Notenbekanntgabe vor der ganzen Klasse

  • Zitat

    Original von row-k


    Auf Straßen und Autobahnen sollte es ein generelles Überholverbot geben, damit die Überholten sich nicht grämen müssen.
    Anders: Wenn es schon beim Überholen bleibt, dann sollten wenigstens die Nummernschilder verdeckt werden (Datenschutz).


    Du siehst Autofahren auf der Autobahn als Wettbewerb an?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von row-k


    Ab sofort sollten Fußballspiele, Olympiaden auch nicht mehr im Fernsehen übertragen werden. Die armen Sportler, die keine Medaille bekommen, oder gar die, die als Letzte dastehen ... die werden doch zu psychischen Wracks...


    Naja, der Vergleich hinkt doch deutlich. Sportler machen dies in der Regel freiwillig, Schüler sitzen nicht freiwillig in der Schule.


    Leistungssportler sind in ihrem Bereich richtig fit, nicht jeder Schüler ist in jedem Bereich begabt.


    Die Sportler, deren Spiele im Fernsehen übertragen werden, sind in der Regel volljährig oder annähernd volljährig und keine Pubertierenden mit noch nicht ausgereiften Persönlichkeiten.

  • Mir erschließt sich gerade diese GANZE Datenschutzdiskussion überhaupt nicht. Geht es nicht bei der Grundsatzfrage "Noten öffentlich - ja oder nein?" nicht auch um ganz andere Dinge, ganz unabhängig davon , ob man jetzt einen Wettbewerbscharakter erkennen will oder nicht, diesen fördern oder unterbinden will...


    Ich mache individuelle Noten nie öffentlich (will heißen: Einen Klassenspiegel gibt es bei schriftlichen Arbeiten, damit die Kinder sich orientieren können), mündliche- und Abschlussnoten bespreche ich aber mit den Kindern (3./4. Klasse und auch in einer 8. hab ich das so gemacht) IMMER individuell. Warum? Ich möchte den Kindern die Möglichkeit zur Selbsteinschätzung und ggf. Meinungsäußerung geben. Das wäre meiner Meinung nach im Klassenverband nicht möglich, da sich die Kinder nicht trauen würden, vor der ganzen Klasse z.B. nachzufragen, warum ihre Note nicht besser ist. Eine Diskussion darüber interessiert die anderen Kinder nicht und geht sie auch nichts an.


    Den Vergleich mit der Autobahn und verhängten Autoschildern kann ich darüber hinaus auch nicht nachvollziehen, das hat imho mit Notengebung überhaupt nichts zu tun, aber gut ;).
    Fußballspieler und sonstige Sportler haben sich ihren Job ausgesucht und werden nicht dazu gezwungen, ihn auszuführen. Schüler haben keine Wahl.
    Den Satz mit den Tempo bestimmenden Langsamsten verstehe ich auch nicht, außer dass es Provokation sein soll, sehe ich darin nichts. Vor allem nicht den Zusammenhang zum Öffentlichmachen von Noten. Werden die Langsamsten deiner Meinung nach schneller? Und auch das mit den Politikern? Hääääääää? Ich glaub dafür bin ich zu blöd *G*. Überspitzt oder nicht - aber ein Zusammenhang zum Thema soltle doch schon gegeben sein?

  • Ich gebe auch immer nur den Klassenspiegel an. Das erste aber, was die Schüler tun, sobald alle ihre Hefte haben, ist herumzufragen, wer welche Note hat. Nach der Stunde gucken sie auch in andere Hefte. Da ist nichts mit Geheimhalten aus Respekts- oder Datenschutzgründen ---
    aber es macht wohl einen Unterschied, ob der Lehrer alles für alle hörbar bekannt gibt, oder ob die Schüler es selbst herausfinden. Man kann sie ja nicht hindern - aber man muss es nicht auch noch selbst tun.
    Gruß,
    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Ja, ist doch ganz klar. Wenn die KInder von sich aus ihre NOte rumposaunen oder Leute in ihr Heft gucken lassen, können sie das ja auch machen. Aber ich habe Schüler, die stecken ihre Hefte weg, weil sie schlecht sind UND auch welche, weil sie gut sind. Das ist ihre Privatsache und die lasse ich ihnen auch auf jeden Fall!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von row-k


    Gut, dann überspitze ich auch 'mal.


