Beiträge von Bolzbold

    So allein? Nach Hause? Gute Idee, kann ja eine Kreislaufschwäche sein. Richtig lustig, wenn dem unterwegs etwas passiert -- mehr Spaß kann man gar nicht haben.


    Wenn die Kollegin die Schülerin nicht zum Arzt geschickt hat, ist sie da wohl auch nicht hingegangen. Und wenn sie nicht am gleichen tag beim Arzt war, was soll der ann gegebenenfalls später ins Attest schreiben? "Sieht so aus, als wenn sie neulich krank war."?


    Nein, die Schülerin hat sich regulär über das Sekretariat abgemeldet. Ich nahm an, dass man nicht über solche Nebensächlichkeiten rumhacken würde.


    Zitat


    Sollte ein Attest verlangt werden, muss das der Schülerin (und in Anbetracht des Alters auch den Eltern) vorher bekannt sein. Habt ihr eine entsprechende Regelung? Ansonsten hilft halt nur der subjektive Eindruck.


    Genau DAS ist das Problem.
    Der Kollegin ging es aber darum, ob sie ein Attest verlangen kann bzw. muss.


    Gruß
    Bolzbold


    Nun meine Frage: Ich konnte in Dortmund/Münster bisher noch nicht viele Aussagen zu einem Drittfachstudium entdecken. Angeblich soll es das aber geben. Kann mir jemand erklären, was ich tun muss/wo ich suchen muss?


    Ein Drittfachstudium im eigentlichen Sinne wirst Du dort natürlich nicht finden. Du kannst im Grunde jedes Fach, was an einer Uni für Dein Lehramt angeboten wird, studieren.
    Früher hieß das "Erweiterungsstudiengang" - er umfasste ca. 50% des regulären Studiums, wobei es gewisse aufeinander aufbauende Pflichtveranstaltungen geben kann, um die man nicht herum kam.
    Genaueres musst Du mit dem Prüfungsamt für Erste Staatsprüfungen, sowie mit dem Geschäftsführenden Professor des jeweiligen Fachs bzw. der jeweiligen Fakultät abklären.
    Durch die Einführung des BA/MA-Studiengangs wird es da vermutlich andere (oder womöglich gar keine) Modalitäten geben bzw. wären diese auszuhandeln.


    Zitat


    Welches Drittfach würdet ihr mir empfehlen?


    Jedes Mangelfach, das Dir fachlich liegt.


    Reche jedoch an Studienzeit plus Prüfungsjahr locker mit sechs bis acht zusätzlichen Semestern. Zumindest war das bei mir so.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo an alle.


    Heute hat mir eine Kollegin berichtet, dass sich eine Schülerin kurz vor Beginn der zu schreibenden Klassenarbeit mit Übelkeit abgemeldet hat. Die Schülerin hat der Kollegin direkt gesagt, dass es ihr nicht gut ging, worauf die Kollegin nachgefragt hat, ob die Schülerin in der Lage sei, die Arbeit zu schreiben. Als dem Mädchen dann schlecht wurde, hat die Kollegin es gehen lassen.


    Nun hat mich die Kollegin gefragt, ob die Schülerin für diese plötzliche Prüfungsunfähigkeit ein Attest benötigt. Die Schülerin ist in der 6. Klasse.
    Eigentlich müsste doch spontan auftretende Prüfungsunfähigkeit mit Attest im Nachhinein belegt werden - zumindest ist das in der Sek II so. Kann man das auch auf die Sek I anwenden?


    Danke im Voraus!


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo an alle!


    Da mich die ganze Sache auch persönlich angeht, wollte ich für alle Teilzeitkräfte und A12-Beschäftigten KollegInnen mit Kindern folgende Information reingeben und nachfragen, ob Ihr das ähnlich lest.


    Gemäß diesem Link können alle verbeamteten Lehrkräfte, sofern dienstliche Belange nicht entgegenstehen, wie auch die Angestellten bis zu 25 Tage Sonderurlaub für die Betreuung von kranken Kindern bei Fortzahlung der Bezüge beantragen.


