Stelle auf jeden Fall annehmen? WAS IST LOS IN DIESEM LAND???

  • Hallo ihr lieben Forumler,


    ich bräuchte ganz dringend eure Meinung:


    Mir wurde eine Stelle für einen Landkreis zugesichert, der riesig ist. Am Dienstag werde ich ein Vorstellungsgespräch haben, bei dem es darum geht, eine geeignete Schule für mich zu finden.
    Ich bin die 29. auf der Liste von insgesamt 81 Personen, sprich, ich darf mich als 29. für eine Stelle dort entscheiden.
    Das Problem ist nun aber, dass der südliche Teil des Landkreises (von meinem Wohnort sind es bis dort etwa 25 min) sehr beliebt ist und es wohl darauf rauslaufen wird, dass ich bloß eine weiter entfernte Stelle bekommen werde. Das bedeutet, wenn es blöd läuft, beträgt eine Fahrtzeit an die 1,5 Stunden! 8o


    Das ist in meinen Augen eigentlich nicht gerade sinnvoll, a) schlaucht diese Autofahrt ganz schön, b) geht das ganz schön ins Geld, c) finde ich es nicht ungefährlich, so oft und lange Auto zu fahren.


    Mein Mann ist beruflich an unseren Wohnort gebunden und es wäre uns eigentlich nur möglich ca. 20 min in Richtung des o.g. Landkreises zu ziehen.
    In die Mitte wäre unsinnig, weil dann sowohl mein Mann als auch ich ewig unterwegs wären.


    Nun meine eigentliche Frage:
    Haltet ihr mich für vollkommen bescheuert, wenn ich - falls ich nur eine weit entfernte Stelle kriegen würde - die Stelle nicht annehme?
    Bitte um ehrliche Meinungen!


    Ich würde zwar von der aktuellen Bewerberliste gestrichen, aber welche Chancen hätte ich als KV? Wer kann mir von KV-Stellen berichten und erzählen, welche Vor-und Nachteile (außer dass man finanziell abgezockt wird) nennen?


    Bin echt total verwirrt und weiß ga nicht, was ich im Notfall tun soll!


    Viele Grüße von der Salati

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! <img src="http://www.lehrerforen.de/smilies/smile5.gif" border="0">

  • Hallo,


    also ganz ehrlich, ich persönlich hätte - wenn auch nicht mit übermäßiger Freude - am Anfang jede Stelle angenommen. Der Super-Gau ist zwar nicht eingetreten, aber ich musste auch drei Jahre von daheim fort und weitere drei Jahre eine Stunde einfach fahren. Im Endeffekt hat sich das aber gelohnt, denn in der Zeit wurde ich zum einen auf Lebenszeit verbeamtet und zum anderen habe ich inzwischen die Schule vor der Haustüre.


    Die Zeit geht rum und irgendwann wird es angenehmer. :)


    Außer: Dein Mann ist Großverdiener, du bist sicher, dass die Ehe hält und willst in nächster Zeit eh fünf Kinder. ;) Ansonsten würde ich mal lieber die Zeit in meine berufliche Absicherung investieren. ;)


    LG
    Tina

    Ein Hund denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, sie müssen Götter sein!" Eine Katze denkt: "Sie kümmern sich um mich, sie versorgen mich, ich muss ein Gott sein!"

  • Achja, vielleicht noch wichtig: Mein Mann verdient nicht so viel, als dass er uns beide versorgen könnte, wenn ich keinen Job habe.


    Wie groß ist die Chance, eine anständige KV zu bekommen?

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  • Zitat

    Salati schrieb am 30.06.2006 13:29:
    Achja, vielleicht noch wichtig: Mein Mann verdient nicht so viel, als dass er uns beide versorgen könnte, wenn ich keinen Job habe.


    Dann würde ich erst gar nicht überlegen, sondern die Stelle annehmen. Es mag blöd klingen, wenn man mit Ende 20 von Altersvorsorge spricht, aber du solltest eben auch an solche Dinge denken, die finanziell mit einer "festen" Stelle besser gehen als mit "KV" (was auch immer "KV" ist - kurzfristige Vertretung?).


    LG, das_kaddl.

  • Hallo,


    wenn du die Stelle annimmst, wirst du dann verbeamtet oder hast Aussicht auf Verbeamtung?


    Wenn dein Mann nicht genug verdient, dann wäre das für mich sowieso keine Frage. Über 21 km gibt&acute;s eh noch die Pendlerzulage, das war jedenfalls vor zwei Jahren noch dann schon ein ordentlicher Betrag. Außerdem kannst du dir ja einen Diesel zulegen.


    LG
    Tina

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  • Ich persönlich finde 1,5 Fahrstunden zuviel, da kommen auch Korrekturen/Vorbereitung zu kurz, gerade in den ersten Berufsjahren darf man das nicht unterschätzen! Wie stehen denn für dich die Chancen, bei der nächsten Ausschreibung eine bessere/nähere Stelle zu bekommen?
    Viele Grüße
    myriam

  • Hm, und was sagt ihr zu Krankheitsvertretungs-Stellen? Wie groß ist da die Chance, nicht auch in die Pampa zu kommen?


    myriam: Das kann ich leider gar nicht einschätzen. Wahrscheinlich auch nicht viel besser.