    :D das war keine Überspitzung. Am Freitag habe ich einer Schülerin zwei Sechser rausgegeben, in Geschichte eine und eine in Sozialkunde. Es hat sie nicht sehr motiviert, sondern sie hat mir die Schuld gegeben. Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn ich diese Noten vor der Klasse bekannt gegeben hätte.


    Noten als Motivationsfaktor halte ich für verfehlt, um es auf den Punkt zu bringen. Wettbewerb auf diese Weise habe ich schon als Schüler gehasst (ich war ein kluger Schüler mit miesen Noten). Lernen, weil man einen Preis dafür bekommt, ist die Grundlage dafür, dass Schüler oftmals fragen, wofür sie dieses oder jenes denn brauchen und/oder, ob man damit Geld verdienen kann. Bildung aber sollte doch irgendwie anders laufen...


    Scheiße, wie ich es hasse, wenn ich zu Pathos genötigt zu werden.


    grüße


    h.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist zumindest meine Erfahrung, dass die Notengebung als Motivation nicht zieht.
    Denn die Zeugnisnoten (auf die alles hinausläuft) sind weit weg.
    So weit denken die Schüler in der Regel gar nicht. Also lassen sie sich damit auch nicht gut motivieren. In der Regel klappt das erst gegen Ende des Schuljahres. In den letzten 2 Wochen. ;)


    kl. gr. Frosch


    P.S.: row-k, deine Beispiele habe ich übrigens auch nicht wirklich verstanden. ;)

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    1. Es ist zumindest meine Erfahrung, dass die Notengebung als Motivation nicht zieht.
    2. Denn die Zeugnisnoten (auf die alles hinausläuft) sind weit weg.
    So weit denken die Schüler in der Regel gar nicht. Also lassen sie sich damit auch nicht gut motivieren. In der Regel klappt das erst gegen Ende des Schuljahres. In den letzten 2 Wochen. ;)


    kl. gr. Frosch


    3. P.S.: row-k, deine Beispiele habe ich übrigens auch nicht wirklich verstanden. ;)


    Lieber Frosch!
    Ich nehme Dein posting mal als Aufhänger für meine Antwort. Und damit gleich zu 3.! Ich überspitzte natürlich über Gebühr, so dass der Zusammenhang kaum noch erkennbar erscheint, ist er doch viel zu "weit weg". ;)


    Und wenn ich den Schülern keinen Bezug zwischen ihren Leistungen, die sich ja in Noten ausdrücken, gebe, fragen sie, "wofür sie dieses oder jenes denn brauchen und/oder, ob man damit Geld verdienen kann." (Hawkeye)


    Und wenn ich aus dem Bekanntmachen der Noten ein pures "Noten-Vorlesen" mache, also nur die Noten dahinsage, ist der motivierende Effekt dahin. Er verkehrt sich sogar ins Gegenteil.
    Warum nicht alle Leistungen der Schüler mit einer bestimmten "Feierlichkeit" und MOTIVIERENDEN Kommentaren ergänzen?!
    Dabei kann ein "Vier" eine durchaus respektabele Leistung darstellen - gerade in Mathe, Chemie oder Physik und das sollte honoriert werden, indem man es als Lehrer auch hervorhebt.


    Genauso kann man eine "Sechs", die auf Verwechslung (Zahlendrehern, durchweg falsche Anwendung eines Lösungsweges usw.) beruht, auch beispielsweise so kommentiert werden: "Schade, du hattest in JEDER Aufgabe multipliziert, statt zu dividieren. NUR DARUM war alles falsch. Aber ich zeig's dir gleich nochmals und dann geht es in Zukunft."


