Beiträge von Bolzbold

    Vielleicht sollten wir uns ein wenig von der reinen Arbeitszeit lösen. Ich habe mich bei der Diskussion immer schon daran gestört, dass wir so an den 41 Stunden kleben.

    Die persönliche Effizienz, die eigene Kompetenz, die Selbstdisziplin und der eigene Anspruch an die jeweilige Leistung spielen dabei eine nicht zu unterschätzende Rolle.

    Ich kann meine Arbeit in 41 Stunden schaffen. Dafür muss ich mich aber ziemlich disziplinieren und direkt nach dem Unterricht in mein (schulisches) Büro verschwinden und Vor- und Nachbereitungen, sonstige Orga und die Korrekturen erledigen. Geht alles. Dann fahre ich gegen 15.30 Uhr nach Hause - in der Regel bin ich um 7.20 Uhr in der Schule. Passt also. Einige wenige Dinge mache ich dann noch zu Hause.

    Es gibt Menschen, die sich diese Art des Arbeitens nicht antun wollen und dafür womöglich 50+ Stunden pro Woche arbeiten, aber wesentlich entspannter, langsamer und letztlich weniger effizient. Andere wiederum brauchen weniger Zeit, um ihr Pensum zu erledigen.

    Ich könnte mir auch vorstellen, dass im häuslichen Umfeld mit Familie, insbesondere Kindern, im Hintergrund die Arbeitszeit weniger effizient genutzt wird.

    Als ich in der Behörde war, habe ich alle Aufträge sofort, zügig (und vor allem in der Regel ziemlich gut) erledigt. Das Ergebnis war, dass ich im Anschluss viel Leerlauf hatte, weil eben alles abgearbeitet war. Ich hätte auch langsamer arbeiten können - damit weniger effizient und im Ergebnis mit weniger Leerlauf. Das entsprach aber nicht meiner Arbeitsweise.

    Um in der Berufsschule in den IT Klassen die entsprechenden IT Fächer zu unterrichten braucht man das wahrscheinlich durchaus. Schließlich sollte nan von dem, was man den Schülern beibringt ja auch praktisch was verstehen.

    Das erschließt sich für mich ad hoc noch nicht - aber vielleicht wird sich hier ja noch eine/r äußern, der/die konkrete Anwendungen benennen kann.

    CAD, Simulationen, Rendering oder Videobearbeitung auf einem Convertible mit Dok. Schon bist du in der Preisklasse.

    NAS zum Sichern und Bereitstellen der Daten.

    Nicht jeder hat nur den Anwendungsfall Textverarbeitung und Powerpoint.

    Schon klar. Dennoch mag mir diese Preisklasse für den schulischen Gebrauch nicht so recht einleuchten - bei einem NAS-System jenseits der 1.000 Euro erst recht nicht. Letztlich ist es mir aber auch ganz gleich, was andere mit ihrem Geld machen. Wenn sie meinen, dass sie diese Geräte brauchen, dann sei's drum.

    Hab mir damals auch einen leistungsstarken Laptop zugelegt - etwa in deiner Preisklase (unteranderem um damit auch aufwendige Grafikanwendungen zu nutzen und Spiele zu spielen.) Weder musste ich das in der Steuererklärung gesondert erklären, noch nachweisen, dass es wirklich so teuer war.

    Das hatte ich auch schon vermutet. Vorhin habe ich mir mal die Geräte in der Preisklasse oberhalb von 2.500 Euro angesehen - die sind für Büroarbeiten viel zu leistungsstark - ein I7 der 11. Generation, eine 1TB+ SSD, 32 GB Ram, RTX 3050 Ti mit 4 bis 8 GB DDR Ram. Sieht mir auch eher nach Spielen aus.

    Sagt mal, wofür braucht man konkret zu dienstlichen Zwecken ein Gerät in dieser Preisklasse?

    Was zeichnet die Geräte dieser Preisklasse aus, dass es ausgerechnet diese Geräte sein müssen, ohne die man sonst seinen dienstlichen Aufgaben nicht mehr nachkommen kann? Vom NAS-System einmal ganz zu schweigen...

    Es ist nun aber passiert. Die Einsicht ist auch da und die Person hat ihr Möglichstes getan, um den Schaden abzuwenden. Was genau ändert eine Dienstaufsichtsbeschwerde daran, außer schlechte Stimmung im Kollegium??

    Ich denke, da werden wir uns im Kreis drehen. Daher würde ich empfehlen, diese Diskussion bzw. die Haltung des Gegenübers einfach einmal so stehen zu lassen und nicht weiter darauf einzugehen. Die Argumente sind soweit ausgetauscht - einschließlich der Frage, ob sich ein auf das reale Leben übertragenes Verhaltensmuster eher hinderlich auf Einladungen zu Grillabenden auswirkt...

    Ich bin ehrlich: ich will nicht wissen, wie meine Abweichungen (nach oben / nach unten / als Erst- oder Zweitprüferin) wären, wenn ich die Ergebnisse der Erstprüfung nicht sehen würde und umgekehrt.

