Bewertungsmaßstäbe

  • Liebe Kollegen aus der Primarstufe,
    ich bin an sich Gymnasiallehrerin (auch für Ausbildung zuständig), aber Mama eines Grundschulkindes (Sohn), 2. Jgstf. So vieles ist an der GS anders als bei uns und leider macht es uns die Kollegin nicht recht transparent.
    Kann mir jemand von euch vielleicht sagen, wo man eingeführte Bewertungsmaßstäbe für Grundschul - Lernzielkontrollen findet?
    Konkret z. b. ein Umrechnungsmaßstab auf Noten bei 28 Gesamtpunkten oder bei 55 Gesamtpunkten?
    Ich fürchte, ich bin da am Gymmi viel zu gnädig ....
    Danke für eure Hilfe,
    die Tigermaus

  • Herzlichen Dank,
    liebe Annie, leider weiß ich aber mit dem Begriff Schulprogramm nichts anzufangen - bei uns am Gym gibts das leider nicht!
    Herzliche Grüße,
    Tigermaus

  • Das bedeutet, dass die genauen Werte jede Schule selbst festlegt.
    Bei uns ist es z.B.


    100%-97% = 1
    96% - 85% = 2
    84% - 70% = 3
    69% - 50% = 4
    49% - 25% = 5
    < 25% = 6

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • Cool, ein Wort das ich gar nicht kenne. Hat das was mit Wasser zu tun???


    Generell: An der GS legt zumeist die Fachkonferenz den Bewertungsmaßstab fest. Praktisch kann man von diesem aber abweichen, wenn extreme Ausfälle auftauchen.

  • Mein Problem bei der Geschichte:


    Allein bei den Bewertungsmaßstäben von Sally 50, NRW


    95 - 100 = 1
    80 - 94 = 2
    65 - 79 = 3
    49 - 64 = 4
    25 - 48 = 5


    und Steffchen79 Niedersachsen
    100%-97% = 1
    96% - 85% = 2
    84% - 70% = 3
    69% - 50% = 4
    49% - 25% = 5
    < 25% = 6


    gibt es eine erhebliche Bandbreite für eine Zensur.


    Wie vermeidet ihr endlose Diskussionen bzw. Gefeilsche mit den Eltern, wenn der eine Kollege für seine Arbeiten 100 % ;(und der andere allgemein gnädiger vorgeht und nur 95% 8)für eine 1 ansetzt?


    Oder teilt ihr den Maßstab den Eltern gar nicht erst mit? ?(


    Freue mich auf Antworten, denn bei mir sind die Eltern z.Zt. mit kommender Primarstufe in Hamburg sehr verunsichert, misstrauisch und schwierig.


    LG Ulli

  • Wieso Gefeilsche?
    An einer Schule richten sich alle Kollegen nach denselben Bewertungsmaßstäben. Da gibt es kein "gnädiger" oder "strenger".
    Wie es an anderen Schulen gehandhabt wird, dass können Eltern wohl kaum als Vergleich anführen.

    Was du nicht kennst, das, meinst du, soll nicht gelten? Du meinst, daß Phantasie nicht wirklich sei? Aus ihr erwachsen künftige Welten: In dem, was wir erschaffen, sind wir frei. (Michael Ende)

  • ... außerdem dienen diese Verteilungen bei uns als Richtlinie. Man sollte sich daran bei Arbeiten daran halten, aber bei kleinen Tests kann die Verteilung schonmal abweichen. Es kommt immer auf die Gewichtung an...


    Ich hatte im letzten Schuljahr eine vierte Klasse und hab die schulinterne Verteilung nicht an die Eltern nicht rausgegeben und das war auch ok so.


    In RLP bekommen die Kinder in den ersten beiden Jahren keine Noten, da stehen dann nur die zu erreichenden und erreichten Punkte unter dem Test. Den Rest kann man sich ja dann schon selbst denken ;)


    lg schmolo

  • Bei uns an der Schule ist die prozentuale Einteilung noch etwas anders.


