Gewalt von Schülern gegen Lehrer...und umgekehrt????

  • Hallo,


    mein Sohn wurde von einer Lehrerein solange angeschrien, bis er immer wieder einen Schritt rückwärts machend, durch eine Glastür fiel. Er blieb dort blutend und weinend liegen. Die Lehrerin ging zurück in ihre Klasse, um den Unterricht fortzusetzen. Wir bekamen einen Anruf vom Sekretariat, unseren Sohn doch bitte dort aufzugabeln. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mit einem Taschentuch versuchte, das Blut soweit wegzuwischen, bis ich erkennen konnte, wo überhaupt die Verletzungen waren. Klären ließ sich der Vorfall nie. Wir haben die Lehrerin nie wieder sprechen können. Sie wurde sofort anschließend krank geschrieben.


    Der Sohn einer Freundin wurde in seinem Gymnasium (Klasse 11) von der Sportlehrerin geohrfeigt. Gleich fünf Kinder auf einmal. Sie watschte sozusagen blindlings in die Menge, weil es ihr im Umkleideraum zu laut war.


    Sie tat das wohl öfter, aber in diesem Moment hatte es den Sohn einer Lehrerin erwischt, die das unerhört fand und sich bei der Schulleitung beschwerte. Welche jedes Verständnis für die Lehrerin hatte und meinte, in so einem Moment könne jedem die Hand ausrutschen.


    Die Mutter drohte mit einer Anzeige, wenn der Vorfall nicht schulintern bearbeitet würde. Es gab daraufhin eine Aussprache. Die Schüler erklärten, sie hätten die Ohrfeigen überlebt und fänden die verbalen Beschimpfungen, die bei dieser Lehrerin alltäglich seien viel schlimmer.


    Grüße Enja

  • Zitat

    Enja schrieb am 03.07.2005 20:44:
    mein Sohn wurde von einer Lehrerein solange angeschrien, bis er immer wieder einen Schritt rückwärts machend, durch eine Glastür fiel. Er blieb dort blutend und weinend liegen. Die Lehrerin ging zurück in ihre Klasse, um den Unterricht fortzusetzen. Wir bekamen einen Anruf vom Sekretariat, unseren Sohn doch bitte dort aufzugabeln.


    Ihr habt nicht Strafanzeige wegen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung erstattet, sowie eine Dienstaufsichtsbeschwerde erhoben?


    [Erheblich verwundert] Nele

  • Was hätte uns das gebracht? Man erklärte uns am Tag drauf, die Lehrerin sei nun krank und nicht zu sprechen. Das war das, was wir zuerst wollten, da wir sie eigentlich sehr schätzten. Der Schulleiter versicherte uns, sie habe Probleme, die aber nichts mit uns zu tun hätten.


    Ich würde mir ein Gespräch immer noch wünschen..........


    Grüße Enja

  • Zitat

    Jen00 schrieb am 03.07.2005 17:50:


    Aber jetzt nochmals Hand aufs Herz: Habt ihr selbst schoneinmal irgendeine Art von Gewalt gegenüber einem Schüler walten lassen müssen....seid mal ehrlich...will hier ja niemanden an den Pranger stellen mit seinen Geschichten...ihr könnt das gern auch per PN erzählen...damits niemand sieht!


    Ich finde diese Frage eigenartig, ehrlich gesagt ...


    Animagus

  • Zitat

    Enja schrieb am 03.07.2005 22:33:
    Was hätte uns das gebracht? Man erklärte uns am Tag drauf, die Lehrerin sei nun krank und nicht zu sprechen. Das war das, was wir zuerst wollten, da wir sie eigentlich sehr schätzten. Der Schulleiter versicherte uns, sie habe Probleme, die aber nichts mit uns zu tun hätten.


    Ich würde mir ein Gespräch immer noch wünschen..........


    Das kann ich natürlich verstehen - wenn ihr die Lehrerin als eigentlich sympatisch und umgänglich kennt, ist es menschlich nachvollziehbar, dass ihr nicht sofort mit dem Staatsanwalt kommen wollt. Ebenso ist es natürlich die Aufgabe der Schulleitung, sich vor die Kollegin zu stellen, vor allem, wenn offenbar wirklich psychische Probleme vorliegen. (Warum sonst wäre die Kollegin sofort krankgeschrieben worden.) Andererseits: die Schule hat es unterlassen, eurem Kind die angemessene und notwendige Hilfe bei einer schweren Verletzung zu leisten. Das ist nicht nur das Problem einer aus welchen Gründen auch immer überforderten Kollegin, das ist das Problem der Behörde! Und hier muss unbedingt eingegriffen werden.


