Beiträge von chilipaprika

    Hast du denn (also auf einer höheren Ebene als von einer Seminarleiterin) abklären lassen, ob du den Seiteneinstieg machen darfst?
    in NRW durfte ich keinen Seiteneinstieg / OBAS machen, da ich ein Staatsexamen habe. Die Tatsache, dass ich auch einen anderen Abschluss habe, war irrelevant.
    Da du in deinem Lebenslauf den ersten Ref-Versuch nicht verschweigen wirst, ist der Behörde klar, dass du ein erstes Staatsexamen hast...

    Ich finde, das ist die Krux am Fremdsprachenunterricht.
    Natürlich muss man in allen Fächern ein gewisses (hohes) Niveau erreicht haben, damit man didaktisch reduzieren kann.
    Im Geschichts- (jetzt wird Nele schimpfen) oder Politikunterricht kann ich (ich setze natürlich ne gute Vorbereitung voraus!!!) über unsere Vorfahren oder unseren Klassensprecher sprechen. Ich kann in Mathe Bruchrechnungen durchnehmen, ohne von irgendwelchen Funktionen, die man erst in der Oberstufe hat, zu sprechen.


    Im Fremdsprachenunterricht ist das Fach STÄNDIGER Gegenstand. Ich SPRECHE die ganze Zeit (naja, schön wär's) die Sprache, natürlich passe ich meine Sprache möglichst dem, was SchülerInnen schon können, aber ich kann nicht einfach eine falsche Zeitanpassung machen oder einen falschen Modus mündlich benutzen, nur weil die Kids es noch nicht im Unterricht hatten. Auch das Erstellen von Materialien ist eine ständige Falle für Fehler (sehe an meiner aktuellen Referendarin). nicht zu sprechen von der Aussprache :(

    Ich hoffe, (die meisten) LehrerInnen sind sich dessen bewusst, dass solche Grenzen absolut nix bedeuten.
    Wenn ich jetzt meinen Vokabeltest mit 15 Wörtern/Sätzen von oben nehme: Wenn ICH beschlossen habe, dass ein Kind 10 Punkte braucht, um eine 3 zu bekommen, dann auch, weil ich weiß, wie ich korrigiere.
    Wenn morgen jemand total unreflektiert mir sagt, ich solle erst ab 12 Punkte eine 3 geben, dann ziehe ich nur noch halbe Punkte ab, wo ich zur Zeit volle abziehe. Umgekehrt nach unten.
    Es steht ja nirgendwo im Gesetz, wieviele Punkte ich für "le pére"(alternativ "la père", "le péré", oder "le vater"...) statt "le père" zu verteilen habe.

    Hä???? Du darfst keine Noten machen?
    und wie machst du dann die Zeugnisnote? Du würfelst?


    Ich sage nicht, dass ich einen Schüler dran nehme und ausfrage, wie in Bayern zum Beispiel sondern, dass ich rein theoretisch in jeder Stunde jedem Schüler eine Note gebe. (Dass die Realität anders aussieht und ich oft alle paar Wochen eine Grobnote gebe, ist für mich nicht der Idealfall).
    Ein Test darf maximal den Wert einer Unterrichtsstunde haben. Das heißt, wenn du 12 Wochen im Halbjahr hast, hat der einzelne Test kaum Bedeutung. und du darfst auf keinen Fall eine Zeugnisnote alleine anhand von Tests bilden.


    Naja, wenn ich zum Beispiel (von Erdkunde habe ich wenig Ahnung) Politikunterricht habe, dann sind doofe Fragen wie "Nenne den Staatsoberhaupt", "Wer wählt den Bundeskanzler?", "Wie heißt das deutsche Parlament?" oder Ähnliches Fragen, die in einer 9 darunter fallen. Natürlich schafft es nicht jeder, der anwesend war und die meisten müssen lernen, aber auch Fächer der Fächergruppe II sollen gefälligst ihren Anspruch nicht verlieren.

    um welches Fach handelt es sich.
    und ganz ernsthaft: wenn man so ein Bewertungsraster hat, sorgt man dafür, dass 40% der Punkte durch stupide Aufmerksamkeit im Unterricht zu schaffen ist.
    und sollte es sich um ein Nebenfach: ich begrüße eine solche Staffelung sehr. Es ist ja eh nur ein Test im Wert einer Unterrichtsstunde. Das heißt, du hast eh ganz viele mündliche Noten und dieser Test ist halt eine Vorbereitung darauf, dass man auch im Nebenfach Fachwissen lernen muss.

