Wann mit Schreibschrift beginnen???

  • Hallo nochmal,
    ich stehe mal wieder vor einer alles entscheidenden Frage :)
    Wann fängt man am Besten mit der Schreibschrift an?
    Meine Kollegin hat bereits angefangen, obwohl sie sich noch vor kurzem beklagt hat, wie "grobmotorisch" ihre Kinder sind.
    Bei meiner Klasse ist das zwar nicht so, trotzdem bin ich mir nicht sicher ob ich noch nach den Pfingstferien damit anfangen soll.
    Wie geht man am Besten vor beim SCheribschriftlehrgang? Und wie lange braucht man ungefähr euren Erfahrungen nach (ich hab nämlich noch keine ... :- ))
    Reichen die sechs SChulwochen bis zu den Sommerferien noch aus, oder ist die Gefahr zu groß, dass sich die Kids dann in den Sommerferien eventuell eine fehlerhafte Schreibweise angewöhnen, wenn es bis dahin noch nicht gefestigt ist??
    Die Kinder sind auf jeden Fall schon jetzt ganz heiß drauf.
    Bin auf eure Meinungen schon echt gespannt....
    Lg

  • Ich habe mal eine ganz uninformierte Frage -


    soweit ich mich erinern kann, habe ich auf der Grundschule ( 1974-1978 ) nichts anderes als Schreibschrift gelernt und die Druckschrift ist dann irgendwann einfach dazugekommen und wurde vorausgesetzt. Muss ja auch gut geklappt haben, denn die allermeisten meiner Altersgenossen können Schreib- und Druckschrift lesen und schreiben. Wie genau wird das Schreiblernen heutzutage eigentlich betrieben und was für didaktische Überlegungen stehen dahinter? Warum der Aufwand?


    Ne "überhaupt keine Primardidaktik" le

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Ich habe letztes Jahr gleich nach den Osterferien angefangen. Muss allerdings dazu sagen, dass wir 5 Förderstunden in der Woche im Klassenverband haben und die habe ich natürlich dazu genutzt. Die Kids konnten somit bis zu den Sommerferien die Schreibschrift und nach den Herbstferien im 2. Schuljahr habe ich mit dem Füller angefangen. Im Rahmen des Deutschunterrichts die Schreibschrifteinführung wird dich wahrscheinlich noch bis weit in die 2 verfolgen.

    Wer nie verliert, hat den Sieg nicht verdient.

  • Ich fange generell erst in Klasse 2 an.
    Mir ist nicht ersichtlich, warum ich das schon in Klasse 1 beginnen sollte oder müsste.
    In Klasse 2 habe ich wesentlich mehr Zeit, Ruhe und Muße und die Kinder können sich die Schreibschrift in ihrem eigenen Tempo erarbeiten.
    Die ersten schaffen das in der Regel bis zu den Herbstferien, die letzten bis Weihnachten.


    Weihnachten hat man dann gleich eine nette Geschenkidee, den Schreiblernfüller.
    ;)


    Das hat in all den Jahren, in all den Klassen immer ganz wunderbar geklappt und ich werde es auch weiter genauso handhaben.


    Die Kinder können sich während des Erlernens der Schreibschrift für einen oder zwei Tage meine Füllerkiste mit nach Hause nehmen und dann in Ruhe schauen und testen, welcher Füller für sie geeignet ist.


    Das ist dann auch noch einmal ein kleiner Motivationsschub.


    In meiner jetzigen Klasse habe ich übrigens ein Kind, das weiterhin druckt.


    Auch okay.


    Liebe Grüße
    strubbelsuse

  • Hallo!


    In meiner 1/2 in NRW fangen die Kinder zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt an oder auch gar nicht, wenn sie es motorisch gar nicht hinkriegen können (vom Lehrplan erlaubt!).
    Wer mit SChreibschrift anfangen möchte, der muss vorher einen "Buchstabentest" absolvieren. Darin zeigt er mir, dass er alle Druckbuchstaben ordentlich in die Reihen schreiben kann.


