Beiträge von Piksieben

    Und - wie ist eure Meinung?

    Ich verweigere Facebook standhaft und "Freundschaften" mit Schülern wären mir zu heikel. Wenn die Schüler sich untereinander via facebook vernetzen, ist das ja ok und deren Sache. Wenn sie was von mir wollen, können sie eine Mail schreiben.

    Was für viele offensichtlich sehr schwer ist, aber das ist ja gerade ein Grund, das zu üben!

    Noch schlimmer finde ich das Argument, dass Schüler mit Moodle, lo-net und Co angeblich nicht umgehen können. Hallo?? Wer sind denn nun die digital natives - die oder ich?

    Einen Dampfgarer von BOSCH hat man uns letztes Jahr als Einbaugerät zusätzlich zur Mikrowelle verkauft. Der wurde allerdings noch nie benutzt! Schon die Bedienungsanleitung ist abschreckend. Der alte Dampfgarer von BRAUN auf einem Beistelltisch auf dem überdachten Balkon vor der Küche reicht vollkommen aus.

    Hm, da habe ich andere Informationen. Aber ich berichte, wenn das Teil da ist.

    Pausi, was hast du denn für Probleme...

    Alle möglichen Dokumente müssen unterschrieben werden.

    Warum nur arbeiten Finanzamt und alle anderen Behörden mit Computern ... *kopfkratz* Warum benutzt man Programme für die Steuererklärung, die man doch nachher unterschreiben muss ...

    Warum - ohje - habe ich überhaupt einen PC, wo ich doch die Noten unter die Klassenarbeiten per Hand schreibe ...

    Da muss ich jetzt die ganzen Sommerferien drüber nachdenken.

    Zum anderen weiß ich nicht, ob man wirklich Zeit spart. Die Noten sind von Hand in eine Papierliste schnell eingetragen und paraphiert. Das geht auch neben ein Klausuraufsicht etc. Der Klassenlehrer tippt dann alle Noten in die den Rechner. Die Papierliste dient als Grundlage für die Konferenz und fürs Archiv.

    Das sit tatsächlich ein dergestalt unspektakulärer Vorgang, dass man hier ohnehin nur wenig Zeit sparen kann. Ist es wirklich weniger aufwändig, wenn jeder Fachlehrer einzeln zum Rechner wackelt und da seine Noten eingibt? Und wie werden die paraphiert? Muss dann vielleicht noch jemand eine Liste drucken und den Kollegen hinterher rennen, um an die Unterschriften zu kommen?

    Hm ... bemerkenswerte Phantasielosigkeit, das. Selbstverständlich spart es Arbeit, wenn die Noten elektronisch verwaltet werden. Wir arbeiten gerade daran, dass jeder Lehrer seine Noten online eingeben kann und sie dann nur noch zusammengeführt werden, so dass nicht drei Leute dieselbe Liste abtippen müssen und der Zeugnisdruck beschleunigt wird.

    Auch Raumbuchung via Internet ist eine ganz feine Sache.

    Für diese Dinge braucht man jemanden, der sich einmal Gedanken macht - für das meiste gibt es ohnehin fertige Lösungen - und dann ist es für alle einfacher.

    Tatsächlich sind es oft die älteren Kollegen, die sich weigern, etwas Neues anzunehmen. Könnte ja mit Arbeit verbunden sein. Das sind dann meist die, auf deren Arbeitsblättern noch in D-Mark gerechnet wird ...

    Fortbildung gehört auch zu unseren Dienstpflichten!

    Noch nicht erwähnt: Beleuchtung und Strom. In unserer jetzt noch alten Küche leiden wir sehr unter der blöden Beleuchtung. Es ist fürchterlich, im Winter in einer funzligen Küche zu arbeiten. Die Arbeitsplatte muss gut ausgeleuchtet sein und der Essplatz, wenn er in der Küche ist, behaglich.

    Steckdosen kann man in der Küche gar nicht genug haben, auch die muss man gut planen, damit man überall gut dran kommt mit Mixer&Co.

    Der letzte Schrei sind offenbar Dampfgarer. Da ich seit Jahren mit wachsender Begeisterung einen Dampfgarer zum Aufstellen benutze, wird die neue Küche ein Einbaugerät haben.