    Deswegen habe ich mir in der Regel die Punkte bzw. die Note der Erstkorrektur nicht angeschaut. Es war dann erstaunlich, dass man letztlich doch recht dicht beisammen lag - was aber auch daran gelegen haben mag, dass wir innerhalb der Fachschaft und in diesem Fall auch unter den betroffenen KollegInnen eine klare gemeinsame (!) Linie hatten.

    Dienstaufsichtsbeschwerde. Ohne wenn und aber. Wer so was macht, muss dermaßen weit im Off sein, dass gesprochene Worte höchstwahrscheinlich nicht landen würden...

    Da bin ich mir nicht so sicher. Manche KollegInnen sind diesbezüglich extrem naiv. Dann wäre natürlich auch noch die Frage, welche mittelfristigen Konsequenzen es haben kann - auch auf das ganze Kollegium bezogen - wenn ich hinginge und einen Kollegen, der sich zweifellos falsch verhalten hat, mit einer DA überziehe. "Ich hab doch nur seine Telefonnummer weitergegeben und der/die schwärzt mich bei der Bezirksregierung an." (Parallelen zu SchülerInnenverhalten wären rein zufällig...)

    Die effektive "Konsequenz" des Verhaltens durch die BR wird maximal ein "Du, Du Du" sein in Verbindung mit der Maßgabe, eine Fortbildung zum Thema Datenschutz zu belegen. Mehr aber auch nicht. Falls der Kollege eine Beförderung anpeilen sollte, wäre eine DA natürlich diesbezüglich eher hinderlich.

    Ich persönlich würde das auf der zwischenmenschlichen Ebene klären.

    Da sagt 6.1.2. der APO-S I NRW aber irgendwie was anderes für "normale" Klausuren. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch in NRW Deadlines für die Übergabe an Korreferenten usw. bei den Abschlussarbeiten geben wird.

    Natürlich gibt es das. Allerdings ist VV 14.6 zu Abs. 6 von § 14 APO-GOSt hier erfreulich realitätsnah. Es heißt nur, dass die Klausuren so bald wie möglich zu korrigieren und zurückzugeben sind.

    Im Zentralabitur gilt der Terminerlass, der die Weitergabe an den/die externen ZweitkorrektorIn, den/die DrittkorrektorIn sowie an die Schulleitung vorschreibt.
    Vgl. Standardsicherung NRW - Zentralabitur GOSt - Termine - Rahmentermine und Terminierung der schriftlichen Prüfungen in den einzelnen Fächern (Fachprüfungstermine) für die zentralen Abiturprüfungen 2023

    Wenn es zeitlich eng wird, kann man vorbehaltlich dessen, dass kein Unterricht ausfällt, auch als korrigierende Lehrkraft im Abitur Korrekturtage bekommen.

    In NRW gibt es

    • bei A13 Stufe 7 als Verheirateter 4.350,67 Euro netto.
    • bei A14 Stufe 7 als Verheirateter 4.554,36 Euro netto.

    Jede Deputatsstunde "erbringt" bei 25,5 Stunden Deputat 0anteilig 170,61 Euro.

    Bei einer Stunde Entlastung und somit 24,5 Stunden Deputat sind wir bei 177,57 Euro.

    Die A14 bei vollem Deputat bringt 178,60 Euro.

    Würde ich durch Entlastungsstunden effektiv weniger arbeiten, dann würde sich eine Beförderung basierend auf diesen Werten nicht lohnen. Ausgehend von den 41 Stunden Wochenarbeitszeit und der Annahme, dass dies auch bei einer Beförderung gleich bleibt, kommen 200 Euro mehr in die Kasse. Wer durch die A14 effektiv mehr arbeitet, wird hat objektiv mehr Geld auf den Konto, aber einen niedrigeren Stundenlohn. Das ist dann jedem selbst überlassen, wie er/sie damit umgeht.

    Danke.

    Wenn man nun für sich zum Schluss kommt, aus unterschiedlichen Quellen privat finanziell gut dazustehen und damit die ~150€ mehr nicht zu brauchen und auch keine Karriere will ist es im Umkehrschluss doch ganz beruhigend.

    Man kann auch mal unbequem auftreten, Dienst nach Vorschrift machen, zur Kur fahren, gewisse Veranstaltungen/Zusatzaufgaben ablehnen… und steht sich trotzdem nichts aus… oder habe ich da was übersehen?

    Geld war für mich nicht der Antrieb, bis A15 zu kommen. Ja, es ist nett, ein bisschen mehr monatlich überwiesen zu bekommen, mehr aber auch nicht.

    Was Deine Schlussfolgerungen angeht, so kannst Du gerne so handeln bzw. auftreten. Ob Du damit im Beruf zufrieden wirst bzw. bleibst, ist eine andere Sache.