    100%-98% = 1
    97% - 84% = 2
    83% - 68% = 3
    67% - 50% = 4
    49% - 33% = 5
    < 32% = 6


    Da ist es für die eins noch etwas knapper, dafür sind 2 und 3 etwas lockerer. Alles was schlechter als ein Drittel ist hat eine 6. Allerdings wird es in der Schule gleich behandelt.

  • Interessant und krass!


    Ich wusste ja schon immer, dass unsere Schule gnädig ist (ist aber auch ein schwieriges Einzugsgebiet). Die 1 gibts bei uns bis 93 Prozent!


    Bei uns gilt


    100-93prozent 1
    92-85prozent 2
    84-67prozent 3
    66-45prozent 4
    45-22prozent 5
    21-0prozent 6


    und trotzdem gibt es meistens schnitte um 2,8....


    AUF JEDEN FALL muss der Notenschlüssel meiner Meinung nach schulweit einheitlich festgelegt sein!!!
    Bei uns gibt es auch für alle Lehrer ein Blatt, auf dem nochmal alles nach Punkten (von 10 möglichen PUnkten bis zu 70 möglichen Punkten) aufgedröselt ist, man muss sich also keine Arbeit machen.


    Der Notenschlüssel wurde von der Konferenz als verbindlich festgelegt.

  • Herzlichen Dank euch allen (noch) Unbekannten,
    es war ja wirklich interessan, dass Ihr selbst über meine unmittelbare Frage hinaus noch untereinander diskutiert habt - die Verschiedenheiten sind übrigens am Gym in good old Bavaria ähnlich groß!
    Darf ich noch einmal loslegen mit einer Frage (da ich wirklich zum Teil mit der Korrektur dieser Lernzielkontrollen hadere):
    Eine Frage, die mein Sohn erhielt, lautete:
    Die Schule ist 33 m lang. Die Kirche ist 20 m länger.
    Wie lang ist die Kirche?


    Er schrieb:
    Rechnung (der Begriff war vorgegeben):
    33 cm + 20 cm = 53
    Antwort (der Begriff war auch vorgegeben):
    Die Kirche ist 53 cm lang.


    Dafür bekam er 0, 5 von 3 erreichbaren Punkten.
    Nur, weil er cm statt m abgeschrieben hat (aus Leichtsinn).


    Ist eine solche Korrektur wirklich allgemein üblich?
    Am Gymmi würden uns die Eltern dafür hängen!


    Danke, wenn Ihr noch einmal Auskunft gebt - revanchiere mich gerne, wenn jemand mal was aus dem Gym. - Alltage wissen will.
    Tigermaus

  • Und ich habe gerade überlegt, dass ich 2 Punkte gegeben hätte.
    Himmel ist das subjektiv. *g*

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Zitat

    Original von Rottenmeier
    Bei uns ist es so, dass wir im Jahrgangsteam die selben Arbeiten schreiben und uns bei der Bewertung absprechen.


    So machen wir das hier übrigens auch.
    Dadurch ist es objektiver und unangreifbarer... es hat sich sehr bewährt.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Naja, Leichtsinnfehler hin oder her - die Auswirkung dieses kleinen Fehlers wäre verheerend. Für den DENKfehler - und das ist es in meinen Augen, denn spätestens bei der Antwort hätte ihm das Maß komisch vorkommen müssen - hätte ich einen ganzen Punkt abgezogen.


    Bei mir wäre es wahrscheinlich so verteilt gewesen:
    Er hat den Rechenansatz gewusst - 1 Punkt
    Er hat das falsche Ergebnis ermittelt. - 0 Punkte
    Er hat die Antwort 'richtig' geschrieben (richtig insofern, als er die LÖSUNG in die Antwort eingetragen hat). - 1 Punkt



    Dafür wäre bei mir die Notenverteilung wieder humaner *g*. Ich halte es mit der Devise: an der Uni gab es ab 91% ein Sehr Gut, warum soll das nicht auch für die Grundschule gelten. :)


    Soll echt keiner sagen, Mathe sei objektiver zu beurteilen als Deutsch. :D

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