    Ansonsten gibt es so viel individuell zu beachten (Raumaufteilung, Nutzungsintensität, Preis, Geschmack ...), dass ich die Beratung durch einen vertrauenswürdigen Fachmenschen für das Wichtigste halte. Und der muss sich viel Zeit nehmen und auch dem Kunden viel Zeit lassen, damit nachher alle glücklich sind.

    Dasselbe gilt für den Boden. Es gibt z. B. Kunststoffböden mit Holzdesign, die aussehen wie Parkett. Aber es hängt halt auch von ab, was einem gefällt, ob man kleine Kinder, Tiere oder was auch immer hat.

    Um flexibel zu sein, habe ich meine Tochter auch im OGS angemeldet. Sie musste aber nicht immer bis 16 Uhr dableiben, obwohl das offiziell auch anders klang. Sie war dann ab und zu bei AGs angemeldet und blieb an diesen Tagen bis zum Ende und wurde z. B. freitags oft schon nach der Schule abgeholt (oder ging allein nach Hause). Ab dem dritten Schuljahr waren meine Kinder ab und an mal allein zu Hause. Vorher wollte ich das nicht.

    Kennst du vielleicht Eltern, die ältere Kinder im OGS dieser Schule haben und die wissen, wie das tatsächlich läuft?

    Natürlich ist die Organisation der Kinderbetreuung ein Aufwand. Das ist doch normal?! Die anderen Dinge des täglichen Lebens regeln sich ja auch nicht von allein. Aber über ein Zuviel an Betreuung habe ich noch niemanden klagen gehört. Irgendwie flexibel muss man eigentlich überall sein. Denk mal an eine Krankenschwester im Schichtdienst, nur so als Beispiel.

    Ich kann den Ärger der Kollegen und Kolleginnen schon nachvollziehen. Bei uns an der Schule gibt es z.B. genug Teilzeit-Kolleginnen, die trotz halber Stundenzahl, d.h. halbem Gehalt, das "volle Programm" inklusive Klassenleitung, Konferenzen und Vertretungen fahren müssen. Das einzige Entgegenkommen ist dann i.d.R. ein unterrichtsfreier Tag und ein kürzerer Elternsprechtag.

    Und: "Wissenschaftliche" Tätigkeiten, auch wenn sie ehrenamtlich erfolgen, sind und bleiben nun einmal Privatvergnügen. Wenn es dann gewisse Absprachen mit der Schulleitung gibt... naja, aber festzuhalten bleibt: Der Dienstherr / Arbeitgeber ist NICHT die Schulleitung sondern i.d.R. das Bundesland. Falls die Schulleitung daher ein gewisses "Entgegenkommen" zeigt, dann darf dieses keinesfalls zu Lasten der übrigen Kollegen und Kollegen gehen, denn die werden für eventuelle Mehrarbeit schließlich nicht kompensiert (im Zivilrecht wäre das wohl ein Art "Vertrag zu Lasten Dritter"). Also: Wenn der Kollege z.B. keine Klassenleitung übernehmen will, weil er nicht jeden Tag an der Schule ist, dann müsste er als Ausgleich eben andere Tätigkeiten übernehmen, z.B. mehr Aufsichten an den Tagen, an denen er anwesend ist. Oder die Sammlung aufräumen...

    Das mag ja alles sein, aber gibt es einen einzigen nachvollziehbaren Grund, diesen Ärger an dem betroffenen Lehrer, der eine persönliche Absprache mit der Schulleitung hat, auszulassen? Woher willst du wissen, wie an dieser Schule mit den anderen Teilzeitkräften verfahren wird und wie es denen geht? Ich zum Beispiel hatte als Teilzeitkraft nie eine Klassenleitung. Niemand wäre auf die Idee gekommen, mir deshalb Faulheit anzudichten.

    Da ist jemand, der kommt "von draußen". Er möchte schon unterrichten, wird auch gebraucht, will aber trotzdem weiter wissenschaftlich arbeiten. Er trifft eine Absprache mit den zuständigen Leuten und findet sich mit einem Mal in einem Haifischbecken wieder. Warum eigentlich? Könnte es sein, dass die Gymnasiallehrer da besonders empfindlich sind?