    Ja, das kostet beim Wiedergeben der Arbeiten etwas Zeit. Diese Zeit ist aber gut angelegt, eben, WEIL in dieser Zeit motiviert werden kann.


    Zur Motivation an sich, also zu 1..
    Ein bisher immer schlechtester Schüler hatte sich (nicht viel, aber erkennbar!!) verbessert. Zwar war seine Arbeit immer noch eine "gute Fünf", aber er war auf dem richtigen Weg, was ich ihm auch sagte. Und ein anderer Schüler war dieses Mal schlechter als er - mit "glatter Fünf".
    Sein triumphierendes Gesicht hättet Ihr sehen sollen ... Und? Eines Tages schrieb er in Mathe eine "Zwei" und sein Kommentar war: "Jetzt habe ich Mathe verstanden."
    Mein Kommentar dazu: "Ja, das merkt man." Das war das genau richtige Maß des Lobes, denn Lob sollte sachlich sein, um nicht als Schmeichelei dazustehen. Zu schmeichelhaftes Lob setzt die schlechteren Schüler (und die besseren auch!!) herab.


    zu 2. Zu "Was nützt mir Mathe, wenn ich doch zB. Arzt werden will?"
    Meine Antwort: "Nix! ... Jedenfalls nützt es nicht direkt. ... ABER ... Mathe trainiert das Denken. Hat euch das noch keiner gesagt? ... Dazu ein Beispiel ..." usw. usf.


    Auch klar für mich: Wenn ich selbst als Schüler solche Motivation nie erlebte und mich immer nur meiner Noten schämte, fällt es schwerer.


    Ein einfacher Vorschlag: Sachliche Komplimente üben! Die gehen leichter über die eigenen Lippen. Also keine Schmeicheleien, sondern sachliche Bemerkungen, wenn jemand gut ist - durchaus genügen wenige Worte, wie zB. "Jawohl!" oder "So ist's richtig." oder "Genau so macht man's." oder, oder oder.


    Habe ich mich nun verständlicher ausgedrückt? Verzeiht meine Übertreibungen! Manchmal sticht mich eben auch der Hafer. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Die motivierenden Kommentare bzw. das sachliche Lob zur glatten 5 oder 6 bei der Notenbesprechung fürs Zeugnis möchte ich dann gerne mal hören.


    Noten vor der Klasse vorlesen - mit oder ohne Kommentar - ist den meisten Schülern peinlich. Vielleicht sollte man das einfach mal respektieren? Motiviert hat's statistisch noch keinen groß.

  • Zitat

    Original von Meike.
    1. Die motivierenden Kommentare bzw. das sachliche Lob zur glatten 5 oder 6 bei der Notenbesprechung fürs Zeugnis möchte ich dann gerne mal hören.


    2. Noten vor der Klasse vorlesen - mit oder ohne Kommentar - ist den meisten Schülern peinlich.
    3. Vielleicht sollte man das einfach mal respektieren?
    4. Motiviert hat's statistisch noch keinen groß.


    Zu 1.: Wäre Blödsinn, weil es dann zu spät ist.
    Zu 2.: Stimmt nicht, denn ich weiß es.
    Zu 3.: Sollte das eine Frage sein? Als Bemerkung war's unnötig, denn ich respektiere andere Meinungen.
    Zu 4.: Welche "Statistik"? Das Wort sieht zwar gut aus, macht eine Aussage aber nicht automatisch wahr. Was sind schon angeblich "statistisch" erhobene Daten wert?


    =) Statistisch gesehen, sind Gurken tödlich, denn über 99% aller Deutschen, die heute tot sind, aßen schon 'mal Gurken. =)


    Habt auch einen schönen Tag!

  • Also erstmal habe ich an der korrekten Würdigung der Rechtslage in dem Elternpapier erhebliche Zweifel. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist ein aus den Grundrechten abgeleitetes Prinzip. Dagegen wird nun eine abgeleitete Interpretation eines Paragrafen aus dem niedersächsischen Schulgesetz gesetzt. Ob das eine korrekte Güterabwägung ist?!


