Lehrerstatus - Status der Lehrer

  • Nachdem schon wieder pauschalierend auf DIE Lehrer gezeigt wird und möchte ich mal hier das bislang hier und anderswo Gepostete als Argumentationsgrundlage sammeln:


    Einen interessanten Thread gibt es am Forum der "ZUM (Zentrale für Unterrichtsmedien) zum Thema:
    Sollen Beamte abgeschafft werden? Oder der Beamtenstatus zumindest beschnitten werden ?
    http://www.zum.de/Foren/frei/archiv/a456.html
    (Wobei die Formulierung des Themas dort schon sehr zweideutig ist )


    Hier im Forum findet man:
    Schily: Beamte nach Leistung bezahlen...
    http://www.lehrerforen.de/oldf…00679460654&search=Beamte


    Ab der dritten Seite driftete dieser Thread ab in die Lehrerbild-Ecke
    Bin frustriert. Warum alle Schüler durchkommen lassen?
    http://www.lehrerforen.de/oldf…ic=100679267033&startid=2


    Bei der Recherche nach bereits zu diesem Thema vorhandenen Threads ist mir folgendes aufgefallen:
    {Rüge on}Leider sind die Kollegen hier im Forum nicht so diszipliniert, wie in anderen Foren, sodass es schwierig ist, aus den Thread-Überschriften auf das letzlich diskutierte Thema zu schließen {/Rüge off}


    Disziplinierter strukturiert ist das ZUM-Forum - dort kann man einige Argumente nachlesen:


    Werden Lehrer vernachlässigt oder sind Lehrer nachlässig?
    http://www.zum.de/Foren/frei/archiv/a274.html


    Arbeitskampf: Wieviel muss ein Lehrer arbeiten und wieviel verdient er?
    http://www.zum.de/Foren/frei/archiv/a166.html


    An alle Lehrer
    http://www.zum.de/Foren/frei/archiv/a98.html


    Leistungsabhängige Bezahlung für LehrerInnen
    http://www.zum.de/Foren/frei/archiv/a437.html


    Beamtentum !?
    http://www.zum.de/Foren/frei/archiv/a497.html

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Worauf beziehst du dich???


    Zitat: "Nachdem schon wieder pauschalierend auf DIE Lehrer gezeigt wird und möchte ich mal hier das bislang hier und anderswo Gepostete als Argumentationsgrundlage sammeln"

  • Außerdem finde ich nicht, dass es etwas mit Disziplin zu tun hat, dass man an der Überschrift das diskutiere Thema erkennt.
    1) Hängt von der Auffassung ab, welches Ziel meine Überschrift hat.
    2) Ein Thema kann sich weiterentwickeln.


    Ich bin mit diesem Forum und die Art der Posts sehr zufrieden.
    flip

  • Alias bezieht sich auf die Entwicklung in diesem Thread , in welchem die laufende Diskussion wie schon in einigen anderen Threads zuvor, abgebrochen wurde, indem alle Lehrer pauschalisierend angefeindet wurden.


    Dies ist in letzter Zeit gehäuft passiert und es mussten sogar aus diesem Grund bereits einige Threads geschlossen werden, weil keine Diskussion mehr aufgrund der pauschalisierenden und teilweise sogar beleidigenden Anfeindungen möglich war.


    Was die Überschriften anbelangt, kann ich alias aber auch nicht wirklich zustimmen. Häufig ist nicht abzusehen, in welche Richtung sich ein Thema entwickelt, so dass für den Threadstarter häufig kaum eine differenziertere Angabe möglich ist.
    Na ja, und die ein oder andere nichtssagende Überschrift findet sich in jedem Forum...


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Zum Bezug, z.B. den da:
    http://www.lehrerforen.de/oldforum.php?topic=100778728399


    Zur Disziplin (beim Thema zu bleiben):
    Die lebhafte Diskussion hat schon ihre Reize, aber - das Forum bietet auch einen sehr großen Fundus an Tipps, Informationen und Argumenten, die jedoch nur sehr schwer aufzufinden sind, wenn man als Thread-Titel ("Subject") sowas wählt wie: "Habe mal ein Problem" oder einen Thread, der den Titel ("Subject") "Notenfindung" hat, dazu verwendet, seine Meinung über die Vor- und Nachteile des Berufsbeamtentums abzuliefern.


