Berufsschule oder Gymnasium? Wer hat in beiden Schulformen Erfahrungen?

  • Da liegst du vollkommen richtig, Birgit. WELL, du hast die falsche Spalte für deine Überlegungen herangezogen. Die für dich relevante Spalte ist ganz am Ende; der Rest ist nur von historischem Interesse

  • Zitat

    Original von Birgit


    Wenn ich das jetzt nicht völlig fehlinterpretiere, ist die Stundenzahl bei Berufskolleg und Gymnasium derzeit bei 25,5 (was ich für mich so bestätigen kann).



    Das stimmt. Da mangelte es mir an der Lesekompetenz.

  • Ich habe heute gehört, dass sich die Zahl der A14 und A15 Beförderungen nach der SuS-Anzahl und nach den zur Verfügung stehenden LuL richtet.


    Beispiel BK:
    2500 SuS
    100 LuL (davon nur 40 verbeamtet)


    Beispiel GY:
    1200 SuS
    100 LuL (davon 80 verbeamtet)


    Wie gestalten sich, gesetzt den obigen Beispielen, die Chancen auf Beförderungen?

  • Ich fürchte, die Chancen auf Beförderung sind im Moment am Berufskolleg eher schlecht....da wird an allen Ecken und Enden eingespart. Ich weiß aber nicht, ob das nicht am Gymnasium auch so ist. Andererseits gehen auch zeitnah viele Kollegen in den Ruhestand, insofern wird sich vermutlich in den nächsten Jahren erst zeigen, wie sich das auswirkt. Aber bis Du eine Beförderung anstrebst, vergehen doch sowieso noch ein paar Jahre, oder?

    Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“

    Elie Wiesel

  • Birgit: Ja. Und diese paar Jährchen sind schnell vorbei.


    Soll das heißen, dass für jeden Ruheständler, der A14 und A15 ist, eine Nachwuchslehrkraft die Chance auf solch eine Übernahme der Position besteht?

  • Hallo,


    ich glaube mit der Beförderung nach A14 oder A15 wird das nichts.
    Realistisch ist A13 Endamt.


    1. Viele Beförderungsstellen werden ersatzlos gestrichen.
    2. Wenn A14 dann mit Sonderaufgaben (Stundenplan oder Fachleitung)
    Hier sehe ich keinen Reli oder Sportlehrer
    2. A15 Fachleiter oder Stellv Rektor
    Kann sein.


    Weiterhin sehe ich die Entwicklung, dass nicht Korrekturfächer in der Stundenzahl angehoben werden.


    Solche Poolstunden die von der Schulleitung verwaltet werden sollen sind im Gespräch.


    Lehrer mit zwei Korrekturfächer sollten eigentlich entlastet werden, was kommt ist eine Mehrbelastung für Fächer ohne Korrekturen.


    Gruß


    E_T

  • Zitat

    Weiterhin sehe ich die Entwicklung, dass nicht Korrekturfächer in der Stundenzahl angehoben werden.


    das ist traurig - es sollte andersherum sein


    Zitat

    Lehrer mit zwei Korrekturfächer sollten eigentlich entlastet werden, was kommt ist eine Mehrbelastung für Fächer ohne Korrekturen



    richtig. Eine Sauerei. Zumal auch die pauschale Einteilung in Neben- und Hauptfach wieder ungerecht sein wird.
    Das Hamburger Modell scheint ja - so gut es zunächst auch klingt - auch ungerecht zu sein.
    Es ist einfach schwer, Lehrerarbeitszeit zu messen.

  • Ich habe jetzt die Zusage von der Berufsschule und falls nicht noch morgen eine Zusage von einem hervorragendem Gym. kommt, werde ich mich wohl guten Gewissens für das BK entscheiden.

  • Zitat

    Original von E_T
    Lehrer mit zwei Korrekturfächer sollten eigentlich entlastet werden, was kommt ist eine Mehrbelastung für Fächer ohne Korrekturen.


    Gruß


    E_T


    Genau so wird es kommen! Hauptsache gerecht!


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von WELL
    Ich habe jetzt die Zusage von der Berufsschule und falls nicht noch morgen eine Zusage von einem hervorragendem Gym. kommt, werde ich mich wohl guten Gewissens für das BK entscheiden.


    Das BK hat sein Einstellungsangebot binnen 12 Stunden zurückgezogen, was wohl ein rechtswidriges Verhalten darstellt. Somit bin ich jetzt am Gym gelandet.

