Beiträge von Sissymaus

    In Nds. gibt es auch offene Stellen an Gymnasien. Aber man muss auch überlegen, ob eine Gymnasiallehrkraft, die keine Stelle am Gymnasium bekommen dann überhaupt bereit wäre an die Brennpunktschule nach NRW zu gehen. Ich glaube, dass das die wenigsten würden.

    Ich bin natürlich auch mehr für Mehrausgaben im Bildungssektor. Und es natürlich auch eine Frage von Prioritäten. Aber selbst mit einem großen 100 Mrd. Packet würden wir nur wenige finanziell bedingte Probleme lösen. Der Investitionsstau ist riesig. Das sind eher Aufgaben über die nächsten 20 Jahre. Und in diesen 20 Jahren brauchen wir trotzdem Lehrkräfte, die in Brennpunktschulen unterrichten. Das Schulsystem ist strukturell bedingt auch einfach viel träger als die Gesellschaft. Wenn Politik, Gesellschaft und Verwaltung gemeinsam mehr für Schulen erreichen wollen, haben wir trotzdem immer das Problem, dass wir gar nicht so schnell auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren können. Man kann so viel besser machen, aber am Ende wird es immer noch unbeliebte (Brennpunkt)schulen geben und wir immer noch das Problem haben, dass der Bedarf und die Wünsche der Lehrkräfte nicht übereinstimmen.

    Und deswegen ändern wir einfach gar nichts? Weil Änderungen erst in einigen Jahren sichtbar werden?
    Na dann.

    Schule muss sich dringend verändern. Sie muss sich den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen. Aber es passiert nichts. Es hängt einfach von dem Engagement Einzelner ab. Das frustriert mich immer mehr.

    An Realschulen hat keiner Klassen mit 10 Leuten. Auch nicht mit 20. eher mit 26. Am Gym in der SEK 1 ist auch eher eine Klassengrösse an die 30 üblich

    Durch Zusammenlegung entstehen bei uns Klassen, die dann 15 SuS haben. Woher die 35 kommen sollen, wenn am BK ab 32 geteilt werden muss, raffe ich nicht. Sobald wir 16 haben, bilden wir eine eigene Klasse und legen NICHT zusammen. Wir legen auch eher nicht bei 10-15 Schülern zusammen, sondern unter 10!

    und ja: jemand mit Deutsch hat mehr korrekturaufwand als ich mit Maschinenbau. Dafür kann ich ja nun mal gar nichts. Das ist ein ganz anderes Problem.

    Alternative ist zB bei uns: wir schmelzen das Angebot sehr stark zusammen. Unsere Kinder können dann nur noch wenige Berufe lernen und zB kein berufliches Gymnasium besuchen. Wenn sie das wollen, müssen sie eben einige Stunden mit dem ÖPNV fahren oder mit 16 alleine nach Dortmund ziehen.
    Da wir das nicht wollen (alle KuK werden regelmäßig gefragt, ob sie das System mittragen wollen), leisten wir uns das so, um örtlich ein attraktives BK zu bleiben und nicht in einigen Jahren ganz geschlossen zu werden, wie 2 aus unserer nahen Umgebung!

    Es ist nicht unrealistisch. Es ist eine Frage der Prioritäten. Und die Bildung hat eine Priorität, die völlig falsch ist. Es ist genug Geld da. Es wird falsch ausgegeben und das kostet am Ende mehr Geld. Die ganzen Schüler, die auf der Strecke bleiben, schlecht ausgebildet sind, die wollen Sozialleistungen haben. Und das wird auf Dauer nicht funktionieren


    Ich rede nicht davon, was morgen passieren kann, sondern dass die Politik dringend in Schulen investieren muss! Ich verstehe einfach nicht, wieso das nicht passiert, obwohl alle die Missstände kennen. Es ist mir klar, dass ich das nicht mehr erlebe, wenn heute angefangen wird zu investieren. Aber so geht es doch nicht weiter.

    In Hagen wurden mehrere Gebäudeteile von 2 großen Berufskollegs gesperrt. Von heute auf morgen. Wegen Brandschutzmängeln. Es wird gespart und gespart. An Gebäuden, Infrastruktur, Personal. Das fällt uns jetzt schon auf die Füße, aber Frau Fellner führt noch weitere Tests ein, anstatt die Grundschulen mehr zu fördern.

    So der berechtigte Wunsch. Nun gibt es aber gerade in den Brennpunkten Schulen die eine Ausstattungsquoten von unter 80% haben. Es will aber keiner hin und wenn ich da kleinere Klassen mache, benötige ich noch mehr Lehrkräfte die ich nicht habe. Es ist ja nicht so, als würden diese Schulen die Stellen nicht ausschreiben.