    Zum Anwendungsfall in der Schule: Ein Offenlegen des Notenspiegels reicht doch zur Leistungseinordnung. Ich gebe sogar nur den Schnitt an und ggf. bei Auffälligkeiten in der Varianz mündlich die ungefähre Notenverteilung. Was bringt es denn bei einer Klassenarbeit jedem öffentlich die Note mit Begründung zu sagen. Wenn ich Lieschen Müllers Arbeit nicht kenne, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen und einordnen, was da vom Lehrer erzählt wird. Anders mag das bei mündlichen Noten sein. Aber auch hier ist m.E. genügend Transparenz erreicht, wenn ich die Schüler sich selbst einschätzen lasse. Anschließend gebe ich (wer nicht will, kann die Noten aber auch individuell gesagt bekommen) die Noten im Plenum bekannt mit der Zahl der Abweichungen zum Besseren (Erfahrungswert rund 40%), der gleichen Einschätzung (rund 50%) und der Abweichung zum Schlechteren (rund 10%). Mit den 10% führe ich Gespräche. Manchmal kommen auch Schüler, die ich besser eingeschätzt habe und fragen nach.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    2 Mal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Zitat

    Original von Timm
    1. ...Was bringt es denn bei einer Klassenarbeit jedem öffentlich die Note mit Begründung zu sagen.
    2. Wenn ich Lieschen Müllers Arbeit nicht kenne, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen und einordnen, was da vom Lehrer erzählt wird. ...


    Hallo Timm!


    Ganz kurz.
    Zu 1.: Was es bringt, habe ich erläutert.
    Zu 2.: Es bringt Lieschen Müller etwas und darüber hinaus regt es den Wettbewerb an.


    Gruß
    Björn

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Also erstmal habe ich an der korrekten Würdigung der Rechtslage in dem Elternpapier erhebliche Zweifel. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ist ein aus den Grundrechten abgeleitetes Prinzip. Dagegen wird nun eine abgeleitete Interpretation eines Paragrafen aus dem niedersächsischen Schulgesetz gesetzt. Ob das eine korrekte Güterabwägung ist?!


    Zum Anwendungsfall in der Schule: Ein Offenlegen des Notenspiegels reicht doch zur Leistungseinordnung. Ich gebe sogar nur den Schnitt an und ggf. bei Auffälligkeiten in der Varianz mündlich die ungefähre Notenverteilung. Was bringt es denn bei einer Klassenarbeit jedem öffentlich die Note mit Begründung zu sagen. Wenn ich Lieschen Müllers Arbeit nicht kenne, kann ich nicht im Geringsten nachvollziehen und einordnen, was da vom Lehrer erzählt wird.

    Das seh ich auch so. Nebst der Tatsache, dass Schüler das einfach nicht schätzen, wenn sie/ihre Leistungen öffentlich diskutiert werden. Den Wettbewerb regt das nicht an, eher das Mobbing.


  • Natürlich, wenn ich mit Lieschen Müller die Arbeit gemeinsam nachbespreche. Das mache ich von Fall zu Fall durchaus auch. Nicht aber, wenn der Erwartungshorizont offen liegt und jeder sehen kann, was er falsch gemacht hat. Wenn es dann immer noch Verständnisprobleme gibt, erwarte ich, dass der Schüler auf mich zukommt. Eigenengagement hat für mich noch viel mehr mit Leistung zu tun als der gegenseitige Wettbewerb. Hunde trage ich nämlich nicht zum Jagen - auch wenn man langsam den Eindruck hat, als ob das auch noch Aufgabe der Lehrer sei.


    Aber was bringt es, wenn ich die Chose in der "Öffentlichkeit" ausdiskutiere, die die Arbeit nicht kennt?!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Original von row-k
    Wettbewerb spornt an, aus unterschiedlichen Gründen zwar, aber er treibt zu besseren Leistungen.