  • Hallo an alle,


    ich möchte diesen Thread noch einmal aufleben lassen und erhoffe mir ein paar Tipps von euch.
    Ich bin zur Zeit im einem im Referendariat an einem Gymnasium mit sehr heterogenem Schülerklientel (sehr gemischtes Einzugsgebiet).
    Generell ist der Unterricht hier nicht immer auf gymnasialem Niveau, was auf die großen Leistungsunterschiede innerhalb der Schülerschaft zurückzuführen ist. Man ist auch einen Großteil der Unterrichtszeit immer noch ständig eher mit der "Erziehung" als mit dem Unterrichten beschäftigt.
    Ich sehe dies als eine Herausforderung an und habe mir daher auch schon überlegt mich nach dem Ref. an einer Gesamtschule zu bewerben, wo man solche Schüler dann ggf. gezielter fördern kann.
    Soweit zur Vorgeschichte ;).


    Es geht bereits an die Bewerbungen für das nächste Schuljahr (2011/2012).
    Die ersten Ausschreibungen kommen von Seiten der beruflichen Schulen, an die, wie es häufig heisst, keiner möchte.
    Ich habe mir hier bereits die Threads hierzu durchgelesen und glaube, dass dies durchaus eine Option sein könnte.
    Außerdem hätte man im Falle einer Zusage recht schnell (bereits vor Weihnachten) quasi seine Stelle, was auch ein wenig den Stress in der Prüfungsphase mindern würde (Bin eh ein Perfektionist... :rolleyes:). Man strengt sich natürlich sowieso an; man hat aber dann bestimmt ein anderes Grundgefühl.


    Folgende Aspekte werden ja auch immer genannt:


    besser Arbeitsbedingungen, schnellere Verbeamtung (bin allerdings nach dem Ref sowieso erst 26 und das Mindestalter ist in BW ja 27; so schnell wird es wahrscheinlich nicht gehen ;)).


    Es heisst allerdings auch immer, dass man, wenn man erst einmal da ist, nicht mehr so leicht weg kommt.


    Allerdings denke ich mir auch, vielleicht ist es ganz gut am Berufskolleg erst einmal ein paar Jahre Erfahrung zu sammeln. Am Gymnasium muss man ja ggf. direkt Kurse zum Abitur führen. Dies ist doch eine große Herausforderung, wenn man bedenkt, dass man ja erst 18 Monate Berufserfahrung vorzuweisen hat.


    Außerdem frage ich mich, ob ich mit meiner Kombi (E/ F) überhaupt eine Chance habe an beruflichen Schulen?


    Vielleicht könnt ihr mir ja irgendwelche Tipps geben oder euch fällt etwas ein, was ich unbedingt bedenken müsste.


    Vielen Dank für's Lesen und viele Grüße,


    Mona

  • Keiner? ?(


    Soweit ich gelesen habe, hat man an kaufmännischen Schulen mit E/F durchaus Chancen!? Also, falls noch jemandem etwas einfällt, was ich unbedingt bedenken muss, würd' ich mich über Antworten freuen.

  • Zitat

    Original von Mooonaaa
    Keiner? ?(


    Soweit ich gelesen habe, hat man an kaufmännischen Schulen mit E/F durchaus Chancen!? Also, falls noch jemandem etwas einfällt, was ich unbedingt bedenken muss, würd' ich mich über Antworten freuen.


    Wahrscheinlich kamen einfach keine Antworten, weil das Wichtigste hier schon gesagt ist und da es ja auch noch einmal zutreffend zusammen gefasst hast.


    Zwei Anmerkungen trotzdem:


    1. In B-W wirst du nach meinen Erfahrungen maximal ein SJ Schonfrist haben, bis du die ersten Abschlussprüfungen korrigieren und die Klassen dorthin führen wirst. Bei der Vielzahl an Prüfungen/Abschlussklassen in den beruflichen Schulen ist das gar nicht anders zu leisten, als die Neueinsteiger schnell einzubinden. Wenn du konkret von den Berufskollegs in B-W sprichst, wirst du hier wohl auch spätestens im zweiten Jahr die Fachhochschulprüfungen in Englisch mit entsprechenden Klassen korrigieren müssen. Diese kommen der allgemeinen HSR schon recht nahe. Weil jeder aber ähnliche Erfahrungen hat, hilft man sich sehr bei uns.
    2. Selbstverständlich hast du sehr gute Chancen mit deiner Kombi. Wir bei uns können Englisch nur deswegen abdecken, weil wir einen Pensionär reaktiviert haben. Der Markt mit Kollegen, die die große Fakultas in Englisch haben, ist in B-W leer gefegt. Dein zweites Fach, über das ich leider nichts weiß, kriegt man dann notfalls bestimmt unter.