    Ich sitze jetzt halt in der Zwickmühle...


    Grüßle,
    Salati

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  • Wenn man sich das leisten kann, sollte man den Job nicht annehmen. Ich war froh, dass ich an die Schule gekommen bin, an die ich auch wollte.


    Mein Konto ist nach 22 Monaten Ref. quasi leer. Da stand diese Überlegung nicht an .

    • Offizieller Beitrag

    Warte doch erstmal ab. von den 28 vor dir sind sicher nicht alle scharf auf ne Stelle dor, wo du sie möchtest.


    Ich würde ungern über eine Stunde fahren und es für eine Stelle in der eine Versetzung innerhalb der nächsten 3 Jahre ausgeschlossen ist auch nicht tun (auch danach kann es ja mehrere Jahre dauern, bis sowas bewilligt wird). Bei uns gibt es immer Vertretungsstellen, dafür würde ich auch weit fahren, wäre dann aber nicht auf so lange festgelegt.


    Gruß leppy

  • Ich würd an deiner Stelle auch erst mal abwarten. Auch wenn die 28 vor dir in deine Umgebung wollen, gibt es dann sicherlich nicht nur Stellen im hinterletzten Eck.
    Es gibt doch auch noch Schule, die ca. 30 min oder so entfernt sind.
    Das wäre sonst ja der total dumme Zufall. Und soviel ich weiß, wird an den Schulämtern schon geschaut, wer wo wohnt.

  • Ich würde nicht jede Stelle annehmen - auf keinen Fall. Dazu ist mir meine Familie zu wichtig, aber ich hatte auch den Luxus, dass mein Mann uns alle würde ernähren können. Im Notfall...
    Ich hatte mir jetzt auch überlegt, dass ich meine befristete Stelle nur für ein wirklich gutes Angebot aufgeben würde. Das gute Angebot kam, aber deine Zweifel kann ich sehr gut nachvollziehen.
    Letztlich helfen dir all die Ratschläge hier leider gar nichts, denn wenn du kreuzunglücklich in der Pampa landest, ist dir auch nicht geholfen. Du kannst diese Entscheidung nur alleine für dich treffen...


    So oder so drück ich dir ganz fest die Daumen, dass du etwas in deiner Nähe bekommst!


    Liebe Grüße, FB

  • In diesem Land gibt es über 5 Millionen Arbeitslose. Da sollte man froh sein, wenn man eine Stelle angeboten bekommt.
    Außerdem stellt sich die Frage nach annehmen oder ablehnen doch auch nicht ernsthaft wenn Dein Mann nicht genug verdient um Euch beide zu versorgen, oder?


    Mein Mann fährt jeden Tag 110 Km bis zur Arbeit und die gleiche Strecke wieder zurück. Toll findet er das auch nicht, aber man kann sich gut damit arangieren und wenn der Job dann auch noch Spaß macht ist es kein Problem.


    Ich würde den Job auf jeden Fall erst mal annehmen und weiter die Augen nach einem offenhalten, der näher ist.

  • Ich danke euch allen schon mal recht herzlich für eure Antworten!


    FrauBounty, wie du schon geschrieben hast: entscheiden muss ich es wohl echt (zusammen mit meinem Mann) alleine.
    Ich denke ich warte einfach mal ab und falls die Stelle weiter als 1 Stunde Fahrt (eine Strecke ist), lehne ich ab. Ich werde wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen haben, aber man muss ja auch an sein körperliches Wohl denken. Gerade als Berufsanfänger stelle ich es mir nicht gerade unstressig vor, auf einmal statt 12 Stunden 21 oder 28 zu haben und dann zum ersten mal eine eigene, womöglich sogar eine erste Klasse zu bekommen. Zusätzlich noch 3 Stunden am Tag Autofahren??? Nein, das will ich mir nicht zumuten, auch wenn ich mich wahnsinnig auf meine erste Stelle freue.


    Nochmal an diejenigen, die von euch KV-Erfahrung haben: Wie ist die Lage momentan einzuschätzen, welche Erfahrungen habt ihr persönlich gemacht?


    Viele Grüße und nochmal danke! Ich melde mich am Dienstag gleich mal hier und berichte...


    Salati

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  • Die Frage ist, welche Chancen du auf eine wohnortnahe STelle hast, wenn du wartest bzw. ablehnst? Wie sind bei euch die Wartezeiten, um dich versetzen zu lassen?


    Wenn du mich persönlich fragst:
    Ich würde die Stelle auf jeden Fall annehmen - du hast den Fu´ß in der Tür. Innerhalb des Landkreises kannst du dich ja später versetzen lassen - es dauert halt. Vielleicht kommt ja auch noch mal die Familienplanung dazwischen und als Rückkehrer ist es leichter wohnortnah eingesetzt zu werden........