    Was das ganze gebracht hätte? Nun ja, vielleicht bin ich da selber ein wenig übertraumatisiert. Aber nachdem ich selbst in der 9. Klasse mit einer schweren Knieverletzung (ich konnte das Bein nicht mehr strecken) aus dem Sportunterricht entlassen wurde und selber irgendwie nach Hause kommen durfte - die Kollegin war anscheinend nach der 6. Stunde nicht mehr bereit, einen Notarzt oder gar meine Eltern anzurufen - bin ich da etwas sensibel und lege auch höhere Maßstäbe an mich selbst und die Kollegen an... Meine Eltern haben damals auch nichts getan - eine Krähe hackt der anderen eben kein Auge aus. Was wird Euer Kind in einigen Jahrzehnten denken - habt ihr ihm geholfen oder nicht?


    Nele

  • Wir haben unserem Kind schon geholfen. Wir haben ihm eine andere Schule gesucht. Und wir haben sehr massiv an der Schule protestiert. Man war dort hinterher eigentlich zu allem bereit. Unser "Verhältnis" war natürlich rettungslos zerrüttet. Wir haben ihn nie wieder unbegleitet dort hingelassen.


    Die Nachprüfung musste er noch absolvieren. Da half gar nichts. Die Lehrer, die ihm so zugesetzt hatten, durften ihm auf Anordnung des Schulamts nicht mehr über den Weg laufen. Als wir dann dort waren, konnte man also seinen meistgehassten Lehrer sehen, wie er an der Rückseite des Gebäudes mit der Aktentasche unter dem Arm aus dem Fenster kletterte. Das war für unseren Sohn aufbauender als jedes Gerichtsurteil.


    Verbale Gewalt ist aber oft viel schlimmer als physische. Und da ist das nicht so offensichtlich, so dass man sehr viel schwerer etwas dagegen machen kann.


    In der anderen Richtung gibt es natürlich auch Gewalt. Ich erinnere mich da an einen Vorfall aus meiner eigenen Schulzeit. Wir hatten einen Religionslehrer, von dem wir der Meinung waren, dass er uns nicht ernst nahm. Uns nicht ausreden ließ. Uns sowieso nicht wirklich zuhörte. Also haben wir beschlossen, in seinem Unterricht nichts mehr zu sagen. Wir sahen ihn einfach nur noch freundlich lächelnd an. Er hielt das genau 10 min lang aus. Stürzte aus der Klasse und quittierte den Schuldienst. Für einen Pfarrer ja praktikabel. Wir hatten ein reichlich schlechtes Gewissen.


    Grüße Enja

  • Hallo Animagus!
    Warum ist diese Frage eigenartig? Es geht mir echt nur darum auch einmal herauszufinden ob es eine andere Seite gibt als die von Schülern gegenüber Lehrern....mit dem Text wollte ich euch eigentlich nur ein wenig ermutigen auch eben einmal das zu erzählen was ihr vielleicht mal falsch gemacht habt...allerdings ohne dass jemand Angst hat ich würde dann später hier alles herumerzählen und denjenigen als schlechten Lehrer abstempeln ( das würde mir nämlich überhaupt nicht zustehen, da ich ja bei manchen Situationen nicht dabei war und sie deshalb auch nicht beurteilen kann)....es geht mir dabei um Erfahrungswerte die ja wohl von niemandem besser hören kann als von den Lehrern selbst. Diese Frage ist also einzig und allein aus dem Hintergrund entstanden, dass ich die Angst nehmen wollte auch einmal einen Fehler einzugestehen....wenn es natürlich keine Fehler zu berichten gibt....UMSO BESSER!
    Also was war da missverständlich???



    Frage an alle Anderen: Klingt die Frage irgendwie komisch? Vielleicht hab ichs ja wirklich nur missverständlich formuliert....wollte damit aber wirklich niemandem zu Nahe treten und auch keinem hier etwas unterstellen! Für den Fall dass das so angekommen ist: SORRY ....war so ziemlich das Letzte was ich wollte!


