Verlobung" geschenkt. Dazu wollten wir später den passenden Herren-Ring kaufen und den Verlobungsring in den Ehering umwidmen. Leider war das Matte des Weissgoldes bald weg, damit er matt bleibt, muss er regelmässig zum Goldschmied. Ausserdem kam das Gelbgold hervor, und die Kombination Glänzen plus Mix Gelb/Weissgold gefiel mir schon als Vorstellung für die nächsten Ehejahre nicht. So waren wir uns eben mit einem Goldschmied, der Einzelanfertigungen macht, in seiner Werkstatt getroffen und haben dem unser Problem geschildert. Er hat einen Metallstreifen genommen, daran herumgeschliffen und gesägt und uns gezeigt, wie es in etwa aussehen könnte. Das gefiel uns und deshalb haben wir gesagt, ok, Platin & Einzelanfertigung statt Ringe von Christ % Co. In Deutschland haben wir in einem Christ-Schaufenster Platin-Eheringe für 1900 € gesehen, das ist dann (wenn man die 20% abrechnet, die die Schweizer Produkte generell teurer sind) sogar noch mehr als unsere Summe.


    Der Verlobungsring wurde dann anlässlich Weihnachten 2007 eingeschmolzen und wurde vom Ehering-Goldschmied in einem Kettenanhänger verwandelt.


    Zitat

    und was um alles in der Welt heißt denn "er trägt sich gut" ?? er ist doch nicht atmungsaktiv o.Ä. ?(


    Unter "trägt sich gut" verstehe ich z.B., dass er mich nicht beim Schreiben oder sonstigen Dingen hindert, dass er sitzt, aber nicht rutscht oder beengt.


    LG, das_kaddl.

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