    Pro Kind kann man bis zu zehn Tage beantragen, bei Alleinerziehenden sind es sogar noch mehr.


    Die einzige Einschränkung ist, dass das Jahresbruttoeinkommen ohne Zuschläge unter der Jahresentgeltgrenze für die gesetzliche Versicherungspflicht liegt - das sind derzeit 52.200 Euro.
    (Quelle)


    Demzufolge fallen alle Teilzeitkräfte, alle A12-Lehrkräfte, sowie einige junge A13er unter diese Grenze, womit diese Regelung auch von Vätern, die Vollzeit arbeiten, in Anspruch genommen werden kann.


    Lese ich das komplett falsch oder können demzufolge viele Lehrkräfte eigentlich deutlich aufatmen?


    Gruß
    Bolzbold

    Das lässt sich aus dem Umstand, dass die Schüler die Wahl haben, ableiten und die Auswahlzeit zusätzlich zur ursprünglichen Schreibzeit gewährt wird.
    Nirgendwo steht, dass nach Beendigung der Auswahlzeit eine endgültige, rechtlich verbindliche Themenwahl durch den Prüfling zu erfolgen hat.


    Gruß
    Bolzbold

    Kommentar meiner Schulleitung:


    Die Aufgaben dürfen nicht eingesammelt werden, weil es dem Schüler zusteht, sich während der Schreibzeit noch einmal umzuentscheiden. Die Auswahlzeit ist eine zusätzliche Zeit, innerhalb derer man sich nach Lektüre der Texte für eine Aufgabe entscheidet. Diese Entscheidung ist aber nicht für die sich daran anschließende Schreibphase bindend.
    Ich werde also nicht sofort einsammeln sondern bei Abgabe der Klausur.


    Gruß
    Bolzbold

    Guten Tag!


    Mich treibt folgende Frage um: Kann die SL, während eines Streiks von angestellten Kollegen, Vertretungsunterricht durch beamtete KuKs anordnen?
    In einem älteren Thread habe ich das gefunden:


    Leider funktioniert der Link nicht mehr. Daher meine Frage: Wie sieht es aktuell aus? Kennt jemand eine Quelle, wo dieses (rechtsverbindlich) nachzulesen ist?


    Das geht über den Umweg, dass die Schule ihrer Aufsichtspflicht nachkommen muss und die verbeamteten Lehrer dann offiziell nicht als Vertretungslehrer, wohl aber zur Beaufsichtigung der Schüler eingesetzt werden können. Dass die Grenze zwischen Beaufsichtigung und Vertretungsunterricht fließend ist, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.


    Gruß
    Bolzbold


    1. Pro Semester werden in jedem Bundesland 1000e von Studienanfängern für Fächer zugelassen, für die es nach dem Staatsexamen keine Verwendung gibt. Und ich rede hier nicht von Sinologie, sondern vom Lehramtsstudium. Es wäre ein Leichtes für den Staat, diesen Zugang zu regulieren. Warum ich von meiner Regierung eine sinnvolle Planung von Lehrerstellen erwarte? Weil ich mich nicht damit abgebe zu sagen: Ach Politiker sind doch eh alle hohl und denken nur an ihre Diäten.


    Isoliert betrachtet ist das richtig.
    Was wäre die Alternative?
    Ein knackiger NC auf Lehramtsstudiengänge, die langfristig ohne Perspektiven sind:


    Was wäre die Konsequenz:
    Ein Aufschrei unter den Studenten, weil sie sich in ihrer Berufswahl eingeschränkt fühlen.
    Andere Studiengänge wären entsprechend ebenso überlaufen, weil die "Abgelehnten" ja irgendetwas anderes machen müssen.


    Mit Studium und Ref. haben die Leute, die keine Lehrerstelle bekommen, immerhin eine Chance, auf dem Arbeitsmarkt anderswo unterzukommen.


