Beiträge von Bolzbold

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass den Schülern die kompilierte Zusammenstellung der fachlichen und methodischen Inhalte wichtiger waren als ansprechende Präsentationen.


    Bei mir im LK werden die Schüler die einzelnen Themen noch einmal aufbereiten, grundlegende (gesellschaftliche o.ä.) Probleme erläutern und ebenso auf die Methodik und Vorgehensweise bei der Analyse bestimmter Textsorten eingehen, sowie eine Vokabelliste erstellen.


    Die einzelnen Kompilationen werden dann gemeinsam besprochen und ergänzt. Damit sollten die Schüler hinreichend vorbereitet sein.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo an alle.


    Aus aktuellem Anlass würde ich gerne mit Euch einmal über Anspruch und (befürchtete) Wirklichkeit der in NRW derzeit in der Planung befindlichen Primus-Schule diskutieren. Primus steht hier für "Primar- und Sekundarschule" und soll eine Schule sein, die die Klassen 1-10 umfasst und dort auch alle innerhalb dieser Zeit üblichen Abschlüsse gewährleisten. Derzeit verschicken die Kommunen, die eine solche Schule gerne genehmigt haben wollen (maximal 15 Versuchsschulen), Briefe an die Eltern, deren Kinder zum Zeitpuntk des avisierten Beginns dieser Schulen eingeschult werden.


    Wer sich unabhängig darüber informieren möchte, kann das hier tun.


    Kernpunkte dieser Primus-Schule sollen sein, dass im Extremfall Kinder von Förderschul- bis Hochbegabtenniveau (sic!) nebeneinander in Klassen von maximal 25 Schülern unterrichtet werden sollen. Bis Klasse 8 sollen keine Ziffernnoten gegeben werden, der Übergang in andere Schulformen soll aber angeblich jederzeit möglich sein.
    Es werden zusätzliche Mittel für Fortbildungen etc. zur Verfügung gestellt, es unterrichten aber letztlich Primar- und Sek I-Lehrer, sowie im Idealfall auch Gymnasiallehrer an dieser Schule. Fairerweise wird die Pflichtstundenzahl immerhin für alle Lehrer dort auf 25,5 Stunden reduziert.


    Meine Meinung dazu:


    - Es ist ein weiterer Schulversuch, bei dem kleine Menschen als Versuchsobjekte für die Grundsatzdiskussion herhalten müssen, die seit Jahren in dieser Republik toben. Dies gibt das Ministerium auch relativ offen zu. Aufgrund meiner Erfahrungen mit dem Beginn von G8 stehe ich solchen Versuchen mehr als skeptisch gegenüber. Es gab zu Beginn der G8-Reform von den gängigen Verlagen noch keine Lehrwerke, die diesen Bildungsgang unterstützt hätten. Das ist alles erst mit ein- bis zweijähriger Verspätung eingeführt worden.
    Und gibt es überhaupt EIN Lehrwerk, das die ganze Bandbreite an Leistungsniveaus abdecken kann?


    - Gerade in kleineren Kommunen führt die Einführung einer solchen Schule jedoch dazu, dass ggf. etablierte Grundschulen und Hauptschulen geschlossen werden und man indirekt in seiner Schulwahl deutlich von außen gesteuert wird.


    - Ich habe bisher kein schlüssiges Konzept gesehen, in dem diese Bandbreite an unterschiedlichen Leistungs- und Begabungsniveaus glaubwürdig und nachweislich gelungen ist oder zumindest auf dem Papier gelingen kann.
    Wenn es dem Unterricht an den jetzigen Schulformen in den bereits vorselektierten Klassen nicht möglich ist, die ganze Bandbreite an Leistungsniveaus zu berücksichtigen und alle Schüler entsprechend zu fördern, wie soll das dann gelingen, wenn man beide Extremwerte abdecken möchte? Ich habe derzeit 27 Schüler in meiner Klasse. Die angebliche maximale Klaseengröße der Primus-Schule von 25 ist davon nicht so weit entfernt. Und gleichzeitig ist dieser Wert auch der Minimalwert, so werden für drei Züge 75 Interessenten, für zwei Züge 50 Interessenten benötigt.



    Wie seht Ihr das?