    Liebe Grüße
    Jen (<-- die jetzt etwas nachdenklich geworden ist)

  • Zitat

    Enja schrieb am 03.07.2005 20:44:
    Hallo,


    mein Sohn wurde von einer Lehrerein solange angeschrien, bis er immer wieder einen Schritt rückwärts machend, durch eine Glastür fiel. Er blieb dort blutend und weinend liegen. Die Lehrerin ging zurück in ihre Klasse, um den Unterricht fortzusetzen. Wir bekamen einen Anruf vom Sekretariat, unseren Sohn doch bitte dort aufzugabeln. Grüße Enja


    *Staun*
    Das ist ja mal der Hammer....ich bin auch fest der Meinung ihr hättet etwas unternehmen müssen....hat sich die Lehrerin denn bis heute mal wenigstens entschuldigt und ihr Verhalten erklärt???Ich würde auf jeden Fall auf ein Gespräch pochen, auch wenn ihr sie sehr gut leiden könnt, muss da ein klärendes Gespräch her...vielleicht ist es ja dann sogar wenigstens ein Stück weit möglich sie zu verstehen ( wobei sie dafür wahrscheinlich schon VERDAMMT gute Argumete bräuchte)...aber helfen hätte sie auf jeden Fall müssen....auch wenn sie "nur" den Notarzt gerufen hätte!


    Gruß Jen

  • Er war völlig blutüberströmt. Es waren aber nur leichte Schnittwunden. Von den Glasscherben eben. Ein Gespräch war nicht zu haben. Aus gesundheitlichen Gründen. Wir haben mit verschiedenen Klassenkameraden gesprochen, um herauszufinden, worum es eigentlich ging. Sie meinten, die Attacke sei völlig grundlos gekommen. Natürlich hatte sie eine Vorgeschichte. Solche Vorfälle kommen vermutlich nie aus heiterem Himmel.


    Wir verklagen die Schulen unserer Kinder nie. Es geht uns nicht um's Rechthaben. In dem Moment, wo man Anzeige erstattet, ist sozusagen keine Brücke mehr da. Solange das Kind dort noch zur Schule geht, halte ich das für unmöglich. Es sei denn, das Kind ist sehr stabil. Und später ist es nicht mehr interessant. Da hat dann die Schule ein Problem. Und nicht wir.


    Es war übrigens noch nicht einmal das Übelste, was wir erlebt haben. Aber einfach zu schildern.


    Grüße Enja

  • Eine Tür, die in Glasscherben zerfällt, ist in der Schule nicht erlaubt. Da müsst Ihr unbedingt etwas unternehmen. In eine Schultür gehört Sicherheitsglas. Bauträger informieren!


    Bablin

    Wer hohe Türme bauen will,
    muss lange beim Fundament verweilen.
    Anton Bruckner

    Einmal editiert, zuletzt von Bablin ()

  • Zitat

    Er war völlig blutüberströmt. Es waren aber nur leichte Schnittwunden. Von den Glasscherben eben. ... Wir verklagen die Schulen unserer Kinder nie. Es geht uns nicht um’s Rechthaben. In dem Moment, wo man Anzeige erstattet, ist sozusagen keine Brücke mehr da. ... Es war übrigens noch nicht einmal das Übelste, was wir erlebt haben. Aber einfach zu schildern. Grüße Enja



    Hallo, Enja!


    Ich bin fassungslos, so was von einer Mutter zu lesen! Dein eigenes Kind liegt blutüberströmt in der Schule, niemand hilft und Du willst die Verantwortlichen nicht zur Rechenschaft ziehen?


    Dein Sohn hätte durch das Glas auch ernste Verletzungen davon tragen können oder sogar Folgeschäden. Vielleicht wirst du anders darüber denken, wenn dein Sohn bei einem anderen Vorfall in der Schule nicht mehr aufstehen wird und du es zugelassen hast, dass dies geschieht weil du nichts unternommen hast. Dieser Vorfall gehört zu Anzeige(!!!), schon aus Gründen der Versicherung. Was interessieren dich die Probleme der Lehrerin oder der Schule, wenn es um das eigene Kind geht?