    Es gibt Regeln im Internet, die sich eingebürgert haben und allgemeiner Konsens sind. Das nennt sich "Netiquette". (mit 3 t, nicht mit 4)


    Eine Zusammenfassung findet man z.B. hier:
    http://www.chemie.fu-berlin.de…e/netnews/netiquette.html


    Die 7. Regel lautet:
    7. Achte auf die "Subject:"-Zeile!


    Gegen die 14. Regel wird hier im Forum zu Recht verstoßen. Es iist mittlerweile in Foren auch üblich, "Nicknames" zu verwenden, weil sich gezeigt hat, dass sich über Klarnamen und immer mächtigere Suchmaschinen zu leicht umfassende Persönlichkeitsprofile erstellen lassen. Aus Gründen des Selbst- und Datenschutzes ist es nicht mehr ratsam, unter Klarnamen zu posten. Immerhin muss man kein Fachmann mehr sein, um über Google oder eine andere Suchmaschine etwas derartiges Profil zusammenstellen. Und im Netz tummeln sich nicht nur liebe Menschen.


    Nur in geschlossenen Mailinglisten ist es ein "Muss" mit Klarnamen zu posten.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Diese Regeln kamen mir beim Lesen teilweise etwas antiquiert vor. Hab mal nachgesehen: sie wurden 1995 ins Netz gestellt.
    Will darauf aber nichtnäher eingehen, sonst muss alias den thread umbenennen ;)


    Welches Anliegen steckt neben der Linksammlung hinter diesem Thread?
    Sollen wir mitsammeln oder darüber diskutieren oder es einfach zur Kenntnis nehmen?


    LG, Melosine

  • Dafür hatten wir schon mal einen eigenen Thread . ;)
    Bei Interesse kann man den ja mal wieder aus der Versenkung holen.


    Zitat

    Zur Disziplin (beim Thema zu bleiben)


    Und wo wir schon dabei sind, dann mal BTTP. ;):D


    *sich mal anfängt durch die Links durchzuwühlen*


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Zitat

    Welches Anliegen steckt neben der Linksammlung hinter diesem Thread?
    Sollen wir mitsammeln oder darüber diskutieren oder es einfach zur Kenntnis nehmen?


    Vielleicht mal nachschauen, ob nicht schon alles zum Thema gesagt wurde und wir uns den wirklich wichtigen Dingen zuwenden können.


    Oder als Nachschlagefundus, falls jemand meinen Vorschlag aufgreifen und eine Stex über das Verhältnis Lehrer-Eltern oder über das Lehrerbild in der Öffentlichkeit schreiben möchte.....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Hallo,


    ist ja immer wieder aktuell, die Frage nach dem Ansehen der Lehrer in unserer Gesellschaft.


    Nur kann man dieses Ansehen nicht verbessern, in dem den Leuten ihre Meinung verbietet. Das müsste anders ansetzen. Sonst wird das immer nur noch schlimmer.


    Wir bekommen jetzt ständig in dozierendem Ton erklärt, wir Eltern hätten schuld am Lehrermangel, weil wir die Lehrer nicht so richtig lieb haben. Das macht natürlich nichts besser.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Enja schrieb am 10.04.2005 09:35:
    Wir bekommen jetzt ständig in dozierendem Ton erklärt, wir Eltern hätten schuld am Lehrermangel, weil wir die Lehrer nicht so richtig lieb haben.


    Interessanter Ansatz. Wer ist denn "wir" und von wem bekommt "ihr" diesen Ansatz erklärt?


    Viele Grüße, das_kaddl

  • "Wir Eltern" von "unserer Schulleitung".


    Wenn sich jemand zum Beispiel über Unterrichtsausfall beschwert, heißt es, es sei gar nicht möglich, irgendwen als Ersatz einzustellen. Weil keine arbeitslosen Lehrer verfügbar seien. Und, wie gesagt, das liegt an den Eltern, die die Lehrer nicht lieb haben.


    Wir tun ja gerne alles, um unsere Schule zu unterstützen. Aber in diesem Moment sind wir dann doch eher ratlos.