    Gruß
    Bolzbold

    Es gibt doch sicherlich eine Vielzahl von Bildern, die Menschen im Fluss zeigen, wo sie sich waschen etc. Damit ließe sich doch erst einmal anfangen. Die anderen Gesichter kann man auch nach und nach entweder im Verlauf der Stunde oder aber in den folgenden Stunden zeigen. Alternativ kann man auch eine Aufnahme mit Bewässerungssystem zeigen.


    Nun gilt es ja, das Thema didaktisch so weit zu reduzieren, dass man die Schüler da abholt, wo sie stehen. Sofern die Schüler also nicht von einem vergleichbaren Thema bereits die verschiedenen Gesichter kennen, werden sie von sich aus nicht unbedingt darauf kommen. Die religiöse Bedeutung wird sich den Schülern nicht sofort erschließen, sofern sie den Hinduismus nicht bereits kennen.


    Den Einstieg würde ich mir außerdem erst dann überlegen, wenn ich vorher weiß, was ich in der Stunde machen möchte - vor allem, was mein Stundenziel ist. Vielleicht fängst Du erst einmal damit an. Dann klärt sich auch alles weitere.


    Gruß
    Bolzbold

    Hast du denn eigentlich auch Informationen darüber, wie die Lage in anderen Bundesländern aussieht? Ich bin nämlich in jedem Fall auch dazu bereit, mich zwecks beruflicher Perspektive von NRW zu trennen.


    Nein habe ich nicht. Wenn man so in diesem und anderen Foren querliest, scheint der Trend aber bundesweit relativ ähnlich zu sein.


    Zitat


    Generell hat es meine Generation natürlich schwer, in eine unbefristete Festanstellung hereinzukommen - ob nun in der Wirtschaft oder eben nun nach dem "Einstellungs-Hoch" auch an Schulen. Trotzdem: Ich will mich nicht von der Vorstellung verabschieden, dass man, wenn man Spaß an der Vermittlung seines Fachs und der Arbeit mit Jugendlichen hat, auch einen Job findet. Natürlich gibt es die Möglichkeit, sich über verschiedene Tätigkeiten über Wasser zu halten. Ich bin beispielsweise mit einem ehemaligen Dozenten von mir aus Bonn befreundet, der eine kleine Stelle an einem Berufskolleg hat, außerdem an der Uni Didaktik-Kurse gibt, zudem für mehrere Verlage Bücher herausgibt und verfasst und zu guter Letzt eine Website betreibt, über die er anbietet, Arbeitszeugnisse zu verfassen. Auf dieses "Job-Splitting" habe ich ehrlich gesagt keine Lust.


    Naja, also bei uns damals Mitte der 90er hat man auch eher "schwarz" gesehen.
    Es gibt natürlich auch noch andere Möglichkeiten, mit Jugendlichen zu arbeiten, ebenso wie es andere Schulformen gibt, an denen man arbeiten kann.


    Dass Du auf Job-Splitting keine Lust hast, kann ich vollauf verstehen. Andererseits darf ein Traum aber nicht den Blick für die Realität versperren. Das ist bei Dir ja nicht der Fall, jedoch kann ich mich nur wiederholen und dringend dazu raten, mehrgleisig zu fahren und rechtzeitig für einen selbst akzeptable Alternativen auszuloten und ggf. auch zu sichern.


    Gruß
    Bolzbold

    Man sollte aber nicht vergessen, dass den linken Ideen immer etwas von moralischer Überlegenheit anhaftet aufgrund dessen, dass sie ja zumindest in der Theorie eine fairere Verteilung des Reichtums vorsehen.
    Die "Braunen" werden langfristig aufgrund der deutschen Vergangenheit kein Bein auf den Boden bekommen, weil ihre Politik in meinen Augen destruktiver ist und Deutschland politisch wie wirtschaftlich isolieren möchte, sofern sich keine Länder finden, die ihm dienbar sein wollen. Da sind die Linken in der Tat subtiler und weniger auf ethnische als auf ökonomische Minderheiten fokussiert. Letztere sind aber dann doch nicht so stark in der Minderheit als dass sich daraus eine Bewegung aufbauen ließe, die das bisherige ökonomische System aus den Fugen heben würde.


    Chauvinismus und Egalitarismus sind gleichermaßen eine Gefahr für die Gesellschaft. In dem Moment, wo Ungleichheit oder Gleichheit erzwungen werden durch den Ausschluss oder die Drangsalierung anderer, verliert beides seine Legitimation.


