• Hallo Kolleginnen und Kollegen,


    gibt es an eurer Schule ein Jahrespflichtstundenkonto???
    Eine Aufrechnung mit allen Stunden, die ausfallen und die man unterrichten müsste, z.B. bei hitzefrei, nach Abiturprüfungen, Klassenfahrten usw., und Gegenrechnung mit Stunden, die man vertreten musste.
    An unserer Schule soll so etwas eingeführt werden, damit Vertretungsstunden gerechter verteilt werden...das sieht nach einer im Endeffekt höheren Arbeitsbelastung aus? Als wenn man nicht genug zu tun hätte...


    Ich kann ja zuschauen, wie gelesen wird. Aber Antworten kommen keine...



    Hilfreich ist auch ein Nein! Wir machen so etwas nicht.


    Gruß

  • Hallo!
    Ich hab den Eindruck, dass Schulen das ganz unterschiedlich handhaben, da ich schon an einigen Schulen war. Momentan ist es so, dass hitze- oder glättefrei nicht als Minusstunden gelten. Man muss aber natürlich in der Schule bleiben und darf nicht nach hause fahren wie die Schüler.
    Stunden, die ausfallen, weil Klassen nicht anwesend waren, gelten als Minusstunden. Vor allen Ferien hören wir immer nach der 4. Stunde auf: auch Minusstunden, die da ausfallen. Als wenn man sich das ausgesucht hätte...
    Gruß, Yula

    • Offizieller Beitrag

    Meines Wissens ist es in NRW so, dass die Minusstunden nur dann aufgeschrieben werden, wenn der jeweilige Lehrer darauf besteht, dass auch seine Vertretungsstunden aufgeschrieben werden, um diese ggf. auszubezahlen.


    Es ist also auch innerhalb einer Schule nciht für alle verpflichtend.


    kl. gr. Frosch

  • Hallo,
    an unserer Schule ist es nicht so, dass Stunden aufgerechnet werden. Wenn eine Stunde ausfällt, kann ich nichts dazu - ich bin ja da ... und natürlich auch bereit, in dieser Stunde eine Vertretung zu übernehmen.
    Gruß venti :)

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns wird das nicht gemacht - vom Personalrat/der Personaversammlung so lange abgelehnt, wie Zusatzarbeiten immer noch nicht als messbare zusätzliche Stunden gezählt werden (z.B. Kursfahrten, Methodentage, Tutorenzusatzarbeiten bei der beufsorientierenden Woche u.v.m). Das wiederum wird vom Schulamt nicht gewünscht - denn die Arbeitszeiten, die dann bei den Lehrern rauskommen würden, würden nie mehr abfeierbar sein und Vertretung müsste dann auch keiner mehr halten.

  • wir machen das auch und ich finde es ok - allerdings machen wir auch etwas, was eigentlich verboten ist - wir haben ein Arbeitszeitmodell.
    Wenn jemand eine Abi- oder Fachabiklasse in einem Fach hat, das nicht Prüfungsfach ist, fallen ihm ja etliche Stunden aus, wenn die Schüler weg sind bzw. Prüfungen haben. Diese Stunden muss er dann nacharbeiten, während der Lehrer, der die Prüfungen abnimmt, nichts nacharbeiten muss.
    Wäre zu umgehen, wenn man endlich mal ein verbindliches Modell einführt und korrekturbelastete Lehrer entlastet.

  • Hallo Meike,


    das sehe ich nämlich auch so. Die Arbeitsbelastung steigt dann weiter an. Auch wenn bezüglich der Verteilung der Vertretungsstunden eine höhere Gerechtigkeit eintritt. Aber die sonstigen Arbeiten sollte man nicht außer acht lassen.

  • Bei uns (Berufskolleg) ist es so geregelt, dass alle Zeiten, die den Kollegen wegen Praktika, Prüfungszeiten und Klassenfahrten ausfallen (bei vielen Prüfungsklassen, die schon im März/April mit dem Unterricht aufhören, sind das eine ganze Menge Stunden), auf das Jahresstundenkontingent aufgerechnet werden.
    Das beudetet im Einzelfall: Wenn ich viele Oberstufen habe, die früh die Schule verlassen, zusätzlich auch viele Klassen, die übers Jahr verteilt lange Praktikumszeiten haben, dann habe ich insgesamt statt meiner 26 Wochenstunden auch schon einmal 29 Stunden (ein Jahr lang).
    Man argumentiert bei uns damit, dass der große Vorteil darin bestehe, dass man bei Abwesenheit der Klassen keine Präsenzpflicht habe und stattdessen nach Hause gehen könne. Stimmt zwar prinzipiell, jedoch sind diese Stunden selten Randstunden, so dass man im Grunde keine wirkliche Freizeit gewinnt.
    Das Modell wurde auch schon mehrmals diskutiert, jedoch noch keine brauchbare Alternative gefunden.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

  • Danke für Deine Antwort Volare,


    werden bei Euch wenigstens Praktikumsbesuche bzw. Berichte, Prüfungsarbeiten bzw. Entwürfe, Korrekturen, Nachschreibearbeiten auch berücksichtigt oder fallen diese unter den Tisch?


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von Wie_Seht_ Ihr_das?
    Danke für Deine Antwort Volare,


    werden bei Euch wenigstens Praktikumsbesuche bzw. Berichte, Prüfungsarbeiten bzw. Entwürfe, Korrekturen, Nachschreibearbeiten auch berücksichtigt oder fallen diese unter den Tisch?


