Was mit Dritt- oder Viertklässler machen?

  • Im Zuge meiner geringen Stundenzahl und damit verbundenen klammen finanziellen Situation bin ich bei einem Nachhilfeinstitut gelandet. Das Verfahren, Schüler aller Klassenstufen und Schulformen in eine Gruppe zu stecken, gefällt mir jetzt, wo ich es durchexerziere, nicht besonders gut, aber nun gut. Gestern hatte ich einen Dritt-, einen Viert-, einen Fünft- und einen Elftlässler gleichzeitig. Das war ein Spaß 8o


    Also: Die Kleinen bringen häufig gar nichts mit bzw. haben die HA schon gemacht, so dass ich etwas in petto haben muss. Ein Gespräch mit den Eltern hat nicht stattgefunden, das hat die Leiterin geführt, aber die konnte mir auch nicht viel sagen.


    Ich suche nun also nach Dingen/Themen/...., die man eigentlich immer mit Dritt- und/oder Viertklässlern machen kann. Es sind 3 ausländische Jungen. Der Drittklässler hat Schwierigkeiten, Verben, Sustantive und Adjektive zu erkennen bzw. auseinanderzuhalten.


    Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben?

  • Hallo!


    Ich habe während meiner Zeit als Nachhilfelehrerin immer die Hefte vom Studienkreis benutzt (obwohl ich auch nicht bei diesem Institut gearbeitet habe). Darin gibt es unheimlich viele Arbeitsblätter zu allen grundschulrelevanten Themen, unterlegt mit lustigen, zum Thema passenden Comics und quasi selbsterklärend.


    Guckst du hier:
    http://www.studienkreis.de/lernmaterialien_grundschule.html


    Die Hefte waren nicht so teuer - evtl. kannst du dir auch welche in einem Studienkreis in deiner Nähe besonders günstig (oder gar kostenlos) beschaffen.


    Gruß,
    MAREN


    Edit:
    Hier ist die Seiten zum Bestellen (hab sie zuerst nicht gefunden) - sind wirklich günstige Preise! Ggf. können sich deine Schüler diese Hefte auch selbst zulegen, dann sparst du dir das Kopieren!
    http://www.studienkreis.de/shop_index.php?agr=1&augr=all

  • Zitat

    Aktenklammer schrieb am 25.02.2006 11:44:
    Das Verfahren, Schüler aller Klassenstufen und Schulformen in eine Gruppe zu stecken, gefällt mir jetzt, wo ich es durchexerziere, nicht besonders gut, aber nun gut. Gestern hatte ich einen Dritt-, einen Viert-, einen Fünft- und einen Elftlässler gleichzeitig. Das war ein Spaß 8o


    Ich frage mich wirklich was das bringen soll solche Gruppen zusammenzuwürfeln. ?(

  • Ich arbeite auch bei einem Nachhilfeinstitut, allerdings bei der Konkurrenz (Schülerhilfe).


    Bei uns ist es so geregelt, dass die Gruppen zwar klassengemischt sind, aber schon bei der Zusammensetung darauf geachtet wird, dass der Altersunterschied nicht allzu groß ist.
    Bei uns sind normalerweise die Klassen 1 bis 4, 5 bis 7, 8 bis 10 und 11 bis 13 zusammen. Nur wenn es sich aus Zeitgründen der Schüler (Sportvereine, Musikunterricht...) nicht einrichten lässt, kommt ein Schüler in eine andere Gruppe.
    So habe ich z.B. einen Fünftklässler in einem Kurs für die Klassen 8 bis 10 sitzen. Das ist aber nicht weiter tragisch.


    Arbeitsmaterialien gibt´s beim Studienkreis für jedes Fach und jede Altersstufe. Besonders das Material für die Klassen 5 bis 10 ist super.
    Wir suchen uns ein Thema aus, dass wir mit den Kindern bearbeiten und kopieren die Sachen dann einfach im Institut. Das klappt prima so.