    Gruß
    Bolzbold

    Macht es Sinn, mit 26 Jahren und 12 Semestern noch einmal diesen Aufwand zu betreiben, wenn die Einstellungsperspektiven (gerade mit der Kombination Deutsch/Geschichte) derart mies sind? Stehe ich dann nach weiteren drei Jahren, die mich das Studium sicher noch kosten wird, dann nicht wieder da, finde keinen Job und habe im Vergleich zu meiner aktuellen Situation einfach nur drei weitere Jahre verschenkt? Hilft es mir vielleicht aus der Misere, wenn ich mein Nebenfach "pragmatisch" auswähle und auf Geschichte verzichte, um meine Job-Perspektiven zu erhöhen?


    Hallo und willkommen in diesem Forum.


    Die oben gestellten Fragen sind in der Tat die Knackpunkte, um die es geht. Ich bekomme regelmäßig von der Schulleitung mit, wie schlecht der Stellenmarkt in den kommenden Jahren aussehen wird, vor allem bei Kombis wie D/Ge. Der Doppeljahrgang macht dieses Jahr Abitur, so dass auf einen Schlag rechnerisch um die 15% Lehrerstellen "frei" werden. Damit sinkt der Bedarf an Neueinstellungen dramatisch. Mittlerweile wird es auch für Seiteneinsteiger o.ä. schwierig, an Vertretungsstellen zu kommen, weil die Bezirksregierungen diese wenn überhaupt nur noch an arbeitslose "echte" Lehrer vergeben.
    Kurzum: Wenn Du jetzt noch einmal drei Jahre studierst plus evtl. Prüfungszeitraum, dann wirst Du mit erheblichen Problemen bei einer späteren Einstellung in NRW rechnen müssen.
    Die "fette Dekade", die von ca. 2004 bis 2012 reichte und in der Tausende Lehrer eingestellt wurden, ist definitiv vorbei.
    Am Rande: Du kannst in dem Sinne auf Geschichte nicht "verzichten", weil Du ja mindestens zwei Fächer brauchst. Was wäre denn sonst Dein zweites Fach?



    Zitat

    Und ich stelle auch durchaus fest, dass diese düsteren Prognosen mehr und mehr zu einer Verbissenheit bei vielen Studenten sorgen - um die Noten wird gekämpft wie wild und es herrscht die Einstellung "Wenn ich Deutsch/Geschichte mit einer 3 abschließe, kann ich es auch direkt sein lassen.".


    Viele Fragen. Ich habe halt mit 26 denke ich durchaus noch einmal die Möglichkeit, einen Richtungswechsel vorzunehmen - aber diesmal sollte der Schuss eben auch sitzen. Über Einschätzungen von Eurer Seite würde ich mich freuen.


    Die Einstellung, dass man er mit 3er Examen dann gleich lassen kann, hört sich isoliert pessimistisch an, ist aber sehr wahrscheinlich realistischer als man zunächst annehmen mag. Wer Mitte/Ende der 90er Lehramt studiert hat, der wurde auch belächelt und das Studium als Freifahrtschein in die Arbeitslosigkeit betrachtet. Dass sich das so zum Positiven ändern würde, haben damals alle gehofft; ein nicht unerheblicher Teil der alten Hasen in diesem Forum stammt noch aus dieser Zeit.


    Meine ehrliche Meinung: Wenn Du schon Lehramt machen willst, solltest Du beruflich in jedem Fall zwei- oder mehrgleisig planen und fahren. Du musst definitiv damit rechnen, keine Stelle nach dem Referendariat zu bekommen und solltest rechtzeitig Alternativen parat haben, damit Du über die Runden kommst.


    Gruß
    Bolzbold

    Was mich dabei interessieren würde, ist, ob dieser Trend primär im Osten beheimatet ist oder im Westen ähnlich um sich greift. Die Berichte bei der SZ handeln ja überwiegend von Trends im Osten. Dafür gäbe es ja mittlerweile hinreichende Erklärungen.


    Letztlich muss man sich aber sowohl der Unterwanderung durch rechts wie durch links entgegenstellen. Ob die Ableger der einstigen Verfechter des Rassenmords oder des Klassenmords nun dabei aktiv sind, ist nicht von Belang, da beide eine totalitäre Ideologie vertreten, die (zumindest damals) die Eliminierung von Personengruppen vorsah und auf barbarische Weise in die Tat umgesetzt hat. Wer heute immer noch solche Feindbilder pflegt, auch wenn er in der Wahl der Mittel möglicherweise gemäßigter sein mag, dem muss trotzdem entschieden entgegengetreten werden.