    Zitat


    2. Nicht genung damit, dass ein großer Teil der Referendare nach dem 2. Staatsexamen keinen Job bekommt - nein, sie müssen auch noch von Hartz IV leben. Und wer einmal von hartz IV gelebt hat, der weiß, dass das kein Zuckerschlecken ist. Ich habe nur ein knappes halbes Jahr "gehartzt" und war schockiert darüber, wie ich behandelt wurde. Ich will gar nicht von einzelnen Sachbearbeitern reden, das war sehr unterschiedlich. Nein, das Schlimme war, dass mir von vornherein unterstellt wurde, ich würde die doch sowieso bescheißen wollen. Gegen fast jeden Bescheid habe ich Widerspruch eingelegt. Und jedes Mal Recht bekommen, denn - und damit hatte das Jobcenter nicht gerechnet - ich bin in der Lage, mich über meine Rechte zu informieren und konnte das auch mit entsprechendem Paragraphen belegene.


    Das ist kein Automatismus. Es hat etwas ungemein Populistisches, wenn man dies dennoch als solches ansieht.


    Zitat


    Natürlich bemühe ich mich um andere Jobs, werde mich ggf. nach- und weiterbilden etc. Ich versinke auch nicht in Selbstmitleid. Es geht gar nicht um mich persönlich, sondern um den oben beschriebenen Missstand, für den m. E. allein der Staat die Verantwortung trägt UND für die er - bzw. der Steuerzahler - die Kosten übernehmen muss.


    Es ist ein altbekanntes Problem, dass sofort nach dem Staat gerufen wird, wenn der eigene Lebensentwurf scheitert. Der Staat hätte sich hier gar nicht "korrekt" verhalten können, weil er an irgendeinem Punkt so oder so eine Schranke hätte errichten müssen. Immerhin hätten die Politiker dann eine Wahl gehabt, wann und von wem sie sich kritisieren lassen. Seien es die Abiturienten, die Studenten oder die arbeitslosen fertig ausgebildeten Lehrer. Letztere dürften zahlenmäßig die wenigsten sein....


    Gruß
    Bolzbold

    Die zweite Karikatur kann auch gar nicht gehen, weil diese im Rahmen des Vormärz bzw. der 1848er Revolution bzw. den damals erhobenen Forderungen entstanden ist. Die Prügel, die hier verabreicht wird, ist zwar an selbige aus dem damaligen Schulwesen angelehnt, soll diese an sich aber nicht thematisieren. Die bösen Bürger der deutschen Staaten fordern Rechte (Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit, Verfassung etc.) und werden vom Monarchen in ihre Schranken verwiesen.


    Ich habe ein ähnliches Thema mit dem Einstieg begonnen, dass ich einen Schüler aufgefordert habe, das Licht an bzw. aus zu machen. Dann habe ich die ganze Klasse abstimmen lassen, ob das Licht an oder aus sein soll. Dann habe ich ein Gremium von Schülern bestimmt (kann man auch wählen lassen), welches entscheiden soll, ob das Licht an oder aus gemacht wird.


    Von dort kommt man auf die Mitbestimmung bzw. Demokratie und die vorher exisitierenden Staats- und Herrschaftsformen. Das kann man dann auf die Schule übertragen.


    Schüler neigen jedoch gerne dazu, sich Lehrern gegenüber als in jeder Hinsicht gleichberechtigt darzustellen. Die Schnittstelle, wo verfassungsmäßige Gleichberechtigung und die ebenso per Gesetz festgelegten Unterschiede zwischen Erziehern und Zöglingen aufeinanderprallen, ist immer ein interessanter Diskussionsanlass.


    Gruß
    Bolzbold

    Der Zeugnisgenerator von Schild setzt bei uns Lehrern, sofern sie mit Amtsbezeichnung in Schild eingetragen sind, diese automatisch hinter den gedruckten Namen der Lehrkraft, also unter dem Strich, auf dem unterschrieben werden soll.