    Dei Grundschüler bringen meistens Hausaufgaben mit. Wenn sie nichts dabei haben mache ich oft Sachen zur Rechtschreibung. Besonders mit der Groß- und Kleinschreibung haben viele Schüler noch in der 3. und 4. Klasse Probleme.


    @ Aktenklammer:
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Ihr überhaupt kein Material für die Nachhilfe gestellt bekommt!? Das ist wirklich ungewöhnlich.
    Lass die Schüler doch vielleicht ein paar Aufgaben aus ihrem oder einem anderen Schulbuch lösen!
    Ein paar Sachen findest Du auch sicher hier: http://www.unterrichtsmaterial…nterrichtsmaterial1.shtml
    Die Lehrbücher von der Schülerhilfe sind auch sehr gut, aber ich weiß nicht, ob man die als Privatperson bekommt. Ansonsten gibt´s vom Duden - Verlag eine Grundschulreihe. Gib einfach in die Suche "Schülerhilfe" ein!


    Du kannst zur Grammatik auch einfach noch mal wiederholen, was Nomen, Verben und Adjektive sind und ihnen eine Geschichte geben, in der sie die in unterschiedlichen Farben unterstreichen sollen.


    Ich wünsche Dir alles Gute und viel Spaß mit den Kleinen!

  • Nein, es gibt dort wirklich nichts. Es gibt auch nur ältere Bücher. Die Zusammensetzung der Kurse finde ich auch sehr blöd. Man wird keinem gerecht. Aber nun denn, es bringt Geld .... wenig Geld.


    Ich schaue mich dann bei euren Tipps um, dankeschön!



    Darf ich die Grundschullehrer mal fragen, in welcher Klasse was passt:


    1) Mitlautverdopplung


    2) e oder ä


    3) eu oder äu


    4) Dehnungs-h


    5) z oder tz


    6) ng oder nk


    7) Wörter mit ie

  • Die Rechtschreibfälle passen eigentlich in alle Klassen von 2-4. Zumindest in Bayern kommen im Lehrplan alle Fälle in allen drei Jahrgangsstufen vor. Von der Schwierigkeit her würde ich e/ä, eu/äu, ng/nk als leichter einstufen, dann Mitlautverdopplung, z/tz, zum Schluss Dehnungs-h und Wörter mit ie.
    Gruß Meike

  • Ich finde die Frage sehr schwierig. Es kommt darauf an, welchem Theorieansatz man folgt - und da habe ich für mich leider auch noch keinen Standpunkt gefunden - während einige Leute sagen, dass im Zuge der Ranschburgschen Hemmung gar nicht diese Rechtschreibphänomene parallel geübt werden dürfen, gibt es in der "Lega - Szene" fast nur Unterrichtsmaterial, dass dieses sehr wohl tut. Außerdem gibt es den Ansatz, dass man mit Wörterkisten übt und gar nicht phänomenbezogen, da es sonst zu Übergereralisierungen kommt.
    Aber helfen tun dir meine Denkanstöße wahrscheinlich gar nicht, sondern eher verwirren
    eine ratlose Flip ?(


    HAbt ihr Internetzugang?
    Dann finde ich verschiedene Linktipps gut.

  • Die Rechtschreibsachen klingen nach dem B-Spiel .
    Passen besonders für dritte, vierte, sicher auch noch fünfte Klasse.


    Wortarten bestimmen kannst du auch mit allen diesen Schulstufen. Satzglieder verschieben lassen (Satzteile ausschneiden und so oft als möglich verschieben und so Sätze bilden lassen).


    Leseübungen schaden solchen Kindern auch selten .


    Ich würde vielleicht nach einem Buch von Gunthilde Schmölzer "Fördermaterial Deutsch" arbeiten, oder nach einem von "Hallo du" aus dem Veritas Verlag. Das verwenden wir gerne bei Migrantenkindern.


    Auch gut wären LÜK-hefte - auch die gibt es für Grammatik, für Rechtschreiben und auch für Deutsch als Fremdsprache in verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Mit dem LÜK-Kasten hättest du etwas, das du mal schnell aus dem Ärmel schütteln kannst, wenn nötig.