    Gruß
    Bolzbold

    Dieser Lehrer wurde auch schon in einem Artikel bei heute.de erwähnt. Dort hat er noch heftiger über die charakterlichen Defizite der verbeamteten Lehrer gelästert.
    Die Tatsache, dass der Mann tut, was er tut, kann mich auch nicht aufregen. Was mich aufregt, ist der Umstand, dass er im Grunde ein Nestbeschmutzer ist und Wasser auf die Mühlen der ewigen Neider und Beamtenhasser gießt.
    Wer die ersten Seiten des Diskussionsthreads bei SPON gelesen hat, der weiß, wovon ich spreche.


    Nun ja, immerhin wechseln wir Beamten uns in der Rolle der Deppen und der faulen Charakterschweine je nach Konjunkturlage regelmäßig ab.
    Geht es der Wirtschaft gut, sind wir die Deppen und man schaut auf uns herab.
    Geht es der Wirtschaft schlecht, sind wir die Maden im Speck und die Schmarotzer.


    Ohne Feindbild und Hassobjekt geht es in diesem Lande offenbar nicht mehr.


    Gruß
    Bolzbold

    Und selbst wenn man es unter rein utilitaristischen Aspekten betrachtet, wäre das Zurücklassen der Schwächere aus ökonomischen und politischen Gründen für die Stärkeren alles andere als hilfreich.


    Solange es den Sozialstaat gibt, müssten die Stärkeren die Schwächeren zwangsläufig stärker mitfinanzieren, wenn diese (noch) weniger Bildung erhalten und entsprechend schlechter bezahlte Jobs annehmen müssen - sofern sie dann überhaupt welche bekommen.


    Ab einer bestimmten Zahl an zurückgelassenen Schwächeren wird die Demokratie auf eine harte Probe gestellt. Zu viele Schwache sind erheblicher sozialer Sprengstoff. Auch das kann nicht im Sinne der "Herde" sein.


    Gruß
    Bolzbold


    PS: Die Ausgangsargumentation dieses Threads strotzt vor Selbstgerechtigkeit und Selbstgefälligkeit. Und es ist SO einfach, als Stärkerer sich über solche "Probleme" Gedanken zu machen.

    Das Schreiben ist auf dem Dienstweg einzureichen, also über die Schulleitung.


    Ob man es glaubt oder nicht, aber es ist in der Tat so einfach wie mein Vorredner geschrieben hat.


    Gruß und viel Glück


    Bolzbold

    ömmm... willst du das ernsthaft voneinander trennen?


    Danke. Das sehe ich auch so.


    Ferner bekommen die Schüler in NRW für jeden Satz, den sie halbwegs geradeaus schreiben, bereits so viele Punkte per Dekret geschenkt, dass es aus meiner Sicht schon grotesk anmutet, wenn wir als Lehrer jetzt auch noch zusätzlich alle verfügbaren Augen zudrücken.


    Kiray


    Als Lehrer kann und darf man nicht immer so handeln wie man es spontan wollte. Das ist aus meiner Sicht ab und an auch gut so. Gutmenschen nennen es hingegen Bürokratie...


    Gruß
    Bolzbold

    Für das Fach Geschichte hat man uns seitens des Dezernenten auf einer Dienstbesprechung folgendes gesagt:


    Wenn die Bearbeitung der Aufgaben nicht der vorgegebenen Aufgabenreihenfolge entspricht, muss der Schüler in der Klausur schlüssig darlegen, wieso er davon abweicht. Dann kann man die Klausur bis auf den Darstellungsbereich normal bepunkten.


    Ansonsten ist es nicht die Aufgabe der korrigierenden Lehrkräfte, die für eine Aufgabe relevanten Passagen aus diversen vom Schüler anders gestalteten Passagen herauszufischen.


    Ähnliches gilt ja auch für die Hyperkontextualisierung oder für Passagen, in denen Richtiges und Falsches nebeneinander stehen. Beides erhält im Vergleich zu jemandem, der methodisch und inhaltlich korrekt arbeitet, weniger Punkte - inhaltlich wie darstellungsbezogen.


