Beiträge von fossi74

    ist es denn erfahrungsgemäß wirklich so, dass außerschulische Erfahrung erwünscht wird und so etwas in Bewerbungsgesprächen gut ankommt, oder rede ich mir das an der Stelle eher schön?

    Kommt halt immer drauf an, ob Du im schulischen Umfeld bleiben willst. Dort sind solche Erfahrungen eher egal (sie schaden aber definitiv nicht!), außer Du kommst einer Schule gelegen, weil Du z. B. fachfremd Wirtschaft unterrichten könntest.

    dass ich ja dann vorher alles umsonst gemacht hätte

    Lass mich raten: Dein Umfeld ist eher nicht-akademisch geprägt?


    Noch einmal zu Berlin (diesmal als Stadt): Köln finde ich auch furchtbar - eng, verbaut, hässliche Bausubstanz, wenig Grün. Berlin ist eigentlich eine angenehme Stadt. Dadurch, dass es aus vielen einzelnen Teilen entstanden ist, hat jeder Stadtteil einen eigenen Charakter; es gibt auch sehr, sehr viele ruhige Gegenden und sehr viel Grün. Die schlechten Seiten Berlins konzentrieren sich auf nicht allzu viele Bezirke. Wäre ich so alt wie Du und ungebunden, würden mich ein paar Jahre Berlin schon reizen. Für immer wollte ich dort auch nicht wohnen.

    Viele raten mir, abzuwarten, ob nicht doch noch ein verbeamtendes Bundesland eine Stelle für mich hätte.

    Mit L/G und einem nur "vorzeigbaren" Examen? Also, direkt warten würde ich darauf nicht.

    Ich hatte mich seit längerer Zeit dafür interessiert, nach dem Ref evtl. noch ein duales Studium im kaufmännischen Bereich zu absolvieren, um mich breiter aufzustellen und nicht nur von dem Arbeitgeber Schule abhängig zur sein.

    Finde ich eine gute Idee, vor allem, wenn man mal über den reinen "Lehrer im Staatsdienst"-Horizont hinausdenkt. Mit der Kombi könntest Du z. B. für eine Leitungsposition an einer privaten Schule (wo es auch kaufmännische Aspekte gibt) interessant sein.

    Jedoch weiß ich nicht, ob es dann später mir zum Nachteil ausgelegt wird, wenn ich nicht sofort nach dem Ref im Bereich Schule geblieben bin, sondern noch etwas anderes gemacht habe.

    Im Gegenteil!


    - noch etwas zum Thema "Berlin": Mit der Annahme eine Stelle dort würdest Du Dir nichts vergeben. Als Angestellter bist Du ja recht flexibel, was die Kündigung angeht; Du könntest Dich also weiterhin in jedem Bundesland bewerben. Als Überbrückung, bis Du tatsächlich eine Planstelle findest, wäre eine Tätigkeit dort sicher nicht das schlechteste.

    Ganz grundsätzlich gilt: Ja, arbeiten kannst Du überall dort, wo Dein Abschluss anerkannt wird. Ob Norwegen dazugehört - keine Ahnung. Den Beamtenstatus gibt es so aber nur in Deutschland, zumindest für Lehrer.

    Möglichkeiten der Beurlaubung gibt es grundsätzlich immer; je nachdem mal mit, mal ohne Bezüge. Die Tätigkeit als Bundesprogrammlehrkraft ist aber definitiv NICHT mit einem Verlust des Beamtenstatus verbunden. Ich kenne mehrere Kollegen, die das teils mehrfach für jeweils vier bis acht Jahre gemacht haben.

    ich dachte immer der Lehrberuf wäre so international, dass man ohne größere Probleme überall unterrichten könnte

    Also, mit Verlaub: Dass gerade das Lehramt DER Beruf ist, wo die Abschlüsse dermaßen uneinheitlich und unterschiedlich sind, ist doch eigentlich bekannt.

