Ich denke mit Schrecken an meine Schulzeit an Fächer zurück, für die ich mich nicht interessiert hatte, und mit welcher Qual dann das Lernen für diese Fächer für mich verbunden war. Während ich in interessanten Fächern kaum etwas lernen musste. Mein großes Interesse im Sinne von "Brennen" war die Biologie und ich finde den Gedanken schrecklich, den Stoff für ein Staatsexamen zu lernen, wenn ich mich nicht dafür interessiere. Für mein zweites Fach Chemie war das Interesse auch da, aber nicht so groß wie für die Biologie, wo ich vor dem Staatsexamen erst noch das Diplom gemacht hatte. Entsprechend größer ist auch mein wissenschaftlicher Hintergrund in der Biologie. Jedoch unterrichte ich auch Chemie sehr gerne, wobei ich die Schulchemie als sehr einfach empfinde und gefühlt einen größeren Vorsprung vor den Schülern habe als in Biologie. Liegt wohl daran, dass Chemie weniger im Alltagsleben der Schüler auftaucht als Biologie (eigener Körper, Krankheiten, Tiere etc.). Aber in der Biologie bin ich auch jetzt noch mehr bei der aktuellen Forschung dran als in der Chemie, lese eher Bücher und Fachartikel zu biologischen Themen, was mir im Oberstufenunterricht zugute kommt. Ob die Schüler das bemerken, denke ich nicht. Die wenigsten erleben mich in beiden Fächern und haben einen Vergleich.
Es ist ja bei den Fächern nicht alleine mit Unterrichten getan. Man benötigt immer wieder neues Hintergrundwissen, wird zu Themen geffragt, die über den Lehrstoff hinausgehen, bildet sich weiter, diskutiert mit Kollegen und anderen. Das stelle ich mir schwer vor, wenn man kein oder kaum Interesse am Fach hat.
Sarek