    Angesichts der eher überschaubaren Möglichkeiten, eine solche Art der Bearbeitung im Fach Geschichte zu sanktionieren - maximal 5 Punkte von 100, also im schlimmsten Fall einen Notenpunkt - muss man m.E. schon eine methodisch korrekte Klausur spürbar besser benoten als eine, die Aufgaben 2 und 3 vermischt.


    In Englisch habe ich auf der Basis des aktuellen Erwartungsrasters mehr "Möglichkeiten", diese Form der Bearbeitung zu sanktionieren.


    Dort habe ich bei "kommunikativer Gestaltung" in den ersten drei Items, die insgesamt 20 (von 150) Punkte ergeben, die Möglichkeit, entsprechend Punkte abzuziehen. Da man da trotzdem auf der Basis von AKs Beispiel keine "null Punkte" pro Kriterium geben kann, würde sich die Klausur um einen bis zwei Notenpunkte je nach Konstellation und Punktabzug verschlechtern.


    Gruß
    Bolzbold


    Bolzbold: ich finde es gut und richtig, dass du mir ein wenig versuchst die schulische Seite darzulegen. Dazu 3 Fragen:


    1. Welches Risiko ist die Schulleitung denn bitte bereit einzugehen, wenn ich mein Examen versemmel?


    Die Frage verstehe ich nicht ganz.


    Zitat


    2. SuS sind sicher keine "Verfügungsmasse" für mein Examen. Ich habe mir
    das Ausbildungssystem ja nicht ausgedacht. Aber leider findet die UPP
    nun mal so statt wie sie stattfindet. Also wo liegt der Unterschied, ob
    ich über 13er "verfüge" oder 11er??


    Katta hat es oben ja schon erklärt. Es geht nicht um die Stunde an sich sondern auch um den entsprechenden Vorlauf. Und genauso hat auch die Schulleitung bei uns das begründet.


    Zitat


    3. Die UPP Stunde in Sport ist eine 60 minütige Veranstaltung, die glaube ich jeder SuS (emotional) verpacken kann, ohne vor Angst duch sein Abi zu fallen im Boden versinken zu müssen... Klar bist du der Puffer zwischen Schulleitung und Ref, aber findest du nicht, dass man sich in dieser Frage ein wenig mehr für
    seinen "Schützling" einsetzen sollte?? Einfach auch aus dem Grund, dass es ja nicht so ist, dass wir die ganze Zeit privilligiert werden wollen, sondern lediglich EINEN Tag in dieser Zeit Unterstützung brauchen!


    Auch wenn es andere User hier bereits gesagt haben, so gilt diese Argumentation letztlich auch bei Dir. Da es eben nicht nur um die UPP an sich geht sondern auch um die Zeit davor, verlangst Du von den Schülern letztlich etwas, was Du ihnen ggf. aufgrund ihrer eigenen Prüfungssituation nicht bereit bist entgegenzubringen. Dass die Schulleitung angesichts für Dich real existierender Alternativen auf andere Kurse verweist - diese Alternativen haben die 13er ja bekanntermaßen nicht - ist nachvollziehbar.
    Es geht hier aus Sicht der Schulleitung um eine knallharte Abwägung von aus deren Sicht gegensätzlichen Interessen. Die "ruhige Vorbereitungszeit" der 13er fürs Abitur gegen Deine Präferenzen für Dein Examen. Und hier entscheidet sich die Schulleitung eben für die zahlenmäßige Mehrheit, vermutlich aus dem gerade genannten Grund.


    Ich würde da jetzt gar nicht mehr über die eigene Situation lamentieren oder gar die "Gerechtigkeitsfrage" stellen oder der Schulleitung den Vorwurf der Autoritätshörigkeit machen. Letzteres ist anmaßend und sachfremd. (Und dagegen würde ich meine Schulleitung sogar in Schutz nehmen.


    Gruß
    Bolzbold

    Offiziell, d.h. nach geltendem Schulrecht können sie das bis auf zwei Ausnahmen nicht.
    Die Zeugniskonferenz entscheidet ja eigentlich über die Versetzung eines Schülers in die nächsthöhere Klasse - und da aufgrund des Notenbildes. Natürlich wird gefragt, ob man den Schüler wiederholen lassen soll oder ihn "durchwinken" soll. Eine unmittelbare, direkte Einflussnahme seitens der Schulleitung auf die Note eines bestimmten Kollegen habe ich in den bisherigen Konferenzen, die ich mitgemacht habe, nicht erlebt.