    erstmals nur zu diesem einen Punkt:
    Da du nur in der Unter- und Mittelstufe unterrichtest, sollte dir doch bekannt sein, dass es auf den Zeugnissen keine Tendenzen gibt und dass eine 4minus eine 4 ist und somit bestanden?
    Erst ab der Q1 ist eine 4minus ein Defizit.
    4 minus ist schließlich: "noch ausreichend".


    ich habe in allen Klassenarbeiten und Klausuren, die nicht nach Noten-Abivorgaben (also fast die ganze Oberstufe) bewertet werden bei 50% die 4minus.


    Die lineare / nicht lineare Verteilung hängt vom Fachschaftsbeschluss.
    In den (Vokabel-/Grammatik-)tests habe ich aber auch zum Beispiel unterschiedliche Verteilungsmuster, je nachdem, ob die Abfrage "schwieriger" war oder nicht.
    In der Regel:
    10 Punkte -> 10 / 9 / 8-7 / 6-5 / 4-3 / 2-0
    15 Punkte -> 15-14 / 13-12 / 11-10 / 9-8 /7-5 / 4-0

    aber bei sowas kontrolliert doch kein Mensch, ob man die Stunde von Dienstag in der 6. Klasse hochgeladen hat.
    Jeder von uns hat gute, bessere und mittelmäßige Stunden.
    Da kann doch jeder entscheiden, welche er hochlädt und im Laufe der Zeit ist man sicher geneigter, mehr einzustellen, wenn man sieht, dass es funktioniert.
    und sicher soll kein Mensch ein Word-Dokument mit 3 Zeilen "Buch Seite 45, Nummer 5 und dann Nummer 7" einstellen... aber gute Arbeitsblätter, Einstiegsbilder, Karikaturen oder Quellen sind immer für jemanden eine Erleichterung, der das Thema zum ersten Mal unterrichtet und noch gar keine Materialien hat.

    ?!

    Wenn eine Schule zum Beispiel Bedarf an "Physik" hat (ich spreche mit allgemeinbildenden Fächern, weil ich vom Gym komme und es mir geläufiger ist, einfach selbst den Transfert machen), wird sie oft "warten, bis eine Initiativbewerbung reinkommt, die interessant aussieht.
    Wenn eine Schule ein Fach ausschreibt und sich kaum jemand bewirbt, dann muss die Schule auch den einzigen Bewerber nehmen, auch wenn er ein völliger Idiot ist und nicht ins Kollegium passt.
    oder schlimmer: es zieht sich und die Stelle bleibt leer, dann darf man nur noch im Nachverfahren (oder nicht) ausschreiben und es sind keine Wunschkandidaten mehr dabei.
    Das heißt, mit so einer Kombi wirst du einfach mehrere Initiativbewerbungen schreiben (müssen) und sicher von jeder Schule eine interessierte Antwort erhalten, selbst wenn es erstmals nur ums Kennenlernen geht und es dann eventuell in eine Ausschreibung und Einsatz münden könnte.


    chili

    Das frage ich mich ehrlich gesagt auch.
    Sollte Karten auseinanderschneiden oder Pärchen-Verfahren mache ich aber zum Beispiel in der Fremdsprache, um sie zu zwingen, miteinander zu kommunizieren und NACHZUFRAGEN. Dann ist es aber auch eine eingeplante Phase in meiner Stunde.
    Bei normalen Gruppen oder Puzzle heißt es "alle mit einer 1 auf dem Blatt in die Ecke, alle mit einer 2 in die andere Ecke, .. und zwar zack zack" (und der erste, der in einem UB oder Revisionsstunde diskutiert hätte, hätte aber Stress bekommen (und keine Keckse in der nächsten Stunde bekommen :pfeifen: )


    (in manchen ist sexuelle Vielfalt nicht die Haupthandlung, jedoch Teil der Nebenhandlung/en):

    Huhu!


    Das finde ich persönlich am besten. Wenn es im Fokus steht, ist die Auseinandersetzung zwar auch gut, aber seltsam (das macht man einmal, aber doch nicht jedes Jahr). Wenn es "nebenbei" ist, dann gehört es noch mehr zur Normalität. Man diskutiert es zwar in einer Stunde, aber es ist halt "normal".