    Richtig, ich finde auch, dass das Problem systematisch ist. Gäbe es ÜBERALL kleine Klassen und genug Professionen, die Problemfällen helfen können, entsteht der Brennpunkt gar nicht erst in der Dimension, wie er vielleicht heute vorliegt. Ich will damit sagen, der Dienstherr macht sich seit Jahrzehnten einen schlanken Fuß, nur langsam kann und will das keiner mehr ausbaden.

    Eher in den seltensten Fällen. Es geht doch meistens eher in Richtung Brennpunktschule. Also wie schaffe ich realistisch gute Arbeitsbedingungen an Brennpunktschulen. Was soll das Land machen, damit auch diese Lehrkräfte zum nächsten Schuljahr glücklich sind?

    Häh? Fragst Du das hier ernsthaft?

    Mehr Personal, verschiedene Professionen, kleinere Klassen, eine Schulleitung, die hinter den Lehrkräften steht, angemessene Ausstattung...

    Und (ein) Grund dafür ist, dass es wahrscheinlich zu viele Lehrkräfte gibt, die dann auf einer Versetzung bestehen würden.

    Ernsthaft jetzt? Das kann doch kein Grund sein, dass der Dienstherr seiner Fürsorgepflicht nicht nachkommt! Wenn es viele LoL gibt, die aufgrund von krank machenden Bedingungen auf Versetzungen bestehen, dann muss der Dienstherr die Bedingungen ändern und nicht die Versetzung durch Untätigkeit verhindern!

    Und damit werden dann die KuK, die die allgemeinbildenden Fächer unterrichten mit schöner Regelmäßigkeit jedes Jahr überlastet und die, die die Spezial-Fächer unterrichten, pfeifen La-Paloma und maulen die ersteren KuK noch an, dass diese sich nicht so anstellen sollen. Oder wie willst du erklären, dass der eine Kollege dann bei so einer Zusammensetzung auf einmal 44 Azubis allgemeinbildent vor der Nase hat, während der andere Kollege nur 3 Azubis unterrichtet? Genau solche Extreme kommen nämlich dabei raus. Und vor allem: Es sind jedes Jahr die gleichen KuK, die entweder extrem kleine oder extrem große Klassen haben.

    Nee Du, so zusammengelegte Bildungsgänge geht mal gar nicht, eben weil immer die gleichen KuK dabei das Nachsehen haben und immer die gleichen KuK profitieren.

    Du kennst doch unsere Begebenheiten gar nicht, warum maulst Du mich so an? Solche Zustände gibt es bei uns gar nicht, dass man 44 Azubis hat! Wir leisten uns sehr kleine Klassen, die zusammengelegt eben immer noch kleine Klassen nah an der Untergrenze ergeben. Ohne diese Zusammenlegung gibt es diese Klassen nicht.

    Und stell Dir vor: Wir sorgen auch bei den Kollegen für eine ordentliche Verteilung und achten auf die Belastung!

    Diese Stunden werden dann im nächsten Schuljahr vom Deputat abgezogen.

    Diese Vorgehensweise ist ein Kredit bei zukünftigen Schülergruppen. Das sollte man als SL möglichst vermeiden.

    Wir machen auch zB folgendes: Bildungsgänge, die aus der gleichen Anlage stammen (zB Assistentenberufe) werden in einigen allgemeinbildenden Fächern zusammengelegt und in den berufsbezogenen getrennt. Damit spart man auch Stunden.

    Weiteres Beispiel: Berufliche Gymnasien haben Englisch, Deutsch Grundkurse zusammen und die Leistungskurse getrennt.

    Duale Berufe werden teilweise (sofern erlaubt) gemeinsam beschult, um kleine Klassen zu vermeiden.

    usw.

    Am BK hat man zumindest in NRW reichlich Spielraum. Ist aber alles nur bedingt planbar und daher am Schuljahresanfang stressig. Sitze auch grad wieder davor....

    dass ich im 2. PE-Durchgang überhaupt war (Einführung Herbst 2017, Start bei mir im Herbst 2018).

    Andere Schulformen haben seit 2010 die PE und OBAS. Man hätte ja auch von den Erfahrungen profitieren können. Am BK gibts nur sehr wenige grundständige Lehrämter und viele Seiteneinsteiger, die dann über PE/OBAS in die Schule kommen. Die Seminare sind da wirklich erprobt. Schade, dass die Seminarleitungen nicht im Vorfeld mal Kontakt zu den erfahrenen Seminaren hatten.