    Am sinnvollsten wäre aber wohl, dir zuerst einen Überblick zu verschaffen, wo die Schwierigkeiten liegen (die Kinder sollen mal alle Deutschsachen mitnehmen, dann siehst du, wo's hapert).

  • Danke für die Antworten. Das Problem bei der Sache ist echt, dass man mit den Kindern gar nicht so viel reden kann, weil ja der eine dann doch noch ein bisschen HA machen möchte und man da gucken soll, der andere hat nichts dabei, sodass jeder alleine beschäftigt ist oder werden muss. Blöde Sache.

  • Zitat

    Aktenklammer schrieb am 26.02.2006 10:44:
    Das Problem bei der Sache ist echt, dass man mit den Kindern gar nicht so viel reden kann, weil ja der eine dann doch noch ein bisschen HA machen möchte und man da gucken soll, der andere hat nichts dabei, sodass jeder alleine beschäftigt ist oder werden muss. Blöde Sache.


    Am Anfang fand ich das auch nicht so toll und sehr stressig, aber mit der Zeit gewöhnt man sich sehr gut an diese Arbeitsform. Man muss halt versuchen die Aufgaben so einzurichten, dass die anderen Kindre beschäftigt sind, wenn man einem anderen Kind etwas erklärt. Mit der Zeit bekommt man darin Routine.
    Wenn ein Kind dann halt mal fünf Minuten warten muss, bis Du Zeit für es hast, ist das auch nicht so schlimm. Du kannst Dich schließlich nicht dreiteilen.

  • Seh ich auch so - ist ja in der Förderstunde ähnlich; da sitzen sagen wir mal 6 Kinder, und jeder soll was Anderes gefördert bekommen - das geht zeitlich nie 'füreinand', weil einer zu schnell fertig ist, der andere zu lange braucht,....


    Ich würde mir viel allgemeines Übe-Material bereitlegen, mit dem die Zwischenlöcher gefüllt werden können.
    Vielleicht kannst du auch für jedes Kind eine Mappe,... verwenden, wo Unfertiges beim nächsten Mal weitergemacht werden kann, wenn die Wartezeit doch zu kurz war, um etwas fertig zu bringen.


    LÜK, Logico, Karteimaterial, ... kannst du dann für alle möglichen Themen verwenden.


    Und lieber am Anfang viel Zeit dafür nutzen, den Lernstand zu erheben, um dann gezielter fördern zu können. Ist sicher keine vergeudete Zeit, auch wenn das zuerst so aussieht (dass wieder nix weitergegangen ist ...) .

  • Wenn mir aber überraschend Kinder in die Gruppe geschickt werden, dann ist das schwierig. Also, insgesamt finde ich es eher blöd und dafür zahlen die Eltern so viel und ich kriege so wenig .... naja, was soll's .... ich würde meinen Kindern eher normale Nachhilfe besorgen.


    Was ja auch hinzukommt, ist dass ich ja keine Grundschul- sondern Gymnasialausbildung habe, viele von den Begriffen, die ihr hier nennt, kenne ich gar nicht bzw. habe das Material gar nicht.

  • Zitat

    Aktenklammer schrieb am 26.02.2006 16:08:
    und dafür zahlen die Eltern so viel und ich kriege so wenig ....


    Darüber rege ich mich auch auf. Das ist auch der Grund, weswegen ich bisher noch kein Seminar gefunden habe, bei welchem ich Nachhilfe geben wollte.
    Du bist nicht ausgebildet für GS, die Eltern zahlen ein Heidengeld, du bekommst nicht mal die Hälfte was ein Schüler für die Stunden zahlt und die Schüler lernen kaum was, da die Gruppe zu groß und nicht homogen ist.
    Finde ich ehrlich nicht gut, wie die Institute das machen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo AK!


    In meinem Nachhileinstitut gab es auch immer viel Material. Wenn es da nichts gibt, würde ich zu bestimmten zu übenden Themen im Netz suchen. Ist aber auch nervig. Wenn ich meine Ordner mit dieversen Unterlagen mal wieder habe, kann ich Dir vielleicht auch ein bißchen was scannen und mailen.