    Viele Grüße


    Hallo Wie_Seht_ Ihr_das,


    teilweise. Die Praktikumsbesuche werden meist von den jeweiligen Fachlehrern durchgeführt und diese bekommen dafür übers Jahr hinweg eine Entlastungsstunde. Damit ist aber bereits die Korrektur der Praktikumsmappen abgegolten.
    Manche Kollegen bekommen Korrekturentlastung, die aber bei weitem nicht den tatsächlichen Zeitaufwand deckt.


    Viele Grüße
    volare

    Eine Lösung kommt fast immer aus der Richtung, aus der man sie am wenigsten erwartet, was bedeutet, dass es keinen Sinn hat, in diese Richtung zu gucken, weil sie nicht von dort kommen wird.


    (Douglas Adams)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Wenn jemand eine Abi- oder Fachabiklasse in einem Fach hat, das nicht Prüfungsfach ist, fallen ihm ja etliche Stunden aus, wenn die Schüler weg sind bzw. Prüfungen haben. Diese Stunden muss er dann nacharbeiten, während der Lehrer, der die Prüfungen abnimmt, nichts nacharbeiten muss.


    Abitur zeichnet sich durch massive Mehrarbeit in der Vor- und Nachbereitung aus! Wenn meine 13 LKler weg sind, habe ich aber vorher die kompletten Osterferien an den Abiturklausuren durchkorrigiert und Gutachten verfasst - und danach bin ich nochmal mit dem Kokorrektor zugange - und davor habe ich ... etc etc..


    Die Stunden, die die 13er dann weg sind, hat man schon mehrfach (!) im Vorhinein abgearbeitet. Diese in der Planung nun als frei verfügbare Stunden anzunehmen und die Lehrer, deren Abiturklassen nicht mehr da sind, für Vertretung einzuplanen ist üblich - und gröbster Schwachsinn bzw. eine Frechheit. Bei euch scheint es anders zu laufen - gut. Leider ist das eher nicht üblich ... im Gegenteil. Ich kenne noch kein Stundenkontenmodell, wo diese Art der "unsichtbaren" Mehrarbeit mal realistisch gelistet worden wäre. ;(

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ich finde die Lehrkräfte sollten sich auch nicht auseinanderbringen lassen.
    Korrekturlehrer haben sicherlich viel zu korrigieren und dies sollte auch honoriert werden. Dafür fährt ein Sportlehrer zu Sporthalle, zum Sportplatz, zu außerschulischen Sportstätten usw., das unterrichten ist anstrengender, da man auf mehr achten muss.
    Die reine Unterrichtsverpflichtung zu betrachten ist für mich zu ungenau.
    Wenn, dann sollten doch alle ihre 41 Stunden arbeiten und dafür noch ein Büro bekommen. Dann ist man zumindest die Diskussion los, wer warum angeblich mehr arbeitet und wer nicht.
    Das Hamburger Modell ist jedenfalls genauso wie das Mindener Modell nicht geeignet für eine gerechtere Verteilung von Arbeit.

  • Zitat

    Original von Wie_Seht_ Ihr_das?
    Wenn, dann sollte doch alle ihre 41 Stunden arbeiten und dafür noch Büro bekommen. Dann ist man zumindest die Diskussion los, wer warum angeblich mehr arbeitet und wer nicht.


    Ich hätte gerne eine Stechuhr, ganz ohne Witz.


    Ein Büro müsste ich gar nicht haben, ein Arbeitsplatz in einem Großraumbüro wäre schon in Ordnung für mich. Oder das angelsächsische Modell, dass die Lehrer einen Klassenraum haben, und die Schüler kommen zu ihm, nicht umgekehrt. Das hätte auch wirkliche didkatische Vorteile. Ich glaube auch, die Produktivität wäre insgesamt höher, wenn Lehrer tatsächlich auch räumlich zusammenarbeiteten - allerdings persönlich eher ein Teamarbeiter als ein Einzelkämpfer...


    Nele

  • Findet Ihr das denn gerecht, wenn man die Stunden die ausfallen sind nacharbeiten muss, denn schließlich kann man ja nichts dafür, das die Klassen nicht da sind und man bietet seine Arbeitskraft an. Außerdem steht man für Vertretungen innerhalb dieser Zeit zur Verfügung. Abgesehen davon erledige ich innerhalb dieser Zeit immer Dinge für die Schule, die sonst liegen geblieben sind.

  • Gerecht ist das nicht.
    Aber solange die Kollegen sich nicht solidarisch organisieren - und die Mitgliederzahlen in den Gewerkschaften ständig nach unten gehen, können auch die Gewerkschaften nichts ausrichten.


    Wären alle Lehrer Gewerkschaftsmitglieder, könnte diese ganz anders auftreten - siehe Lokomotivführer.


    Ich unterstelle auch manchen Schulleitern, dass sie sich aus reiner Profilierungssucht gegenüber dem Schulamt solche Rechenmodelle ausdenken.
    Auf diese Weise hat man dann nämlich einen prima Verfügungspool und muss keine Vertretungslehrer und Krankheitsstellvertretungen anfordern.
    Sowas gibt Punkte beim Schulamt - und weniger Ärger und Arbeit nach oben.


    Da wird die Arbeit lieber nach unten durchgereicht.


    Aber wie gesagt - es kommt immer darauf an wie viele Leute sich das gefallen lassen - oder sich gemeinschaftlich verweigern.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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