    OT: Einfacher Trick, @samu: Einen Satz bilden und die Anfangsbuchstaben zu einem Passwort kombinieren, ergänzt mit Zahlen und/oder Sonderzeichen. So wird aus "Ich kann mir Passwörter jetzt gut merken" z.B. "IkmPjgm01051986" oder ähnliches. Hat mir geholfen, mal Ordnung in meine Passwörter zu bringen.

    Wie oft habe ich als Klassenlehrer das Klassenbuch gesucht (gefunden an den seltsamsten Stellen)

    An einer meiner ehemaligen Schulen ist mal ein Klassenbuch, das wohl zu viele Einträge über Fehlzeiten enthielt, nach bester Mafia-Manier unter frischem Asphalt verschwunden. Ein hilfsbereiter Bauarbeiter hatte bei der Entsorgung geholfen...

    Ich bin inzw. zu der Überzeugung gekommen, daß der Supertanker erst einmal frontal auf einen Eisberg krachen und versinken muß

    Ups. Welche Prophezeiung in dieser Aussage steckte, war dem Kollegen Platty damals wahrscheinlich nicht bewusst.

    Ein Pädagogikstudium macht dich zwar nicht automatisch zu einem guten Lehrer, ein fehlendes aber ziemlich sicher zu einem Lehrer mit großen Professionalitätslücken.

    Naja. Wenn ich meine Quereinsteigerin-Kollegin mit ähnlichem Hintergrund wie Schnepfilein mit einer meiner anderen Kolleginnen vergleiche, die ausgebildete (!) Gymnasial-, Förderschul- und Waldorflehrerin ist, dann muss ich nicht lange überlegen, wer da wen fachlich, didaktisch und pädagogisch aber sowas von an die Wand spielt...

    Der Vorsatz ist bereits erreicht, wenn sich die Lehrkraft bewusst über Vorschriften hinwegsetzt und sich der Pflichtwidrigkeit bewusst ist oder zumindest mit dem Verstoß gegen Pflichten rechnet. Klassiker hierbei sind das bewusste Schwänzen einer Aufsicht oder das Ignorieren entscheidender Sicherheitsregeln bei Experimenten oder im Sportunterricht trotz bekannter Risiken und dem Wissen um Reduzierung dieser. Dies geht über das leichtfertige Handeln bei grober Fahrlässigkeit hinaus und kommt (leider) durchaus vor.

    Das stimmt so nicht:

    • Grobe Fahrlässigkeit = "Klar kann da einiges passieren, wird aber schon nicht." --> Beispiel: Schwänzen einer Aufsicht
    • Bedingter Vorsatz = "Mir doch egal, wenn was passiert." --> Beispiel: Ich schlage einen Mann auf der Straße nieder, um ihn auszurauben; er stirbt.
    • Vorsatz = "Ich weiß, dass da was passiert, und ich will das genau so haben." --> Beispiel: Nicht nötig, oder?

    - Die beiden Arten des Vorsatzes sind nur im Strafrecht relevant. Die von Dir genannten "Klassiker" sind geradezu lehrbuchmäßige Beispiele grober Fahrlässigkeit.

    Es mag schon sein, dass der eine oder andere tatsächlich Kollegen kennt, die für das Ersetzen einer Schließanlage blechen mussten, aber das ist unheimlich schwer nachzuweisen. Im Fall des auf dem Pult liegen- oder an der Tür steckengelassenen Schlüsselbunds ist die grobe Fahrlässigkeit spätestens dann zu verneinen, wenn die Lehrkraft z. B. durch sich streitende Schüler abgelenkt war. Schlüssel gehen verloren. Das gehört zum Wesenskern von Schlüsseln und passiert jeden Tag hunderttausendfach. Dafür braucht es keine Versicherung (die sich im Zweifelsfall schon irgendwie um die Leistung drücken wird). Bei den von Kris24 zitierten Fällen wäre der Hintergrund interessant, zumal es mir äußerst unwahrscheinlich scheint, dass es gleich zwei Kollegen an der gleichen Schule trifft, die dann offensichtlich auch noch beide keine Versicherung haben. Komischer Zufall.

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