    In der hier so gern zitierten freien Wirtschaft werden Leute sogar außertariflich beschäftigt. Wer macht den da die Regeln? Die Kollegen? Nein. Die müssen sich arrangieren, Punkt.

    Selbst wenn jemand privilegiert sein sollte und man das als irgendwie ungerecht empfindet: Ist das ein Grund, ihn zu mobben?! Für mich klingt das so kindisch wie das "immer alles ich", das unwillige Pubertierende als Begründung vorbringen, wenn sie mal den Mülleimer runtertragen sollen. Wem schadet denn jemand, der Teilzeit arbeitet? Was habt ihr denn davon, wenn jemand in der Konferenz herumsitzt? Diese merkwürdige Art der Argumentation ist mir hier im Forum schon öfter aufgefallen.

    Mich ärgert, wenn jemand nicht tut, was seine Aufgabe ist oder sich offensichtlich vor Arbeit drückt. Aber wenn jemand ganz offiziell teilzeit macht und im Rahmen dessen seinen Pflichten nachkommt - warum sollte ich mich darüber aufregen? Wenn man mit der Arbeitsverteilung nicht einverstanden ist, dann wendet man sich doch am besten an Schulleitung o.ä. und pflegt nicht seine Aggressionen gegen angeblich Privilegierte.

    Ich vermute, dass hier zwei Dinge schieflaufen: Der Herr Dr. Schmidt (der Nick spricht ja schon für sich) kommt vielleicht ein bisschen überheblich rüber, ohne zu merken, dass er aneckt. Und hinter seinem Rücken kochen Dinge hoch. Solche Lästereien verbreiten sich schnell und es gibt immer Leute, die Stimmung machen und andere, die der miesen Nachrede glauben, statt vermittelnd einzugreifen. Und bloß weil sich die Lästerer gegenseitig bestärken, haben sie noch lange nicht das Recht auf ihrer Seite.

    Ich hoffe, ihr habt - wie ich - auch noch andere Stressbewältigungsstrategien außer euch zu sagen, dass das alles nicht wahr ist.

    Man könnte zum Beispiel andere um Hilfe bitten. Oder Dinge delegieren. Oder überlegen, was man von der Todo-Liste streicht. Aber solche praktischen Dinge kommen als Antwortmöglichkeit gar nicht vor.

    Du hast ja so recht, Mikael.

    Ich war mal in einer Schule zu Besuch, da gab es einen richtig großen Unterrichtsraum mit Teppichboden und Sitzgruppen, großzügig, lärmgedämmt, hell, angenehm. So würde ich gerne arbeiten, und so würden auch die Schüler lieber arbeiten. Die Schüler leiden auch unter der Lärmbelastung und würden in einer angenehmen, wertschätzenden Umgebung besser gedeihen.

    Von der sonstigen Ergonomie am Arbeitsplatz mal ganz zu schweigen. Wer von uns würde sich über die ungeeigneten Sitzmöbel beklagen? Die schlecht eingestellten Bildschirme? Die fehlenden Pausenräume für Lehrer? Den fehlenden Platz für Arbeitsmaterialien? Ich erinnere mich gut, wie mein Arbeitsplatz an der Uni regelmäßig untersucht wurde. Der Stuhl. Die Ausrichtung des Bildschirms. Die Höhe der Tischplatte. Da wurde eine Augenuntersuchung vorgenommen. Man wurde über rückenschonendes Sitzen aufgeklärt. An der Schule habe ich derlei noch nie erlebt.

    Daher kann ich Sie, Herr Büttner, nur bitten: Nehmen Sie auch die Beiträge, die hier geschrieben werden, ernst. Stöbern Sie hier mal ein bisschen, wenn Sie wissen wollen, was uns Lehrer stresst. Und bitte, bevor Sie anfangen zu schreiben, begleiten Sie mal eine/n von uns ein paar Tage. Dann wissen Sie, was wir meinen und warum wir hier herumalbern, wenn wir von "Achtsamkeit" lesen.