    Denk doch mal anders herum: Hätte die Lehrerin blutüberströmt am Boden gelegen und dein Sohn wäre eventuell dafür verantwortlich, was glaubst du denn würde deiner Familie blühen? Glaubst du, sie würden das auch so durch gehen lassen – ohne Konsequenzen? Was bringt Protest an der falschen Stelle? Ein Krebs wird nicht von innen geknackt!


    Wie kann man diplomatisch sein, wenn es um die Gesundheit der eigenen Kinder geht? Und wie kommt der Sohn damit klar? Nicht alle Wunden bluten oder sind sichtbar! Flüchten (Schulwechsel) ist keine Lösung. Du hast der Schule die Verantwortung aus den Händen genommen und ihnen die Möglichkeit eingeräumt, zukünftige „Unfälle“ zu verschleiern. Und dein Sohn wird nicht gefragt, wie er mit dem Vorfall „zu Recht“ kommt.


    Traurig!
    Beatrice


    *****

    Die Sprache ist die Quelle aller Missverständnisse. (Antoine de Saint-Exupéry)

    Einmal editiert, zuletzt von Beatrice ()

  • Hallo Beatrice,


    was würdest du für sein "Recht" halten? Es war ja kein Geheimvorfall. Die Schulaufsicht war sowieso dabei. Das Jugendamt auch. Er ist psychologisch und pädagogisch betreut worden. Und wie schon geschrieben: das war nicht der schlimmste Vorfall.


    Dass die Tür so einfach in Scherben ging, fand ich auch verblüffend. Sicherheitsglas war es schon. Das konnte man sehen. Aber es war trotzdem kaputt gegangen.


    Dass es Lehrer gibt, die Kinder anschreien und drohend auf sie zugehen, weiß doch jeder. Die Lehrerin war sich bestimmt sicher, dass die Tür ihn maximal aufhalten würde. Das war sicher keine Absicht. Warum sich niemand gekümmert hat, weiß ich nicht. Vielleicht hat er das auch abgelehnt. Er war völlig außer sich.


    Es haben sich anschließend alle um Wiedergutmachung bemüht. Die Formulierung war, wenn ich mich recht erinnere, "wir sind nicht stolz auf das, was wir angerichtet haben". Ich würde dann schon meinen, dass die Schule ein Problem hat. Aber das musste sie selber lösen. Wir hatten zu der Zeit definitiv andere Sorgen. Und darüber möchte ich nicht schreiben.


    Es störte mich nur, dass es hier so rüberkam als gäbe es solcherart Gewalt nur im Ausland.


    Grüße Enja

  • Hallo Jen00,


    was ist denn das für eine Hausarbeit?


    Wie Enja schon sagte, kann psychische Gewalt schwieriger oder gar nicht nachgewiesen werden. Es gibt sie aber m.E. leider nicht nur in Ausnahmefällen.


    Unser Sohn war psychisch am Ende, weil seine Lehrer nicht mit seinen Auffälligkeiten umgehen konnten. Die Auffälligkeiten wurden sogar extrem schlimmer und neue kamen dazu. Als dann sein Bruder 5 Wochen nach Schulbeginn für schulunfähig erklärt wurde, haben wir unsere Kinder umgeschult, und das war gut so. Dem Großen wurde jetzt in seinem Zeugnis (4. Klasse) gutes Sozial- und Arbeitsverhalten bestätigt. Der Kleine kommt jetzt in die 3. Klasse - von Schulunfähigkeit keine Spur.


    Wenn du mehr darüber lesen möchtest:


    http://www.emgs.de/downloads/erfahrungsberichterika.pdf (ab Seite 4).


    Unter www.emgs.de findest du noch einige Beiträge über Gewalt/Mobbing an Schulen.


    Viele Grüße
    Erika

    "Die Lehrer bezeichnen Lesen, Schreiben und Rechnen als Grundlagenfächer. In Wirklichkeit handelt es sich aber bei diesen Lehrstoffen bereits um sehr komplexe Prozesse, die sich nur bei einer einwandfreien geistigen Verarbeitung der durch die Sinnesorgane aufgenommenen Wahrnehmung erlernen lassen." A. Jean Ayres

  • Hallo ihr Lieben.....
    hurra...das Thema wurde heute abgesegnet. Musste nochmal zum Prof hin und es endgültig anmelden, weil es ein frei gewähltes Thema ist.
    Wollte mich noch bei allen für die bisherige Mithilfe bedanken.
    Erika: Danke für den Tipp. Ich werds mir mal anschauen.Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Gewalt in der Schüler- Lehrer Beziehung und soll eben auch eine kleine Entwicklung von damals zu heute aufzeigen...mit Fallbeispielen, deren Auswertung und auch den Konsequenzen.
    Liebe Grüße
    Jen


    .....und wenn ihr noch mehr zu erzählen habt, wäre das natürlich super...man kommt dadurch ganz gut ins Thema rein.