    Es leuchtet mir nicht ein, dass eine Unterschrift (sic!) nur dann gültig sein soll, wenn die Amtsbezeichnung ebenso handschriftlich hinzugefügt wird, zumal diese ja bereits auf dem Zeugnis steht.
    Das Zeugnis erhält seine Gültigkeit durch die Unterschriften der Klassenlehrer und Schulleiter, sowie durch das Siegel der Schule. Es kann natürlich sein, dass die Zeugnise primär aus Gründen der optischen Einheitlichkeit so unterschrieben werden sollen.


    Gruß
    Bolzbold, OStR (*doppelprust*)

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass den Schülern die kompilierte Zusammenstellung der fachlichen und methodischen Inhalte wichtiger waren als ansprechende Präsentationen.


    Bei mir im LK werden die Schüler die einzelnen Themen noch einmal aufbereiten, grundlegende (gesellschaftliche o.ä.) Probleme erläutern und ebenso auf die Methodik und Vorgehensweise bei der Analyse bestimmter Textsorten eingehen, sowie eine Vokabelliste erstellen.


    Die einzelnen Kompilationen werden dann gemeinsam besprochen und ergänzt. Damit sollten die Schüler hinreichend vorbereitet sein.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo an alle.


    Aus aktuellem Anlass würde ich gerne mit Euch einmal über Anspruch und (befürchtete) Wirklichkeit der in NRW derzeit in der Planung befindlichen Primus-Schule diskutieren. Primus steht hier für "Primar- und Sekundarschule" und soll eine Schule sein, die die Klassen 1-10 umfasst und dort auch alle innerhalb dieser Zeit üblichen Abschlüsse gewährleisten. Derzeit verschicken die Kommunen, die eine solche Schule gerne genehmigt haben wollen (maximal 15 Versuchsschulen), Briefe an die Eltern, deren Kinder zum Zeitpuntk des avisierten Beginns dieser Schulen eingeschult werden.


    Wer sich unabhängig darüber informieren möchte, kann das hier tun.


    Kernpunkte dieser Primus-Schule sollen sein, dass im Extremfall Kinder von Förderschul- bis Hochbegabtenniveau (sic!) nebeneinander in Klassen von maximal 25 Schülern unterrichtet werden sollen. Bis Klasse 8 sollen keine Ziffernnoten gegeben werden, der Übergang in andere Schulformen soll aber angeblich jederzeit möglich sein.
    Es werden zusätzliche Mittel für Fortbildungen etc. zur Verfügung gestellt, es unterrichten aber letztlich Primar- und Sek I-Lehrer, sowie im Idealfall auch Gymnasiallehrer an dieser Schule. Fairerweise wird die Pflichtstundenzahl immerhin für alle Lehrer dort auf 25,5 Stunden reduziert.


    Meine Meinung dazu:


    - Es ist ein weiterer Schulversuch, bei dem kleine Menschen als Versuchsobjekte für die Grundsatzdiskussion herhalten müssen, die seit Jahren in dieser Republik toben. Dies gibt das Ministerium auch relativ offen zu. Aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Beginn von G8 stehe ich solchen Versuchen mehr als skeptisch gegenüber. Es gab zu Beginn der G8-Reform von den gängigen Verlagen noch keine Lehrwerke, die diesen Bildungsgang unterstützt hätten. Das ist alles erst mit ein- bis zweijähriger Verspätung eingeführt worden.
    Und gibt es überhaupt EIN Lehrwerk, das die ganze Bandbreite an Leistungsniveaus abdecken kann?


    - Gerade in kleineren Kommunen führt die Einführung einer solchen Schule jedoch dazu, dass ggf. etablierte Grundschulen und Hauptschulen geschlossen werden und man indirekt in seiner Schulwahl deutlich von außen gesteuert wird.