    Ich bin mit diesem Konzept durchaus vertraut - aber es kann keine Lösung sein für das, was in der Institution Schule im Argen liegt.

    hm... schwierig.

    Erstmal finde ich den Detailgrad deiner Schilderungen ein bisschen bedenklich, ich würde dir empfehlen, das noch einmal zu editieren und ein bisschen allgemeiner zu schildern, du weißt ja nicht, wer von deinen Kollegen hier so mitliest.

    Auf mich wirken deine Schilderungen wirklich schaurig; natürlich geht der Trend zum elektronischen Erfassen von Noten, das ist doch klar; Kontrollanrufe von Kollegen oder "Verpfeifen" bei der Schulleitung, das klingt wirklich nach einem wenig solidarischen Kollegium und danach, dass du einen echt schweren Stand hast, und vermutlich hast du recht, dass es mit deiner "Sonderstellung" zusammenhängt.

    Wie kommen die Kollegen darauf, dass du zu wenig arbeitest? Gibt es Dinge, die du ablehnst zu tun, auch wenn du explizit darum gebeten wirst?

    Wenn man mal nach "Strategien gegen Mobbing" googelt, kann man das ein oder andere finden, was vielleicht weiterhilft. Auf jeden Fall solltest du jemanden an der Schule finden, mit dem du mal über deine Probleme sprechen kannst, z. B. mit dem Lehrerrat.

    Vielleicht kannst du auch den Kollegen mal berichten, was du so machst, wenn du nicht in der Schule bist; du sprichst von Synergieeffekten, vielleicht gibt es ja Dinge, die die anderen interessieren.

    Dann kann man hoffen, dass sich über die Sommerferien die Stimmung ein bisschen beruhigt.

    Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht.

    "Achtsames Duschen" - *gacker*

    Es geht also um Achtsamkeit. Nun gut, kann man machen.

    Bei Lehrergesundheit denke ich aber mehr an Dinge wie Lärm- und Stimmbelastung. Mit mir selbst komme ich schon klar. Gegen die miese Akustik in den Klassenräumen dagegen bin ich auch mit viel Ohmmm machtlos.

    Das ist doch lustig. Es wird ja auch immer mal wieder gefordert, dass Ingenieure und Physiker an die Schulen kommen und den Schülern mal zeigen, wie Physik geht, oder Maschinenbau. Man könnte ja einfach mal während der Schulzeit für ein paar Wochen die Arbeitsplätze tauschen. Könnte für alle Teile amüsant werden.

    Ich denke das auch immer, wenn morgens der Berufsverkehr von A nach B und B nach A pendelt: Tauscht doch die Wohnungen!

    Nun finde ich allerdings auch die Praktikumsbesuche, die ich bei meinen Schülern durchführe, meistens sehr interessant, weil ich da tatsächlich durch die Betriebe geführt werde und oft interessante Gespräche führe. Aber mein Berufsfindungspraktikum habe ich schon abgeleistet, drei Wochen in einer Gärtnerei (damals übrigens in den Schulferien, nach der 12. Klasse und ganz freiwillig).

    Hm... bei den Geschehnissen in der Welt kann im Moment von einem Sommerloch eigentlich keine Rede sein ... vielleicht hat sich Herr Stoch über seinen Schwager geärgert, der am Gymnasium unterrichtet und jetzt in den Genuss der großen Ferien kommt ... oder so ... ich kann mich da nicht drüber aufregen, ist doch eh Quatsch.

    und das "soft skills" beim Schneeschippen und Rasenmähen überschätzt werden


    You made my day :tanz:

    @Zukunft_jabitte:

    Du hast so gestartet:
    In dem Seminar geht es darum, dass wir uns ein neues Konzept von Schule überlegen, dass die Schüler auf die Zukunft vorbereiten soll.

    und beschwerst dich hinterher darüber, dass man dich ernst nimmt. Das finde ich ziemlich ärgerlich. Was soll das? Was hast du eigentlich von uns erwartet?

    Ich bin jedenfalls raus.

    Der ist ja goldig, dein Schulleiter. Erst sollst du weniger Stunden machen, und dann sollst du auch noch auf Musik umschulen.