    Viele Grüße

  • Nele: Heutzutage beginnt man mit Druckbuchstaben, da sie deutlicher zu erkennen sind (weil ja wirklich jeder Buchstabe für sich allein steht). Ausserdem ist die Druckschrift von der Motorik einfacher als die Schreibschrift, da die Schwünge ind er Schreibschrift schwieriger sind. Ein weiterer Grund ist, dass bei der Druckschrift nur die Buchstaben gelernt werden müssen und nicht die Buchstabenübergänge.
    Die Schreibschrift kommt dann (wie oben gelesen) Ende der 1./zu Beginn der 2. Klasse hinzu. (und hier gibts dann wieder verschiedene Schriftarten, aber das nur als nebeninfo) :o)

  • nur nebenbei bemerkt: es gibt aber auch Schulen (bzw. Lehrer), die bewusst nach den ersten Tagen gleich anfangen, den Kindern auch die Schreibschrift anzubieten, weil die Kinder ja die Druckbuchstaben meist schon kennen (Motivationsfaktor), man einfacher in Schreibschrift schreibt und die Kinder die Druckbuchstaben ja nur zum Lesen brauchen und sie die dann einfach "nebenbei" lernen.


    Ich habs mich dieses Jahr noch nicht getraut, in meiner Klasse haben die Kinder kurz nach den Osterferien mit der Schreibschrift angefangen, aber nächstes Schuljahr werd ich es mal probieren, von Anfang an Schreibschrift zu lernen.

  • Stellt ihr den Kindern beim Schreiben (jetzt außerhalb des Schreibschriftlernens) frei, welche Schrift sie benutzen oder sagt ihr "Diesen Aufsatz schreibt ihr in Schreibschrift"?


    Viele Kollegen halten das bei mir an der Schule so, ich lasse meine Kinder aber immer selbst entscheiden... Wie macht ihr das?


    Liebe Grüße
    Elaine

  • Ich würde es den Kindern (nach einer angemessenen Zeit des Übens auch nach Beendigung des Schreibschriftlehrgangs) gern selbst überlassen. Allerdings höre ich immer wieder von den weiterführenden Schulen bei uns am Ort, dass sie Schreibschrift erwarten und dort Druckschrift nicht mehr erlaubt ist. Deshalb bin ich dazu übergegangen, die Kinder immer wieder auch in Schreibschrift schreiben zu lassen (vorgeschrieben). Zufrieden bin ich damit nicht, denn eigentlich halte ich es pädagogisch für ziemlichen Blödsinn. Aber wenn die Kinder dann in der fünften Klasse vor dem Schriftproblem stehen, finde ich das auch nicht gut, deshalb mache ich es im Moment so... :rolleyes:


    LG
    Britta

    • Offizieller Beitrag

    juna
    Ist wohl auch sehr vom Einzugsgebiet abhängig. Bei uns kennen die Kinder kaum Buchstaben, wenn sie in die Schule kommen.


    Nele
    Und dann ist es eben eine Herausforderung, sich 4 verschiedene Buchstabenbilder einzuprägen (jeweils groß und klein Druck- und Schreibschrift), der viele Kinder nicht gewachsen sind. Früher war das anders, klar, aber heute sind die Voraussetzungen anders. Es gibt sogar Didaktikerinnen, die es zur Vorbeugung von LRS und zum Eingehen auf Kinder mit starken Wahrnehmungsproblemen für sinnvoll halten, erstmal nur mit großen Druckbuchstaben lesen zu lernen.


    Con - meint, man sollte alle Buchstaben als Gameboyspiel und Fernsehprogramm anbieten und keinerlei andere Spiele und Programme anbieten bis zum Beginn des 3. Schuljahres ;) - ni

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Na ja, was hast du erwartet? Du hast doch einige Meinungen zu dem Thema bekommen. Die Entscheidung liegt aber halt letztlich bei dir.
    Ich persönlich starte auch erst in der zweiten Klasse mit der Schreibschrift, damit die Kinder zunächst in der Druckschrift sicher sind. Zuviel auf einmal verwirrt die Kinder - so ist meine Erfahrung und alle Buchstaben einmal durchgenommen zu haben heißt ja nicht, dass die Kinder dann schon die Schrift beherrschen. Dann fang ich lieber erst in der zweiten Klasse an, da hab ich dann die nötige Zeit dazu.