    Eine direkte Einflussnahme auf Deine Notengebung ist nur in Ausnahmefällen möglich. Wenn Du nachweislich sachfremde Erwägungen in die Notengebung miteinfließen lässt oder fachliche Fehler Deinerseits die Notengebung beeinflussen, gibt es laut Günther Hoegg ein Selbsteintrittsrecht des Schulleiters.
    Ein anderer Fall wäre natürlich eine Beschwerde über eine Note seitens der Eltern, bei der die Schulleitung aufgrund ähnlicher "Mängel" in der Notengebung der Beschwerde stattgeben könnte.


    Gruß
    Bolzbold

    Wow...


    Ich bin Lehererin geworden, weil ich mir nichts Schöneres vorstellen kann, als mit den jungen Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen ihren Weg zu gehen.


    Darin dürfte der Großteil dieses Forums mit Dir übereinstimmen.


    Zitat


    So blauäugig wie ich bin, dachte ich immer, dass die meisten genau aus dem gleichen Grund diesen Beruf gewählt haben. Und wie immer belehrt mich das Leben eines Besseren.


    Und hier wird es jetzt anmaßend. "Hier bin ich, Platz da, Bahn frei, ICH verbessere die Welt!" Glaubst Du, dass das der richtige Ansatz ist?


    Zitat


    Wer ist den jotto-mit-schaf um zu urteilen, was den der richtige Abschluss für jemanden ist, der vielleicht nur mehr Zeit gebraucht hat, um zu erkennen, was wichtig für ihn ist....


    Wer bist bitteschön Du um sich über die Meinung und Erfahrung (!) langjähriger User ein schnelles Urteil aus der Distanz zu bilden?


    Zitat


    Aber klar, die Schüler sind ja auch bereits am Ende der vierten Klasse soweit, dass Lehrer sie beurteilen und über ihren weiteren Lebensweg mal schnell entscheiden...... Jeder hat sein eigenes Tempo und nur weil er vielleicht nicht arbeitet, frech ist oder sonst was macht, heißt das nicht, dass ihm der Weg verbaut werden sollte.... Ja genau verbaut. Nichts anderes macht man mit so einer vorsinflutlichen Haltung gegenüber jungen Menschen.


    Entschuldige bitte, aber diese Äußerungen sind auf den konkreten Fall bezogen und auf Jotto bezogen völliger Unsinn. Wir reden hier über einen angehenden Abiturienten. Und den nimmt man nicht mehr ständig an die Hand. Wenn Du das dann mit solcher Phrasendrescherei quittierst, dann kann man eigentlich nur noch fassungslos den Kopf schütteln.


    Gruß
    Bolzbold

    Also wenn das Schönheitsideal schon erarbeitet wurde, wäre doch ein Rekonstruktionsverfahren des Sonetts 130 eine nette Sache.


    Die Schüler bekommen die Zeilen jeweils halbiert in Schnippseln und müssen das Sonett rekonstruieren. Währenddessen wird sich ja ein "Aha-Effekt" einstellen bzw. man wird erkennen, dass da eben nicht über Schönheit gesprochen wird.


    Dann kann man an das elisabethanische Schönheitsideal anknüpfen und ggf. auch einen Gegenwartsbezug herstellen.


    Gruß
    Bolzbold


    Der Schüler fragte mich, ob er evtl. in der Zeit, in der ich nicht da sei, Hausaufgaben o.ä. einreichen könne, um was für seine Note tun zu können.
    Ich möchte dem Schüler natürlich nichts verderben, aber ich bin ja nicht ohne Grund krank geschrieben und müsste dann ja im Zuge der Gleichbehandlung das von allen Schülern annehmen, sodass ich diesen Vorschlag abgelehnt habe. Wie handhabt ihr das in einem solchen Fall?


    Hausaufgaben dürften ja eigentlich nicht benotet werden, so dass das streng genommen flach fällt. Alle anderen schriftlichen Arbeiten wären zwar denkbar (verschriftlichtes Referat etc.), doch da muss ich den Vorrednern zustimmen, dass diese Möglichkeit dann allen Schülern gegeben werden müsste.
    Ich würde es eigentlich nicht einsehen, wenn ich zwei Wochen wegen einer OP krank geschrieben bin, während dieser Zeit noch Gefälligkeiten zu erweisen und irgendwelche Hausaufgaben oder andere Schriften zu korrigieren.