    - Ich habe bisher kein schlüssiges Konzept gesehen, in dem diese Bandbreite an unterschiedlichen Leistungs- und Begabungsniveaus glaubwürdig und nachweislich gelungen ist oder zumindest auf dem Papier gelingen kann.
    Wenn es dem Unterricht an den jetzigen Schulformen in den bereits vorselektierten Klassen nicht möglich ist, die ganze Bandbreite an Leistungsniveaus zu berücksichtigen und alle Schüler entsprechend zu fördern, wie soll das dann gelingen, wenn man beide Extremwerte abdecken möchte? Ich habe derzeit 27 Schüler in meiner Klasse. Die angebliche maximale Klaseengröße der Primus-Schule von 25 ist davon nicht so weit entfernt. Und gleichzeitig ist dieser Wert auch der Minimalwert, so werden für drei Züge 75 Interessenten, für zwei Züge 50 Interessenten benötigt.



    Wie seht Ihr das?


    Gruß
    Bolzbold

    Es gibt doch sicherlich eine Vielzahl von Bildern, die Menschen im Fluss zeigen, wo sie sich waschen etc. Damit ließe sich doch erst einmal anfangen. Die anderen Gesichter kann man auch nach und nach entweder im Verlauf der Stunde oder aber in den folgenden Stunden zeigen. Alternativ kann man auch eine Aufnahme mit Bewässerungssystem zeigen.


    Nun gilt es ja, das Thema didaktisch so weit zu reduzieren, dass man die Schüler da abholt, wo sie stehen. Sofern die Schüler also nicht von einem vergleichbaren Thema bereits die verschiedenen Gesichter kennen, werden sie von sich aus nicht unbedingt darauf kommen. Die religiöse Bedeutung wird sich den Schülern nicht sofort erschließen, sofern sie den Hinduismus nicht bereits kennen.


    Den Einstieg würde ich mir außerdem erst dann überlegen, wenn ich vorher weiß, was ich in der Stunde machen möchte - vor allem, was mein Stundenziel ist. Vielleicht fängst Du erst einmal damit an. Dann klärt sich auch alles weitere.


    Gruß
    Bolzbold

    Hast du denn eigentlich auch Informationen darüber, wie die Lage in anderen Bundesländern aussieht? Ich bin nämlich in jedem Fall auch dazu bereit, mich zwecks beruflicher Perspektive von NRW zu trennen.


    Nein habe ich nicht. Wenn man so in diesem und anderen Foren querliest, scheint der Trend aber bundesweit relativ ähnlich zu sein.


    Zitat


    Generell hat es meine Generation natürlich schwer, in eine unbefristete Festanstellung hereinzukommen - ob nun in der Wirtschaft oder eben nun nach dem "Einstellungs-Hoch" auch an Schulen. Trotzdem: Ich will mich nicht von der Vorstellung verabschieden, dass man, wenn man Spaß an der Vermittlung seines Fachs und der Arbeit mit Jugendlichen hat, auch einen Job findet. Natürlich gibt es die Möglichkeit, sich über verschiedene Tätigkeiten über Wasser zu halten. Ich bin beispielsweise mit einem ehemaligen Dozenten von mir aus Bonn befreundet, der eine kleine Stelle an einem Berufskolleg hat, außerdem an der Uni Didaktik-Kurse gibt, zudem für mehrere Verlage Bücher herausgibt und verfasst und zu guter Letzt eine Website betreibt, über die er anbietet, Arbeitszeugnisse zu verfassen. Auf dieses "Job-Splitting" habe ich ehrlich gesagt keine Lust.


    Naja, also bei uns damals Mitte der 90er hat man auch eher "schwarz" gesehen.
    Es gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten, mit Jugendlichen zu arbeiten, ebenso wie es andere Schulformen gibt, an denen man arbeiten kann.


    Dass Du auf Job-Splitting keine Lust hast, kann ich vollauf verstehen. Andererseits darf ein Traum aber nicht den Blick für die Realität versperren. Das ist bei Dir ja nicht der Fall, jedoch kann ich mich nur wiederholen und dringend dazu raten, mehrgleisig zu fahren und rechtzeitig für einen selbst akzeptable Alternativen auszuloten und ggf. auch zu sichern.