    Grüße Enja

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Enja,
    das finde ich eine Unverschämtheit von der Schulleitung! Da draußen laufen unglaublich viele arbeitslose Lehrer rum (vielleicht reagiere ich deswegen so emotional, da ich mich trotz meines Jahresvertrags irgendwie auch "arbeitslos"fühle- immerhin hab ich immer noch keine feste Stelle), die froh wären angestellt zu werden!
    Die tatsächlichen Gründe für den Unterrichtsausfall sind eher:
    - Die gesuchte Fachkombi entspricht nicht denen, die im Angebot sind
    -Es ist einfach kein Geld mehr da, um feste Stellen zu schaffen (z.B. in Bayern, wo man sich mit dem G8 so dermaßen in die Nesseln gesetzt hat) -obwohl man ja in der Bildung nicht sparen wollte. Aber dann baut man lieber Kantinen statt Lehrer einzustellen.
    -Oder man bekommt so "unglaublich verlockende" Angebote wie 2 Wochenstunden mit 100 km Fahrtstrecke (das ist ohne Witz einem Examenskollegen von mir passiert!)
    -das, was die Schulleitung vielleicht meint, aber für mich nur ein Grund ganz am Rande ist: Die Einstellung der Gesellschaft zu den Lehrern (ob begründet oder nicht tut hier nichts zur Sache) verlockt die Studenten nicht gerade dazu, auf Lehramt zu studieren, noch dazu, wenn sie in der freien Wirtschaft besser unterkommen (Mathematik/Physik/Informatiklehrer)
    Lg, Hermine

  • Zitat

    Und, wie gesagt, das liegt an den Eltern, die die Lehrer nicht lieb haben.


    Ist das ein Scherz? Kann wohl nur so sein. Ich denke, die Schulleitung meint wohl, was auch Hermine vermutet. Das ist dann aber mindesten irreführend formuliert.

  • Schon in den 60ern habe ich in Soziologie gelernt, dass das soziale Ansehen der "Lehrer" unter den Studierten in Deutschland immer gering war. "Das arme Dorfschulmeisterlein" bekam noch im 19.Jh. sein Essen sogar von Familie zu Familie.


    Besser angesehen waren die "Studienräte". Die nannten sich ja auch nie "Lehrer" sondern "Philologen" - wie ihr größter Verband noch heute heißt, auch wenn es Mathelehrer sind (philos logos = Freund des Wortes, der Sprache).


    Und nach meinen über 30 Jahren Lehrererfahrung scheint sich die Schraube immer weiter nach unten zu drehen. Da könnten die Lehrer und Lehrerinnen was tun.


    Mit dem Erscheinungsbild so mancher Lehrer in den 70er und 80er hätte keiner einen Fuß hinter einen Bankschalter setzen dürfen: nackte Füße in Holzpantinen unter behaarten Beinen und Shorts. Nur Schlapper-T-Shirt. Frisch gewaschen ? Jedenfalls Bart und Haare ungepflegt.
    Ein gepflegter Bart kann sehr gut wirken.


    Hat jemand die ZDF-Reportage am ersten Sonntag der Osterferien vor 2 oder 3 Jahren gesehen?
    Während des Interviews beim Spechen kaut ungepflegter Pauker dauern Smarties - und sagt dann "Wir sind die Deppen der Nation." Das ZDF hat den Satz zum Sendetitel gemacht.


    Oder die "Doofen", die sich vom Focus im vorigen Frühjahr auch noch in möglichst unvorteilhaften Posen mit grimmigen Gesichtern wie "gleich fresse ich ein Kind" haben vorführen lassen.


    Natürlich sind nicht alle Lehrer so - aber zu viele !


    Gerade in den letzten Tagen habe ich hier ein recht differenziertes Bild gesehen.


    Viele Grüße, Georg Mohr

    Glückliche Kinderaugen machen glücklich !
    "Lehren" = beim Lernen unterstützen + "Erziehen" ist noch wichtiger als "Stoff" vermitteln.

  • Mein Vater bekam anlässlich seiner Pensionierung ein Buch mit dem schönen Titel "Eselsarbeit für Zeisigfutter".