    Diesem Statement möchte ich mal deutlich widersprechen - nicht aufgrund statistisch relevanter Daten oder sonstigem, sondern zuerst einmal rein subjektiv.
    Möglicherweise bin ich da ein eigenartiger Mensch, aber Wettbewerb mit anderen hat mich wirklich noch NIE motiviert, zu irgendetwas (und ich hatte z.B. Sportlehrer, die diesbezüglich zwei verschiedene Taktiken gefahren haben... einmal à la "Du schaffst das, los, das kannst du" und einmal à la "Beweg deinen faulen Hintern!" - bei beidem habe ich nur gedacht "Du kannst mich mal, ich mach das, was ich will").
    Und es ist bis heute so geblieben. Nur weil meine Kollegin bessere Ref-Noten hatte als ich, hab ich mich deswegen nicht mehr oder weniger angestrengt. Das tue/tat ich aus anderen Gründen.
    Da mag es Menschen geben, die so ticken, aber bei weitem nicht alle.


    Wobei row-ks Beispiele, wie er so Klassenarbeiten oder Tests zurück gibt, für mich eigentlich nicht unter dieses Zitat von oben passen.
    So motivierende Kommentare setze ich auch ein, sei es schriftlich im Kommentar oder noch einmal mündlich im Gespräch mit dem Schüler.
    Aber dafür ist es nicht nötig, die Noten öffentlich zu machen - und ich gebe auch keinen Notenspiegel an, nur einen Durchschnitt. Denn ich weiß aus Schülerzeiten, dass bei einem Notenspiegel nur das Gerenne losgeht ("wer hat denn die eine 5 gekriegt? Bestimmt die Lisa, die kriegt in Mathe/Englisch/... doch nie was auf die Reihe").


    Diejenigen mit den schlechten Noten bemühen sich doch - oder haben sich schon aufgegeben... was bringt es dann, auch noch vor der ganzen Klasse zu sagen, er hat es wieder nicht geschafft? Egal, wie "nett" und motivierend ich das verpacke...


    So etwas kann vielleicht (!) in einer Klasse mit gutem Klima funktionieren...in einer Gruppe, in der es eh schon Probleme gibt oder in einer, in der es extrem auf Leistung ankommt (und ich arbeite gerade an einem "elitären" Gymnasium, da ist es wichtig und der Noten-Druck kommt von allen Seiten) funktioniert das nicht.
    Und das sind auch eigene Beobachtungen, nicht nur persönliches Empfinden als Schüler.


    Ich weiß auch, das mich persönlich so etwas wenn überhaupt nur runter gezogen hätte und ich mich dann vermutlich gar nicht mehr angestrengt hätte - wenn man mich schon so bloß stellt...


    edit: Tippfehler - und den Rest dürft ihr behalten... :P

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    Einmal editiert, zuletzt von katta ()

  • Zitat

    Original von Meike.
    ...Nebst der Tatsache, dass Schüler das einfach nicht schätzen, wenn sie/ihre Leistungen öffentlich diskutiert werden. Den Wettbewerb regt das nicht an, eher das Mobbing.


    Mittlerweile MUSS ich erkennen, dass es viele Kollegen einfach noch nicht einmal versuchten, Leistungen öffentlich zu werten, weil sie alles Schlimme befürchten und das Gute nicht kennen.


    Die Ursache dafür scheint (den bisherigen Beiträgen nach) darin zu liegen, dass diese Kollegen früher auch nur Peinlichkeiten am eigenen Leibe verspürten, weil sie auch ... ach, egal, warum.


    Da verstecken sich manche gern hinter "Argumenten" oder allerlei "Weisheiten" bis hin zu "Statistiken", warum etwas NICHT funktionieren soll/darf.
    Ach ja, und um Himmels Willen - KEINEN Wettbewerb! Da war man auch früher schon bei den Letzten.


    Wo sind wir denn hier? Ach ja, im Lehrerforum. Stimmt ja.