    @Lehramtsstudent:
    Das, was du mit ‚stay or leave‘-Entscheidung erzählst, ist doch totaler Quatsch.
    Das Problem entsteht nicht wegen Migrationshintergrund sondern wegen Bildungsferne. Diese Kinder sind doppelt halbsprachig oder im Fall sehr vieler ‚Stammdeutscher‘ einfach einsprachig. Sie kennen die Wörter nicht. Haben sie noch nie gehört, weil die Eltern sie noch nie verwendet haben, weil sie zu wenig lesen, usw...

    wobei ich zumindest die TE so verstehe, dass der Migrationshintergrund sich auf die Eltern bezieht und die Kids in Deutschland aufgewachsen sind. Da kann / darf man nicht weiter differenzieren. Natürlich läuft trotzdem etwas schief, wenn es soweit kommt...
    Ich habe aber auch im Unterricht, zum Teil in der Oberstufe, SchülerInnen, die keinen Basiswortschatz haben, obwohl sie und ihre Eltern (zum Teil auch "Urdeutsche") in Deutschland geboren sind. Was soll man da machen, zusätzlich zu differenziertem Deutschunterricht, vielen Förderangeboten, Leseaktionen, Wortschatzkisten usw... ?

    Da steht doch "zwei Klausuren pro Semester". Also wenn eigentlich drei oder gar vier Klausuren angesetzt sind, kann ich so lange auf weitere Leistungsnachweise verzichten, bis ich das Minimum von zwei Klausuren erreicht habe. ;)

    Das kannst du doch nicht ernst meinen, oder?
    Sorry, wenn ich in Klischees reagiere, aber sind eure Klausuren Mini-Ankreuztests und du hast zuviel Stunden für zu wenig Stoff in deinem Fach?
    Ich renne von Klausurtermin zu Klausurtermin, um nicht nur teaching for the test zu machen, ein bisschen Puffer habe ich natürlich, wenn ich einige Stunden effizient straffe, aber WANN soll ich bitte korrigieren? Ich habe gerade 3 Stappel auf dem Tisch, der 4. kommt in 3 Tagen, ich STERBE, wenn ich auch nur eine "freiwillige" Klausur mache. Vom Herstellungsaufwand nicht mal zu sprechen....



    an der Schule meiner Söhne gibt es einen zentralen Nachschreibetermin am ersten Samstag des Monats. Da werden die anfallenden Infos der verschiedenen Fächer gemeldet und reiherum haben die Lehrer da einmal pro Schuljahr wohl Aufsicht, erhalten die Arbeiten des jeweiligen Faches/Fächer und die Namen der möglichen Nachschreiber. Das finde ich eine sehr effektive Lösung und ist unattraktiv für "Schwänzer". Was ich nicht weiß, ist, wie dann mit dem Nichterscheinen umgegangen wird, aber ich vermute stark, dass es auch da eine Konsequenz gibt.


    Das Problem mit dem Samstag ist natürlich, dass dafür ein Schulkonferenzbeschluss zur Aufhebelung der 5-Tage-Woche benötigt wird. und das "reiherum"-Aufsichtmachen ist glaube ich auch ein netter Witz. Aus purer Naivität habe ich vorletztes Schuljahr mich freiwillig gemeldet, schließlich hätte ich es dann hinter mir und wäre für ca. 15 Jahre sicher (ca. 60-70 Kollegen, 2 Nachschreibetermine pro Halbjahr, je eins am Ende vom jeden Quartal), Pustekuchen, es wird einfach nur geguckt, ob jemand das bitte macht ("du hast eh jemanden dabei"). Ich sage es mal so: mich würde es nicht stören, man kann es schön planen und wenn der Freitag Nachmittag eh nicht verplant werden muss, dann sitzt man einfach da 5 Schulstunden am Nachmittag und korrigiert oder daddelt am Handy und reicht dann die Überstunden ein, die man ja sicher hat, da es eben alleine da schon 4 sind.
    Aber gerecht ist es nicht unbedingt. Ich bin froh, dass die Samstag-Variante vor ein paar Jahren also schon abgeschmettert wurde, weil es echt ne ganz andere Hausnummer ist, an dem Samstag wieder anzutanzen (gut, für die SchülerInnen auch).


    chili

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