    Man gewöhnt sich an diese Gruppen, aber toll fand ich es nie. Und wenn ich ein Kind hätte, das Nachhilfe braucht, würde ich ihm auch normale Nachhilfe zukommen lassen. Irgendwie hatte ich immer so das Gefühl, dass es wenig bringt, die Eltenr viel bezahlen und ich hab halt ein Teil vom Kuchen abbekommen...


    Liebe Grüße,


    Dalyna

  • Ich suche zu Deutsch, aber auch zu Mathe. Ich habe zum Glück inzwischen Material von der Seite, die Meike. mal als Tipp angegeben hatte und von einer Freundin drei Hefte für die 3. bzw. 3./4. Klasse. Aber blöd fühle ich mich immer noch. Vor allem, weil ich mir Drittklässlern ja auch anders spreche und umgehe als mit einem Oberstufenschüler, da komme ich mir vor wie auf einer Theaterbühne. (Das mal neben dem Geld- und sonstwas-Aspekt)

  • Hallo,


    auf die Gefahr hin, dass ich mich hier als Elternteil total in die Nesseln setze, ich muss es los werden, es brodelt seit dem frühen Morgen in mir, als ich hier die ersten Postings zu dem Thema las.


    Da gibt es Nachhilfeinstitute, die solche Methoden haben. Ihr ( einige der Schreiber), wisst, denkt oder vermutet, dass die Kinder so nicht viel oder nichts lernern, die Eltern viel Geld bezahlen. Aber ihr freut euch von diesem Geld etwas ab zu bekommen????????????????????????


    Da wird mir schlecht. Egal ob es den Kindern was bringt, wichtig ist Geld, wenn auch wenig. Wundert es da wirklich noch dass es ein Lehrer Hasser Buch gibt, das Lehrer in schlechten Ruf geraten?


    Ich bin als Legasthenietrainerin selbständig, habe bis jetzt wenige Schüler, so dass ich davon nicht leben könnte, aber zu so was würde ich mich nicht her geben, tut mir leid. Bei mir gibt es nur Einzeltraining und auch nur dann wenn es Erfolgsaussichten hat.


    So wenn sich jemand auf die Füße getreten fühlt, dann sollte es dieses mal auch so sein.
    Hier werden unsere Kinder "verkauft", Pisa lässt grüßen.



    LG Legata

  • Hallo Legata,


    hast du eine Ahnung, wie schwer es ist, so zusammengewürfelte Gruppen zu unterrichten? Außerdem muss man sich auch Zusatzmaterial kaufen.


    Ich als Referendarin gebe viel Geld für meine Schüler aus: Bastelzeug, Stifte, Blöcke, Papier, Druckerfarbe, Kopiergeld, Folien, und vor allem BÜCHER und LEHRMATERIAL ... denn vieles bezahlt die Schule nicht!


    Außerdem solltest du deine beschwerde lieber an die Institute richten als an die Lehrer. Sei lieber dankbar, dass es überhaupt Lehrer gibt, die bereit sind, für einen niedrigen Lohn Nachhilfe zu geben.

  • Boah, jetzt habe ich soo einen schönen langen Beitrag geschrieben, und jetzt ist er w/ Post-flooding verschwunden *grummel*.


    Leider diesmal nur noch in Kürze:
    Nicht jeder kann sich aussuchen, WO er arbeiten will, manche brauchen einen Job schlichtweg zum Überleben.
    "Die LEHRER" verdienen gar nichts an solchen Instituten - wie kommst du darauf?
    Die Eltern bräuchten solche Institute nur boykottieren, dafür müssten sie aber im Vorfeld genug Informationen einholen wollen, wo sie ihr Kind denn da eigentlich hinschicken.


    Ich empfinde deine Aussage als absolut hochmütig - wenn man es sich richten kann (verdient dein Mann genug?), ist es leicht mit dem Finger zu zeigen.

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