    Vielleicht ist es ja auch eine Möglichkeit, verkehrstechnisch günstig zu ziehen, in die Nähe einer Bahnverbindung, so, dass jeder die Hälfte des Weges zu fahren hat... ,


    flip

  • Also ich hab eine Stelle angenommen, die auch 1 1/2 Stunden (einfache Fahrt) von meinem Wohnort entfernt ist und hätte nie daran gedacht, diese nicht anzunehmen. Ich verstehe gar nicht, wo da das Problem ist. Wir ziehen jetzt genau in die Mitte und jeder muss dann noch etwa 60 Kilometer einfach fahren, was wohl anstrengend sein wird, aber hallo...ich will `nen Job. Ich hatte schon befürchtet, noch viel weiter weg etwas zu kriegen und eine Wochenendbeziehung führen zu müssen. Deshalb bin ich einfach nur glücklich, dass wir weiter zusammen wohnen bleiben können und nehme die Fahrerei dafür gerne in Kauf.

  • Hallo,


    den Gedanken, Hauptsache erstmal den Fuß in die Tür zu bekommen hatte ich anfangs auch.


    Allerdings muss ich realistisch sein und 3 Stunden Fahrt würden mich echt fertig machen. Ich musste während des Refs nach der Schule 2-4 mal die Woche 45 min eine Strecke zum Seminar fahren, und danach war ich immer platt und konnte gar nichts mehr machen.


    Wie gesagt, wir werden dem Landkreis entgegenziehen, aber nur so weit, dass es sich lohnt und mein Mann nicht auch noch ewig umherfahren muss.


    Ich denke, ich setze bei einer Stunde einfach die Grenze.
    Dann wären es nach dem Umzug (der erst nächstes Jahr stattfinden kann) noch 40 min.
    Und vielleicht habe ich ja ein Fünkchen Glück und es werden von Anfang an nicht mehr als 45 min. Mal abwarten.


    Wie groß die Chance ist, nach einer Ablehnung der Stelle in den Dienst zu kommen, weiß ich nicht.


    Grüßle,
    Salati

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  • Annehmen!!
    Ich lebe in einer WE Beziehung - und das geht auch.
    Es gab bei uns keine Diskussion.
    Denn mein Freund ist in der freien Wirtschaft und da kommen und gehen die Jobs im Augenblick - egal wie gut du ausgebildet bist und wie "sicher" der Arbeitsplatz scheint, man denke nur an die kommenden Massenentlassungen bei mehreren großen Firmen.
    Da ist jede feste Stelle beim Staat doch Gold (bzw. Geld) wert!


    Gruß Julie

  • Ich hatte direkt nach dem Ref das Angebot für zwei EZU-Stellen (Erziehungsurlaubsvertretung) - eine halbe Stelle, eine volle Stelle. Ich habe mich für die volle entschieden. Wobei ich schon denke, dass es vom Fach abhängt, wie leicht man eine Vertretungsstelle bekommt.


    Wieso ich nicht jede Stelle angenommen hätte - Ich habe ein kleines Kind und hätte es mit der Betreuung mit so langer Fahrzeit beim besten Willen nicht hinbekommen. Zumindest nicht, ohne ihn hin- und herreichen zu müssen. Das wollte ich uns nicht antun.
    Zumal eine Versetzung in den ersten Jahren utopisch ist.


    Hast du die Option, dich bei den Schulen direkt zu bewerben? Dann hättest du nämlich gute Chancen, über eine Vertretung reinzurutschen. So oder so... lass dich nicht unter Druck setzen - ihr allein könnt das für euch entscheiden. Und bestenfalls sind diese Überlegungen eh unnötig :)


    Liebe Grüße

  • julie: Eine WE-Beziehung käme für uns KEINESFALLS in Frage, sonst wäre das alles gar nicht so kompliziert. Ich denke, flexibel muss man schon sein, es wird einem nichts in den Schoß gelegt, aber dann auch noch Einbußen in meiner Beziehung zu haben? Nee, das möchte ich nicht. Ich lebe nicht nur für meinen Beruf (obwohl es vielleicht manchmal den Anschein haben könnte *g*), da gibt es Sachen im Leben, die sind mir wichtiger.


    Aber wie gesagt, mal abwarten was bei rauskommt. *hoff*

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  • Hallo ihr Lieben,


    wie versprochen erstatte ich mal kurz Bericht:
    Ich habe heute morgen eine Stelle angenommen, die etwa 40 min von meinem jetzigen Wohnort entfernt liegt. Es ist eine reine Grundschule (hatte ich mir erhofft) und soll laut Aussagen einer Mitreferendarin recht schnucklig sein mit vielen jungen Kollegen.
    Soweit bin ich jetzt sehr zufrieden. :)
    Es gab nur noch wenige andere Stellen, die vielleicht so 50-55 min entfernt sind (jedoch alles Brennpunktschulen).
    Alles andere war in der Pampa und wäre für mich nicht in Frage gekommen.
    *Uff*


    Ich danke euch für eure Ratschläge und bin sehr froh, dass es glücklicherweise nicht so weit kommen musste.


    Viele Grüße,
    Salati

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