Ich habe - im Nachbarbundesland - Sonderpädagogik mit Hauptfachrichtung Sprache studiert und arbeite auch in diesem Förderschwerpunkt. Prinzipiell kann ich es empfehlen; ich bin glücklich mit meiner Wahl.
Natürlich gibt es anstrengende, herausfordernde und stressige Situationen und Phasen. Aber wo gibt es die nicht? Zumindest, wenn man im sozialen Bereich im weiteren Sinne arbeitet.
Was du bedenken solltest: In Bayern sind die meisten Förderschulen SFZ, die die Schwerpunkte Lernen, Sprache und Verhalten umfassen. Nach dem, was man von dort hört, sind da eher wenige Kinder, bei denen die Sprache wirklich der einzige oder Hauptaspekt der Förderung ist, sondern es sind zunehmend umfassende Entwicklungsprobleme.
Aber gut, zum einen geht die Tendenz auch hier an Schulen, die nur den Schwerpunkt Sprache haben, in dieselbe Richtung. Zum anderen schreibst du ja, du habest bereits Praktika (in SFZ?!) gemacht, weißt also wohl, was auf dich zukommen würde?
musst du in Bayern nicht sowieso ein Unterrichtsfach und zwei sonderpäd. Fachrichtungen studieren?
Bayern, aktuell: ein Förderschwerpunkt mit sehr vielen Modulen/ECTS, eine zweiter mit deutlich abgespecktem Umfang ("Qualifikation"), dazu entweder Grundschuldidaktik (Deutsch, Mathematik und eines aus Musik/Sport/Kunst/Religion) oder Hauptschuldidaktik (Deutsch oder Mathematik, zweites Fach je nach Wahl vom ersten und wieder eines aus Musik/Sport/Kunst/Religion) sowie die allgemeinen erziehungswissenschaftlichen, psychologischen usw. Grundlagen.
Allerdings frage ich mich schon, welchen psychischen Belastungen deine Kolleg*innen sich ausgesetzt sehen, was dann im Lehramt besser werden soll. Ist man als Therapeutin nicht im Einzelsetting?
Auch das Einzelsetting hat seine spezifischen Herausforderungen.
Darüber hinaus ist man in Abhängigkeit von Ärzten, Krankenkassen, Patienten bzw. Eltern, Praxisinhabern usw. mit ihren jeweils eigenen Vorstellungen und Erwartungen.
Das ganze mit einem hohen Workload für einen eher geringen Lohn und leider auch oftmals geringe Anerkennung.
So sehr mir die sprachtherapeutische Arbeit Freude bereitet: In einer logopädischen Praxis würde ich unter den Bedingungen nicht schaffen wollen.