    Unbequem auftreten und Aufgaben ablehnen kann man übrigens immer. Allerdings ist es in der Tat leider so, dass bei den entsprechenden Bewerbungen auf A14 die Schulleitung faktisch nahezu alleine entscheidet und auch bei A15 nicht ganz ohne Einfluss ist. Gleichwohl gibt es auch andere Wege außerhalb der Schule (Abordnung an die Behörde), diese Rahmenbedingungen zu umschiffen.

    Aus eigener Erfahrung kann ich dazu Folgendes sagen:

    Nicht wenige KollegInnen machen die Zusatzaufgabe Jahre, bevor sie befördert werden. Eine Beförderung schmeichelt dem Ego und gibt einem unterbewusst das Gefühl, "etwas geschafft" zu haben. Hier greift auch der Belohnungseffekt. Auf die Hierarchie im Kollegium und den Umgang miteinander wirkt sich das hingehen überhaupt nicht aus - wenn man einmal von der Unzufriedenheit und dem unterschwelligen Neid derer, die bei den Beförderungen nicht zum Zuge gekommen sind, absieht. A14 und dann A15 sind faktisch die einzigen Karriereoptionen, die man unterhalb der Schulleitungsebene hat.

    Ich war damals (2010) auch so einer, dem das wichtig war. (Dazu gibt es ja den vor mehreren Jahren von mir gestarteten Karriereoptionenthread zu A15 in diesem Forum. Warum A15 für mich KEIN Karriereziel mehr ist - Forum rund um Schulleitung und Schulverwaltung - lehrerforen.de - Das Forum für Lehrkräfte)

    Als man mir suggerierte, ich könnte auch eines Tages Schulleitung machen, habe ich mich geschmeichelt gefühlt und dachte, jetzt müsste ich bald nach der A14 auch die A15 machen. Die Irrungen und Wirrungen diesbezüglich findet man auch in dem besagten Thread.

    Vielleicht muss man es andersherum drehen. Wenn ich mit Ende 20 oder Anfang 30 in den (lebenslangen) Schuldienst eintrete, dann habe ich zwischen 35 und 40 Dienstjahren vor mir, die ich mit irgendetwas füllen muss. Es gibt KollegInnen, die sich all die Zeit mit ihrem A13 Gehalt und der einen oder anderen Zusatzaufgabe zufrieden geben - andere waren mit A14 zufrieden und wussten, dass sie wahlweise die Schule wechseln müssten oder eben als A14 in Pension gehen.

    Ich wollte irgendwann nicht mehr nur unterrichten sondern mehr Verantwortung übernehmen. Das habe ich auf Umwegen sozusagen geschafft. Einmal unabhängig vom Geld und dem "Rang" hätte ich mir auch rein beruflich nicht vorstellen können dreieinhalb Jahrzehnte immer dasselbe zu machen - und das wäre aufgrund der Strukturen, die Schulen haben, vermutlich genauso gekommen.

    Letztlich musst Du Dir für Dich selbst überlegen, was Du möchtest und wohin Du möchtest. Und diese Entscheidung haben die A14er- und A15erInnen ebenso für sich getroffen.

    Nur nochmal der Vergleich mit der Behörde aus eigener Erfahrung:

    Mails werden auf MitarbeiterInnen-Ebene zu über 90% ausschließlich während der Dienstzeit bearbeitet. Die liegt im Rahmen der Gleitzeit zwischen 6.30 Uhr und 20 Uhr. Auf Führungsebene kommt es vor, dass auch am Wochenende geantwortet (!) wird. Bei Arbeitsaufträgen, so sie denn hin und wieder einmal am Wochenende kommen, wird seitens der Vorgesetzten davon ausgegangen, dass diese ohnehin erst während der Dienstzeit, d.h. ab Montag zur Kenntnis genommen und dann im Anschluss bearbeitet werden.

    Der Vorteil daran war, dass man am Wochenende wirklich seine Ruhe hatte und niemand es krumm nahm, wenn man seine dienstlichen E-Mails nach Dienstschluss am Freitag eben erst irgendwann ab Dienstbeginn am Montag las und reagierte. Da fand ich, war die Behörde der Front einen großen Schritt voraus.

    Ich hoffe, dass meine Position durchaus über die 15 Likes hinaus konsensfähig ist. Nun müssen wir uns überlegen, wie wir diese Position vermitteln bzw. im wahrsten Sinn des Wortes an den Mann bringen können, ohne dass man uns Islamophobie vorwirft. (Den reflexhaften Vorwurf, der immer als Angriff aus der Verteidigung heraus kommt, müssen wir ja in der Regel sowieso kontern.)

    Die jungen Männer per se zu verteufeln, wird hier ja nicht helfen. Oft kommen sie mit entsprechenden Werten von daheim oder ihrem Imam oder Mullah in die Schule. Da muss man dann Aufklärungsarbeit leisten. Wenn die Glaubensdogmen das Einzige sind, was ihnen aktiv an Werten vermittelt wird, dann muss sich unser Unterricht darauf einstellen. Hier sehe ich insbesondere Chancen in praktischer Philosophie oder Ethik, was die meisten Muslime ohnehin wegen der Nichtteilnahme am christlichen Religionsunterricht belegen.

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