    Gruß
    Bolzbold

    Man sollte aber nicht vergessen, dass den linken Ideen immer etwas von moralischer Überlegenheit anhaftet aufgrund dessen, dass sie ja zumindest in der Theorie eine fairere Verteilung des Reichtums vorsehen.
    Die "Braunen" werden langfristig aufgrund der deutschen Vergangenheit kein Bein auf den Boden bekommen, weil ihre Politik in meinen Augen destruktiver ist und Deutschland politisch wie wirtschaftlich isolieren möchte, sofern sich keine Länder finden, die ihm dienbar sein wollen. Da sind die Linken in der Tat subtiler und weniger auf ethnische als auf ökonomische Minderheiten fokussiert. Letztere sind aber dann doch nicht so stark in der Minderheit als dass sich daraus eine Bewegung aufbauen ließe, die das bisherige ökonomische System aus den Fugen heben würde.


    Chauvinismus und Egalitarismus sind gleichermaßen eine Gefahr für die Gesellschaft. In dem Moment, wo Ungleichheit oder Gleichheit erzwungen werden durch den Ausschluss oder die Drangsalierung anderer, verliert beides seine Legitimation.


    Gruß
    Bolzbold

    Macht es Sinn, mit 26 Jahren und 12 Semestern noch einmal diesen Aufwand zu betreiben, wenn die Einstellungsperspektiven (gerade mit der Kombination Deutsch/Geschichte) derart mies sind? Stehe ich dann nach weiteren drei Jahren, die mich das Studium sicher noch kosten wird, dann nicht wieder da, finde keinen Job und habe im Vergleich zu meiner aktuellen Situation einfach nur drei weitere Jahre verschenkt? Hilft es mir vielleicht aus der Misere, wenn ich mein Nebenfach "pragmatisch" auswähle und auf Geschichte verzichte, um meine Job-Perspektiven zu erhöhen?


    Hallo und willkommen in diesem Forum.


    Die oben gestellten Fragen sind in der Tat die Knackpunkte, um die es geht. Ich bekomme regelmäßig von der Schulleitung mit, wie schlecht der Stellenmarkt in den kommenden Jahren aussehen wird, vor allem bei Kombis wie D/Ge. Der Doppeljahrgang macht dieses Jahr Abitur, so dass auf einen Schlag rechnerisch um die 15% Lehrerstellen "frei" werden. Damit sinkt der Bedarf an Neueinstellungen dramatisch. Mittlerweile wird es auch für Seiteneinsteiger o.ä. schwierig, an Vertretungsstellen zu kommen, weil die Bezirksregierungen diese wenn überhaupt nur noch an arbeitslose "echte" Lehrer vergeben.
    Kurzum: Wenn Du jetzt noch einmal drei Jahre studierst plus evtl. Prüfungszeitraum, dann wirst Du mit erheblichen Problemen bei einer späteren Einstellung in NRW rechnen müssen.
    Die "fette Dekade", die von ca. 2004 bis 2012 reichte und in der Tausende Lehrer eingestellt wurden, ist definitiv vorbei.
    Am Rande: Du kannst in dem Sinne auf Geschichte nicht "verzichten", weil Du ja mindestens zwei Fächer brauchst. Was wäre denn sonst Dein zweites Fach?



    Zitat

    Und ich stelle auch durchaus fest, dass diese düsteren Prognosen mehr und mehr zu einer Verbissenheit bei vielen Studenten sorgen - um die Noten wird gekämpft wie wild und es herrscht die Einstellung "Wenn ich Deutsch/Geschichte mit einer 3 abschließe, kann ich es auch direkt sein lassen.".


    Viele Fragen. Ich habe halt mit 26 denke ich durchaus noch einmal die Möglichkeit, einen Richtungswechsel vorzunehmen - aber diesmal sollte der Schuss eben auch sitzen. Über Einschätzungen von Eurer Seite würde ich mich freuen.


    Die Einstellung, dass man er mit 3er Examen dann gleich lassen kann, hört sich isoliert pessimistisch an, ist aber sehr wahrscheinlich realistischer als man zunächst annehmen mag. Wer Mitte/Ende der 90er Lehramt studiert hat, der wurde auch belächelt und das Studium als Freifahrtschein in die Arbeitslosigkeit betrachtet. Dass sich das so zum Positiven ändern würde, haben damals alle gehofft; ein nicht unerheblicher Teil der alten Hasen in diesem Forum stammt noch aus dieser Zeit.