    Aber du schreibst, er hat gefragt, ob du dir das vorstellen kannst. Da solltest du vor allem jetzt am Anfang ganz klar sagen: Nein. Ich denke, er wird sich dann ein anderes "Opfer" suchen. Du hast ja wirklich gute Argumente. Hast du die genau so vorgebracht? Wenn nicht, solltest du das nachholen. Vielleicht denkt er gar nicht in so kurzen Zeiträumen, sondern wollte einfach nur mal vorfühlen, wie sich das bei dir entwickeln könnte?

    Manchmal hört man aus solchen Anfragen mehr heraus, als drinsteckt ... ich glaube nicht, dass er dich zu irgendwas zwingen will. Kann er vermutlich auch nicht, aber das weiß ich nun rechtlich auch nicht so genau. Aber am besten ist ja, ihr kommt zu einer einvernehmlichen Lösung.

    Es wäre schön, wenn ihr die Umsetzung, Gefahren und Geld erstmal außen vor lassen würdet, da uns diese Dinge bewusst sind, sie aber für diese Projektidee nicht relevant sind. Ich kann verstehen, dass ihr skeptisch seid. Uns fiel es zuerst auch richtig schwer, nicht immer wieder über die Umsetzung nachzudenken. Es geht darum Kinder (die wir später unterrichten) auf das Leben in 2050 vorzubereiten und die Frage ist, ob ein solches Projektjahr dieser Herausforderung gerecht werden könnte oder nicht und in wie fern es zur Persönlichkeitsentwicklung, etc. beitragen könnte.

    Hm, natürlich gibt es immer Skeptiker und man muss die Einwände der formalen Art auch mal beiseite lassen. Aber etwas planen, wovon man gleich weiß, dass es nichts wird, jedenfalls nicht so, wie man es sich vorstellt?

    Und, öh, "auf das Leben 2050 vorbereiten" - eine unglaubliche Anmaßung! Seid ihr Hellseher? Wie hätte man denn 1980 auf 2010 vorbereiten sollen? "Wie ich das Internet bediene", "welchen Handyvertrag ich wähle" oder "Excel für Anfänger"? Oder vielleicht die Jungs und Mädchen trennen und über Wechseljahre, Midlifecrisis und Scheidungskosten aufklären? Vielleicht sind wir 2050 schon alle vom finalen Hochwasser weggespült. Dann sollten wir uns jetzt vor allem vergnügen. Oder von China einverleibt. Dann sollten wir Mandarin lernen. Oder fahren E-Mobile durch eine saubere Umwelt, in der ausschließlich erneuerbare Energien erzeugt werden. Dann sollten wir uns auf den Hosenboden setzen und Maschinenbau pauken, damit das auch gelingen kann.

    Meine inhaltlichen Bedenken schrieb ich ja bereits: Eine unbewohnte Insel zu bevölkern ist eigentlich widersinnig für ein Projekt, bei dem Naturschutz draufstehen soll. Für die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung muss man auch nicht in die Südsee, das wäre ja schlimm. Das ist auch immer so eine Sache mit solchen Eliteprojekten. Die würden wohl eh von den ohnehin Privilegierten mit ihren übermotivierten Eltern wahrgenommen und nicht von denen, für die es wichtig wäre.

    Und was die Lebenspraxis angeht, stimmt, da wäre ein Kurs in Haushaltsführung wichtiger: Kochen, Waschen, sein Geld zusammenhalten. Dinge, die man in der Schule eher selten lernt.

    Es geht doch in dem zitierten Paragraphen lediglich um die Aufsichtspflicht der Schule, nicht um die Arbeitszeit der Lehrer. Wie die Schule die Aufsicht sicherstellt, ist die eine Sache. Das macht ja in der Regel, wer gerade da ist. Auch bei uns am Berufskolleg gibt es Aufsichten 15 min vor und nach dem Unterricht. Das betrifft ja immer nur ein paar und jeden höchstens einmal die Woche. Das gehört zu den Dienstpflichten und steht sicher auch in der ADO, bin gerade zu faul zum Nachschauen.