    Insofern kann ich Dich in Deiner Entscheidung nur bestärken.


    Gute Besserung.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo,


    das ist keine Frage divergierender Ansichten oder individuellen Einsehens sondern ergibt sich aus der allgemeinen Dienstordnung.


    Ich zitiere:



    In diesem Fall greifen
    Satz 1 => Pflichtstundenzahl,
    Satz 4 => Vertretungszwecke bei Wegfall von Stunden und
    Satz 5 => die zwingenden dienstlichen Verhältnisse, gerade weil der Wegfall der BdU-Stunden der Referendare des aktuellen Durchgangs kompensiert werden muss.


    Es besteht kein Rechtsanspruch auf "Freizeit", wenn die Stunden der Abiturienten wegfallen.


    Ferner: Ich halte es für unwahrscheinlich, dass ALLE Kollegen, die so ein paar Stunden weniger unterrichten müssten, ihre wegfallenden Stunden vollständig durch Übernahme anderer Kurse kompensieren sollen. Es dürften erfahrungsgemäß mehr Lehrer durch den Wegfall der Q2 freigesetzt werden als BdU Stunden der Referendare zu kompensieren wären.


    Insofern würde ich mich da nicht voreilig aufregen. Wo keine Schüler und Kurse, da auch keine Übernahme. Und wo es doch der Fall ist, da ist die ADO ziemlich eindeutig.


    Es gehört zu den Legenden, dass wegfallende Stunden der Abiturienten automatisch Freizeit bedeuten würden.


    Gruß
    Bolzbold

    Hallo Bateau,


    was den Verweis angeht, so hast Du ja offenbar seitens der Schulleitung Unterstützung erfahren, denn ein Verweis kann ja nur durch die Schulleitung erteilt werden.


    Was den Schüler und sein Eltern angeht, so kommt das sicherlich ab und an einmal vor, jedoch sind solche Eltern und solche Schüler in meiner bisherigen "Karriere" am Gymnasium deutlich die Ausnahme gewesen. In sieben Jahren seit Ende des Refs. habe ich erst einen Verweis mit erwirkt - und das erst neulich. Viele Kollegen haben noch nie einer Ordnungsmaßnahmenkonferenz beiwohnen müssen, weil es bei uns kaum Vorfälle gibt, die so etwas nach sich ziehen. Wenn es jedoch einmal zu Vorfällen kommt, dann greift die Schulleitung auch rigoros durch.


    Ich würde mich von dieser Erfahrung nicht verunsichern lassen. Es gibt natürlich solche Schüler und auch solche Eltern, jedoch kann es durchaus sein, dass die Bezirksregierung den Eltern den Widerspruch um die Ohren haut. Beim Widerspruch wird die formale Korrektheit und die Verhältnismäßigkeit überprüft - Deine Glaubwürdigkeit durch solche pauschalen Schlussfolgerungen wie "vergisst er einmal was, vergisst er häufiger etwas" zeigen ja, dass die Eltern nichts gegen Dich bzw. gegen den Verweis in der Hand haben.
    Ich gehe davon aus, dass die Schulleitung dem Widerspruch nicht abhelfen kann und so das Ganze eine Etage höher landet. Berichts doch mal, wie das ausgegangen ist.


    Gruß
    Bolzbold

    Also eine generelle Vorschrift, dass sieben Tage vor einer Lehrerkonferenz dazu eingeladen werden muss, kann ich nicht finden. Das Ministerium emfpiehlt den Schulen aber die Einführung einer Geschäftsordnung, die so etwas beinhalten kann. Falls es eine solche an Finchens Schule gibt, müsste sie einsehbar sein.


    Falls die Konferenzen bereits im (Halb)Jahresplaner mit konkretem Termin enthalten waren, ist zwar nicht formal geladen worden, doch hätte man sich auf den Termin einstellen können.


    So kurzfristige Konferenzen sind zweifelsfrei nervig und für alle Kollegen mit Kindern ein Glücksspiel oder eine Zerreißprobe. Ich habe im Extremfall auch schon ein Kind mitgenommen. Das ist eben der Kompromiss, wenn ich auf zwei Hochzeiten tanzen soll.


    Gruß
    Bolzbold

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