  • Hallo,


    ich habe gerade dieses interessante Thema entdeckt.
    Ein Bekannte von mir hat am ersten Tag seines Einsatzes (Problemschule) einen Konflikt mit einem Schueler gehabt. Offensichtlich hat sich die Lage zugespitzt. Der Schueler hat meinen Bekannten ins Gesicht gespuckt! Da Schueler und Lehrer sich kaum kannten, kann man nicht sagen, man soll diese Situation nicht kommen lassen.
    Was wuerdet ihr machen bzw. nicht machen in so einem Fall? Wie sollte man spontan reagieren?


    Gruesse von Laura

  • Klingt einfach, ist es vielleicht nicht. Was machst Du, wenn Du den Schueler nicht schnappen kann (weil er z.B. ein gut gebauter Bursche ist, der 80 Kilos wiegt)?

  • Ich war bislang, bin aber auch erst seit einem Jahr dabei, noch nie wirklich richtig allein an der Schule. Ich weiß nicht, wo das Ganze passiert ist, aber angenommen, es fand auf dem Schulhof statt, dann ist doch sicherlich irgendjemand in der Nähe, den man rufen könnte. Bzw. man könnte jemand darauf aufmerksam machen, was gerade abläuft.
    Ist natürlich immer einfacher gesagt als getan, das gebe ich zu. Zum Glück war ich noch nie in einer solchen Situtation und werde es auch nie sein.
    Außerdem bin ich ziemlich groß gewachsen und nicht gerade unsportlich. Traue mir also schon auch zu, einen 80kg-Kandidaten am Schlafittchen zu packen.
    Was hat denn Deine Bekannte/Dein Bekannter gemacht?


    Gruß
    Super-Lion

  • Zitat

    laura schrieb am 12.09.2005 19:37:
    Klingt einfach, ist es vielleicht nicht. Was machst Du, wenn Du den Schueler nicht schnappen kann (weil er z.B. ein gut gebauter Bursche ist, der 80 Kilos wiegt)?


    In dem Augenblick, in dem man anfängt, darüber nachzudenken, hat man schon verloren. Autorität hat wirklich mehr mit innerer Haltung zu tun, die nach außen gespiegelt wird, als mit tatsächlicher Muskelmasse...


    Das kann man aber lernen, soweit die gewisse mentale Grundanlage vorhanden ist.


    Nele

  • ich musst kürzlich einen Schüler festhalten und aus der Klasse begleiten. Der ist wirklich ausgerastet und ich wusste mir nicht anders zu helfen.
    Ich dachte immer mir passiert das nie. ABER der war so wütend, richtig rasend vor Wut.
    Er zitterte, sein Herz raste und er trart einen anderen Schüler immer wieder. Er wollte, oder konnte einfach nicht aufhören. Ihm fehlt die Impulskontrolle total. Ich nahm ihn fest in meine Arme und begleitete ihn tobend aus der Klasse. Erst als er mit mir allein war konnte er sich langsam beruhigen. Als er dann ruhiger wurde ließ ich ihn von seiner Mutter abholen. Der Junge verliert völlig die Kontrolle, er schlägt , tritt und beist. Ihm ist es egal ob da ein Lehrer oder ein Schüler steht. Nur gegen Mädchen hat er noch nie Gewalt angewndet.
    Er ist nun in Ärtlicher Behandlung und die Therapie hilft etwas.
    Aber so etwas im Ref. zu erleben war für mich ganz schön hart.
    Auch die alleinerziehende Mutter wollte keine Hilfe in Anspruch nehemen. Sie hatte irgedwie Angst versagt zu haben. Auch ich fühlte mich HILFLOS. Die Klassenlehrerin konnte die Mutter dann aber durch lange Gespräch überzeugen.
    Manchmal braucht man eben Hilfe von außen.
    LAA anja

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