    Meine ehrliche Meinung: Wenn Du schon Lehramt machen willst, solltest Du beruflich in jedem Fall zwei- oder mehrgleisig planen und fahren. Du musst definitiv damit rechnen, keine Stelle nach dem Referendariat zu bekommen und solltest rechtzeitig Alternativen parat haben, damit Du über die Runden kommst.


    Gruß
    Bolzbold

    Was mich dabei interessieren würde, ist, ob dieser Trend primär im Osten beheimatet ist oder im Westen ähnlich um sich greift. Die Berichte bei der SZ handeln ja überwiegend von Trends im Osten. Dafür gäbe es ja mittlerweile hinreichende Erklärungen.


    Letztlich muss man sich aber sowohl der Unterwanderung durch rechts wie durch links entgegenstellen. Ob die Ableger der einstigen Verfechter des Rassenmords oder des Klassenmords nun dabei aktiv sind, ist nicht von Belang, da beide eine totalitäre Ideologie vertreten, die (zumindest damals) die Eliminierung von Personengruppen vorsah und auf barbarische Weise in die Tat umgesetzt hat. Wer heute immer noch solche Feindbilder pflegt, auch wenn er in der Wahl der Mittel möglicherweise gemäßigter sein mag, dem muss trotzdem entschieden entgegengetreten werden.


    Gruß
    Bolzbold

    Dieser Lehrer wurde auch schon in einem Artikel bei heute.de erwähnt. Dort hat er noch heftiger über die charakterlichen Defizite der verbeamteten Lehrer gelästert.
    Die Tatsache, dass der Mann tut, was er tut, kann mich auch nicht aufregen. Was mich aufregt, ist der Umstand, dass er im Grunde ein Nestbeschmutzer ist und Wasser auf die Mühlen der ewigen Neider und Beamtenhasser gießt.
    Wer die ersten Seiten des Diskussionsthreads bei SPON gelesen hat, der weiß, wovon ich spreche.


    Nun ja, immerhin wechseln wir Beamten uns in der Rolle der Deppen und der faulen Charakterschweine je nach Konjunkturlage regelmäßig ab.
    Geht es der Wirtschaft gut, sind wir die Deppen und man schaut auf uns herab.
    Geht es der Wirtschaft schlecht, sind wir die Maden im Speck und die Schmarotzer.


    Ohne Feindbild und Hassobjekt geht es in diesem Lande offenbar nicht mehr.


    Gruß
    Bolzbold

    Und selbst wenn man es unter rein utilitaristischen Aspekten betrachtet, wäre das Zurücklassen der Schwächere aus ökonomischen und politischen Gründen für die Stärkeren alles andere als hilfreich.


    Solange es den Sozialstaat gibt, müssten die Stärkeren die Schwächeren zwangsläufig stärker mitfinanzieren, wenn diese (noch) weniger Bildung erhalten und entsprechend schlechter bezahlte Jobs annehmen müssen - sofern sie dann überhaupt welche bekommen.


    Ab einer bestimmten Zahl an zurückgelassenen Schwächeren wird die Demokratie auf eine harte Probe gestellt. Zu viele Schwache sind erheblicher sozialer Sprengstoff. Auch das kann nicht im Sinne der "Herde" sein.


    Gruß
    Bolzbold


    PS: Die Ausgangsargumentation dieses Threads strotzt vor Selbstgerechtigkeit und Selbstgefälligkeit. Und es ist SO einfach, als Stärkerer sich über solche "Probleme" Gedanken zu machen.

    Das Schreiben ist auf dem Dienstweg einzureichen, also über die Schulleitung.


    Ob man es glaubt oder nicht, aber es ist in der Tat so einfach wie mein Vorredner geschrieben hat.


    Gruß und viel Glück


    Bolzbold

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