    So, nun: Feuer frei! Ich halte die Aufschreie aus.

  • Mal ein Gedanke zum Thema Wettbewerb:


    Ja, Noten können motivieren! Und zwar insbesondere die Leistungsträger, die um die oberen Punkte / Noten rangeln. Die hab ich schon in der Grundschule und die wird es sicher auch auf dem Gymnasium geben. Ich gebe sogar zu, dass ich jahrelang mit meinem Schulkamerad um die bessere Mathenote gekämpft habe - natürlich ohne das so zuzugeben ;) Diese Gruppe braucht aber keine öffentliche Verkündigung, die sorgen schon selber für ihren mitunter gar nicht schönen Wettkampf !


    Aber was ist mit den anderne Schülern?! Kein 5er-Kandidat lässt sich dadurch anspornen, dass all seine Schulkameraden besser sind - im Gegenteil. Ich bin damals aus dem Fußballverein ausgetreten, weil ich den Leistungsdruck gehasst habe (und ich nur mäßiges Spiegeschick hatte). Auf dem Spielplatzbolzer mit Freunden war das dann etwas ganz anderes.


    Klar, jeder misst sich auch mal gerne dort, wo er stark ist (ich tu es jedenfalls!) - aber niemand motiviert der Kampf um die letzten Plätze, oder?!


    Dort wo ich schwach war, wurde der test immer möglichst schnell im Schulranzen verstaut und ich war froh, wenn mich weder Schüler noch Lehrer drauf ansprechen. Am nächsten Tag wurde dann um die Punkte gefeilscht :)


    Und wenn du mal ganz ehrlich bist row-k, musst du mir doch zustimmen, gell ?!

  • Zitat

    Original von schlauby
    Mal ein Gedanke zum Thema Wettbewerb:
    ....
    Und wenn du mal ganz ehrlich bist row-k, musst du mir doch zustimmen, gell ?!


    Was heißt hier, dass ich "mal" ehrlich sein sollte?! Ich bin es, habe nichts zu verbergen, verstecke mich nicht.


    Bei welchem Deiner Sätze sollte ich denn zustimmen, schlauby?

  • Zitat

    Wenn man in einem Schüler den Wunsch weckt, zu lernen, dann wird er lernen, weil er es will.


    ... und nicht, weil er im Wettbewerb mit Lieschen Müller steht. Der Sportplatz ist eine andere Kategorie als der Unterricht.


    Ich teile die Arbeiten aus und gebe dabei individuelle Rückmeldungen - "Das Thema -Addition von Büchen - musst du dir nochmal genauer ansehen" oder "Hättest du deine Hausaufgaben regelmäßig gemacht, wär's besser geworden".


    Regelmäßig wollen die Schüler wissen, wer die beste Arbeit geschrieben hat, es ist Konsens, dass ich diesen Namen bekannt gebe. Mehr nicht.


    Einen Notendurchschnitt gebe ich nicht bekannt - ich errechne ihn auch nicht. Wenn ich die linke Hand in kochendes Wasser tauche und die rechte Hand in Eiswasser, sollte ich im Durchschnitt eine moderate Temperatur fühlen, genauso, als ob beide Eimer lauwarm wären.
    Der Schnitt sagt nichts darüber aus, wie ein Test ausgefallen ist. Es könnte sein, die Hälfte der Klasse hat versagt, die andere Hälfte alles gewusst... oder die ganze Masse hatte so ein lala-Wissen. Da ist ein Notenspiegel ehrlicher. Aber auch den brauche ich nicht. Qui bono?

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    Original von alias


    ... und nicht, weil er im Wettbewerb mit Lieschen Müller steht. Der Sportplatz ist eine andere Kategorie als der Unterricht.


    ...


    Den Wunsch zu lernen, weckt man auf unterschiedlichste Weise. Wettbewerb gehört AUCH dazu und findet überall statt, natürlich auch in der Schule.


    Deine Notenkommentare finde ich passend und motivierend.

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