    edit: Ich habe inzwischen doch einige Kollegen aus dem Ref getroffen, die wie ich in den BS-Bereich gewechselt sind. Die Rückkehr ans Gymi stand für fast keinen kurz- oder mittelfristig auf der Agenda.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Vielen Dank für die Infos!
    Das hilft mir schon wirklich weiter. Vielleicht schreibe ich einfach ein paar Berufsschulen im Raum Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe und Umland an und warte nicht auf die Ausschreibungen. Hmmm... Aber sicherlich werden die Berufsschulen auch ausschreiben. Vielleicht nehmen mich ja auch Schulen im beruflichen Bereich, die nicht gerade in Osterburken oder so liegen. Man sagt ja, die Einstellungschancen werden zunehmend schlechter.
    Für mich wäre es in Ordnung, wenn mein Fokus auf Englisch und nicht auf Französisch liegen würde.


    Es ist zwar noch ein wenig Zeit bis zu den Ausschreibungen im Februar (Landausschreibungen) aber dennoch macht man sich ja Gedanken.
    Meinst du, ich sollte für den beruflichen Bereich dann lieber auf die Stadtausschreibungen warten? Man sagt, wenn man sich auf dem "Land" bewirbt, sollte man auch eine Stelle annehmen, so man sie denn bekommt.
    Wahrscheinlich ist es dann am besten, man kontaktiert die Schulen im Voraus selber!? Fragen über Fragen...

  • Auch in NRW würde Dir mit dieser Fächerkombination am BK der rote Teppich ausgerollt. Englisch ist in vielen Bildungsgängen (FHR, BGJ...) Prüfungsfach. Du wirst Dich allerdings dumm und dämlich korrigieren. Du hast es ja ausschließlich mit S II und damit meist längeren Arbeiten zu tun und wirst ständig Abschlussprüfungen nachzusehen haben. Auch sitzt man an einer BK-Klausur oft sehr lange, weil der Leistungsstand i. d. R. schwächer ist als am Gymnasium und man häufig Tiefenhermeneutik betreiben muss, um die Texte zu verstehen.;)
    Ich war nach dem Ref. an einem Gymnasium fünf Jahre am BK - daher habe ich den Vergleich.
    Hätte ich kein Prüfungsfach gehabt wie der Threadstarter, hätte ich mich wohl sehr unwohl gefühlt. Ich fand es ohnehin schon ungünstig, kein berufsbildendes Fach zu haben - v. a. für das Standing im Kollegium. E und F werden in NRW allerdings zu den berufsbildenden Fächern gezählt, weil Du ja dort i. d. Regel auch die jeweilige berufliche Fachsprache (z. B. Wirtschaftsenglisch) unterrichten musst.
    Auch musst Du Dir darüber klarwerden, was Du willst. Als BK-Lehrer bist Du v. a. sozialpädagogisch stark gefragt, das Fachliche wiederholt sich natürlich recht schnell, sobald Du ein paar Jahre drin bist. Wenn Du E und F studiert hast, weil Du Freude an der Vermittlung der Fremdsprache und an der Kommunikation hast, dann ist das BK sicher toll. Aber wenn Du auch gern Lektüren bearbeitest oder landeskundlich arbeiten musst, wirst Du am BK eher enttäuscht werden. Anders sieht es natürlich bei bilingualen Schulen aus. Besonders herausgefordert würdest Du auch durch Bildungsgänge für FremdsprachenkorrespondentInnen.
    Grundsätzlich gilt: Informiere Dich besonders gründlich über die Schulen, an denen Du Dich bewirbst. Es gibt so viele verschiedene BKs - mit unterschiedlich variantenreichen Bildungsgängen (von Vorklassen bis Abi, von künstlerischer Gestaltung bis Metallverarbeitung, Vollzeit, Teilzeit...) und damit auch mit sehr unterschiedlicher Klientel (damit meine ich SuS ebenso wie das Lehrvolk:pfeif: ).

  • Bewirb Dich doch direkt an einer Schule, die die Kombi Berufsschule und Berufl. Gymnasium haben. Sinsheim zum Beispiel. Da ist auch Bedarf an Sprachen und ich finde diese Kombi der Schulformen sehr angenehm.

  • Danke für die weiteren Antworten. Hatte es gar nicht gesehen! Bin immer noch am Überlegen... Hmmmm... ?(
    Glaube schon, dass ich mir die Arbeit an einer Berufsschule vorstellen könnte.

  • Mona, hast du dich seit Beginn des Jahres entschieden?


    Ich habe ja auch die großen Fakultas und würde auch gern an ein Berufsschulzentrum inkl beruflichem Gymnasium wechseln...

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