    Wenn die Dame in den Schips Daten steht, müsste es auffallen. Ich vermute eher, dass sie da gar nicht mehr drin stand. Denn wenn sie die ganze Zeit mit ihren Stunden der Schule zugerechnet wird, hätte der Schulleiter doch mal gesagt, ich hab eine Person zu wenig.

    abgesehen von der ganzen Absurdität der Situation und den ganzen Fehlern die da in summe passiert sein müssen: ich finde es dreist, dass die Frau dagegen geklagt hat, dass sie zum Amtsarzt bestellt wurde. Das Land ist doch kein Wohlfahrtsverein. Wer den Dienst nicht leisten kann, muss eben in den Ruhestand versetzt werden.

    Das alles ist ein systemisches Problem.
    Wir als Bündel-BK werden als gesamtsystem betrachtet. Es kann also sein, dass wir Zu viele Lehrer haben (rechnerisch), aber eben Mangel in Englisch oder Maschinenbau. Da nützt uns dann der Überhang gar nicht.
    Und ähnlich dürfte es ja an anderen Schulen im Sekundarbereich sein.

    Wir haben das Problem derzeit auch in einem Bildungsgang. Über 90 Schüler in einem Bildungsgang, den wir zweizügig anbieten. Jetzt wird eine dritte Klasse aufgemacht, aber wir haben keine Lehrerstunden übrig. Wer da unterrichten wird ist absolut unklar, der Vorschlag, den jetzt nach oben gereicht wurden sind tageweise Beschulung (die eine Klasse kommt Montag, Mittwoch, Freitag, die andere Dienstag und Donnerstag und in der Woche darauf dreht sich das). Damit kommen wir wahrscheinlich nicht durch, aber zwei Klassen mit 45 Schülern geht eben auch nicht. Und wenn ich dann überlege, dass der Leistungskurs Elektrotechnik mit 4 Schülern angeboten wird, dann finde ich das schon ... interessant.

    Die Stundenverteilung am BK ist sehr komplex. Wenn ihr im BG Elektrotechnik 20 Anmeldungen hattet und den Bewerbern zugesagt habt, dann ist das bindend, auch wenn nur 4 kommen. Das Risiko geht man eben am BK immer ein.
    Wir haben in diesem Jahr 3 Klassen zugemacht, die eigentlich geplant waren und zusätzlich Klassen eröffnet, die nicht geplant waren. Das ist jedes Jahr ein Eiertanz.

    Was soll man aber machen, wenn man keine Lehrkräfte mehr hat?

    Das weiß ich nicht. Am BK würde dann an anderer Stelle Unterricht gekürzt. Keine Ahnung, was am Gym laufen würde.
    Wenn die zulässige Kursgrösse/ Klassengröße überschritten wird, sind Widersprüche vorprogrammiert. Und in gewissen Klassen kann man das Unterrichten auch gleich sein lassen, wenn dort 28 sus sitzen. Deswegen machen wir das nicht.

    ort sind eher weniger als 10 SuS in den Klassen.

    Duale Ausbildung muss vor Ort bleiben, auch wenn wenige SuS in den Klassen sind. Es wird Euch sonst ereilen, dass man ein Treppengeländer oder einen Haarschnitt nur noch bekommt, wenn man in einer Stadt mit mehr als 200.000 EW wohnt. Es gibt auf dem Land weniger Bedarf und trotzdem müssen diese Schüler beschult werden. Bei dem Überangebot an Ausbildungsstellen, werden nur vereinzelt SuS den Aufwand auf sich nehmen, 2 Stunden Schulweg mit dem ÖPNV zu bewältigen. Die suchen sich dann einen anderen Beruf, der vor Ort beschult wird.

    Gleiches Geld? Ja klar. Wir alle haben eine 41 Stunden-Woche in NRW als Beamte. Bei einer solchen Kursgröße muss dann an anderer Stelle Zeit eingespart werden. ich empfehle dringend, die eigene Arbeitszeit zu tracken und ggf. auch die Überlastung anzuzeigen. Bitte dann auch die unterrichtsfreie Zeit mit berücksichtigen. Am Gym müsste man 46 Stunden pro Woche arbeiten, um die Ferien frei machen zu können/Überstunden abzufeiern.

    Ich muss aber nochmal nachfragen: 35 SuS sind am Gym ok? Die Kursgrößen gehen bei uns zB nicht. Ich müsste nochmal nachlesen, aber wir teilen ab 32.

    EDIT: in Bolzbold s Link nachgesehen. Wir haben max. 31. Alles darüber teilen wir. Wobei wir manchmal auch erst einige Wochen abwarten, da in einigen Berufen die Fluktuation groß ist.

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