    Das ist aber etwas ganz anderes, als wenn alle Lehrer 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn im Klassenraum sein müssen. Das addiert sich ja unter Umständen zum 1,6 Unterrichtsstunden pro Woche. Und man muss ja dann - aus organisatorischen Gründen - noch früher da sein. Diese Art von Anwesenheit ist ja eher die, die auch bei Klassenarbeiten erforderlich ist, da würde ja auch keiner auf die Idee kommen, sie irgendwo einzurechnen, weil man ja strenggenommen nicht unterrichtet.

    Mutiges Projekt. Ob sich Eltern finden, die ihren Kindern das erlauben? Gibt es Lehrer, die diese Verantwortung - die können sie nämlich nicht abgeben - übernehmen wollen?

    Ich habe sehr ungute Gefühle dabei, junge Leute zu Selbsterfahrungszwecken auf eine unbewohnte Südseeinsel zu schicken, im Hinterkopf pädagogische Absichten und den unterschwellig formulierten Auftrag, die nächste Generation möge die Welt retten.

    Was machen die Schüler denn dort: Sie sorgen für ihr Überleben, das heißt, sie nutzen die Natur, bauen, kaufen, verkaufen ... wiederholen also das, was die Menschheit seit ihrem Bestehen macht. Dieser Weg ist ihnen ja sogar schon vorgezeichnet. Die Natur, mit der sie in Berührung kommen, stellen wir uns "unberührt" vor, was sie sicher vorher schon nicht war und nachher erst recht nicht mehr ist.

    Lagerfeuerromantik kann man auch in der Eifel haben. Aber es muss wohl die einsame Insel mit Palme sein, damit man jemanden in dieser übersättigten Gesellschaft überhaupt locken kann, sein Handy beiseite zu legen.

    Nicht dass ich die Absicht und die Sehnsucht, die sich in so einem Projekt verbirgt, nicht verstehen kann. Das Technikgedöns und die universelle Anwesenheit von Handys und Co nervt und belastet mich auch. Das ist auch der Grund, weshalb ich hier was schreibe und nicht bei Facebook. Ich wäre auch gern jetzt auf einer einsamen Insel ohne Krach und Gebimmel, aber ich weiß nun mal auch, dass dies eine sehr romantische Vorstellung ist, der eine Giftschlange oder eine Blinddarmentzündung ein rasches Ende setzen kann, und dass das, was die Umwelt letztlich retten kann, nichts anderes sein wird als Technik, politisch klug eingesetzt: Erneuerbare Energien, sparsame Geräte, intelligentes Bauen etc.

    Aber ich denke, ihr werdet noch viel diskutieren - berichtet doch gelegentlich hier, wie es weitergeht.

    *in dasselbe Horn tute*

    Was soll der Fragebogen bezwecken? Was wollt ihr wissen? Um was geht es in den Gesprächen?

    Fragebögen gibt es viele ...

    Was ich als Befragte nicht mag ist, wenn es keine Möglichkeit gibt, einen Freitext einzugeben, sondern nur im Schema antworten darf, weil das einfacher auszuwerten ist und "objektiver" scheint.

    Was mir am meisten Spaß macht bei Feedbackbögen sind die O-Töne, die ich auf diesem Weg einfangen kann. Die sagen mir auch am meisten. Deshalb mache ich oft Spontanbefragungen, bei denen ich die Fragen aus der Situation heraus ansage.

    Wenn es zum Beispiel schlimm läuft, soll die Frage beantwortet werden: "Was sollte ich in dieser Stunde machen?"

    Oder, am Ende einer U-Einheit: "Wie hat Ihnen diese Phase gefallen?" Das kann man sich allerdings auch vorher überlegen und dann ein bisschen genauer fragen.

    Aber, wie gesagt, es kommt halt immer drauf an, was man wissen will.

    Kann ich mich für beide Stellen bewerben und dann (falls ich zwei Genehmigungen bekomme) absagen?

    Ich denke, es bleibt dir doch nichts anderes übrig. Das würdest du doch bei einem Job außerhalb der Schule auch machen. So lange nichts unterschrieben ist, hast du keinen Vertrag. Ich würde da nichts riskieren und beide Bewerbungen aufrecht erhalten.

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