    LG
    Britta

  • Hallo Tine,


    du hast schon einige Meinungen bekommen und gesehen, wie unterschiedlich damit umgegangen wird.
    Insofern musst du selbst entscheiden, wann du anfängst. Das kommt ja auch immer auf die Kinder an. Ich habe die Schreibschrift mittlerweile zweimal eingeführt und beide Male nach den Osterferien damit begonnen. Zum einen, weil meine Kids recht flott waren, sich zum anderen total drauf gefreut haben. Im Übrigen muss ja auch nicht jedes Kind zu gleichen Zeitpunkt den gleichen Buchstaben lernen.


    Gruß
    Simsa

  • Zu diesem Thema hätte ich auch mal noch ne Frage.
    Wie genau muss ich darauf achten, dass meine Schüler die Schreibschrift auch nach rechts gekippt schreiben. Meinen Erstklässlern fällt das irgendwie noch sehr schwer.

  • Hallo Tine,


    also ich hab die Erfahrung gemacht, dass viele Grundschullehrer mit unserer Schulausgangsschrift entweder in Klasse 1 nach den Winterferien oder direkt nach den Sommerferien in Klasse 2 angefangen haben, weil die Kinder eine hohe Schreiblust- bzw. Motivation hatten.


    Prinzipiell finde ich die Diskussionen an der weiterführenden Schule über das Schreiben absolut sinnlos. Selbst in der Berufsschule sollte ich mir mit 21 Jahren sagen lassen, dass ich mit Füller auf liniertem Papier meine Mitschriften zu erledigen habe!!! Klausuren sind etwas anderes, aber Mitschriften sind Privatsache.


    Schrift hat eine Funktion nämlich Kommunikation und Festhalten von Fakten. Dabei sollte die Leserlichkeit und nicht die Vorliebe des Lehrers im Vordergrund stehen. Eines schönen Tages wird die Schreibschrift eh verdrängt werden. Die Tendenzen sieht man ja heute schon. Was schreibt man heute denn noch groß mit der Hand bzw in feiner Schulschrift? Sollte man wirklich so viel Zeit für etwas aufwenden, dass im Leben eine so untergeordnete Rolle spielen wird? Wenn Schreibschrift so bedeutsam ist, wie es immer dargestellt wird, warum gibt es dann keine bundeseinheitliche Regelung zu einer Schreibschrift?


    Ciau Elli (deren schlechtestes Schulfach immer "Schönschreiben" war)

  • Ich muss elli zustimmen, dass Schreibschrift eigentlich schon fast in Klasse 4 nicht mehr richtig geschrieben wird, sondern die Kinder langsam ihre eigene Handschrift entwickeln.
    Und in der weiterführenden Schule interessierts dann eh niemand mehr, nur dass man leserlich schreibt. :D
    Viele Lehrer (und ich hab es auch so bei einem meiner HS-Schüler erlebt) finden die Schreibschrift nicht so toll, weil Kinder mit motorischen Problemen einfach eine "Sauklaue" haben.


    Ich würde sagen, dass man sich nach seiner Klasse richtet, wann die für die Schreibschrift bereit ist. Nächstes Mal werde ich es auch individueller gestalten, so dass nicht alle im Gleichschritt schreiben müssen.
    Manche brauchen eben mehr Übung, andere sind da fit.


    Ich merke auch, wie meine Kids sich teilweise schwer tun und an Rechtskippen ist da gar nicht zu denken. Bin froh, wenn sie mal ein paar Buchstaben verbinden können. Da gibt es Kinder, die haben unglaublich Probleme damit.


    Tiggy

    Verstehen kann man das Leben nur rückwärts,
    leben muss man es vorwärts. (Sören Kierkegaard)

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