    Da meine Eltern beide Lehrer waren, füge ich meinen manchmal heftigen Beschwerden über die Lehrer meiner Kinder ihnen gegenüber immer einige rituelle Entschuldigungen an, in der Art, dass ich selbstverständlich weiß, dass die meisten Lehrer ganz toll sind, während aber einige wenige Exemplare natürlich ausreichen, um unser Familienleben manchmal heftigst zu belasten.


    Da sagte doch neulich meine Mutter: "Lass mal. Ich weiß schon. Was glaubst du denn, wie das während eurer Schulzeit war? Wir konnten ja nichts sagen, weil das unsere Kollegen waren. Aber die Wut war schon manchmal groß."


    Wenn ich merke, dass man nicht besonders viel von meinen Bemühungen hält, gibt es eben mehrere Varianten, damit umzugehen.


    Ich kann es ignorieren. Speziell für Lehrer hat das doch praktisch keine Folgen.


    Ich kann überlegen, ob ich vielleicht doch meine Handlungsweisen mal überdenken und eventuell verändern sollte.


    Ich kann zu der Erkenntnis kommen, dass das unbegründete Vorurteile sind und so eine Art Öffentlichkeitskampagne beginnen oder Aufklärungsarbeit betreiben.


    Die Variante, den anderen eben zu befehlen, mich lieb zu haben, war mir halt neu.


    Aber man lernt eben nie aus. Es spielt viel rein in diese komplizierte Beziehung zwischen Eltern und Lehrern. Sicherlich auch viel Unbewusstes. Vor Urzeiten hatte ich dazu mal eine Arbeitsgruppe gegründet. Die Lehrer hatten allerdings kein Interesse dran, sondern mussten zur Teilnahme abkommandiert werden.


    Grüße Enja

  • Hi,


    gemo


    Zitat

    Hat jemand die ZDF-Reportage am ersten Sonntag der Osterferien vor 2 oder 3 Jahren gesehen?


    Auf Medienberichte würde ich nicht allzuviel geben. Es werden in jedem Fall die Bilder gefunden, die die Redakteure haben wollen - und tatsächlich läuft in einigen Medien (z. B. "Spiegel") ja seit einiger Zeit völlig unverhohlen eine klare Kampagne gegen Lehrer. Sehr gut daran zu erkennen, dass JEDES Thema, das mit Schule zu tun hat (zuletzt das Thema: "Rauchverbot") zu dem Ergebnis führt, die Lehrer seien doof, faul und an allem Schuld.


    Interessanterweise bleibt eine Frage immer aus: Wie kommt es, dass ein Job mit (angeblich) so vielen Privilegien (die dann immer genüsslich aufgezählt werden) solche (angeblichen oder tatsächlichen) Personalprobleme hat?


    Das soll natürlich nicht heißen, dass es nicht "Totalausfälle" unter den Lehrern gibt - das kennen wir, glaub ich, alle. Sie existieren auch an jeder Schule und sind im Extremfall stadtbekannt.


    Zitat

    Schon in den 60ern habe ich in Soziologie gelernt, dass das soziale Ansehen der "Lehrer" unter den Studierten in Deutschland immer gering war. "Das arme Dorfschulmeisterlein" bekam noch im 19.Jh. sein Essen sogar von Familie zu Familie.


    Besser angesehen waren die "Studienräte". Die nannten sich ja auch nie "Lehrer" sondern "Philologen" - wie ihr größter Verband noch heute heißt, auch wenn es Mathelehrer sind (philos logos = Freund des Wortes, der Sprache).


    Hier ist die Entwicklung übrigens seit jetzt mehreren Jahrzehnten umgekehrt - das zeigten zumindest die Studien, die ich zuletzt gelesen habe. Das Ansehen der Gymnasiallehrer (Studienräte) ist in den letzten 50 Jahren buchstäblich ins Bodenlose gefallen. Das Ansehen von Grundschullehrer(inn)en ist dagegen stark gestiegen.


    Grüße
    Unter uns

  • Hallo,


    was aus meiner Sicht viel damit zu tun hat, dass sich an den Grundschulen einiges getan hat, während die Gymnasien ein großes Beharrungsvermögen haben.


    Grüße Enja

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